Alex- schrieb:
Zu dem Buch an sich kann ich nichts sagen, weil ich es nicht gelesen habe, aber die Aussage hier ist offensichtlicher Müll. Der Fokus der gesamten Altertumsgeschichte liegt auf Mesopotamien, Ägypten, Griechenland und dem römischen Reich. Da gibt es überhaupt kein "Europa als Ausgangspunkt". Das fängt erst ab ca. 1500 an und ab da hat es aus logischen Gründen auch seine Berechtigung. Hier hat jemand offensichtlich einfach nur versucht seinen bias "Lol Geschichte wird nur aus der Perspektive von weißen Männern erzählt" auf Geschichtswissenschaft anzuwenden, was schon ein recht starkes Stück ist, weil es hierfür nicht Expertenwissen braucht, sondern man den Kram in der Schule lernt (Ägypten, Babylon, griechische und römische Antike sind literally Teil des Lehrplans, während es mit Europa quasi erst ab dem Mittelalter losgeht.wolliver twist schrieb:
An dieser Stelle ein shoutout an meinen boi Frankopan und das Buch "Licht aus dem Osten", wer will kann sich das gerne von mir leihen, ist schon echt albern wie eurozentrisch unsere Geschichtswahrnehmung ist.
Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ. Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte; von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden; vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf; von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte; von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt. Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.
War ja nach der EInleitung und dem Titel "Licht aus dem Osten" schon intrigued, leider hat es sich dann auf den falschen Schauplatz im Osten zugespitzt. Den Bildungsmangel im Bezug auf China und Fernost im allgemeinen sollten wir im Westen durchaus mal nachholen.
Dass Babylon und andere großere Städte zu ihrer Zeit ein kulturelles Zentrum war, von dem viele Errungenschaften im Westen ausgingen, besteitet doch niemand. Auch in der islamischen Welt, wurde vor einiger Zeit Wissenschaft betrieben. Der Al-gorithmus lässt grüßen.