Der "war ein interessanter Artikel" Thread

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    • Du hast dich auf den Vortrag bezogen, dieser war vorher nicht bekannt. Aus der Vergangenheit ist aber anscheinend bekannt, dass sie transfeindliche Einstellungen hat, also kann man davon ausgehen, dass ähnliche Themen in diesem Vortrag stattfinden könnten.

      Es geht hier nicht um "normale" andere Meinungen, sondern um transfeindliche Äußerungen, die ich auf einer Ebene mit z.B. Rassismus sehe, also ganz klare Verletzung des Grundgesetzes.
    • Erstens weiß kein Mensch wie genau der Vortrag ohne den ganzen Skandal abgelaufen wäre. Nur weil sie jetzt hinterher einen inhaltlich neutralen Beitrag in der Zeit geschrieben hat, heißt das nicht, dass das auch der Inhalt ihres Vortrags gewesen wäre. Zweitens kann man tendentiös und menschenfeindlich agieren, auch wenn man technisch gesehen immer die Wahrheit spricht. Wie man die Fakten rhetorisch vorträgt und welche Fakten man weglässt spielt auch eine Rolle.

      Der Vorwurf ist, dass die Frau transfeindlich sei und das beliebte "in der Natur gibts nur zwei Geschlechter, deswegen sind Transmenschen nicht echt"-Argument bespielen wollte. Der erste Teil ist im Zeitartikel ausformuliert. Es ist vorstellbar, dass der zweite Teil mitgedacht werden soll und sie das in einem mündlichen Vortrag auch so rübergebracht hätte.

      Da sie in dem Vortragstitel übrigens selbst Bezug auf die Trennung von Sex und Gender nimmt*, macht sie ja selbst die Tür zu den Sozialwissenschaften auf. Dort ist sie aber nun mal keine Expertin und hat sich scheinbar in der Vergangenheit unwissenschaftlich zu solchen Themen geäußert. Ihren Vortrag also nach ihrem Verhalten im Bezug zu Transmenschen zu beurteilen ist nicht weit hergeholt, sondern durch den von ihr selbstgewählten Titel völlig angebracht.


      * Um sie dann kurioserweise direkt im Anschluss wieder zu vergessen und weiter zu titeln: warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt. Was für ein unglücklicher Zufall aber auch.

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    • Um festzustellen, dass Sex (im biologischen Sinn) und gender (im sozialwissenschaftlichen Sinn) nicht das gleiche ist, muss man keine Sozialwissenschaftlerin sein. Finde den Titel an sich sogar sehr gut. Womit du natürlich recht hast ist, dass niemand weiß was sie wirklich erzählt hätte. Kann damit aber auch kein wirkliches Argument sein. Wenn man ihre transfeindlichen aüßerungen so bewertet wie twoplay, muss dass auch garnicht diskutiert werden. Das Problem besteht dann ja darin ihr überhaupt ne Plattform zu geben.
    • Also was und wie sie es vorgetragen hätte, wenn man sie ließe... ist halt schwer nachzuvollziehen. Sie kann jetzt natürlich auf harmlos aber trotzdem böse gecancelt machen und darüber lachen, dass sie so viel Aufmerksamkeit bekommt.
      Habe die Hintergrundstorys noch nicht alle gelesen, aber was ihr hier schreibt deutet ja darauf hin, dass sie den Vortrag ja doch etwas anders hätte halten können, als sie da schriftlich behauptet. Da frage ich mich manchmal wie sehr sowas kalkuliert wurde und manche "gebrandmarkte" sich mit solchen Auftritten und dem zu erwartenden backlash auch manchmal als bait dahin stellen in dem Wissen , dass es öffentlich diskutiert werden wird
      Unter 100 Menschen liebe ich Einen, unter 100 Hunden 99...
      Knowing the difference between the easy way and the right way

      Spoiler anzeigen

      Wir fliegen immer höher
      hier sind wir frei
      Wir sind bereit unsren Weg zu gehen
      hier oben kann uns nichts geschehn!!!
      Die Erde bebt denn unser Kampf ist noch nicht vorbei
      Doch unser Wunsch wird irgendwann in Erfüllung gehn

      Siehst du wie das Eis zerbricht
      kannst du das Feuer sehn?
      Wir müssen den Kampf bestehn
      Unsere Welt wird sonst irgendwann unter gehn

      Chala - Head - Chala
      Gib niemals auf ich weiß das Feuer brennt in dir
      bald hast du dein Ziel erreicht

      Chala - Head - Chala
      Öffne dein Herz du hast die Macht alles zu tun
      ich weiß du kannst es schaffen

      Chala - Head - Chala
      Spürst du die Kraft die tief in deiner Selle wohnt
      sie führt dich zu den Dragonballs

      Chala - Head - Chala
      Dein Traum wird irgendwann wahr doch der Weg
      ist noch so weieieieieeit


      And sometimes you have to go back,
      To know just where you have been
      But were old enough to know that
      What has been will be again (and again)

      And the bravest of faces are the ones where we fake it
      And the roles that we play

      Nothing matters when the pain is all but gone
      When you are finally awake
      Despite the overwhelming odds tomorrow came
      And when they see you crack a smile
      And you decide to stay awhile
      You'll be ready then to laugh again


    • t-online.de/region/berlin/id_1…bin-voellig-am-ende-.html

      Hier nochmal die Perspektive der Referentin, zumindest interessant. Ich finde bislang auch noch nicht die eindeutig transfeindlichen Aussagen von ihr, mit Ausnahme des bewusst falschen Pronomen Nutzens gegenüber der wissenschaftlerin aus mplarens Artikel. Auch die penis Aussage aus dem von mir verlinkten Artikel hat ein gewisses geschmäckle, ist für mich aber noch nicht transfeindlich. Hat jemand da ein paar bessere infos/tweets/Screenshots transfeindlicher Aussagen von ihr?
    • Na gut, ich hab mir jetzt den Vortrag auf Youtube auch noch angeschaut.

      Wenn ich es richtig verstanden habe fand der Livestream als Ersatz für den abgesagten Vortrag direkt am ursprünglich geplanten Termin statt. Inhaltlich ist es überwiegend identisch mit dem Zeitartikel, geht nur etwas weiter in die Tiefe. Wegen der zeitlichen Nähe zum Ursprungstermin gehe mal nicht davon aus, dass hier eine wesentliche Anpassung an die unerhoffte Medienaufmerksamkeit stattgefunden hat.

      Den Vortrag finde ich im Wesentlichen genau so wenig kontrovers wie den Zeitartikel. Das Framing der Gastgeberin (und teilweise auch der Referentin) vor und nach dem eigentlichem Vortrag finde ich aber schon sehr tendentiös. Ist die übliche Leier von der Wissenschaftsfeindlichkeit in den Genderwissenschaften, wo angeblich Naturwissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert werden. Ein konkretes Beispiel dafür wo ein Leugnen biologischer Geschlechter stattfindet wird nicht angeführt, dafür gibts Beispiele für begriffliche Ungenauigkeiten und ein paar generelle Aussagen in diese Richtung.

      Es lässt sich natürlich nicht sagen in wie weit das nur eine Reaktion auf die Vorfälle der letzten Tage war. So wie das dort dargestellt wurde fände ich es aber weiterhin richtig daraus eine Diskussionsrunde zu machen. Wer behauptet in den Sozialwissenschaften würde unsauber gearbeitet werden, der sollte halt auch einen Sozialwissenschaftler einladen, der dazu Stellung beziehen kann. Einfach einen knapp einstündigen, sachlich zwar korrekten Vortrag zu halten, am Ende aber einen unbelegten Seitenhieb an eine andere Disziplin rauszuhauen ist halt nicht okay. Das hat dann mit Wissenschaftlichkeit auch nichts mehr zu tun, sieht für den unbedarften Zuschauer aber vielleicht so aus.

      Was die Transfeindlichkeit der Vortragenden angeht kann ich weiterhin nichts feststellen. Sie hat sich nicht offen transfeindlich geäußert, es gab aber auch keine Gelegenheit bei der sie in Verlegenheit gekommen wäre das tun zu müssen. Ihre Bemerkungen in dem t-online-Artikel klingen für mich allerdings schon bisschen TERFig. Meine Erfahrung sagt mir, dass bei solchen Leuten unter der freundlichen Oberfläche auch echt ekelhafte Abgründe liegen können, weswegen ich es verstehen kann warum manche Gruppierungen da hellhörig werden. Solange das aber nicht konkret an ihr feststellbar ist, gibts da finde ich keinen Grund zur großen Aufregung.

      Was mir an der ganzen Geschichte fehlt ist die Aufarbeitung der angeblich gewaltbereiten Protestbewegung. Im Statement das twoplay geteilt hat steht ja die Behauptung die angeblich Gewaltbereitschaft sei erst ins Spiel gekommen als die transfeindliche Gegenreaktion in die Gänge gekommen ist. Das müsste man eigentlich mal medial aufarbeiten, anstatt den zwanzigsten Artikel über den bevorstehenden Untergang des Abendlandes zu verfassen. Ich bin jedenfalls weiterhin der Meinung, dass die Wissenschaftsfreiheit hier nicht in Gefahr war. Dass der Termin verschoben werden musste ist unglücklich, aber ob das vermeidbar war kann ich nicht einschätzen. Da kann ich nur auf die Einschätzung der Universitätsleitung vertrauen. Frau Vollbrecht hat sich im übrigen ja selbst auch mehrfach in die Richtung geäußert. Ihre wissenschaftliche Arbeit wurde nicht eingeschränkt, alles weitere ist Politik.

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    • Braucht euch doch nur die Kommentare unter dem Video anschauen um zu sehen, wem der Vortrag besonders gut schmeckt.

      Wenn ich jetzt nen Vortrag mache über geologische Zeitalter, kleine und große Eiszeiten und die nordatlantische Oszillation ist der für meine fellow scientist auch nicht sonderlich spannend. Aber es wird ne ganz bestimmte Zielgruppe geben, die sich brennend dafür interessiert, dass ich etwas, was keiner bestreitet und in Zweifel zieht, in den Fokus rücke, als wäre es etwas besonders wichtiges.

      Glaube so doof ist niemand, das nicht zu checken.
      Am besten hätte man das Ganze ignoriert. Trolle bitte nicht füttern. Bei nem überladenen 1h Vortrag für Laien wäre der Hörsaal nach 15min praktisch leer gewesen. Bei ner langen Nacht gibt es so viel konkurrierende spannende Sachen, da wären alle weitergezogen und hätten nicht mehr als ein "lol, clownfische" mit heim genommen. Gute Arbeit, Streisand-effekt.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • @blutgarten
      Schöner Beitrag, stimme dem Großteil deiner Aussagen zu. Aber sehe die Konsequenzen dann etwas anders. Eine Person, bei der es zumindets nicht offensichtlich nachweisbar zu sein scheint, dass sie wirklich transfeindlich ist, wird hier am vortragen durch eine linke studentengruppe gehindert. Das jetzt angeblich wiederum ein gegenprotrst hierzu der Grund sein soll passt natürlich perfekt (kann man nicht ausschließen). Wäre dann aber wirklich katastrophal weiterhin von der Uni gehandled. Da sehe ich die wissenwchaftsfreiheit in diesem Fall schon angegriffen.
      Ob jetzt ein Seitenhieb an die Sozialwissenschaftlern sein muss sei mal dahingestellt. Würde ich auf so einem Vortrag nicht machen, auch wenn ich aus meiner persönlichen Uni Erfahrung das schon unterschreiben würde. Liegt auch in der komplexen Natur der Sozialwissenschaftlern, dass da mehr Murks passiert imo.

      @Zagdil
      Natürlich ist klar, für wen das ganze wieder gefundenes fressen ist, aber das macht ja erstmal weder dne Inhalt falscher noch die Person schlechter
    • zeit.de/2022/29/xiang-biao-soz…3A%2F%2Fwww.google.com%2F

      bisschen random artikel, aber doch recht interessant. interessanter quote:

      Xiang macht keinen Hehl daraus, dass er an der Dysfunktionalität linker Politik leidet, ob in den USA oder in China. Für den Fall, dass Xi Jinpings Totalitarismus in den kommenden Jahren scheitert, erwartet er einen radikalen Rechtsruck in China und ein Revival libertärer Marktideologie, nach dem Muster von Silicon-Valley-Moguln wie Peter Thiel.

      hat wohl leider nicht so ganz unrecht damit

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    • zeitung.faz.net/fas/wirtschaft…6d04035d5f00c832/?GEPC=s3


      In München leben auch viele wohlhabende Menschen. Ist der Ernst der Lage in der Breite schon angekommen? Gehen die Münchner so sparsam mit Energie um, wie es jetzt notwendig wäre?
      Vielen Leuten ist das Problem bewusst. Aber wir sehen bisher keine Verhaltensänderungen, die Leute sparen kein Erdgas. In München wird derzeit genauso viel Gas verbraucht wie in normalen Jahren mit vergleichbaren Temperaturen.
      problem war ja auch nicht schon seit mehreren monaten ersichtlich
    • nzz.ch/meinung/setzen-sie-die-…ls-sie-glauben-ld.1692621

      "So haben wohl die meisten Menschen nichts von der Revolution erfahren, die sich in den vergangenen 25 Jahren vollzogen hat: Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben müssen, hat sich halbiert. Das hat kein Staatsoberhaupt verkündet, kaum ein CNN-Reporter ins Wohnzimmer posaunt, kein Influencer hat einen Podcast dazu gemacht. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass in Deutschland 94 Prozent der von Hans Rosling Befragten davon ausgingen, diese Zahl sei entweder gleich geblieben oder angewachsen."
    • zeit.de/wirtschaft/2022-07/cat…k-english/komplettansicht

      must read interview mit catherine bolton über putin/KGB/Mafia/Stasi connections



      ZON: Your book also presents new details about Putin’s early days in Germany. What did he actually do there?
      Belton: Well, he liked to pretend when he first came to the presidency that he hadn't done anything at all, and the very fact of his being there was a sign that his career had reached a dead end. He talked about how there was nothing to do, and all he did was drink so much beer that he put on weight.

      ZON: The legend goes that he put on 12 kilos.

      Belton: When, really, there are no photographs there showing Putin having put on any weight at all. I think people were overly dismissive of Dresden and its importance. Putin was working closely with Matthias Warnig, who we know now as the chairman of Nord Stream 1 and 2. In those days, Warnig was a hotshot Stasi officer. According to a defector who had worked with Putin in the Stasi, Warnig was running a KGB cell for Putin. Putin was the chief liaison between the KGB and the Stasi, and it also turns out from another defector that Putin was then involved in active measures against the West. For instance, he had been trying to entrap a professor into handing over the secret to untraceable poison by planting compromising pornographic materials on him. We don't know whether this operation ever came off. Putin was supposedly also a handler of a notorious neo-Nazi, who later helped stoke the rise of the far right in the east. According to a former member of a far-left terror group, Putin was also working closely with the Red Army Faction (RAF). Members of the RAF would come across to the east and would meet with Putin and another KGB officer there. They would not give the RAF members orders on targets, but they would make suggestions and make sure that they were equipped. The RAF members would hand over lists of things that you would need, whether it be cash or weapons, and these would then be left in a safe place in West Germany for them to be picked up. Putin being in Dresden did not mean his career was at a dead end. It meant that he was actually involved in much more covert operations that were far away from the eyes of the West, and the West was concentrating only on Berlin.

      ZON: When your book was published in German, some news media picked up the fact that you talked to an anonymous former member of the RAF. You found hints that maybe the Stasi and also Putin were behind the attack on Alfred Herrhausen, the chairman of Deutsche Bank at the time. The sophisticated attack has always been a bit of a mystery.

      Belton: It's an open question. We don't know whether Putin was directly involved in this, but it is certainly the case that the Stasi worked very closely in coordination with the KGB on all these issues. There were signs that that was a very professional attack in terms of the technology that was used to trigger the explosion when Herrhausen’s car was on its way to work. This former member of the RAF had pointed this out. We were also looking at the reasons for why somebody might want Herrhausen's removal. Herrhausen was then calling for a write-off of the Third World debt, and the debt in the Third World was one of the ways that the Soviets had traditionally exerted control. And it was also a time when the vast business interests in East Germany were going to be privatized, and whoever got to control that process could also potentially get access to a lot of secrets on how the Stasi and the KGB had operated.




      ZON: With all that in mind, let us now jump back to the Germany of today. There’s Matthias Warnig, a former Stasi captain, and as you say close friend to Vladimir Putin, who until recently, had been running the Nord Stream pipeline project. And behind the scenes, there are also more former Stasi people involved in energy projects. Although it is public information, it is still shocking given the background of your book to see that, until recently, former Stasi officers had still been in charge of some important projects. The debate in Germany has mainly been limited to Gerhard Schröder. But many other details that seem to be more relevant, haven't been discussed very widely. Why do you think Germans have been so blind to this in the past?

      Belton: I think it's a facet of the time after reunification. No one wanted to delve too deeply into the activities of the Stasi. Of course, there were several high-profile investigations in the late 1990s, but somehow they were conducted – and then forgotten. There was an attempt to bring members of the Stasi to trial over their involvement, for instance, in some of the bombing campaigns in the west, but then they just decided that the statute of limitations had expired, and that was it. People’s Stasi pasts were to some degree brushed over. I was very shocked, too, when I first heard that there were senior ex-Stasi officials running all these intermediaries of Gazprom in Germany. And perhaps the West just thought this doesn't matter because the overriding sense was that these networks actually don't matter anymore, that the KGB had collapsed at the Soviet Union's fall and that was it. In researching the book, you could see that behind the scenes, the KGB had remained a force to be reckoned with in the 1990s. The name was changed, but the foreign intelligence service was kept intact, and behind the scenes in Yeltsin's Russia, they were occupying quite high positions in the presidential administration and waiting for their moment when they could come back. It's perhaps an arrogance or a complacency of the West that after the Soviet Union's fall, Russia has only existed to cooperate with the West and integrate with us on our terms. Because it collapsed, it's an economic basket case and therefore, if this guy is ex-KGB or ex-Stasi, it doesn't really matter because that's not a security threat to us.
    • muse.jhu.edu/article/860246

      Yuen Yuen Ang: How resilient is the CCP?




      Mortality and Modernization


      Under Xi, the CCP has a firm grip on power and even commands genuine support among a large swath of the PRC's more than 1.4 billion people. But as Deng warned, "Should the CCP get into trouble, that trouble will come from within." The factors most likely to undermine Xi's personalist rule will be his mortality, ideologically driven decisions, and refusal to heed sound advice.

      Has China's experience in the past four decades proven that modernization theory is wrong? Today, the popular wisdom in Washington is that the United States was "naive" in assuming that China would democratize as it integrated into the world economy and grew richer. Such a belief justifies the claim that U.S. engagement with China was a monumental mistake—and the remedy, therefore, is to break ties with China and begin treating it like an enemy. That China has become more authoritarian and aggressive under Xi seems to verify this set of arguments. In fact, however, these arguments are wrong in two ways.
      First, political reforms did happen in China as a precondition for economic reform—except those reforms did not take the form of multiparty elections and constitutional safeguards for individual freedoms. Instead, Deng transformed Mao's personalist dictatorship into a power-sharing system, with partial limits on elite power. Deng rejected dogma, opened a closed society to the world, and introduced bureaucratic autonomy. In the three decades since Deng, political values and practices in China have evolved despite the absence of formal democratization, with a slow but steady expansion of civil society. Xi's authoritarian turn has shown that this process of partial liberalization is fragile and reversible, but has not negated all its effects. Second, enmity toward China as a whole will not advance democracy; on the contrary, it carries grave risks of encouraging nationalism and a rally-round-the-leader effect in the PRC.

      Both Xi Jinping and U.S. president Joseph Biden like to frame the U.S.-China relationship as a contest between political systems. Yet their positioning fails to acknowledge that U.S. democracy is deeply polarized and at risk of sliding into solidified populism, whereas in China, Xi has diminished the de facto progress made toward political liberalization over the past decades. If the U.S.-China contest is a competition between two political systems, then it is a case of a mature democracy that is in crisis competing with an authoritarian regime that has become more authoritarian than before.
    • devilchen schrieb:

      Yuen Yuen Ang: How resilient is the CCP?
      Würde hier unterstellen, dass das ein generelles Problem derjenigen Staaten ist, die eine individuelle Einzelperson zum Einzelführer stilisieren, auch wenn die Mechanismen anfänglich "machtbeschränkend" gedacht sind.

      Sobald alle Zeitungen über X schreiben, alle Parteifreunde sich an ihm orientieren, alle Lobbyisten ihn stützen in Hoffnung auf Gegenleistung, die ein oder andere Person mal eine vakante Stelle besetzt, die ihm zugeneigt ist, kippt nach und nach der ganze "Puffer-Apparat", der eine zu große Machtakkumulation verhindern sollte.

      Hinzu kommen große globale Krisen, wo Widerspruch ausgesetzt werden kann oder nicht sinnvoll scheint.

      Dann folgen Verfassungsänderungen mit 2/3 Mehrheit, Notstandsgesetzte, Verbote der Presse, allgemeine Gleichschaltung der Parteifreunde nach und nach.

      Und jedesmal denken sich die Kritiker "naja DAS lass ich jetzt lieber noch mal durchgehen, sonst rollt mein Kopf, so schlimm wirds schon nicht", oder "in der Krise jetzt keine Unruhe rein", oder "wir haben ja noch diesen oder jenen Mechanismus als Sicherung". Es folgt Wiederwahl um Wiederwahl und immer wird es sich weiter zuspitzen.

      Das war in Russland so, das ist in China so, das ist (in deutlich schwächerer Form) auch beim demokratischen NATO-Staat Türkei zu beobachten.

      Als Konsequenz scheint mir nur denkbar, dass das Prinzip eines "symbolischen Leaders" grundsätzlich abzulehnen ist.

      (Man könnte jetzt sagen: "War nach dem 3. Reich eh klar", aber ich würde aus den im Artikel genannten Gründen schon zugestehen, dass es hier oben durchaus berechtigte und plausibel begründete Hoffnungen auf einen gänzlich anderen Verlauf der Geschichte gegeben hätte, aber die von mir angeführten Faktoren scheinen diese langfristig auszubooten und zu überlagern).