Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • Alcibar schrieb:

      Und deswegen sind Leute wie Nuhr und andere Mitteextremisten so lächerlich wie irgendwelche religiösen Menschen die von ihrem Spaghettimonster erzählen
      Finde ich völlig unplausibel, wann hast du denn das letzte Mal ne Sendung von Nuhr gesehen?

      Davon abgesehen sind deine "Zitate" Schröder und Adenauer was den Zeitgeist und den Bezug angeht völlig aus dem Kontext gerissen, dass hat weder was mit heute, noch mit Nuhr zu tun.

      Ist irgendwo einfach nur noch stumpfe Polemik, wer das prägnanteste, kürzeste, lustigste Zitat kennt, überzeugt mich argumentativ einfach überhaupt nicht.

      Das er die "Singularität der Mitte" ist fand ich ganz treffend analysiert aber ich sehe da nicht, wo das ein Hirngespinst ist, diese Mitte auch zu berücksichtigen oder ermitteln zu können. Natürlich hat jeder individuelle Ansichten und jede Partei eine Agenda, aber Gesetze gelten auch für alle und sollten doch auch auf möglichst viel Konsens treffen. Das Gegenteil würde ja bedeuten, dass ein "Links oder Rechts" oder sonstwas der Mitte "gewinnt" und ein Großteil der restlichen Bevölkerung dadurch übervorteilt wird.

      Natürlich haben Kompromisse in der Praxis immer ein Ungleichgewicht, aber das heißt doch nicht, dass man ein Bedienen der Mitte gar nicht erst versuchen sollte.

      Frag dich doch mal, warum die "Volksparteien" auf dem absteigenden Ast sind und was man/die dagegen tun können, anstatt Leute wie Nuhr online zu kritisieren und ständig Extrempositionen zu predigen, während die noch versuchen an das letzte Bisschen Konsensfähigkeit des Publikums/Wählers zu appelieren und Meinungen zu vertreten, mit denen sich viele identifizieren können und nicht nur Konfrontation "Unser Narrativ gegen Eures" aufgefahren wird, wie du das so gerne tust.
    • Die pol. "Mitte" ist, wenn man die dahinter stehende Konstruktion mal als valide ansieht, in ihrer deutschen Ausprägung nicht viel mehr als ein systemerhaltendes Pflegen des Status Quo. Und Mutti Merkel war die Königin dieser Strategie. Sie hat alle Seiten bedient, nicht zuviel links, nicht zuviel rechts, nicht zu liberal, aber auch nicht zuviel Sozialstaat. Hin und wieder hat sie mal auf unerwartete große Ereignisse reagiert und dann ganz schnell ihr Fähnlein im Zeitgeistwind gedreht. Und ein Großteil der Deutschen Wählerschaft hat sie dafür geliebt. Nicht vergessen: CDU/CSU haben 2013 nur vier Mandate zur absoluten Mehrheit gefehlt.

      Es gibt nicht "die Mitte". Jeder Mittefanatiker würde andere Schwerpunkte setzen, je nachdem ob sie eher aus der konservativen, linken oder liberalen Parteienecke kommen, aber eines haben sie immer gleich: Bloß nicht zuviel Veränderung! (oder wie es früher hieß: Keine Experimente!) Der Status Quo muss verbessert werden, aber bloß nicht verändert werden! Das ist das Kernthema jedes Mitte-Philosophen. Es ist auch unglaublich typisch Deutsch. Bloß kein Krieg, aber den Richtigen in einem Konflikt auch irgendwie helfen. Die SPD würde sagen "durch Außenpolitik", die CDU "durch Waffenlieferungen" und die FDP durch irgendein Mix aus "Wirtschaftsblabla, Waffen ja/nein/vielleicht, Außenpolitik, wir brauchen mehr Startups". So drehen sich alle im Kreis und streiten sich über des Kaisers Kleider, statt mal über den Kaiser zu diskutieren. Flüchtlingen helfen Ja, aber auch nicht zuviele aufnehmen und kriminell dürfen sie auch nicht sein. Sozialstaat ja, aber auch nicht zuviel. Freiheit für die Wirtschaft natürlich (denkt doch mal an den Mittelstand! DER MITTELSTAND! DER DEUTSCHE MITTELSTAND! WER DENKT ÜBERHAUPT NOCH AN DEN MITTELSTAND UND DIE HART ARBEITENDEN BÜRGER?), aber einerseits auch nicht komplett entfesselt, aber andererseits auch nicht zuviel "Schmarotzertum" erlauben. Griechenland retten, aber auch nicht so richtig irgendwie. Wer soll das bezahlen? Kennste? Kennste? Kennste diese Debatten?

      Dieser Mitte-Fetischismus ist einfach nur eine meistens sehr konservative Grundhaltung gegenüber gesellschaftlichen und globalen Entwicklungen. Und wenn er nicht ausgesprochen konservativ ist, so hat dieser Fetisch auf jeden Fall den Systemerhalt zur Konsequenz. Fortschritt, aber nur in Maßen und bloß nicht zuviel auf einmal. Und deswegen ist es ein Fehler für linke (oder rechte oder liberale) Parteien um die Mitte zu werben. Denn das bedeutet eine im Kern konservative Politik zu propagieren. "Mittig" im Sinne der Hufeisentheorie ist an diesem Wählerklientel überhaupt nichts. Die Mitte, wenn sie überhaupt existiert, ist, wenn überhaupt, ein falscher Euphemismus für ein Großteil der CDU/SPD-Wähler (vor 2015).

      Scheiß drauf, dass im Sommer inzwischen 40 Grad Celsius sind, die Weltmeere mit Plastik verpestet sind, wir weiterhin im kolonialen Stil Milliarden von Menschen ausbeuten, wir weiterhin munter für Wirtschaftsinteressen bomben und täglich tausende Menschen direkt oder indirekt durch unsere Politik und Lebensweise ermorden. Wer braucht da schon schnelle und radikale Veränderungen? Lasst uns weiter über ein Tempolimit diskutieren. Das ist vieeeel wichtiger und es hat so richtig das heimelige Feeling von Bonner Republik. Da sind die Fronten noch klar, alle Rollen fest vergeben und die Argumente schon tausendmal ergebnislos ausgetauscht und nichts, wirklich überhaupt nichts ändert sich. Gute alte Zeit!
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • ^
      Sehr guter Post, so formuliert kann ich es in jedem Fall viel besser nachvollziehen und finde es auch sehr gut geschrieben und teile auch in weiten Teilen die Kritik.

      Dieter Nuhr allerdings repräsentiert das für mich weiterhin nur bedingt, da er in Teilen doch deutlich progressiver argumentiert, als es oben beschrieben wird.


      Falls noch nicht passiert, solltest du mal "Jäger, Hirten, Kritiker" von Richard David Precht lesen (kannst von der Person halten was du willst)...Bin gerade in der Mitte (...des Buches, nicht politisch :D ) und sein Tenor und deiner sind ca. 99,9% identisch, was obigen Post angeht.
    • Werde tatsächlich immer noch weiterhin Artikel teilen. Auch wenn das wieder jemanden unfassbar traurig macht.


      Magst du vielleicht herausschreiben, was du in diesen Text so gefunden hast?
      Ist sogar weniger umfassend als der Beitrag von THC letztens.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Aussage vom Artikel ist, dass besorgte/unzufriedene/wütende Bürger von der nzz aktiv angezielt werden um ihren Absatz zu steigern. Nette Seiteneffekte sind natürlich Schürung von Hass und Misstrauen.

      EDIT: Finde es echt immer wieder traurig, dass so viele auch schlaue Menschen so einer unglaublich stumpfen Rhetorik bzw. Methodik zum Opfer fallen.
    • NZZ greift die Leserschaft auf, die ihrer politischer Agenda entspricht, siehe THCs Artikel.
      Der Punkt des Absatzmachenwollens trifft wohl auf jede Zeitung zu. Ebenso die Masche mit der Angst.
      Denke von der Spiegelleserschaft sind auch viele besorgt und unzufrieden. Oder was lesen die unbesorgten? Djungle world?

      Und natürlich würde es zu weniger Konflikten führen, wenn die Anzahl der verschiedenen Meinungen auf ein Minimum begrenzt werde. Also NZZ sich bei der Alpenprawda und Co. einreiht.
      Da stimme ich zu.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Artikel über die Strategie der NZZ in Deutschland

      republik.ch/2020/02/11/das-leidmedium

      Vielleicht für Leute interessant die tatsächlich noch immer Artikel der Zeitung teilen
      Die Verengung der Meinungskorridors und das Abwürgen von Diskurs war ja schon immer eine beliebte Taktik der Linken.
      Scheint wohl der place to go sein, wenn man argumentativ nicht gegenhalten kann und sieht man ja auch in diesem Forum an einigen prägnanten Beispielen.
      Interessant ist nur, dass es jetzt schon klassische bürgerliche Zeitungen trifft. Kommt wohl davon, wenn 90% der Medienlandschaft linksgerichtet ist und man das dann als "normal/repräsentativ" versteht.

      EDIT: Finde es echt immer wieder traurig, dass so viele auch schlaue Menschen so einer unglaublich stumpfen Methodik zum Opfer fallen.
    • geh direkt auf den Artikel ein oder geh in einen der politikthreads die immergleiche scheiße posten

      nur noch spastisches Verhalten hier Alter
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Stefanovic schrieb:

      geh direkt auf den Artikel ein oder geh in einen der politikthreads die immergleiche scheiße posten

      nur noch spastisches Verhalten hier Alter
      Artikelinhalt ist basically "Oh mein Gott, eine Zeitung, die nicht links ist, darf so etwas sein?"
      Was soll man da noch groß zu sagen, es ist halt der offensichtliche Versuch die NZZ irgendwie auszugrenzen und zu diffamieren, wie man ihn schon 1000 Mal bei anderen konservativen outlets gesehen hat.
      Aber danke für deinen Beitrag.
    • jomon schrieb:

      Aussage vom Artikel ist, dass besorgte/unzufriedene/wütende Bürger von der nzz aktiv angezielt werden um ihren Absatz zu steigern. Nette Seiteneffekte sind natürlich Schürung von Hass und Misstrauen.

      EDIT: Finde es echt immer wieder traurig, dass so viele auch schlaue Menschen so einer unglaublich stumpfen Rhetorik bzw. Methodik zum Opfer fallen.

      Alex- schrieb:

      Artikelinhalt ist basically "Oh mein Gott, eine Zeitung, die nicht links ist, darf so etwas sein?"

      Schrödinger's Article
      twitch.tv/all4hm

      "Du greifst nach den Sternen, ich greif' nach dem Sideboard."
    • Das Ding an dem Artikel und auch generell ist ja, dass man dem eigenen Anpruch der ideologischen Unabhängigkeit nicht gerecht wird, indem man für 10€/Monat Onlineabos für verlängerte Twittertexte (#trending) an "Bildungsbürger" vertickt.
      Die NZZ war noch nie links und darum geht es hier auch primär nicht, es geht darum wie man "relevant" bleibt heutzutage.
      twitch.tv/all4hm

      "Du greifst nach den Sternen, ich greif' nach dem Sideboard."
    • Sundry schrieb:

      meines wissens darf die NZZ immer noch veröffentlichen
      problem wo

      Na dass 90% der Medienlandschaft links ist. Wenn man mal davon absieht, dass die beiden auflagenstärksten Zeitungen Europas die BILD und die Sun sind, gibt es nur noch linke Kampfblätter wie die Welt, den Focus, die FAZ, die Kronenzeitung, die Weltwoche etc...
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • THC-Veraechter schrieb:

      Sundry schrieb:

      meines wissens darf die NZZ immer noch veröffentlichen
      problem wo
      Na dass 90% der Medienlandschaft links ist. Wenn man mal davon absieht, dass die beiden auflagenstärksten Zeitungen Europas die BILD und die Sun sind, gibt es nur noch linke Kampfblätter wie die Welt, den Focus, die FAZ, die Kronenzeitung, die Weltwoche etc...
      Einem Ben Shapiro Hörer die Opferrolle streitig zu machen grenzt an Körperverletzung durch seelische Grausamkeit.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      THC-Veraechter schrieb:

      Sundry schrieb:

      meines wissens darf die NZZ immer noch veröffentlichen
      problem wo
      Na dass 90% der Medienlandschaft links ist. Wenn man mal davon absieht, dass die beiden auflagenstärksten Zeitungen Europas die BILD und die Sun sind, gibt es nur noch linke Kampfblätter wie die Welt, den Focus, die FAZ, die Kronenzeitung, die Weltwoche etc...
      Einem Ben Shapiro Hörer die Opferrolle streitig zu machen grenzt an Körperverletzung durch seelische Grausamkeit.
      Bitte reiche trotzdem keine Klage ein und geh nicht zur Polizei, wir können das schon so klären liebe Alcibar :love:


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Alex- schrieb:

      Die Verengung der Meinungskorridors und das Abwürgen von Diskurs war ja schon immer eine beliebte Taktik der Linken.
      also nutzt die CDU eine beliebte Taktik der Linken, indem sie einen Unvereinbarkeitsbeschluss für AfD und LINKE hat?
      Oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"