Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • Du bist auch kein Politiker. Wenn du jetzt auf Twitter was posten würdest und dafür deinen Job verlieren würdest, dann fände ich das auch erst mal nicht in Ordnung (weiß natürlich nicht was du machst, aber vermute ich jetzt mal).

      Palmer ist aber ein Berufspolitiker. Dass seine öffentlichen Aussagen auf seine Funktion innerhalb seiner Partei Auswirkungen hat ist völlig normal. Was schlägst du denn konkret vor? Dass der frei von Konsequenzen öffentlich "Negerwitze" machen darf und seine Partei, die sich schon immer gegen exakt solches Verhalten einsetzt, nichts dagegen unternehmen kann?

      Übrigens ging es ursprünglich mal darum, dass unsere Generation sich zu Anpassern entwickelt habe aus Angst vor Gegenrede in den sozialen Medien. Jetzt sagst du auf ein mal Gegenrede müsse man von jedem akzeptieren. Wie passt das zur Ausgangsbehauptung? Dass Palmer kein gutes Beispiel für das angestoßene Szenario ist wurde ja schon von @Onyo angesprochen. Wenn jetzt random Person XY auf Twitter irgendwas vermeintlich rassistisches sagt und dafür einen Shitstorm abbekommt, ist das dann Gegenrede die jeder akzeptieren muss oder nicht?

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Gibt es da einen festen Gesetzestext? Ich dachte (völlig frei von jeder Sachkenntnis ofc), das läge im Gutdünken der Partei, ob sie das dann durchzieht oder nicht. Bin Parteirechtpleb sry
      Eine Mutter kann nicht helfen, bei so vielen lockeren Schrauben.
    • § 10 Abs. 4 ParteiG

      Ein Mitglied kann nur dann aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn es vorsätzlich gegen die Satzung oder erheblich gegen Grundsätze oder Ordnung der Partei verstößt und ihr damit schweren Schaden zufügt.
    • Onyo schrieb:

      Gibt es da einen festen Gesetzestext? Ich dachte (völlig frei von jeder Sachkenntnis ofc), das läge im Gutdünken der Partei, ob sie das dann durchzieht oder nicht. Bin Parteirechtpleb sry
      Da gibt es, wie Cloud schon dargelegt hat, zum Glück sehr sehr strikte Gesetze, weil es nicht so geili ist, wenn man "unliebsame" Leute einfach aus seiner Partei entfernen kann. Hängt mal wieder mit unserer Vergangenheit zusammen, aus der wir gelernt haben.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Hi2u schrieb:

      Der größte Ausdruck der Meinungsfreiheit ist doch gerade, seine Meinung frei sagen zu dürfen und dafür auch einzustehen. Wenn nun ein Abgeordneter der AFD fordert, unbeschränkte Migration zuzulassen und Migranten mehr Sozialleistung zugestehen möchte als Arbeitslosen, muss er sich auch den Konsequenzen stellen und wird aus der Partei ausgeschlossen.
      ^^

      Will jetzt auch gar nicht weiter in die Diskussion einsteigen, ihr macht das schon :wave:
    • blutgarten schrieb:

      Dass seine öffentlichen Aussagen auf seine Funktion innerhalb seiner Partei Auswirkungen hat
      Aber bitte im Kontext und nicht verfälscht. Mmn hat niemand das recht Aussagen mutwillig zu zu lasten von jmd. zu verfälschen. Welchen Sinn hat das deiner Ansicht nach jmd. aufgrund verfälschter Wiedrgabe zu bestrafen?

      blutgarten schrieb:

      Dass der frei von Konsequenzen öffentlich "Negerwitze" machen darf
      Das Statement zeigt mir, dass du nicht (hinreichend) über die Lage informiert bist. Genau dann sich zu äußern/Konsequenzen zu fordern (ohne jetzt dich speziell damit zu meinen) ist mmn das Problem an der Sache...Selbst Aogo als direkt Betroffener sieht Palmer nicht als Auslöser oder Schuldigen (Quelle: die von mir gesehene Lanz Sendung in der beide zu Gast waren).


      blutgarten schrieb:

      Übrigens ging es ursprünglich mal darum, dass unsere Generation sich zu Anpassern entwickelt habe aus Angst vor Gegenrede in den sozialen Medien. Jetzt sagst du auf ein mal Gegenrede müsse man von jedem akzeptieren. Wie passt das zur Ausgangsbehauptung? Dass Palmer kein gutes Beispiel für das angestoßene Szenario ist wurde ja schon von @Onyo angesprochen. Wenn jetzt random Person XY auf Twitter irgendwas vermeintlich rassistisches sagt und dafür einen Shitstorm abbekommt, ist das dann Gegenrede die jeder akzeptieren muss oder nicht?
      Ich hatte dazu schon was gesagt: Gegenrede ist okay. Das Palmer kein Millennial ist und damit der direkte Artikelbezug entfällt, da gebe ich @Onyo natürlich recht. Aber ich verstehe und akzeptiere ausdrücklich nicht die Gegenrede und das juristische Verfahren (oder vergleichbare schwere/offizielle Gegenmaßnahmen) als identische Sachen. Wenn man jemanden für etwas "vermeintlich" rassistisches kritisiert und sich dann hinterher herausstellt, dass es gar nicht rassistisch war, dann sollte man es halt unterlassen die Hexenverbrennung des Bauernopfers fortzuführen.

      Da ist dann mmn auch generationsunabhängig die Verbindung zum von @Alex- geteilten Artikel: Bereits die Angst vor Konsequenzen (auch ungerechtgertigten) erstickt die Debatte im Keim, weil man sich gar nicht mehr traut (bzw. trauen darf) etwas zu sagen, was dann EVTL. missverstanden wird. Ist halt vorauseilende Cancelculture gewissermaßen die bewirkt dass Leute lieber ihre Fresse halten (zu unrecht) anstatt die von ihnen wahrgenommenen Missstände frei debattieren zu können.
    • Palmer ist nicht nur wegen seines Alters, sondern auch wegen seines öffentlichen Amtes und der Funktion in seiner Partei ein schlechtes Beispiel. Politiker müssen bei dem was sie sagen immer darauf achten wie das in der Öffentlichkeit und insbesondere in ihrer eigenen Partei ankommt. Das hat nichts mit Cancel Culture zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend schon immer so und auch richtig so.

      Dass dabei Worte vermeintlich falsch ausgelegt werden und die betreffende Person sich bei Gegenwind als missverstanden darstellt gehört auch schon immer zum Geschäft dazu. Deshalb gibt es für Ausschlussverfahren ja auch formale Regeln und Palmer wird nicht einfach entfernt werden, weil irgendwer in der Grünenspitze das so bestimmt hat. Ich bezweifle selbst auch, dass er am Ende für ein paar Tweets ausgeschlossen werden wird. Aber ich finde es trotzdem richtig, dass die Partei da Widerstand leisten kann.

      Entweder du willst über Boris Palmer reden, dann musst du begründen warum Politiker vor Konsequenzen für ihre Aussagen geschützt werden sollten, oder du willst darüber reden dass normale Leute sich vorauseilend zurückhalten (was ich erst mal gar nicht bezweifeln würde, ich weiß nur nicht ob das unbedingt was neues ist). Dann darfst du aber keinen Berufspolitker oder sonst eine öffentlichkeitswirksame Persönlichkeit als Beispiel nehmen.
    • Kolibri schrieb:

      Aro schrieb:

      Kommt halt auch drauf an, warum es Konsequenzen hat.

      Aro schrieb:

      und deswegen von der Gesellschaft kontra bekommst
      Zählt das auch dann wenn die Presse dich so lange verdreht und komprimiert bis Applaus zwangsläufig kommt "weil Rassismus geht gar nicht" völlig egal was du überhaupt gesagt hast?
      Stimme auch (first time ever on Dotasource history?????) @MCHEIDIBRAK zu, dass eine Meinungsfreiheit, die "reale" Folgen auf mein Leben hat, Arbeitslosigkeit/Karriereende oder Ähnliches, für mich keine ECHTE Meinungsfreiheit ist. Gegenrede und Sanktionierung sind für mich total verschiedene Sachen. Gegenrede muss ich von jedem akzeptieren, Sanktion akzeptiere ich vom Gericht und niemand ssonst.
      sorry alle, hab das /s vergessen
      Responsibility's cool, but there’s more things in life
      Like getting your dick
      Rode all fucking night
    • inwieweit ist denn die Aussage von Palmer in Ordnung?

      Und darüber hinaus: Meinungsfreiheit ist ein sehr sehr hohes Gut. Aber ein Boris Palmer ist OB einer mittelgroßen deutschen Stadt. Dadurch steht in der Öffentlichkeit. Das weiß er, dass bringt sein Job mit sich. Deshalb kann er des Öfteren seine Meinung öffentlich äußern. Und genau aus diesem Grund ist es auch seine Pflicht, sich an informelle Regeln zu halten, die es in unserer Gesellschaft gibt, wenn er sich öffentlich äußert. Und es gesellschaftlich nicht mehr in Ordnung, dass N-Wort zu benutzen. Ergo ist es auch in Ordnung, dass Palmer dafür Gegenwind bekommt.

      Was mich an dieser verlogenen Debatte um eine vermeintliche „Cancel Culture“ oder um „angepasste Millenials“ so krass nervt ist das
      suggeriert wird, die Meinungsfreiheit ist in Gefahr wenn Menschen, die der Mehrheitsgesellschaft angehören, bestimmte Sachen nicht mehr sagen können, ohne das es eine öffentlich wahrnehmbare Gegenrede gibt.
      Aber die Ulf Polschardts dieser Welt, die bei jedem öffentlichen ansprechen von diskriminierenden Strukturen dass Ende der Meinungsfreiheit herbeischreiben sind ganz ganz ruhig, wenn z.B. ein Mensch, der aus Syrien geflüchtet ist wie Tareq Alaows seine Kandidatur für den Bundestag zurück ziehen muss, weil er und seine Familie bedroht wurden. Da ist die Meinungsfreiheit WIRKLICH in Gefahr.
    • Kolibri schrieb:

      mpklaen schrieb:

      Und es gesellschaftlich nicht mehr in Ordnung, dass N-Wort zu benutzen. Ergo ist es auch in Ordnung, dass Palmer dafür Gegenwind bekommt.
      Wie informiert bist du über diesen konkreten Verwendungsfall? Hast du seine/Aogos Stellungnahme dazu gehört?
      Siehe die erste Frage in meinem Post. Kenne nur seine, in der er behauptet es sei Ironie und ein Zitat eines gefälschten Facebook Profils.
    • Bläh schrieb:

      Du kannst dir ja mal gerne die "Historie" von Palmer anschauen, der Post ist kein Einzelfall. Es ist immer und immer wieder, dass er Sachen veröffentlicht, die rassistisch sind.
      Hab ich neulich GENAU SO schon von nem Kollegen gehört, der das GENAU SO aus den Medien zitiert hat, ohne dass es irgendeinen Fallbezug hatte, (oder irgendwie stimmte) und auch ohne, dass er über die vorherigen Cases oder Palmers Statements dazu (zu ALLEN dieser Fälle) informiert war (ohne dir das jetzt direkt zu unterstellen...)

      Über die Historie von Palmer hab ich mich im Übrigen vor kurzem gründlich informiert und poste nicht TROTZDEM sondern DESWEGEN dieses Beispiel.

      Ein Verfahren gewinnt man im Übrigen auch nicht dadurch, dass man alles auflistet weswegen der Angeklagte gerade nicht angeklagt ist.
    • Meinst du nicht auch, dass wenn jemand Angeklagt wird und man schon >5 Fälle hat, die ein ähnliches Verhalten aufweisen, dass das die Anklage stärkt? Und denkst du wirklich, dass in all diesen Fällen der arme Boris nur aus dem Kontext gerissen wurde, immer und immer wieder? Fakt ist, dass er regelmäßig durch bestenfalls "kontroverse" bis rassistische Posts auffällt. Und ich würde gerne mal wissen, in welchem Kontext es in Ordnung ist Worte wie n***** Schwanz zu verwenden.
    • Bläh schrieb:

      Und ich würde gerne mal wissen, in welchem Kontext es in Ordnung ist Worte wie n***** Schwanz zu verwenden.
      In dem Kontext, dass man denjenigen der es zuvor verwendet hat angreift und jemanden somit gegen Rassismus verteidigt und diesen nicht ausübt (auch wenn das in diesem Fall missglückt ist weil die Intention missverstanden wurde. Die Absicht spielt hierbei aber die entscheidende Rolle). Aogo als die dunkelhäutige Person die hier beleidigt worden ist bestätigt aber diese Auslegung, dass der Begriff ursprünglich von Dritten abwertend verwendet worden ist und Palmer dies verspotten wollte.

      Es gibt hier gar keinen "Geschädigten" durch Palmers Äußerung, die Medien schaffen hier fiktive. mögliche. zusätzliche Adressaten der Äußerung die von den unmittelbar Beteiligten völlig anders gemeint und offenbar auch verstanden wurde. Palmer in den Mund zu legen, wie er es gegenüber irgendwem sonst gemeint haben KÖNNTE, wenn er es denn anderswo und anderswie gesagt HÄTTE ist für mich keine Grundlage ihm irgendwas zu unterstellen.

      Bläh schrieb:

      Meinst du nicht auch, dass wenn jemand Angeklagt wird und man schon >5 Fälle hat, die ein ähnliches Verhalten aufweisen, dass das die Anklage stärkt?
      Stärkt wenn es ein Urteil gibt ja, aber jemand der 5 Taten begeht ist deshalb nicht zwingend Täter in Fall 6.

      Bläh schrieb:

      Fakt ist, dass er regelmäßig durch bestenfalls "kontroverse" bis rassistische Posts auffällt.
      Rassistisch sind sie mmn nicht und und kontrovers sind sie weil man sie dafür hält bzw. das debattiert, was auch okay ist. Kontrovers sein per se ist kein Verbrechen.

      Bläh schrieb:

      Und denkst du wirklich, dass in all diesen Fällen der arme Boris nur aus dem Kontext gerissen wurde, immer und immer wieder?
      In allen Fällen die ich kenne ist das so gewesen. Seine Rechtfertigung in Talkshows fand ich stets aufrichtig und plausibel, die Einzeiler in irgendwelchen Medien gaben die Aussagen oder Kontexte jeweils stark sinnverfremdet wieder.

      Kurzfassung: Ja.
    • Kostet dieses Brötchen mehr als die Pandemie?

      Der Bund hat für die Beschaffung von Coronaimpfstoffen in diesem Jahr 8,8 Milliarden Euro in den Haushalt eingestellt. Die Durchimpfung der deutschen Bevölkerung verursacht demzufolge also Kosten in Höhe von 8,8 Milliarden Euro. (...)

      Auf der anderen Seite ermöglicht der Impfschutz, Abstandsregeln und Ausgangssperren aufzuheben und zum wirtschaftlichen Normalbetrieb zurückzukehren. Durch den Wegfall der Einschränkungen steigt nach Schätzung des Münchner Ifo-Instituts die wöchentliche Wertschöpfung um 2,5 Milliarden Euro. Ist es also überhaupt sinnvoll, zu sagen, das Impfen koste 8,8 Milliarden Euro? Oder müsste man nicht vielmehr sagen, es bringe schon nach einem Zeitraum von vier Wochen letztlich etwas ein?

      (...) Denn auch wenn einige Länder inzwischen eigene Bilanzen veröffentlichen, rechnet der deutsche Staat im Prinzip immer noch wie die Kaufleute im Mittelalter.
      Hervorragendes Plädoyer für die Einführung der doppelten Buchführung für öffentliche Investitionen.

      Je schneller wir sinnfreie Stammtischkonzepte wie die Schwarze Null und die damit verbundenen Scheindebatten hinter uns lassen, desto besser.
    • time.com/247/millennials-the-me-me-me-generation/


      "I am about to do what old people have done throughout history: call those younger than me lazy, entitled, selfish and shallow.
      But I have studies! I have statistics! I have quotes from respected academics!
      Unlike my parents, my grandparents and my great-grandparents, I have proof."

      “When they’re little it seems cute to tell them they’re special or a princess or a rock star or whatever their T-shirt says. When they’re 14 it’s no longer cute.” All that self-esteem leads them to be disappointed when the world refuses to affirm how great they know they are. “This generation has the highest likelihood of having unmet expectations with respect to their careers and the lowest levels of satisfaction with their careers at the stage that they’re at,”

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