Bundestagswahl 2021 - Es geht immer noch um Deutschland

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • calcu schrieb:

      Zu diesem Fehlschluss der Handlungen der AfD kommt es nur, weil sie in gewissen Kreisen gerne als Nazipartei dargestellt wird.
      Jetzt aber mal ernsthaft, warum wird die AfD nur als Nazipartei dargestellt?


      Dubravko Mandic (geb. 1980, Rechtsanwalt)
      Der Direktkandidat im Wahlkreis Tübingen sympathisiert mit der rechtsextremen Identitären Bewegung, schwärmt auf Facebook von einem „entstehenden rechtsradikalen Netzwerk zwischen AfD und Identitärer Bewegung“. Mandic glaubt, seine Partei unterscheide sich von der NPD „vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte“. Hält Menschen, die die Forderung „Deutschland den Deutschen“ ablehnen, für Verräter. Fordert die Einführung des Straftatbestandes „Volksthumsleugnung“.


      Nicolaus Fest (geb. 1962, Publizist)
      Der Direktkandidat in Charlottenburg- Wilmersdorf will alle Moscheen schließen. Vergleicht das Tragen von Kopftüchern mit dem Zeigen von Hakenkreuzen.


      Martin Hohmann (geb 1948, Ex-Bundestagsabgeordneter)
      Beklagte 2003, damals noch als CDU-Mitglied, die Deutschen würden wegen der Verbrechen im „Dritten Reich“ als „Tätervolk“ abgestempelt. Dagegen werde kaum thematisiert, wie viele Juden während der russischen Revolution gemordet oder Morde befohlen hätten. Hohmann wurde daraufhin aus der CDU ausgeschlossen. Jahre später erklärte er, bei der Kritik an ihm gebe es eine „gewisse Steuerung von interessierter Seite“. Belege habe er dafür zwar nicht. Es sei aber offensichtlich, dass „einflussreiche Juden dunkle Kapitel jüdischer Geschichte lieber im Dunkeln belassen“ wollten. Kandidiert für den Bundestag auf der Landesliste Hessen.


      Benjamin Nolte (geb. 1982, Ingenieur)
      Wechselte später zur Burschenschaft Danubia, einer Verbindung, die vom bayerischen Verfassungsschutz als „rechtsextremistische Organisation“ eingestuft wird


      Wilhelm von Gottberg (geb. 1940, Beamter im Ruhestand)
      Nannte den Völkermord am europäischen Judentum in einem Essay im „Ostpreußenblatt“ ein „wirksames Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen“. Stimmte einer Aussage des italienischen Neofaschisten Mario Consoli zu, wonach „immer mehr Staaten die jüdische ,Wahrheit über den Holocaust unter gesetzlichen Schutz“ stellten. Der Holocaust solle demnach „ein Mythos bleiben, ein Dogma, das jeder freien Geschichtsforschung entzogen bleibt“. In seiner Bewerbungsrede beim AfD-Parteitag im Februar forderte er, den „Kult mit der Schuld zu beenden“. Kandidiert auf der Landesliste Niedersachsen.


      Stefan Scheil (geb. 1963, Historiker)
      Der Direktkandidat im Wahlkreis Kaiserslautern doziert in Vorträgen bei Landsmannschaften und Hobbywissenschaftlern über die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs - zum Beispiel die „militärischen Ambitionen Polens“. Glaubt, dass Polen einen Krieg gegen Deutschland beginnen wollte, um das eigene Staatsgebiet auf Kosten Deutschlands zu erweitern. Spricht vom „Mythos Polen als ewiges Opfer“. Stellt Winston Churchill als einen Rassisten dar, der massenhaft Deutsche töten wollte. Er habe deutsche Friedensangebote torpediert und „Bombenterror“ gegen die deutsche Zivilbevölkerung „herbeigesehnt“. Dagegen hätte es von deutscher Seite vielfach den Versuch gegeben, „den Krieg mit einem Kompromiss abzubrechen und zu diesem Zweck die besetzten Länder wieder weitgehend zu räumen“. Nennt den deutschen Überfall auf die Sowjetunion einen „Präventivkrieg“.


      Julian Schmidt (geb. 1989, Student)
      Weil er Ursula von der Leyens Ankündigung, Wehrmachtsdevotionalien aus Bundeswehrkasernen zu entfernen, für eine „hysterische Hexenjagd“ hielt, schrieb der Direktkandidat im Wahlkreis Marburg der Verteidigungsministerin einen offenen Brief. Darin erklärte er, dass der „ganz große Teil der Wehrmachtsoldaten nicht Täter, sondern Opfer“ gewesen sei.


      Quelle für alles ist der Tagesspiegel

      Ich verstehe das auch nicht. Das sind alles nur bedauerliche EInzelfälle.
    • Bin ja nun auch kein Freund der AfD, aber wenn man nicht in der Lage ist mal das Programm inhaltlich auseinander zu nehmen, sondern zur Nazi-Keule greifen muss, ist das schon ein Armutszeugnis für unsere Demokratie. Ich habe grad (mea culpa) meine erste Wahldiskussionsrunde dieses Jahr gesehen und es ist ja so lächerlich wie alle auf Gauland rumhacken (Moderation und am schlimmsten v. d. Leyen) und er einfach sachlich inhaltlich auf deren Provokationen eingeht.

      Ich bezweifle gar nicht dass es Nazis in der AfD gibt und meinetwegen werden sie auch wissentlich von Nicht-Nazis in der Partei gehalten, aber das macht die AfD doch nicht zu einer Nazi-Partei, genau so wie die Linke nicht ernsthaft SED-Partei genannt wird. Statt die Leute auszuschimpfen und zu verunglimpfen (sowohl deren Wähler als auch die Partei selbst) sollte man doch lieber mal wie es in einer Demokratie üblich sein sollte auf deren Argumente eingehen und ggf. deren Fehler entlarven. So wirkt es so, als würde die Mainstream Politik und auch die Medien nicht in der Lage sein, die Punkte der AfD tatsächlich zu entkräftigen und könne nur wie ein verzogenes Kind mit zugehaltenen Ohren rumschreien.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Das Problem an der AfD ist, dass nicht nur irgendwelche Hinterbänkler Nazis sind, sondern selbst die Spitzenkandidaten und Landesvorsitzenden sich eindeutig Rechtsradikal äußern. Gibt mittlerweile so viele Zitate von Höcke, Weiland, Gauland, Poggenburg und co die das eindeutig belegen, dass jedem klar sein muss, dass die AfD eine eindeutig rechtsradikale Partei ist.
      Die Nazis sind kein Einzelfall in der AfD, die Nazis haben die AfD übernommen.
      Du wirst nie von Sahra Wagenknecht hören, dass man doch auch mal Stolz sein könnte auf die NVA-Soldaten, die die Mauer bewacht haben.
      Du wirst nie von Dietmar Bartsch hören, dass man das mit den Sowjetischen Gulags auch mal so langsam vergessen könnte und stattdessen sich lieber an den ersten Hund im All erinnern sollte.
      Du wirst nie von Gregor Gysi hören, dass die DDR nie ihre Bürger ausgespitzelt habe, sondern dass eine Verschwörung der westlichen Imperialisten sei, um die DDR schlecht zu machen.
      Das ist ein Unterschied.

      Aber klar, natürlich sollte man sich auch kritisch mit dem Wahlprogramm der AfD auseinandersetzen. Dass die den menschengemachten Klimawandel leugnen, Alleinerziehende nicht mehr unterstützen wollen, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sind und der ganze andere Neoliberale Scheiß, der da noch so drinsteht, in Verbindung mit gesellschaftlichen Vorstellungen, die schon vor 40 Jahren veraltet waren.
      Aber man muss auch eben ganz klar aufzeigen und daran erinnern, dass das waschechte Rechtsradikale sind. Sie tragen zwar nicht Bomberjacke und Springerstiefel, sondern Hosenanzug und Dackelkrawatte, aber die Gesinnung ist die Gleiche.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • merkur.de/politik/bundesbehoer…em-nennen-zr-8488975.html

      Bundesbehörden dürfen die AfD jedenfalls nicht mehr rechtsradikal nennen. Und dieses einzelne Leute raussuchen ist auch echt Quatsch, bei den Linken gibt's genug SED und DDR verklärte, die Linke schafft es soweit ich weiß (bin vllt nicht aktuell?) nicht mal als Partei zu sagen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war. Bei den Grünen gibt es garantiert noch genug Kinderficker, war ja mal eins ihrer Hauptthemen. Die SPD hat mir ihren eigenen Sarrazins zu kämpfen und die CDU ist inzwischen dank Merkels Linksruck so gespalten, dass man da gar nicht anfangen kann.

      Jede Partei ist ein Schmelztiegel verschiedenen Mitglieder und Meinungen. Natürlich zieht jede Partei ein anderes Klientel an. Bei der AfD sind es eher Leute mit teilweise sehr krass rechten und Neo-Neoliberalen Positionen.

      Wenn man sich jetzt mal eingehend mit manchen Fällen beschäftigt wird man feststellen, dass die AfD selbst mit manchen Mitgliedern sehr unzufrieden ist, vor allem mit dem zuerst genannten Herr Mandic. Es war eine Katastrophe für die AfD, dass der sein Direktmandat gewonnen hat, das war auch nie so geplant, auf der Liste stand er extrem weit hinten. Klar war es ein Fehler, ihn dort aufzustellen, aber Ortsverbände spiegeln die Partei nicht so krass wieder.

      THC hat natürlich vollkommen recht, dass auch manche Führungskader der AfD gar nicht gehen wie Höcke. Gauland hat aber tatsächlich auch interessante Positionen, wer sich wirklich mal damit auseinander setzen will, Tilo Jung hat ihn interviewt. Kann ich nur empfehlen, nur um mal eine andere Sichtweise zu bekommen. Und Jung stellt natürlich extrem linksversiffte fragen und versucht ihn aufs Glatteis zu führen, wie er es z. B. bei von Storch auch geschafft hat (Zitat aus dem Interview von Storch: "Ja, dann sollten wir doch die Sonne verklagen!" zum Thema Klimawandel).

      Zur allgemeinen Ausrichtung habe ich einen weiteren, sehr interessanten Artikel gefunden:

      rubikon.news/artikel/gnadenlos-marktradikal

      Dort wird die Verflechtung der Führungskader der AfD (und teilweise auch der FDP!) mit der Hayek Gesellschaft aufgezeigt. Wo bekommt die AfD ihre großen, anonym gespendeten Millionen her? Warum sind grade Gauland und Weidel die Spitzenkandidaten (Mitglieder der Hayek Gesellschaft). Was wollen die eigentlich und warum machen sie einen Wahlkampf, der so krass auf der rechten Seite fischt? Wer wirklich Antworten will bzw. sein Spektrum etwas erweitern möchte, liest diesen Beitrag, der das ganze nochmal in einem anderen, noch schlimmeren Licht erscheinen lässt, als die ganzen Linken, die hier aufschreien, bisher vermuten.

      Fazit: Ja, die AfD hat rechte und rechtsradikale Elemente. Die rechts-konservativ-marktradikale Position macht sie aber meiner Meinung nach aus, nicht die teilweise rechtsradikalen Strömungen. Diese werden nur genutzt, um einen größeren Wählerkreis anzusprechen und für sich zu gewinnen. Man hat analysiert, wo man die meisten Wähler bekommen kann, und das kam eben dabei raus. Daher halte ich die Partei nicht für rechtsradikal. Ihre anderen Positionen, grade die Marktradikalität (die eben KEIN Neo-Liberalismus ist meiner Ansicht nach) kann ich nicht gutheißen. Der rechts-konservative Teil gefällt mir bisweilen in Teilen gut, der Rechts-Populismus, der zugunsten der Rechtsradikalen betrieben wird, widert mich hingegen an. Die AfD ist jedoch trotzdem keine rechtsradikale Partei wie die NPD.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Da @Hi2u sich von der Seite angepisst fühlt,
      hier mal plakativ dargelegt: nytimes.com/2016/09/30/upshot/…recasts-so-far-apart.html
      Hätte ja auch schon gereicht wenn du irgendwas aus deinem Post näher definiert hättest.
      So wirkt es wie pure heiße luft.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pantofolaio ()

      A change is as good as a rest.

    • Innerhalb der AfD haben die Rechten nach und nach das Ruder übernommen. Das ging mit dem Ausscheiden von Lucke (einzelne erinnern sich vielleicht noch) los, dann kam jetzt Petry aufs Abstellgleis und Weidel ist das neue Gesicht von Gaulands und Höckes Gnaden, die sich ganz klar rechtsnational äußern. Da gibt es nichts zu relativieren.

      Aber das passiert halt, wenn man von Anfang an am rechten Rand fischt (DMark zurück!): Die Rechten kommen und die Partei wandert im Spektrum.
    • mich überraschen die wenigen egal-posts



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats