DSDE Lesezirkel IV - Auch keine Tränen aus Kristall (Alan Dean Foster)

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      Zagdil schrieb:

      Zum Abschluss noch ne Frage an @dankpotato:
      Als Ryo rausfindet, dass er seziert werden soll, schließt er direkt mit seinem Leben ab und reagiert mit großem Verständnis. Zuvor wurde im Buch aber eingeführt, dass für die Thranx jedes Auslöschen intelligenten Lebens, verachtenswert ist. Wie hast du das aufgefasst?

      ich denke mal das hat mit ryos "bestimmung" zu tun, kontakt zu den menschen aufzubauen. wenn er selber dabei drauf geht, seis drum. er hat seinen zweck erfüllt.
    • Hmm. Hab's eben fertig gelesen, aber weiß nicht was ich groß darüber schreiben soll. Ich hab mich jetzt nicht zu Tode gelangweilt, aber allzu unterhaltsam fand ich's auch nicht. Hat Zagger mal wieder gut predicted.

      Kurz vor Ende war aber in der Übersetzung eine äußerst knackige Formulierung: "das Gewebe der Existenz hatte diktiert [...]". Werd ich mal in meinen Medisprechwortschatz integrieren.
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      Muss vorausschicken, dass ich kein großer SciFi Fan bin und mir daher am Anfang schwer getan habe in das Buch reinzukommen. Ungeachtet des Genres finde ich aber, dass die Story erst ab ca. der Mitte des Buchs fahrt aufnimmt, als es zum "Erstkontakt" kommt. Bis dahin gelingt es nicht so richtig einen Spannungsbogen aufzubauen, die Schilderung der Thranx-Welt war mir zu beiläufig, um mich zu packen.
      Die Story selbst, "neugieriger Normalbürger stößt durch Verkettung unwahrscheinlicher Zufälle auf ein Militärgeheimnis und kommt in Kontakt mit Aliens die eigentlich friedlich sind, aber gefangen gehalten werden" ist nicht die originellste, wird aber durch die andere Perspektiv aufgewertet. Statt aus den Augen eines Menschen auf die Aliens zu schauen, bekommen wir die Perspektive eines Käfers auf diese komischen zweibeinigen Geschöpfe. Die Unterschiede zwischen den beiden Rassen werden schön herausgestellt, das Ganze bleibt aber auf einer sehr "technischen" Ebene. Zwar wird auch deutlich, dass z.B. die Thranx in ihrem Denken sehr viel logischer sind, aber ich hätte mir gewünscht, dass auf Unterschiede in der Philosophie/Weltanschauung/Gesellschaftlicher Ordnung etc. tiefer eingegangen wird, anstatt diese nur kurz anzudeuten. Hier wird imo ziemlich viel Potential das in der Story steckt verschwendet.
      Die Auflösung der Story geht mir dann auch zu schnell, Ryo löst quasi jeden Konflikt der seinem Ziel im Weg steht innerhalb von fünf Seiten, ohne dass es dabei zu großen Rückschlägen kommt. Das ist mir alles ein bisschen zu reibungslos und so wirkt der zweite Teil der Story auf mich sehr hastig erzählt. Selbst eigentlich große Brüche wie der Tod von Luh werden dabei schulterzuckend hingenommen, nicht nur von Ryo sondern auch von allen Menschen, einschließlich Bonnie die immerhin Luhs Verlobte war.
      Die Sprache in dem Buch ist angenehm präzise, aber wirkt vor allem in Dialogen sehr hölzern. Ich kann nicht sagen, inwiefern die Übersetzung daran schuld ist, aber ca. alle Figuren unterhalten sich untereinander so, als ob sie gerade ein Vorstellungsgespräch führen würden, inklusive der Larven und Menschenkinder.
      Wie man schon heraushören kann, war mir das Buch insgesamt etwas zu "autistisch", wenn schon die Hauptfigur, sicherlich auch bedingt durch ihre Art, alles logisch und quasi emotionsfrei betrachtet, dann hätte ich mir wenigstens von den beteiligten Menschen mehr erhofft als die gelegentliche Träne im Auge. Das wäre vollkommen okay, wenn das Buch mehr auf Action und die Beschreibung der Thranx-Welt ausgerichtet wäre, das ist aber nicht der Fall. Trotzdem finde ich die Grundidee der Story sehr interessant und habe mich auch nach den ersten ca. 100 Seiten nie gelangweilt beim Lesen. 5/10
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation