Bundestagswahl 2021 - Es geht immer noch um Deutschland

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • shrodo schrieb:

      Bighead schrieb:

      aber diese Missgunst gegen das was die sich in den allermeisten Fällen mit 60+ Stunden die Woche erarbeitet haben in Positionen, die unsere Gesellschaft genau so dringend braucht wie Pfleger und Haushaltshilfen, kann ich nicht nachvollziehen
      In der Regel hast du aber die Menge an Geld nur, wenn du entweder andere ausbeutest oder das Geld nicht mit deinem Job Verdienst (sondern anders zu Geld kommst).
      die Aussage ist einfach Quatsch in meinen Augen oder Deine Definition von Ausbeutung ist sehr weit gefasst

      Und wenn man unbedingt reich werden will kriegt man natürlich keine Kinder, die kosten mehr Geld als sie bringen und zusätzlich noch viel Zeit in der man arbeiten oder anderweitig an der Karriere arbeiten kann.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Größter Fehler den man machen kann ist zu argumentieren, wir bräuchten eine "Reichensteuer" um die Bildung oder sonst etwas zu bezahlen, der Staat könnte immer dafür Schulden machen wenn er denn wollte.

      Bei einer "Reichensteuer" geht es darum der Ungleichheit gegen zusteuern. Laut Entwurf des 6. Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung wird die Kluft zwischen Arm und Reich seit 35 Jahren kontinuierlich größer. Corona verschärft das Problem.
    • Ungleichheit ist aber an sich kein Problem, nur wenn am unteren Ende nicht genug ist. Wenn von jetzz auf gleich jeder 50k mehr im Jahr hätte wäre die Ungleichheit gleich aber den Ärmsten ginge es gut. Gleichheit ist kein Selbstzweck. Daher geht es natürlich darum, den Ärmsten zu helfen und nicht per se die Schere zu schließen imo
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Haben eine beschissen Demografie und ein Rentensystem, was gefüttert werden muss.

      Wenn wir weiterhin irgendwie an dem System halten wollen, müssen wir Anreize geben, dass das Rentensystem halbwegs funktioniert.

      Eine Stellschraube ist es nun mal, dass man schaut wie man Geld welches in einen Verhältnis zum Rest des Unternehmens zum Besitzer fließt, deutlich minimiert wird.
      Man erhofft sich, dass der Besitzer mehr für die Gesamtsituation der Beschäftigten macht, bevor er Geld dem Staat gibt.

      Persönlich finde ich es daher okay, wenn wohlhabende Unternehmer, daran erinnert werden, wer das Unternehmen mitträgt.
    • südländer schrieb:

      Als verheirateter hätte ich ja noch mehr, würde weniger steuern zahlen und könnte Fixkosten auf zwei Verdiener aufteilen.
      Je mehr Zimmer eine Wohnung hat, desto günstiger wird die Wohnung pro qm.

      Jeder kann reich werden, wenige ziehen das aber durch. Das war doch der Standpunkt von mir.
      Ich habe nirgendwo erwähnt, dass das erstrebenswert ist. Was bringt dir Geld, wenn du nicht glücklich bist?
      Dir ist schon bewusst, dass du komplett realitätsfremd von dir auf andere schließt und sachen implizierst die Bullshit sind?

      Was nützt mir ein billigerer qm Preis wenn 50% vom Netto von der Miete gefressen sind?

      Klar wirds nicer wenn ein Kinderloses Paar mit 2 Einkommen heiratet und die Schekel stacked aber ist das die Norm bei den einfachen Arbeitern von denen du zuvor gesprochen hast?
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Es geht doch nur darum, ob es theoretisch möglich ist, reich zu werden / eine Million zu stacken. Es geht ja nicht darum, dass das das eherne Ziel sein muss.
      Und das kann eben möglich sein. Ob das jeder kann sei mal dahingestellt, aber die Möglichkeit bestünde.

      Welche Begleitumstände ist doch erstmal irrelevant.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Bighead schrieb:

      die Aussage ist einfach Quatsch in meinen Augen oder Deine Definition von Ausbeutung ist sehr weit gefasst
      Ich würde ein "ich stelle lieber Leiharbeiter ein anstatt die Mitarbeiter direkt bei mir anzustellen, weil Leiharbeiter für die gleiche Arbeit den halben Lohn bekommen" schon unter Ausbeutung einordnen.
      Ich würde ein "ich stelle nicht mehr Pfleger ein, obwohl die Arbeitsbedingungen heftig mies sind und die MA das nur aus Pflichtgefühl den Kranken/Alten gegenüber mitmachen" schon unter Ausbeutung einordnen.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Hab da mal ein klein wenig drüber nachgedacht heute in der U-Bahn.

      es gibt imo zwei unterschiedliche arten von "reich werden" und allgemein Dimensionen bei der Ungleichheitsdebatte. Einmal reich werden durch Arbeit und reich werden durch Kapital.

      Reich werden durch Arbeit ist sehr schwierig, man muss das Leben komplett auf Karriere ausrichten, aber es ist einigermassen planbar, wenn man sich das früh als Ziel setzt und darauf hinarbeitet. Natürlich kann man da noch Sachen verbessern, unser Schulsystem ist nicht so gut scheiss Eltern auszugleichen, es gibt bestimmt Diskriminierung für Ausländer/Migrantenhintergrund. Aber overall ist es für jeden tendentiel möglich. Denke, das ist wo Südi drauf rauswill. Das bedeutet nicht, dass es jedem Arbeiter gut geht, sondern, dass man sich durch Arbeit theoretisch ein gutes Leben aufbauen kann. Ich denke die wenigsten werden da widersprechen. Bighead ist denke ich auch in dem Lager, wenn man sich durch (viel) Arbeit sich was aufgebaut hat, sollte es einem nicht weggesteuert werden. Das betrifft denke ich vor allem leitende Angestellte in Konzernen, Manager etc. Da können an der oberen Spitze schon Jahresgehälter in Millionenhöhe bei rauskommen, aber zumindest die 200k Grenze ist nicht unwahrscheinlich für einen Karrieristen.

      Auf der anderen Seite haben wir aber die Kapitalinhaber. Entweder Unternehmer oder Erben. Die meisten Unternehmungen sind nicht sonderlich erfolgreich, viele Startups sind nach ein-zwei Jahren bankrott. Kleine Cafes etc nicht sonderlich profitabel, aber manche Unternehmen wachsen unglaublich schnell und generieren riesige Mengen an Vermögen. Z.B. Unternehmen wie Biontech oder aber auch Hello Fresh. Warum konnten die so schnell wachsen? Sie haben Zugang zu Kapital bekommen. Hello Fresh bekam Geld von Rocket Internet und ist innerhalb von 10 Jahren 15 Mrd Eur wert. Zugang zu Kapital ist eine Funktion von Glück, Beziehungen und Können, wobei Glück und Beziehungen wichtiger sind als bei dem Weg "reich durch Arbeit". Wenn man viel Kapital hat weil die Eltern reich waren sowieso, das ist dann 100% Glück. Unternehmensbewertungen und Eigenkapital erlauben es einem unvorstellbar reich zu werden mit "wenig" Arbeit. Niemand kann mehrere hundert Millionen durch Arbeit verdienen. Als Unternehmer ist es zwar auch extrem unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

      In Deutschland ist es nun leider so, dass Arbeit extrem stark besteuert wird, Kapital aber weniger stark. Ich bin kein grosser Fan von Umverteilung nur zum Zwecke der Umverteilung, aber Zugang zu Kapital ist sehr ungerecht verteilt und ich würde es sehr begrüssen, wenn dies einfacher ginge. Erbschaften zu besteuern finde ich gerechter als eine Vermögenssteuer. Erbschaften sind pures Glück, über die Steuersätze kann man sich natürlich streiten, ich will es den Leuten nicht abstreiten, dass viele auch für ihre Kinder arbeiten, aber vor allem grosse Vermögen sind nicht das Resultat von reiner Arbeit, sondern von Kapitalwertsteigerungen von grossen Unternehmungen. Man muss da eine Balance finden zwischen "Reiche enteignen" und "aus dem Weg, Geringverdiener". Grosse Unternehmen wie Biontech haben einen grossen Wert geschaffen. Den Anreiz, dass solche Unternehmen weiterhin gegründet werden muss man verstärken, nicht eliminieren. Davon leben am Ende alle in Deutschland (sogar letztendlich die shrodos aufm Amt).

      Gleichzeitig, sollte auch der Weg als Arbeiter ein gutes Leben ermöglichen. Sie haben kein unternehmerisches Risiko, aber dafür auch nur ein Gehalt, und kein Eigenkapital am Unternehmen. Mindestlöhne, Arbeitsgesetze und auch Einwanderungsgesetze sind gute Mittel um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Klar ist, in den letzten Jahrzehnten hat vor allem das Kapital profitiert, während die Löhne nur leicht gestiegen sind.

      tldr: Zugang zu Kapital vereinfachen, Niedriglohnsektor abbauen, Arbeit gegenüber Kapital stärken, mit Erbschaftssteuer was sinnvolles anstellen
    • Ascent schrieb:

      @Bighead

      Könnte man ja machen, aber woher nimmst du das Geld?
      Wenn du es druckst würden dir viele sagen, dass dann das restliche Geld weniger Wert ist (Inflation), also gäbe es dann ja weniger Ungleichheit

      Übrigens finde ich die Idee selber gut
      Ich wollte nur sagen dass Ungleichheit auf einem hohen Niveau kein Problem ist in meinen Augen und es um Gerechtigkeit (Arbeit lohnt sich etc.) gehen sollte, nicht um "Gleichmacherei" wie die FDP es nennen würde. Es ist in Ordnung dass manche Leute exponentiell mehr Geld als andere haben, solange die am unteren Ende auch gut leben können.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • shrodo schrieb:


      Bighead schrieb:

      die Aussage ist einfach Quatsch in meinen Augen oder Deine Definition von Ausbeutung ist sehr weit gefasst
      Ich würde ein "ich stelle lieber Leiharbeiter ein anstatt die Mitarbeiter direkt bei mir anzustellen, weil Leiharbeiter für die gleiche Arbeit den halben Lohn bekommen" schon unter Ausbeutung einordnen.Ich würde ein "ich stelle nicht mehr Pfleger ein, obwohl die Arbeitsbedingungen heftig mies sind und die MA das nur aus Pflichtgefühl den Kranken/Alten gegenüber mitmachen" schon unter Ausbeutung einordnen.
      Ist zum Glück nicht überall so, in den Betrieben in denen ich gearbeitet habe war Leiharbeit aufgrund von Tarifentlohnung nicht schlechter bezahlt. Die sind aber trotzdem als erstes geflogen, als es durch Corona zu Kurzarbeit kam.. Natürlich fehlen den Leiharbeitern die betrieblichen Zulagen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myr-Q ()

      „Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun.“

      Richard P. Feynman

      Beitrag von lubold ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: 2022 dann ().
    • Passend zum Thema der letzten Seiten


      zeit.de/wirtschaft/geldanlage/…rokonto-bank-geld-umfrage

      outline.com/9vcKG6
      Der Studie zufolge fehlt einem großen Teil der Befragten wesentliches Grundlagenwissen, um Finanzentscheidungen und deren Konsequenzen wirklich zu verstehen. Nur etwa knapp die Hälfte der Befragten habe mehr als sechs von zwölf Fragen zu diesen Themen richtig beantwortet. Rund 22 Prozent hätten nur bei maximal drei der Fragen die richtigen Antworten gewusst. "In Schulnoten ausgedrückt wäre das mindestens mangelhaft", heißt es in der Untersuchung dazu.
    • Onyo schrieb:

      Wars nicht so, dass uns von offizieller Stelle bescheinigt wurde, dass das Elternhaus MASSIV einfluss drauf hat, wie weit man im Bildungssystem kommt? So systemisch, mein ich. War doch eine dieser total aufwühlenden Erkenntnisse, dass wir diesbezüglich in Europa zu den schlechtesten gehören. Oder habe ich mir das falsch gemerkt?

      Wär mir als Land ohne nennenswerte Bodenschätze schon hart peinlich beim Bildungssystem so einen Unfug zu veranstalten. Gott sei dank ist das Ländersache. Vielleicht mal die Wirtschaft machen lassen, der Staat bekommt es offenbar nicht hin.
      Natürlich hat das Elternhaus einen hohen Anteil am Bildungserfolg der Kinder. Eltern sind die Menschen, die für gewöhnlich in den ersten 18 Jahren die meiste Zeit mit den Kindern verbringen und die Kinder was Gewohnheiten (lesen etc.) angeht enorm prägen. Wo kommt die seltsame Idee her, dass ein "Bildungssystem" diese Unterschiede jemals komplett ausgleichen könnte? Man hat mit 18 Jahren so ca. 10% seiner Lebenszeit in der Schule verbracht, bleibt dann wohl ein Anteil >80% zu Hause. Natürlich kann man versuchen, solche habituellen Unterschiede (zu denen häufig noch genetische Faktoren wie IQ zusätzlich dazukommen) auszugleichen, aber es muss einem bewusst sein, dass sowas primär über den Fleiß der Schüler läuft.

      Kleiner Funfact: Richest dude in meinem Freundeskreis ist ohne Vater und mit einer Mutter/ vielen Stiefvätern mit starken Alkoholproblemen aufgewachsen, hat nen schlechten Hauptschulabschluss gemacht into KFZ-Mechantroniker Lehre into baut inzwischen selbstständig Wohnmobile/Vans um und geht in den meisten Monaten mit einem deutlich fünfstelligen Gewinn raus.