Bundestagswahl 2021 - Es geht immer noch um Deutschland

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    • calcu schrieb:

      Was erhofft ihr euch mit einer Linkenwahl? Rot-rot-grün? Da könnt ihr auch gleich SPD wählen, dann habt ihr einerseits Möglichkeit einen SPD-Kanzler in der GroKo zu stellen oder es reicht auch so für rot-rot-grün.
      Wenn ich Links wählen will und vermute, dass Rot-rot-grün zustande kommt wähle ich trotzdem die Linke, weil sie dann in dieser Konstellation mehr zu sagen haben. Helfe gerne und viel.
    • Alex- schrieb:

      Boo^ schrieb:

      ganz einfach: stimmen für afd und linke sind die einzigen, die garantiert nicht an merkel gehen.

      afd ist für mich nicht wählbar, fdp wäre für die landtagswahl in nrw noch eine option.
      Ich würde dabei gerne mal deinen Gedankengang nachvollziehen wollen. Sehe zwischen fdp und linke so gut wie überhaupt keine Gemeinsamkeiten, das sind doch grundsätzlich ganz verschiedene Ansichten darüber, wie Dinge in Politik und Gesellschaft zu laufen haben. Quasi Liberalismus vs Sozialismus (wenn man es mal nen bisschen zuspitzt).

      mir wäre auch lieber ein christian lindner oder ein gregor gysi würden morgen ihre eigene partei gründen und aus dem stand auf 20% kommen wie ein emmanuel macron, aber man nimmt, was man kriegen kann.

      von sahra wagenknechts meinungen kann man halten was man will, sie hat zumindest mehr rückgrat als unsere versammelte regierungsmannschaft.

      worauf ich hinaus will: ich wähle vorrangig nach personalien, weil parteiprogramme (leider) heute gelinde gesagt nur noch einen scheiß wert sind. the schulz ist eben nicht nur ein meme, sondern das hoffen auf veränderung.

      und wenn ich merkel hate, dann geht es mir ausdrücklich nicht um die flüchtlingskrise. die könnten die anderen euroländer mit den abermilliarden, die sie mit einer echten eurorettung einsparen würden, locker gegenfinanzieren und wären wahrscheinlich auch generell kooperativer.

      die seit bald 7 jahren weiterhin unter der oberfläche schwelende eurokrise ist mitnichten bewältigt und angela merkel samt ihrer kabinette trägt dafür eine hauptverantwortung. die jugendarbeitslosigkeit lag ende 2016 in spanien bei 44,4%, in italien bei 39,4% und in frankreich bei "immerhin" 25,9% (quelle).

      wir in deutschland beschweren uns zwar nicht zu unrecht über prekäre arbeitsverhältn, aber wir schauen nur zu, wie da eine ganze generation heranwächst, die gerne arbeiten würde, aber nicht kann. denen es wahrscheinlich nie so gut gehen wird, wie der elterngeneration.

      natürlich spielen jahre- und jahrzehntelange misswirtschaft und korruption in den jeweiligen ländern auch eine rolle, aber würden wir sie entweder
      • a) aus dem euro entlassen und zu nationalen währungen zurückkehren lassen, womit sie durch abwertung ihrer währungen international wieder wettbewerbsfähiger würden oder
      • b) wie auch immer geartete eurobonds einführen und kämen so von einer währungs- zu einer wirtschaftsunion, was vor allem die zinslast der südeuropäischen staatshaushalte mindern würde;
      die schuldenkrise wäre zumindest in ansätzen bewältigt.

      stattdessen haben wir eine vor sich hin lavierende regierungschefin, die bis heute kein funktionierendes konzept vorweisen kann und es wird weiter auf sicht gefahren. ein schelm, wem dabei auffällt, dass der größte profiteur der mangelnden wettbewerbsfähigkeit der anderen euroländer sowie des billigen euros die deutsche exportwirtschaft ist. :1f644:

      sorry for derail

      Beitrag von calcu ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Mich würde tatsächlich sehr interessieren, aus welcher Perspektive man die Grünen als "völlig unwählbar" sieht.

      Ich könnte mir vorstellen, dass die eher linksgerichtete Fraktion ihnen das Umfallen in Richtung sichere Herkunftsländer übelnehmen.
      Ansonsten wurde mir persönlich noch die Herangehensweise ans Gendern / "allgemeines Gutmenschentum" genannt. Will aber irgendwie nicht glauben, dass das die einzigen Gründe sein sollen :S
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      - Fas
    • Veggie Day oder höhere Benzinpreise wären für mich tatsächlich Gründe wieder über ein Kreuz bei Grün nachzudenken. Das waren wenigstens noch Themen mit denen ich mich identifizieren konnte. Stand jetzt wüsste ich wirklich nicht wen ich wählen sollte.....
    • Rob schrieb:

      Mich würde tatsächlich sehr interessieren, aus welcher Perspektive man die Grünen als "völlig unwählbar" sieht.
      Weil sie sich an die CDU anbiedern. Was Boo gesagt hat ist ganz einfach der Knackpunkt: die Linke und die AfD sind die letzten Parteien, bei denen man sich absolut sicher sein kann, dass man die CDU nicht mit einkauft.

      Kein Mensch wählt grün weil er darauf hofft kleiner Koalitionspartner unter der CDU zu sein. Grün wird gewählt damit sich was im Land bewegt, und die Grünen haben diese letzte Gewissheit der grünen Basis und Wählerschaft, dass egal was passiert, man wenigstens nicht die CDU im grünen Pelz gekauft hat, in den letzten Jahren vollständig in Stücke gehauen.


      Das "Wagenknecht und Gysi sollten mal eine eigene Partei gründen dann würde ich sie wählen"-Meme ist auch so bescheuert. Glaubt ihr, die haben es bis an die Spitze der Linkspartei geschafft, weil sie sich im Programm geirrt haben? Die sind da, weil sie die linke Sache am energischsten und eloquentesten vertreten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sundry ()

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    • Mir kommt es so vor als hätten die Grünen eine komplett falsche Selbsteinschätzung was der Grund dafür ist, dass sie sich selbst demontieren. Es gibt noch genug REALE Umweltprobleme und ich denke viele der Deutschen geben große Ficks auf die Umwelt.

      Ich denke aber, dass die Grünen wirklich viel in der Denke der Menschen in Deutschland bewirkt haben, selbst bevor sie an der Regierung teilgenommen haben.
      Bedenkt man mal wie verhältnismäßig umweltbewusst Deutschland geworden ist. Man hat sogar gemerkt, dass trotz Umweltauflagen die Wirtschaft nicht komplett untergeht. Die arme Wirtschaft das immer kränkelnde Pflänzchen das permanent bei den kleinsten Änderungen komplett einzugehen droht aber dann wie durch ein Wunder doch alles ganz gut wegsteckt ist auch ein Mantra, das ich so langsam nichtmehr hören will.
      Eine Partei kann auch ohne Regierungsbeteiligung das Weltbild nachhaltig verändern.



      Was die Probleme vieler Bürger angeht trifft es der Artikel der Zeit denke ich ganz gut und ich denke jeder kann es nachvollziehen, dass Leute das Gefühl haben Merkel mache Politik für die Wirtschaft und nicht für die Bevölkerung. Wenn die Wirtschaft profitiert profitieren im Moment eben vor allem die mit sicheren Arbeitsplätzen in großen Unternehmen, die obere Mittelschicht.

      Ob das dann irgendwann mal im Mindestlohnsektor ankommt ist eine andere Frage, die die FDP/AfD denkt beantwortet zu haben und die Linke eben auch denkt beantwortet zu haben.
      In den letzten Jahren hat sich auf jeden Fall trotz boomender Wirtschaft nicht viel getan für Niedriglohnarbeiter. Das gepaart mit der Abstiegsangst die in Anbetracht der Entwicklungen in Griechenland Spanien und Italien immer realer werden für viele sorgt für einen gewissen Nationalismus und der Angst etwas abgeben zu müssen. Es ist schwer da zu argumentieren mit Solidarität zu anderen und das zu erklären lass ich mal den guten Gysi ran (etwa ab 1:40 seine Antwort):



      Ich denke man kann den Wohlstand ein wenig wie ein Gummiband sehen und auf dem sind nach EInkommen und Wohlstand die Leute angeordnet.
      Wenn man jetzt am oberen Ende zieht wird sich dort viel tun. In der Mitte wird der Wohlstand noch gut steigen, aber am unteren Ende wird sich kaum etwas tun. Das untere Ende ist nicht fix, aber es ist träge und reagiert sehr spät, dafür gibt es viele Gründe, vor allem die "austauschbarkeit" von Arbeitnehmern, weil ein Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor keine besonderen Fähigkeiten haben muss. Durch mehr Geld kann man sich keinen besseren Kleidungssortierer holen, der mehr Gewinn verspricht.

      Der letzte Teil ist ein wenig aus dem Zusammenhang weil ich noch einige Sachen einfügen wollte.
      Denke das Video enthält kaum Linkstrigger und selbst die, die gegen Einwanderung und Solidarität im Sinne der Umverteilung sind werden zumindest den Problemen die er anspricht zustimmen, vermutlich aber nicht den Lösungsvorschlägen.

      Fachkräfte werden durch gute Löhne und höhere Lebensqualität nach Europa gelockt. Wer soll dann die Länder aufbauen? Die Ungebildeten, die Alten, Frauen und Kinder?
      Die Wirtschaft profitiert durch Fachkräfte und die Gesellschaft muss dann die Folgen (hier Flüchtlinge) auffangen. Gleiches Problem, andere "Lösungsansätze", wobei ich es nicht als Lösung sehe, weiterhin Fachkräfte zu importieren und denjenigen die darunter leiden selbst die Schuld zu geben.

      Kleines Zitat:
      "Wenn wir uns nicht verantwortlich fühlen für die dritte Welt kommt sie zu uns, was wollen sie machen, sie erschießen? Wir haben gar keine Wahl, die Menschheit rückt zusammen, früher war es so, in Afrika wussten die ja nicht wie wir leben. Inzwischen haben die da auch Fernseher in den Dörfern. Die schauen sich das an und fragen sich (sehen) wie die leben und wie wir leben."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Oster ()

      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
    • Thx für die Antworten. Bin in der hessischen Landespolitik nur insoweit drin, wie ich das von der Schule meines Vaters mitbekomme und Hessen scheint tatsächlich ein ziemliches Händchen mit ihren letzten Regierungen gehabt zu haben. Koch lässt grüßen.

      Aber dazu :

      Sundry schrieb:

      Kein Mensch wählt grün weil er darauf hofft kleiner Koalitionspartner unter der CDU zu sein. Grün wird gewählt damit sich was im Land bewegt, und die Grünen haben diese letzte Gewissheit der grünen Basis und Wählerschaft, dass egal was passiert, man wenigstens nicht die CDU im grünen Pelz gekauft hat, in den letzten Jahren vollständig in Stücke gehauen.

      Natürlich wähle ich nicht grün, weil ich auf Schwarz/Grün hoffe - aber wenns die CDU wieder macht (und danach siehts nunmal leider aus), dann habe ich doch lieber ne CDU, die in ihrer nicht vorhandenen Umweltpolitik (10H-Regelung etc.) vom Koalitionspartner kernkompetente Unterstützung bekommt und sich auch in sozialen Fragen wird rechtfertigen müssen.

      Sollte das Unglaubliche geschehen und es für Rot/Rot/Grün reichen, Halleluja - aber auch da ist mir jeder Prozentpunkt SPD weniger / Grüne mehr recht.
      Links funktioniert auch als Oppositionspartei - und da haben sie tatsächlich gute Arbeit geleistet, muss ich ihnen lassen. Aber sie gefallen mir in der Rolle auch gut. Grün darf gerne wieder Regierungsverantwortung haben.

      Ergo: Grün als einzige Partei, wo ich mich in keinem Szenario fühlen muss, als wäre meine Stimme verschwendet gewesen.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • Für mich kommt eben nur ne pazifistische Partei in Frage. Davon haben wir langsam nicht mehr allzu viele. Grüne Themen sind, wenn man mal von der Fleischexportweltmeisterpolitik absieht, adaptiert.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading


    • Dann vlt doch spd wählen.
      MEGA

      €: Eigentlich können diese beiden Posts auch in den Bundestagswahl Thread, oder?
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"