Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • Mobbing kommt ja nicht von ungefähr, es wird auf Schwache gegangen, auf Leute die anders sind usw. Wenn du selbstbewusst und "normal" bist, ist die Chance gemobbt zu werden eigenempirisch ziemlich niedrig.

      Daher kann man schon sagen imo, dass man selbst Schuld ist am Mobbing, so dumm das erstmal klingt. Natürlich sind die Mobber immer noch Sohnemänner und tragen mehr Schuld, aber ohne "williges" Ziel kann Mobbing auch nicht funktionieren.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Danke @Aro @m-u-h. Hatte tatsächlich nur bis zu Hupus Artikel hochgescrollt und mich schon gewundert.

      Was Bighead sagt trifft es aus meiner Erfahrung (wie gesagt, selbst von der 5. bis zur 10/11. Klasse gemobbt worden, außerdem relativ viel Grundschule unterrichtet und ein kleines Bisschen Gymnasium/Hauptschule) ziemlich genau.

      Ich würde sogar noch nen Schritt weiter gehen, und sagen, dass extrem viele Kinder in Situationen kommen, in denen man von Anfängen des Mobbing sprechen könnte, es dann aber noch darauf ankommt, ob man das 'mit sich machen' lässt. Mobbing ist ja nichts, was sich in einer Aktion messen lässt, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass es mit der selben Person über einen längeren Zeitraum gemacht wird. Und das sind halt in den allermeisten Fällen die, die dann nicht kontern / sich wehren / sozial gefestigt genug sind, dass ihnen das offensichtlich nichts ausmacht.

      "Ignorier die einfach, die hören dann schon von selber auf." entbehrt also nicht jeglicher Grundlage, ist aber trotzdem ein vollkommener Scheißtip, weil die Person, die in die Situation gekommen ist, ja gar nicht in der Situation wäre, wenn sie in der Lage wäre, das Mobbing zu ignorieren.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • Ok, verstehe euren Ansatz. Teile nur nicht die Definition von Schuld.
      Ist imo nicht die Schuld der Person, gerade in jungen Jahren, dass sie eben so ist, wie sie ist.

      Das es an Eigenschaften der Person liegt, dass sie gemobbt wird, ist ja irgendwie logisch.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Bighead schrieb:

      Daher kann man schon sagen imo, dass man selbst Schuld ist am Mobbing, so dumm das erstmal klingt. Natürlich sind die Mobber immer noch Sohnemänner und tragen mehr Schuld, aber ohne "williges" Ziel kann Mobbing auch nicht funktionieren.
      nettes victim blaming

      natürlich kann ein mobbing opfer auch etwas tun um die situation zu ändern, pumpen gehen oder whatever

      schuld hat trotzdem der täter und nicht das opfer

      sagst nem vergewaltigungsopfer ja auch nicht "hmm mit pfefferspray wär das aber nicht passiert"
    • "Schuld" in diesem Fall selbstverständlich als (Mit)"Ursache" zu verstehen. Die eigentlich Schuldigen im Sinne von "Diejenigen, deren Verhalten zu bestrafen ist" sind natürlich diejenigen, die mobben. War schlecht formuliert, sorry alet.
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    • Rob schrieb:

      Mobbing ist ja nichts, was sich in einer Aktion messen lässt, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass es mit der selben Person über einen längeren Zeitraum gemacht wird.
      Ist also kein Mobbing mehr wenn wir jede 8te LAN nicht @Buktus sondern @ramius ärgern würden?


      dankpotato schrieb:

      nettes victim blaming
      natürlich kann ein mobbing opfer auch etwas tun um die situation zu ändern, pumpen gehen oder whatever
      schuld hat trotzdem der täter und nicht das opfer
      sagst nem vergewaltigungsopfer ja auch nicht "hmm mit pfefferspray wär das aber nicht passiert"
      Also wenn alle Schüler in den USA bewaffnet wären, würde es dort keine Schießereien mehr geben. Würde also schon sagen, dass so eine Argumentation, auch von hochrangigen Politikern, genutzt wird. Und das ist ja die selbe Argumentation.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Würde ja niemals auf die Idee kommen den Opfern eine Mitschuld zuzusprechen. Menschen werden für den randomsten Scheiß gemobbt, oftmals auch für Dinge für die sie gar nichts können und die ohne ihr Zutun geschehen. Ein Beispiel in meiner Klasse war eine Zeugin Jehovas. Bevor das zur Sprache kam, dass ihre Eltern halt den Zeugen Jehovas angehören, war sie eine ganz normale und durchschnittlich beliebte Schülerin. Danach war sie halt für viele das Opfer, ist einfach nur hurensöhnig, vor allem da sie eine echt nette Person ist.
    • stardust* schrieb:

      Würde ja niemals auf die Idee kommen den Opfern eine Mitschuld zuzusprechen. Menschen werden für den randomsten Scheiß gemobbt, oftmals auch für Dinge für die sie gar nichts können und die ohne ihr Zutun geschehen. Ein Beispiel in meiner Klasse war eine Zeugin Jehovas. Bevor das zur Sprache kam, dass ihre Eltern halt den Zeugen Jehovas angehören, war sie eine ganz normale und durchschnittlich beliebte Schülerin. Danach war sie halt für viele das Opfer, ist einfach nur hurensöhnig, vor allem da sie eine echt nette Person ist.
      Hat Rob ja nochmal relativiert und das ganze als Ursache angegeben, was durchaus sinnvoll ist.
      Es gibt halt eigentlich immer einen Grund für das Mobbing und der ist zwangsläufig in der gemobbten Person oder dessen sozialem Umfeld gelegen. Völlig Unabhängig von der Schuld.
      till the end
    • schwarz/weiß --> Grau (exploding brain meme)

      Kann das übrigens von beiden Seiten der Medallie aus beurteilen.

      Edit: Um vll mal etwas Klarheit in die Sache zu bringen. Gehts hier nur um die Schuldfrage? Schuld nach welcher Definition (juristisch/moralisch. Welcher Moral?)? Oder gehts um Ursachen und Bekämpfung von Mobbing? Vermischt sich ja alles ein bisschen und sollte allen klar sein um was es eigentlich konkret geht.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • also wenn es einen Grund gibt, der beim Opfer liegt, dann ist es das Nicht-Wehren. Wenn du wen mobbst sind die Gründe von Frisur bis Religion ja eh lächerlich und vorgeschoben, aber wenn du den Mobbern den Spaß verstärkst indem du dich verletzlich zeigst oder aufgebracht Widerstand leistest statt es cool zu spielen, wird es definitiv nicht besser.

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    • Bighead schrieb:

      also wenn es einen Grund gibt, der beim Opfer liegt, dann ist es das Nicht-Wehren. Wenn du wen mobbst sind die Gründe von Frisur bis Religion ja eh lächerlich und vorgeschoben, aber wenn du den Mobbern den Spaß verstärkst indem du dich verletzlich zeigst oder aufgebracht Widerstand leistest statt es cool zu spielen, wird es definitiv nicht besser.
      ja gut, aber manche können sich einfach auch nicht wehren

      wenn ein 8 jähriges lauch kind von 3 10 jährigen sportlichen kindern zusammengeschlagen wird, was soll es da bitte machen? have fun beim zurückschlagen
    • Das Beispiel würden den Rahmen, den ich als Mobbing bezeichne, ja schon wieder sprengen, aber gette deinen Punkt.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Außerdem sind manche Mobbingopfer (vielleicht auch viele) in dem Alter nicht in der Lage so zu reflektieren und dann zu wachsen, dass sie die Mechaniken erkennen und ihnen entgegenwirken indem sie sich weiterentwickeln. Kommt z.B. auch in vielen Romanen von Hermann Hesse vor. Wenn man sehr sensibel ist und nicht von Freunden/Familie/etc. ermutigt wird, kann man dem auch nicht entgegentreten und gerät schnell in eine extreme Abwehrhaltung. Dann entwickelt man sich auch völlig falsch.
    • dankpotato schrieb:

      Bighead schrieb:

      also wenn es einen Grund gibt, der beim Opfer liegt, dann ist es das Nicht-Wehren. Wenn du wen mobbst sind die Gründe von Frisur bis Religion ja eh lächerlich und vorgeschoben, aber wenn du den Mobbern den Spaß verstärkst indem du dich verletzlich zeigst oder aufgebracht Widerstand leistest statt es cool zu spielen, wird es definitiv nicht besser.
      ja gut, aber manche können sich einfach auch nicht wehren
      wenn ein 8 jähriges lauch kind von 3 10 jährigen sportlichen kindern zusammengeschlagen wird, was soll es da bitte machen? have fun beim zurückschlagen
      In dem Fall, dass wir wirklich von Zusammenschlagen reden, ist allerdings eine Eskalationsstufe erreicht, bei der das Opfer mit einer Verhaltensänderung kaum noch etwas erreichen kann, das ist völlig richtig. Jetzt fängt Mobbing im klassischen Sinne ja aber selten damit an, dass drei Kids entscheiden: "Ah, cool. Wir verprügeln den/die jetzt ständig."
      Da laufen zuvor ewig lange (Wochen bis Jahre) soziale Ausgrenzungen, Provokationen und sonstige psychische Angriffe ab, die sich (unter anderem durch "dankbares" Opferverhalten) hochschaukeln.

      Ich will hier weder Victimblaming betreiben, noch behaupten, ich allein hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Alles was ich sage ist, dass ich glaube, dass ich damals sehr von nem anständigen Sozial'coaching' profitiert hätte, und dass ich Fälle erlebt habe, in denen Leute aus Mobbingsituationen entkommen konnten, indem sie "es cool gespielt haben" (aka weder offen Verletzlichkeit zu zeigen, noch sofort zurückzuschlagen oder Autoritäten zu informieren, sondern mit ner entsprechenden Prise Humor auf der gleichen (verbalen) Ebene zurückzuschießen und zeigen, dass das a) keine große Sache ist, und man b) selbst Eier in der Hose hat.
      Solches Verhalten stellt natürlich auch große Anforderungen an das Opfer, und man kann das natürlich von niemandem verlangen. Ich hätte nur in meiner Kindheit vielleicht auch das ein- oder andere Mal hören sollen, dass ich auch andere Optionen habe, als "die Anderen" alle scheiße zu finden.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

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