Ist Religion noch zeitgemäß?

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      Beitrag von Tinker Bell ()

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    • Ontopic:

      Wenn Religion jemandem hilft sich in der Welt besser zurecht zu finden, dann hat er meine volle Unterstützung. Ich finde es auch toll, wenn sich die Leute in Gemeinschaften zusammenschließen und gegenseitig helfen.
      Ich glaube auch nicht, dass Religion oder Glaube heutzutage obsolet ist (wenn privat ausgeführt).

      Ganz anders sehe ich es, wenn es um die Kirche als Einrichtung geht. Dort läuft einfach so viel falsch, dass man es meiner Meinung nach nicht rechtfertigen kann, diese Organisationen auch nur im geringsten zu unterstützen.

      Beitrag von Genesis ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Grimm schrieb:

      Ontopic:

      Wenn Religion jemandem hilft sich in der Welt besser zurecht zu finden, dann hat er meine volle Unterstützung. Ich finde es auch toll, wenn sich die Leute in Gemeinschaften zusammenschließen und gegenseitig helfen.
      Ich glaube auch nicht, dass Religion oder Glaube heutzutage obsolet ist (wenn privat ausgeführt).

      Ganz anders sehe ich es, wenn es um die Kirche als Einrichtung geht. Dort läuft einfach so viel falsch, dass man es meiner Meinung nach nicht rechtfertigen kann, diese Organisationen auch nur im geringsten zu unterstützen.
      Eben diese Aufteilung der Wahrnehmung macht das ganze ja so schizophren - einerseits volle Unterstützung weil Religion Rat + Trostgeber ist, andererseits volle Ablehnung weil Korruption + Machtmissbrauch bzw. völlig wahnhafte Weltwahrnehmungen im Wirkungskreis von Religionen existieren.
      Man sollte aber mmn nur weil Schlechtes da ist, die Unterstützung völlig entziehen, das schwächt dann auch wieder die "gute Seite".
    • scorp schrieb:

      Tinker Bell schrieb:

      Ohne eine Priester der sich damit seit Jahren beschäftigt, geschult wird, Vergleichsschicksale kennt, wäre das ned so einfach gewesen.
      Auch dafür gibt es Dienstleister und das kann Religionsfrei geregelt werden. Das ist für mich kein Argument
      Ich verstehe glaube ich was du meinst, aber einfach mal sagen "... kann religionsfrei geregelt werden ..." ist jetzt auch kein großer intellektueller Beitrag zu dem Thema.
      @ Dienstleistung - Priesterbewertung auf Yelp & Co. incoming?
    • Bighead schrieb:

      Religion gibt es wahrscheinlich seit einigen 10.000 Jahren. Sie liefert meistens ein fertiges Weltbild, in das man sich nur noch einfügen muss. Ob Entstehung der Erde, die Rolle des Menschen auf der Erde, Sinn des Lebens oder der Tod und was danach kommt, auf alles wird eine Antwort geliefert.
      ich bezweifle das das etwas gutes ist.

      Religion schafft Gemeinschaft, da man den Glauben mit anderen Menschen teilt und dadurch ähnlicher tickt als Menschen anderer Religionen.
      nein. nur weil man die gleichen rituale durchführt und begriffe verwendet, "tickt" man nicht ähnlicher als menschen anderer religionen.

      Außerdem werden auch Moral und Ethik durch Religion vermittelt.
      wie sonst sollte man auch moral und ethik vorstellungen lernen wenn nicht von denjenigen die einem ewigen schmerz versprechen wenn man sich nicht an ihre regeln hält ;)


      Früher war der Einfluss von Religion meiner Meinung nach enorm wichtig. Durch die religiöse Ethik wurden gesellschaftliche Normen geprägt (Beispiel: 10 Gebote), die zu einem besseren Zusammenleben führen. Zu einer Zeit, als es womöglich gar keine staatlichen Gesetze gab, lieferte Religion einen Rahmen, der die Gesellschaft stabil hielt. Dabei waren Dinge wie kein Sex vor der Ehe durchaus sinnvoll, da Frauen mit Kind ohne ernährenden Mann sozial sehr schwach gestellt waren (danke Patriarchat).
      und vor kirche&staat sind alle nur vergewaltigend und mordend durch die gegend gezogen weil empathie nur etwas ist das man von religion und staat lernen kann. ;)


      Es gibt außerdem viele Hilfsorganisationen, die zB durch die christliche Nächstenliebe gepusht werden, von Alten- und Behindertenpflege bis Brot für die Welt.
      bin mir sicher ohne das christentum würden solche organisationen auch durch "normale" nächstenleibe gepusht werden.


      Ich würde gerne die Diskussion führen, ob Religion inhärent schlecht ist, durch den potentiellen Machtmissbrauch, oder ob es nicht auch viele positive Aspekte gibt, die auch im 21. Jahrhundert und in Westeuropa die Existenz von Religionen zu etwas positivem zu machen.
      ja wie bei allem anderen im leben gibt es positive und negative aspekte. welche man mehr wiegt kommt stark auf die persönliche erfahrung an.
      Ich streame danke deutsche trap music und spiele nebenbei dota auf www.twitch.tv/pertzo
    • Tinker Bell schrieb:

      @ Dienstleistung - Priesterbewertung auf Yelp & Co. incoming?
      Was spricht dagegen? Heutzutage lese ich mir sogar Bewertungen durch, bevor ich eine Pizza bestelle. Warum nicht für Hochzeiten und Beerdigungen selbiges tun?

      Ich finde das eigentlich auch gar nicht schizophren, wie oben von dir beschrieben. Es gibt eben einerseits den Glauben bzw. die Religion und andererseits eine Einrichtung, die sich Glauben bzw. Religion finanziell nützlich gemacht hat.
    • Naja wenn man die Vergangenheit in Ruhe lässt,
      wo die Gebildeten das Volk und selbst die Herrschenden manipuliert wurden,

      dann ist das Konzept Glaube eigentlich was Gutes, eine Art Anker.

      Ich selber bin trotz meiner zwei dem ein oder anderen bekannten Schicksalsschläge nicht wirklich gläubig,
      liegt zum Teil an der Frage, wie auf der Erde (aus dem Nichts) Leben entstehen konnte,
      aber war hier nicht gefragt, daher gehe ich da auch nicht weiter drauf ein.

      Dennoch, Religion macht was, was anders durch das eigene Verhalten super schwer machbar ist,
      es vereint Menschen, ob arm, ob reich, ob gebildet oder nicht. jeder ist im Prinzip willkommen.
      Es packt die Leute meistens in der Kindheit und auf eine Weise,
      wo viele einfacher zugänglich sind, bei Dingen, die man selber nicht versteht und trotzdem passieren und
      man es akzeptieren muss und oft emotional versucht zu kompensieren, dort hilft die Religion einen zu fangen,
      wenn man die Hilfe annimmt.

      Das Konzept,
      man hat eine oder mehre "Personen", die man um Hilfe/Beistand bitten kann und diese größere Macht einen behütet
      und das beste für einen Will und schaut was möglich ist,
      hilft der Psyche sehr ein Gleichgewicht/ Trost zu finden.
      Zudem ist man mit dieser Vision/Idee/Illusion (soll nicht wertend sein) nicht alleine, man ist einer von vielen und man muss nicht
      jedem unbedingt offenbaren, was einen belastet, da die "Bezugsperson" ja so oder so alles hört.

      Ich sehe die Religion nicht als schlecht an,
      sondern eher die Interpretation von einzelnen und das nicht hinterfragen an den Grundsätzen, was Religion bewirken sollte.

      LG

      PS : Heil Satan
    • Eines vorweg, die Kirche trat für Jahrhunderte als einzige überregionale Organisation als Patron für die Wissenschaft ein. Bekannte Wissenschaftler die ohne die Kirche udd den Glauben nur schwierig ihrer Berufung als Wissenschaftler nachgekommen wären (Auszüge):

      Gregor Mendel, der Vater der Genetik
      Nikolaus Kopernikus, "Entdecker" des heliozentrischen Weltbildes
      Nikolaus von Oresme, Vordenker desselben Weltbildes und Philosoph
      Blaise Pascal, Pascalsches Dreieck

      und Hunderte anderer.

      ich möchte hier noch einmal auf die Fehlerhaftigkeit des Konfliktmodels hinweisen und sollte irgendwer auf das sogenannte "dunkle Mittelalter" zurück greifen, möge dieser sich einmal damit eingehend beschäftigen und herausfinden, warum der Begriff heutzutage von Historikern abgelehnt wird.

      Jede erfolgreiche Ideology - außer vielleicht der Pazifismus, wobei man natürlich indirekte Schuld geben könnte - hat Millionen von Menschen auf dem gewissen. Die größten Kriege der Menschheit, waren bei weitem nicht religiös geprägt und stehen in keinem Verhältnis zu den Opfern der Religionen. Nationalismus, Kapitalismus und Kommunismus haben mehr auf dem Kerbholz und selbst wenn wir die Weltkriege, die Kulturrevolution und den Imperialismus außen vorlassen, würden Dschingis Khan und Attila den Thron inne haben.

      Wenn eine Ideologie so lange besteht wie die Religionen, so sind Missbrauch jeglicher Art vorprogrammiert. Das Christentum ist zweitausend Jahre alt, so ist es nur natürlich dass es dazu benutzt wurde andere zu attackieren.

      Religion inspirierte Menschen. Religion hilft dem Gemeinwohl und hilft schafft es Brücken zu bauen. Religion kann ebenso zerstören und Fanatiker gebären, doch dies liegt an uns wie wir sie nutzen. Es liegt am Menschen, nicht an der Ideologie, dass er mordet, raubt und vergewaltigt.

      Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich, doch anstatt auf die innere Stimme zu hören werden Ideologien herangezogen um sich selbst zu schützen. "Befehl war Befehl" ist und bleibt eine unzureichende Ausrede für das dritte Reich, warum lassen wir es im hinblick auf andere Ideologien zu?

      Es ist nicht die Religion, die die Leute dazu bringt sich gegenseitig abzuschlachten, es sind die Leute selbst und deren Gesellschaft. Die Schuld ist beim Individuum zu suchen. Danach direktes Umfeld und Gesellschaft. Erst nachdem wir alles andere durchgegangen sind, erst dann lohnt es sich über die Ideologie nachzudenken, denn diese existiert nicht in einem Vakuum.
      'Maturity,' father had slowly begun,'
      Is knowing you're wrong and accepting it, son.
      There's prudence in pausing with patience and joy -
      And hearing the wisdom in others, my boy.
      'A person's perspective,' he said with a smile,
      'Is plain if you walk in their shoes for a while.
      And if you can do it - if maybe you do -
      You might understand, and agree that it's true.'
      I followed his reasons, and nodded, polite;
      Perhaps that was logic - perhaps he was right.
      Perhaps there was truth in his claim all along...
      'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.'
    • DerGerd schrieb:

      Religion schafft Gemeinschaft, da man den Glauben mit anderen Menschen teilt und dadurch ähnlicher tickt als Menschen anderer Religionen.
      nein. nur weil man die gleichen rituale durchführt und begriffe verwendet, "tickt" man nicht ähnlicher als menschen anderer religionen.
      Doch tut man, siehe dsde oder jede andere Gemeinschaft. Ansonsten führ mal aus, warum Worte und Rituale keinen Einfluss auf Menschen haben sollten.

      DerGerd schrieb:

      Außerdem werden auch Moral und Ethik durch Religion vermittelt.
      wie sonst sollte man auch moral und ethik vorstellungen lernen wenn nicht von denjenigen die einem ewigen schmerz versprechen wenn man sich nicht an ihre regeln hält ;)
      Hölle ist ein Totschlagargument, nimm dann die evangelische Kirche beispielsweise. Ich habe außerdem nicht gesagt, dass ausschließlich nur Religion Werte vermittelt, sondern erklärt, dass sie dazu nützlich ist.

      DerGerd schrieb:

      Früher war der Einfluss von Religion meiner Meinung nach enorm wichtig. Durch die religiöse Ethik wurden gesellschaftliche Normen geprägt (Beispiel: 10 Gebote), die zu einem besseren Zusammenleben führen. Zu einer Zeit, als es womöglich gar keine staatlichen Gesetze gab, lieferte Religion einen Rahmen, der die Gesellschaft stabil hielt. Dabei waren Dinge wie kein Sex vor der Ehe durchaus sinnvoll, da Frauen mit Kind ohne ernährenden Mann sozial sehr schwach gestellt waren (danke Patriarchat).
      und vor kirche&staat sind alle nur vergewaltigend und mordend durch die gegend gezogen weil empathie nur etwas ist das man von religion und staat lernen kann. ;)
      Wenn du durch Religion eine gesellschaftliche Norm hast, Schwache zu schützen, ist das besser als auf Empathie zu vertrauen, da Nichteinhaltung einer gesellschaftlichen Norm geächtet ist. Man kann sicherlich darüber diskutieren, wie viel Einfluss Religion auf Staatsbildung hatte, das wär aber ziemlich anthropologisch und da kann ich nur recht wenig handfestes zu beitragen.

      DerGerd schrieb:

      Es gibt außerdem viele Hilfsorganisationen, die zB durch die christliche Nächstenliebe gepusht werden, von Alten- und Behindertenpflege bis Brot für die Welt.
      bin mir sicher ohne das christentum würden solche organisationen auch durch "normale" nächstenleibe gepusht werden.
      Natürlich, aber vllt promoted Christentum ja Nächstenliebe mehr als andere Gesinnungen und es gibt dadurch insgesamt mehr Nächstenliebe, darüber möchte ich eben gern diskutieren.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Ich denke die Menschen brauchen den Glauben an ein Jenseits.
      Er hilft ihnen Verluste zu verwinden, Ungleichheiten zu ertragen und ihrem Dasein einen Sinn zu geben.
      Das ist auch der Punkt an dem Atheismus unglaubwürdig ist.
      Ich denke der Mensch braucht den tröstenden Grdanken eines Lebens nach dem Tod. Sonst wären die Tretmühlen des Lebens wohl kaum auszuhalten.
      Genau diese "Antworten" liefert jede Religion und findet so ihre Anhänger.
      Ich denke das alle Priester, Mönche oder Nonnen selber suchende sind oder waren, die teilweise einfach resigniert haben. Und auch das galt wohl schon für die ersten Schamanen.
      Ich persönlich habe keine Lust mehr Hiob zu spielen. Ich denke das es eine Schöpferische Macht gibt. Ich glaube aber auch, dass es dieser Scheissegal ist, was mit einzelnen Menschen passiert.
      Etwa so wie es mir egal ist, wenn eine Zelle an meinem Körper abstirbt.
      Ich bin mir nicht mal sicher ob sich diese Gottheit unser überhaupt bewusst ist.
      Die Kirche als solches kann eventuell einigen Menschen Trost spenden und Gemeinschaft und Unterstützung bieten. Von daher soll doch Jeder tun was er will.
      Abgesehen davon kann einem Niemand bei seelischen Problemen helfen. Weder Priester noch Therapeuten. Auch wenns nach arg viel Pathos klingt: am Ende stirbt man alleine.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • @Bighead wie sehr das christentum nächstenliebe propagiert hat, kannst du in der inquisition im mittelalterlichen europa beobachten. die einheimischen völker aus allen kontinenten wurden systematisch vertrieben und abgeschlachtet. der ganze kolonialismus im namen gottes. the white man's burden.

      religion ist auch heute ein großartiges meme. wer hat die bibel gelesen und kann sie gleichzeitig toll finden? der gott des alten testaments ist ein berechnender aktuar, der mit irgendwelchen spaßvögeln verträge abschließt. der gott des neuen testaments beschimpft alle als ungläubige heuchler. ist auch ziemlich easy für jesus viel nächstenliebe zu haben, wenn man magische kräfte hat. wo ist denn die nächstenliebe, wenn du selber nichts hast? warum haben deutsche parteien mit dem C im namen nach beherbergung einiger flüchtender keine nächstenliebe mehr?

      es ist einfach sehr schwer für mich geworden mit jemandem umzugehen, der die bibel als absolute offernbarung sieht. ich war mit einer hardcorekatholikin mal im berliner dom, und sie fühlte sich dort unwohl, weil martin luther eigentlich ein ketzer sei... es haben ja schon viele vorredner gesagt, aber religion als institution ist ein gigantisches meme. man hört dann ja auch irgendwann auf überhaupt zu diskutieren, weil es mit institutionsgläubigen sehr schwer ist zu diskutieren. ich wünschte, manche könnten kant und voltaire mit so großer inbrunst lesen, wie sie die bibel lesen. da kommt die nächstenliebe von innen und wird nicht von außen reingepresst.
    • Sagens wie stehst du eigentlich zum Islam wenn man fragen darf?

      Spoiler anzeigen
      Möchte btw. keinen langen Islamderail auslösen, bin aber interessiert an seinem Standpunkt.




      Was das Thema angeht: ich glaube, kaum einer von uns hat so wirklich ne Ahnung, was die Kirche heutzutage eigentlich so macht. Ich z.B. überhaupt nicht und ich habe den Eindruck, dass das in unserer Generation auch die Norm ist. Ich krieg nur ab und zu mal was davon mit wenn ich mich mit meinem Opa unterhalte, der kritischer, aber ziemlich interessierter Christ ist. Der meint z.B. dass der aktuelle Papst richtigen Impact in der katholischen Kirche hat. Anscheinend gibt er sich viel volksnäher als seine beiden Vorgänger, hat schon viele kleine Veränderungen bzw. Modernisierungen in das Amt eingebracht, die bisher undenkbar waren und hat z.B. Schriften über den Klimaschutz und solche Scherze verfasst. Klar, in Westeuropa ist den Leuten relativ schnuppe, was der Kerl so von sich gibt, aber wenn man jetzt z.B. an Südamerika denkt, bedeutet sowas tatsächlich viel für die Menschen dort und der Papst ist mit ziemlicher Sicherheit eine gewinnbringendere Autoritätsperson als irgendwelche korrupten Regierenden.

      Aber wie gesagt, wirkliche Ahnung hab ich eben nicht und fühle mich daher auch nicht in der Lage, das beurteilen zu können. Prinzipiell stehe ich heutzutage Religion deutlich positiver gegenüber als noch vor einigen Jahren, aber das liegt vor allem daran dass die meisten Leute, die ihren Atheismus an die große Glocke hängen, in meinen Augen noch viel kurzsichtiger an die Sache herangehen als die Gläubigen selbst, über welche sie sich ja so gerne stellen.
    • Religion im Sinne von Glaube ist für mich absolute Privatsache. Jeder Mensch hat irgendwas, woran er glaubt. Und wenn er nur glaubt, er glaube nicht.

      Religion als Institution der Kirche ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. Nicht, weil sie nix sinnvolles machen würden. Kirchen betreiben wichtige soziale Einrichtungen.
      Kirchen sorgen für Gemeinschaft, wie jeder andere Verein auch.

      Allein der moralische Anspruch, den Kirchen stellen, lässt sie nicht mehr zeitgemäß sein. Und sogar das wäre mir egal, wenn Deutschland nicht nur säkular, sondern laizistisch wäre.

      Problematisch wird es für mich immer erst dann, wenn versucht wird, sein antiquiertes Bild von Moral aktiv zu verbreiten. Wenn Religion politisch wird, wird sie zu einer gefährlichen Ideologie.

      Ich halte dementsprechend auch nicht sehr viel vom Islam.
    • @roflgrins ähnlich wie zum christentum. ich komme einfach nicht damit klar, dass das ort- und zeitlose wort gottes im koran (z.b. die schwertverse) ständig im kontext betrachtet werden muss. das ist ein riesiges oxymoron.

      ich persönlich glaube für mich selber an gott und spreche und bete häufig zu ihm, aber esse aus prinzip schweinefleisch und finde kopftücher ekelhaft. ich danke meinen eltern, dass sie mir immer die freiheit gegeben haben, das für mich zu entscheiden. beide sind sehr gläubig, aber meine mutter hat mir gesagt, dass ich schweinefleisch essen dürfte, wenn ich wollte (als ich acht jahre alt war). es ist ein eigenartiges verhältnis. ich lehne für mich den islam komplett ab, trage aber in meinem vornamen ein relikt dessen. und mit diesen relikten sollte man insbesondere nach atatürk kritisch umgehen, denke ich. sorry für den derail, peace out!
    • Religionen sind überholt in fast allen Kategorien in denen sie quasi Monopole über Jahrtausende hatte:

      • steinzeitliche Welterklärungsversuche und generell Wissensvermittlung und Erziehung (von Entstehung der Welt/des Universums bis zu Wetter, Krankheiten/Medizin)
      • Lebensvorschriften und Regeln (von lächerlichem "kein Schweinefleisch essen" zu Sexualität, zu Ausübung des Glaubens)
      • Moral (Jesus = alt-jüdische Südenbock metapher, Gott des alten Testaments ein rachsüchtiger Massenmörder, völlig anti-humane Richtlinien was Bestrafung oder wieder Sexualität angeht)
      • Machtfaktor und Gesetze


      Man kann sich aus Religionen immer noch besorgen wass man möchte, Gemeinschaftsgefühl, Fürsorge, Freizeitbeschäftigung, Diskussionen, all diese Dinge aber sind nicht exklusiv nur bei Religionen zu finden.

      Ebenfalls kann man immer noch auf Spenden und Gemeinwohl verweisen, ist aber im Vergleich zum Schaden der angerichtet wird geradezu lächerlich. Christliche Kirche zum Beispiel vergrößert das Leid in Afrika seit Jahrzehnten mit ihrer Geisteskranken, steinzeitlichen (nicht mittelalterlichen) Einstellung zu Sex und Krankenheiten/Aids zu einem solchen Grad dass jeglicher positiver Einwand praktisch hinfällig ist.


      Hat Gott den Menschen erschaffen oder Mensch den Gott? Wir wissen schonmal mit Sicherheit das Menschen abertausende an Göttern erschaffen haben, aber hey, vielleicht ist ja der Gott und der Glaube in den ich hineingeboren wurde rein zufällig der Richtige. Und vielleicht muss ich nicht an alles Glauben was meine Religion offiziell verbreitet sondern nur an die guten Sachen die ich mir rauspicke.


      Aber selbst wenn es Religion nicht mehr gäbe wäre es eben Tribalism, wir gegen sie, Zufall der Geburt, oder Nationalism oder sonst irgendwas.
      Solange nicht individuell, wissenschaftlich gedacht und gelebt wird sondern basierend auf Glaube im Recht zu sein (=/= wissen im Recht zu sein), uninformiert, völlig subjektiv und in der eigenen kleinen Welt lebend, solange kann man Blödsinn wie Religionen nicht loswerden.
      Happiness, more or less, it's just a change in me, something in my liberty.
    • ist religion noch zeitgemäß? lese hier oft nein ist sie nicht.

      das eigentliche problem daran ist aber, ein glaubensbild, seine institutionen, der einfluß selbst unterbewusst, die rituale, und ganz viel mehr, all das würde ohne religion wegfallen. wie will man religion "abschaffen" wenn man es nicht mehr für zeitgemäß hält? an was will man festhalten? glaube nicht, dass es jedem hier bewusst wäre, was alles für strukturen, und alltägliches wegfallen würde ohne religion. wie würdet ihr eine "übergangszeit" schaffen zwischen dem jetzt und einer welt ohne religion, wenn man sie für obsolent hält?

      ich für meinen teil brauche sie tatsächlich nicht. will sie aber dennoch nicht missen, weil ich die an ihr gewachsene kultur sehr mag. ich bin aber auch kein großer fan von melting pots und einer offenen welt, ist aber eine andere diskussion an der stelle.