Wie umgehen mit der AfD?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Ich halte die Menschen, die rechtextremes Gedankengut in Kauf nehmen und damit zu solchen Bürgerkriegsaktionen passiv betragen nur um ihren besorgert-Bürger-Protest raushauen zu können fast noch verachtenswerter als die Hardcorenazis, die ihren Hass offen auf dem Revert tragen. Beide Bevölkerungsgruppen waren in den 30ern nötig und sie sind es auch heute noch. Rechne mal aus Spaß alle einer rechten Gesinnung zusammen und zähl dann noch die Konservativen dazu (gibt ja auch einige in der CDU/CSU die für Wählerstimmen mal eben demokratische Werte und Grudsätze "vergessen"). In manchen Bundesländern reicht das zum regieren.
      (Ja wir sind noch total weit davon entfernt dass die CSU mit der AfD koalieren würde... bestimmt 8 Jahre, vielleicht auch 4 mit genügend Terror)
      Eine Mutter kann nicht helfen, bei so vielen lockeren Schrauben.
    • Hmmm, finde ihr habt beide einigermaßen recht bin bei meiner eigen Positionierung dazu recht unschlüssig.

      Bighead schrieb:

      und man sie deshalb vllt sogar eine Nazi-partei nennen kann, aber gleichzeitig auch Leute in der Partei sind und sie wählen, die keine Nazis sind
      Das trifft sicherlich, zu. Allerdings können die sich auch dann kaum beschweren, mit den Hardcore-Nazis, die da sicherlich auch bei sind (wenn auch vllt. in der Minderheit) in einen Topf geworfen zu werden. Sie nehmen ja deren Anwesenheit und Proklamationen, Staats-, Presse, Ausländerfeindlichkeit und was da noch alles so los ist billigend in Kauf.

      Baal. schrieb:

      Ich halte die Menschen, die rechtextremes Gedankengut in Kauf nehmen und damit zu solchen Bürgerkriegsaktionen passiv betragen nur um ihren besorgert-Bürger-Protest raushauen zu können fast noch verachtenswerter als die Hardcorenazis, die ihren Hass offen auf dem Revert tragen. Beide Bevölkerungsgruppen waren in den 30ern nötig und sie sind es auch heute noch. Rechne mal aus Spaß alle einer rechten Gesinnung zusammen und zähl dann noch die Konservativen dazu (gibt ja auch einige in der CDU/CSU die für Wählerstimmen mal eben demokratische Werte und Grudsätze "vergessen").
      Und dem muss man sicherlich zustimmen. Historisch gab es damals ja auch viele "Mitläufer", die erst im Laufe der Zeit, nach massiver Propaganda, diese Meinungen unterstützt haben, oder als reine Nutznießer mitgelaufen sind, oder irgendwann nicht mehr ihre Einstellung öffentlich ändern konnten, nachdem überwiegend "tatsächliche" Nazis Spitzenpositionen, Aufsehertätigkeiten, Presse und Gesetz, sowie militärische Macht in den Händen hielten.

      Ich denke ich selbst würde die Leute die nur aus Frustration wegen teurer Wohnungen, schlechten Arbeitsbedingungen in der Region, geringen positiven Kontakten zu Muslimen, oder weil ihre Freunde und Bekannten aus Protest die AFD und andere da unterstützen, da mitlaufen, nicht Nazi nennen.

      Aber sie distanzieren sich ja nicht von den "echten Nazis", unterstützen oder tolerieren deren Geschrei, Gewalt, Provokationen, Falschaussagen. Da würde ich jetzt niemandem, der die auch als Nazi bezeichnet, vorwerfen zu undifferenziert zu sein.

      Viele der Demonstranten wissen sicher auch, dass dieses rechte Getue und die Eskalationsbereitschaft ihnen enorme Presseaufmerksamkeit und Drohpotentiale beschafft und nutzen dies dennoch, oder wahrscheinlich gerade deswegen. Da sind die nun wirklich selber Schuld, mit in das "extreme Lager" sortiert zu werden, indem sie sich rein physisch ja schon mittendrin befinden.
    • Baal. schrieb:

      Ich halte die Menschen, die rechtextremes Gedankengut in Kauf nehmen [...] fast noch verachtenswerter als die Hardcorenazis

      Kolibri schrieb:

      Allerdings können die sich auch dann kaum beschweren, mit den Hardcore-Nazis, die da sicherlich auch bei sind (wenn auch vllt. in der Minderheit) in einen Topf geworfen zu werden. Sie nehmen ja deren Anwesenheit und Proklamationen, Staats-, Presse, Ausländerfeindlichkeit und was da noch alles so los ist billigend in Kauf.
      Ist ja euer gutes Recht, diese Leute zu verachten und mit den actual Nazis in einen Topf zu werfen, den moralischen Highground hat man natürlich, aber davon hat ja niemand was. Wenn du die Leute dafür beleidigst, werden sie wohl kaum die Fehler in ihrem Denken erkennen und sich ändern. Deshalb sag ich ja, wenn die einen schon alle gesellschaftlichen Konventionen über Bord werfen und mit ausgesprochenen Nazis zusammen arbeiten, muss man erst recht diese gesellschaftlichen Konventionen einhalten und ohne sich auf das gleiche Niveau herabzubegeben den Nazis die Grundlagen für ihre (neue?) gesellschaftliche Akzeptanz entziehen.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Geht glaube ich eher darum, dass wir es den Leuten, die die AfD (aus welchen mir unverständlichen Gründen auch immer) wählen, oder mit ihren Ideen sympathisieren, zu leicht machen, sich hinter der "wenn ihr uns alle Nazis nennt, seid ihr nicht besser als wir" Ausrede zu verstecken.

      Wer von der Gegenseite zu unrecht als Nazi bezeichnet wird, muss sich nämlich nicht damit auseinandersetzen, von ihr außerdem zurecht als Fremdenfeind, Populist, und zudem als bemitleidenswerter Manipulierter und/oder Arschloch bezeichnet zu werden.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • Ja nice, zu dem Thema hab ich schon was vorbereitet

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Ich glaube (Achtung subjektive Wahrheit) da haben sich die bereits etablierten Parteien schon schlimmeres gegenseitig an den Kopf geworfen, besonders im Wahlkampf.
      Ich würde sagen, das ist wenn schon generell schlechter Stil, aber nicht spezifisch gegenüber der AfD.

      Ich weiß auch gar nicht was dieses blöde Argument mit der Meinungsfreiheit immer soll. Die Leute mit den größten verbalen Ausfällen kommen immer zuerst mit ihrem Lamento "but mah freedom of speech" und sind dann aber ganz schnell in der Opferrolle, wenn die Gegenseitige sich die gleiche Freiheit herausnimmt.

      Mal abgesehen davon, dass in Deutschland Meinungsfreiheit weder Hetze noch Beleidigungen abdeckt. Ich kann die Finger schon tippen hören: "Aber die bösen faschistoiden Linken beleidigen doch die AfD und hetzen mit der Nazikeule!" Ja, find ich auch nicht in Ordnung. Genau wie die Hetze von rechts. Aber am schlimmsten ist dann direkt die Vereinnahmung der Opferrolle.
      Wer austeilt, muss auch einstecken können. Außer Till würde ich nie jemanden pauschal als Hurensohn bezeichnen, in den politischen Diskurs (und eigentlich auch generell, aber man hat ja doch ne Zündschnur) gehören natürlich keine Beleidungen.

      Und die Nazikeule kommt ja auch nicht von irgendwo her. Es war eindeutig mehrfach zu hören, wer in der AfD vor der Bundestagswahl das Sagen hatte und ich befürchte bei den 12,6% waren einige dabei, die das entweder nicht gesehen haben oder einfach in Kauf genommen haben, weil sie gegen die anderen etablierten Parteien sind. Oder gar tatsächlich die rechtspopulären Inhalte gut finden.
      Finde persönlich ja alle Möglichkeiten gruselig.

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Und noch ein Artikel aus der bösen Lügenpresse über das Thema:

      "Wenn man länger zusammenarbeitet, kommt man sich näher", sagt Kurze [CDU]. Er und Siegmund kennen sich aus dem Europa-Ausschuss des Landtags [Sachsen-Anhalt], Siegmund war früher in der CDU. Kurze bescheinigt einem Teil der AfD-Abgeordneten durchaus solide Parlamentsarbeit: "Man kann beobachten, dass sie sich vorbereiten", sagt er über deren Ausschusstätigkeit. Auch SPD-Fraktionschefin Katja Pähle hat schon "fachlich fundierte" Debattenbeiträge erlebt. Aber nur bei Agrar-Themen, schränkt sie ein.

      Muss man sich also nur aneinander gewöhnen? Gerade nicht. Denn Pähle sagt auch, dass sich in den Landtagsdebatten die Befürchtungen der Anfangszeit bestätigt hätten. "Völkisch, rassistisch, menschenverachtend" fielen die Diskussionsbeiträge der AfD-Abgeordneten aus, wenn es beispielsweise um Migration und Innere Sicherheit geht.


      Nach der Wahl von 2016 hatte der Landtagspräsident an seinem Platz im Plenarsaal vorsorglich einen Knopf anbringen lassen, mit dem er das Mikrofon am Rednerpult stummschalten konnte. ... Die verbalen Ausfälle sind in der Tat zahlreich, am Rednerpult, aber auch ohne Mikrofon. Da war ein Zwischenruf eines AfD-Abgeordneten, der so zu verstehen war, dass man Homosexuelle auch in Deutschland ins Gefängnis stecken solle. Oder die Warnung eines Fraktionskollegen, das Wahlrecht in Deutschland an "jeden hereingeholten Antänzer und jede Fickificki-Fachkraft" zu verschenken. Oder eine Rede Poggenburgs, in der er gewalttätige AfD-Gegner nicht nur als "linksextreme Lumpen" bezeichnete, sondern auch als "Wucherungen am deutschen Volkskörper".

      ...

      Beliebtes Arbeitsmittel der AfD-Fraktionen in allen Landtagen sind ihre Auskunftsrechte gegenüber den Regierungen, mithilfe derer sie Versäumnisse und Missstände offenzulegen versuchen. Die massenhaft gestellten sogenannten kleinen Anfragen sind "ein Instrument zur Feindbestimmung" geworden, sagt die Linken-Innenpolitikerin Henriette Quade aus Sachsen-Anhalt.
      So fragte eine AfD-Abgeordnete in Thüringen beispielsweise 2015 nach der Zahl der Homosexuellen im Freistaat. In Mecklenburg-Vorpommern versuchte die AfD per kleiner Anfrage die Namen von Flüchtlingen zu erfahren, die sich im Kirchenasyl befinden. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) reagierte mit einer wütenden Rede im Landtag. "Wollen Sie diese Menschen öffentlich denunzieren, wollen Sie diese Namen an irgendwelche dunklen Gestalten weitergeben?", fragte er die AfD-Fraktion.

      ...

      Inzwischen haben sich auch die Fraktionen in Sachsen-Anhalt entschlossen, die AfD im politischen Diskurs zu stellen. Der Stummschalte-Knopf am Tisch des Parlamentspräsidenten kommt nur selten zum Einsatz. Wulf Gallert, Parlamentsvizepräsident, sagt: "Man muss in kurzen, klaren Hauptsätzen sprechen. Dann kriegt man sie in den Griff."

      Das gefährliche an den Methoden der AfD ist, dass es ihr gelingt, die Regierungspolitik zu beeinflussen, obwohl sie in der Opposition ist. Im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung hat das Göttinger Institut für Demokratieforschung die parlamentarische Arbeit der AfD-Landtagsfraktionen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz untersucht. Die Forscher zeigen, dass die AfD eine "robuste Law-and-Order-Politik" verfolgt und besonders migrationspolitische Themen aufgreift, um zu polarisieren. Die Partei inszeniere sich als "radikale Opposition". Besonders die AfD in Sachsen-Anhalt falle durch "symbolisch provokative Aktionen" auf.

      Das zeige Wirkung, schreiben die Forscher weiter. Sie nennen es den "AfD-Effekt". Plötzlich sei eine "Zuspitzung innenpolitischer Forderungen" bei der CDU zu beobachten, die sich vor der Konkurrenz von rechts fürchtet. "Die roten Linien der politischen Kultur" haben sich durch die AfD verschoben, so das Fazit der Wissenschaftler. Immerhin zwinge die AfD die anderen Parteien aber auch dazu, dass sie sich ihrer weltanschaulichen Grundlagen argumentativ vergewisserten. Denn wer der AfD widerspricht, muss auch erklären können, warum.

      ...

      Um zu verstehen, wie die AfD in den Parlamenten vorgeht, ist es schließlich wichtig, einen Blick auf ihre Mitarbeiter dort zu richten. Man findet enge Verbindungen in die neurechte und rechtsextreme Szene. Von früheren NPD-Kandidaten über Anhänger der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung bis zu rechtsradikalen Burschenschaftern und einem ehemaligen Mitglied der 2009 verbotenen Heimattreuen deutschen Jugend ist beim Personal in den Landtagen alles vorhanden.
      zeit.de/politik/deutschland/20…tag-regierung-erfahrungen
    • TripperK schrieb:

      Welche Bürgerkriegsaktionen genau?
      Ich möchte lösen: Dinge die du am 2. Mai nicht sagen würdest.


      Wo wir schon beim Vergleich sind: Diese "Demos" in deutschen Großstädten zum 1. Mai sind ebenfalls widerwertig. Ich hoffe nur, dass wir in unserer Gesellschaft noch in der Lage sind zwischen Fensterscheiben und Schädelknochen zu unterscheiden. Für mich immer ein Knackpunkt bei linksextrem vs rechtsextrem, womit ich weder das eine noch das andere gerechtfertig haben möchte.

      Es ist völlig in Ordnung eine Meinung zu haben und die zum Ausdruck zu bringen. Die Art und Weise wie wir das tun ist für mich dann eine Form von Kultur und da siehts momentan nicht sehr rosig aus.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Onyo ()

      Eine Mutter kann nicht helfen, bei so vielen lockeren Schrauben.
    • Bighead schrieb:

      ne geht es nicht
      An welcher Stelle in der laufenden Diskussion wurde denn hier jemand zu unrecht als Nazi bezeichnet? Sehe hier eigentlich nur Kommentare in denen sich von rechts drüber aufgeregt wird, dass zu schnell die Nazikeule ausgepackt wird, obwohl das gar nicht geschehen ist. Die Stellen an denen hier jemand von links tatsächlich als Nazi bezeichnet wurde haben sich aber eben gerade auf die Gewalttäter bezogen, die man laut deinem Artikel ja als Nazi bezeichnen darf, weil sie actual Nazis sind.

      In der Annahme, dass ich nichts überlesen habe möchte ich dann direkt mal die Logik des Artikels für dich umdrehen: Die rechte Seite flüchtet sich zur Zeit sehr oft in die "Ich werde zu unrecht Nazi genannt"-Opferrolle um sich jeglicher berechtigter Kritik zu entziehen, auch wenn die Nazikeule tatsächlich von niemandem verwendet wurde. Indem man jetzt Artikel schreibt und weiterempfiehlt in denen genau diese Opferrolle weiter etabliert wird, obwohl dafür im vorliegenden Diskurs keine Grundlage existiert, verstärkt man nur den kognitiven Bias auf der rechten Seite, was dazu führen wird, dass diese noch schneller, noch reflexartiger in diese Opferrolle schlüpfen wird. Wenn diese aber einmal erfolgreich angenommen wurde (also wenn man selber dran glaubt), dann wird es sehr schwer die entsprechenden Personen überhaupt noch zu erreichen.
    • blutgarten schrieb:

      Wenn diese aber einmal erfolgreich angenommen wurde (also wenn man selber dran glaubt), dann wird es sehr schwer die entsprechenden Personen überhaupt noch zu erreichen.
      Das ist der Punkt.

      Es wird einfach von vielen Vorausgesetzt, dass man mit Mitteln wie:

      -Grundlegenden Informationen

      -allgemeiner Vernunft

      -stichhaltiger Argumentation

      -unverfälschtem Aufzeigen von Fehlverhalten

      -Appel an Gewaltlosigkeit

      -Entlarven der Propaganda und Volksverhetzer, der sie aufsässig sind.

      -Aufzeigen erfolgreicher oder zumindest alle Seiten einbeziehender eigener Politik

      Solche Leute wieder ins gemäßigte Lager holt. Wenn diese auch nur ansatzweise offen dafür wären, würden sie niemals AFD wählen, niemals Rechtsextreme unterstützen, niemals unnötig starke Gewalt anwenden, niemals bei irgendwelchen Aufmärschen "Lügenpresse" oder "Absaufen" schreien.

      Das in der Öffentlichkeit und seitens der Medien häufig auf Rechtschreibfehlern und Ausdrucksschwächen rumgehackt wird, tut allerdings sein Übriges. Resultat ist. Je mehr man sich diesen Leuten nähert, desto eher werden sie dies entweder abtun als "Manipulationsversuche/Verschwörungen/Beschwichtigungsversuche des Establishments" gegen das sie sich verschworen haben ( glauben, für das Richtige dagegen zu kämpfen), kurzum als Oper/Strippenzieher der "Lügenpresse". Oder aber sie werden weitermachen, weil sie mit der Strategie die größte Aufmerksamkeit erzielen und durch die Hintertür das dann auch zur Durchsetzung der Ziele führt.

      Es gibt mmn nur zwei Wege, wenn die Diskussionen sich irgendwann trotz bester Argumente gegen Rechts nicht vom Fleck bewegen:

      -1-Soziale Verbesserungen: Wohnungen, Arbeitsmarkt, Wirtschaftserfolge, strukturelle Verbesserungen der Lebenswelt, die das allgemeine Gefühl des Vernachlässigt seins an der Wurzel packen und alle Mitläufer (wahrscheinlich also den Großteil) insofern aus dem Mob reduzieren, als das die weiter am Stammtisch über Merkel und Migranten von nebenan schimpfen werden, aber auch nicht mehr als das. Solche sind zwar auch nicht schön, gibt's aber überall und außer sich abzureagieren laut beim Bier tun die keinem was, auch wenn das natürlich schöner wäre, sie hätten ne gewisse Grundbildung.

      -2-Massivstes staatliches durchgreifen und "in die Knie zwingen" derjenigen (Niederschlagung, Inhaftierungen), die unumkehrbar propagandistisch verblendet sind und an jeder Gegenargumentation nur noch wachsen und umso mehr auf stur schalten. Bin mal gespannt, wann, ob und wie das ggf. nötig sein und umgesetzt wird. Sehe das letztlich aber als Szenario an, auf das es am Ende hart auf hart hinauslaufen wird, wenn man sich dem Rechtsextremen stetig weiter entgegenbewegt und am Ende kein Rechtsnationaler Staat dabei herauskommen soll.
    • höre erst auf den begriff nazi zu nutzen wenn... ne, eigentlich werd ich nie aufhören ihn zu benutzen

      dass man nazis erst dann solche nennen will wenn sie uniform tragen und adolf hitler heißen darf halt trotzdem gern verschwinden

      Rob schrieb:

      Wer von der Gegenseite zu unrecht als Nazi bezeichnet wird,
      das "zu unrecht" ist mein hauptproblem. wessen rhetorik und geisteshaltung in aller verhohlener deutlichkeit drauf zeigt dass dieser mensch eine ideologie verfolgt die literal den deutschen nazistaat zwischen 1933 und 1945 zur folge hat (<- WICHTIGE FORMULIERUNG), der wird halt nazi genannt. dazu braucht es keine uniform und keinen fackelzug und keine grußformen.
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • Natürlich brauchten die Nazis nicht nur die Hardliner sondern auch die Masse, die der Stimmung und dem Zeitgeist gefolgt ist und feuchtfröhlich in den moralischen Abgrund marschiert ist. Ich bleibe aber dabei, dass nichts dadurch gewonnen wird, solche Leute als Nazis zu bezeichnen. Das Problem sind doch die lauten Leute mit tief verwurzeltem Hass. Wenn da Leute auf die Straße gehen gegen Ausländer ist es schon ok von Nazis zu sprechen, aber nur weil jemand AfD wählt in Mangel an Alternativen (lul) ist er ja nicht automatisch ein Nazi. Viele Leute haben Angst vor Wandel und Anderem, und wenn dann jemand sagt dass der Wandel gestoppt wird kann man die schonmal wählen, auch wenn deren Methoden etwas zu hasserfüllt sind. Man muss diese Angst aus den Köpfen der Leute kriegen.

      Dass im Übrigen nicht generell jeder AfD Wähler Nazi genannt wird ist mir bewusst, und auch dass das wie von blutgarten gesagt zum Narrativ der AfD passt. Ich hab den Artikel so unrelated zu der Diskussion dadrüber wie möglich geposted. Es geht mir allgemein um den Hass und dieses Dagegensein. Ich will auch keine echten oder verkappten Nazis haben, aber nicht jeder ist es absichtlich und bewusst Nazi, statt die Leute zu beleidigen musst du sie auf zivile Art überzeugen. Wenn das Wort Nazi genutzt wird sollte man begründen, warum das grade ein treffender Vergleich ist.

      Wenn dir jemand sagt, er wähle AfD und du ihm straight sagst "joa dann bist du wohl ein Nazi" hast du auf jeden Fall weniger Chancen ihn von seinen Fehlern zu überzeugen, weil das Wort (offensichtlich) so negativ besetzt ist. Es ist doch viel sinnvoller, vor einem Mitläufer die Agitatoren als Nazis zu bezeichnen, deren Rhetorik als Nazi Rhetorik zu entlarven, und aufzuzeigen dass sowas schonmal nicht so geil ausgegangen ist. Danach kannst du den Leuten auch noch sagen, dass sie Teil des Problems sind. Aber erstmal wild anzuschuldigen bringt imo nichts, außer dass du dich selbst im Recht und dem anderen überlegen fühlst. Du kannst tausendmal im Recht sein, entscheidend ist doch dass weniger Leute der Gesellschaft sich wie Nazis verhalten (oder Nazis sind, whatever).

      Lieber einem Huso Fragen stellen bis er sein Weltbild nicht mehr sinnvoll erklären kann und selbst feststellt, dass er einer ist, als ihm ein Huso ins Gesicht zu rufen, das führt nur zu Abwehrhaltung und nicht zu Reflektion. Statt immer zu berichten, dass die AfD im Unrecht ist, sollte man lieber immer und immer wieder aufschlüsseln, an welchen Stellen ihre Rhetorik eine hasserfüllte Ideologie vertritt. Nur so entlarvst du sie, und nur so kriegen es auch alle Menschen mit.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Viele Leute haben Angst vor Wandel und Anderem, und wenn dann jemand sagt dass der Wandel gestoppt wird kann man die schonmal wählen, auch wenn deren Methoden etwas zu hasserfüllt sind. Man muss diese Angst aus den Köpfen der Leute kriegen.

      Bighead schrieb:

      ber nicht jeder ist es absichtlich und bewusst Nazi, statt die Leute zu beleidigen musst du sie auf zivile Art überzeugen. Wenn das Wort Nazi genutzt wird sollte man begründen, warum das grade ein treffender Vergleich ist.
      Ich finde "angsterfüllt" und "zivile Art" im Zusammenhang mit den Leuten die "Absaufen, Absaufen", "Lügenpresse" etc. skandieren sich nach Dämmerungseinbruch vor einen Flüchtlingsbus mit 5-jährigen Stellen und "wir sind das Volk" skandieren sehr unpassend. Man muss sowas doch nicht ständig relativieren, sondern kann doch einfach mal einsehen, dass das im Grunde alles hoffnungslos verlorene Vollidioten sind.

      Bighead schrieb:

      hast du auf jeden Fall weniger Chancen ihn von seinen Fehlern zu überzeugen, weil das Wort (offensichtlich) so negativ besetzt ist.
      Warum aber ständig seine Rechtsextreme Position relativieren, wenn doch in der Tat sehr offensichtliche Parallelen bestehen?Wrum die Leute nicht klar beim Namen benennen? Das Negativ besetzte Wort ist bei vielen von denen angemessen, dann brauche ich es doch nur wegen seines "auffällig bösen" Charakters nicht wegzulassen, nur weil es Leute verprellen könnte, die ruhig mal hören können, was sie sind.

      Bighead schrieb:

      Es ist doch viel sinnvoller, vor einem Mitläufer die Agitatoren als Nazis zu bezeichnen, deren Rhetorik als Nazi Rhetorik zu entlarven, und aufzuzeigen dass sowas schonmal nicht so geil ausgegangen ist.

      Bighead schrieb:

      Du kannst tausendmal im Recht sein, entscheidend ist doch dass weniger Leute der Gesellschaft sich wie Nazis verhalten (oder Nazis sind, whatever).

      Bighead schrieb:

      Lieber einem Huso Fragen stellen bis er sein Weltbild nicht mehr sinnvoll erklären kann und selbst feststellt, dass er einer ist, als ihm ein Huso ins Gesicht zu rufen, das führt nur zu Abwehrhaltung und nicht zu Reflektion. Statt immer zu berichten, dass die AfD im Unrecht ist, sollte man lieber immer und immer wieder aufschlüsseln, an welchen Stellen ihre Rhetorik eine hasserfüllte Ideologie vertritt. Nur so entlarvst du sie, und nur so kriegen es auch alle Menschen mit.
      Das ist das, was führende Politiker, die überwiegend (zurecht) gemäßigt-linke Presse, sowie der allergrößte Teil der deutschen Bevölkerung STÄNDIG versucht, mit dem Ergebnis, dass diese Leute, sobald sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen, deine Argumentation als "Lügenpresse" darstellen und zentrale wissenschaftlich erwiesene Fakten einfach bezweifeln, oder argumentieren, du selbst seist der Lügenpresse aufgessesen. Und mit Verschwörungstheoretikern lässt sich grundsätzlich nicht verhandeln. Die haben für jede empirische Wahrheit eine absurde Gegenwahrheit oder Sprüche wie "das war ja die Merkel, die macht das jetzt nur so, um an der Macht bleiben zu können", wenn sie mal irgendwas nicht abstreiten können. Oder sie argumentieren mit der Notwendigkeit, Migrierte (natürlich alles kriminelle und Vergewaltiger) wieder loszuwerden, dann ist doch die Merkel selber Schuld, wenn man so ein bisschen 1933 dann doch wiederhole, ist ja nötig für den guten Zweck.

      Wie man ist auch dreht und wendet: Wir unterscheiden uns bei dieser Diskussion im grundsätzlichen Menschenbild:

      -Du nimmst an, jeder Mensch, egal welche Intelligenz, Vorbildung, eigene Sozialsituation, Peer-Group, "propagandistische" Vorschädigung" etc. sei grundsätzlich mit guten Argumenten und dem aufklärenden Gespräch (oder mehreren) und durch eine Inkenntnissetzung der wahren Fakten von seinem Irrweg wieder abzubringen.

      -Ich bezweifel das massiv.

      Ich habe bisher medial/von etablierten Partien sehr weit überwiegend gute Argumente gegen die AFD/Pegida etc. gehört und nie gute dafür.
      Trotzdem haben diese immernoch Anhänger. Wie ist das bei deiner Prämisse zu erklären? Hinzu kommen noch social bubbles etc., die natürlich die Überzeugungsarbeit erschweren, weil viele Leute medial hetzten und für persönliche Auseinandersetzung und Diskussion gar nicht greifbar sind, aber das ist ja nochmal ein anderes Thema.
    • Hat unser toleranter Freigeist Kolibri doch bereits gesagt.
      Diese Leute wandern ins Gulag zur Indoktrination und Umpolung.
      Die Stärke des Staates soll in die Richtung gezeigt werden, in die andere Richtung wäre es auch wieder Faschismus.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Das Interesse der Mehrheit und auch die Verfassung ist doch mit dem was da proklamiert ist (was überhaupt teilweise auch menschenfeindlich ist, daher auch mit allerlei sonstigen internationalen, Abkommen/Organen etc. nicht mehr vereinbar). in weiten TEilen nicht mehr zu verbinden.

      Hier müsste man/bleibt als Mittel, das Untergraben der öffentlichen Ordnung und Verfassungsfeindlichkeit polizeilich und juristisch zu bekämpfen.

      Auflösen ausartender Versammlungen, Strafverfolgung, Inhaftierung. Dass das die Eskalation womöglich steigert und in der Praxis auch schwer durchsetzbar ist, ist mir schon klar. Aber auf dem Papier wäre das die folgerichtige Reaktion.

      Auch nur annäherend vergeichbare Situationen hatten wir hier ja bislang nicht. Abgesehen von 1933, aber das ist was anderes , weil damals Zeitgeist/Merheitsfähig, heute aufgearbeitet und rechtsextrem.

      Denke am ehesten vergleichbar ist vielleicht der "deutsche Herbst" und die RaF. Wenn man polizeilich dagegen vorgeht, werden sich wohl einige leider weiter radikalisiern, aber die werden irgendwann aufgeben oder die Mehrheit wird die überzogene Radikalität einsehen. Leider mit Gewalteskaltionen zuvor.

      Keine Ahnung, ob das ein annäherend vergleichbares Szenario ist. Psychologisch in jedem Fall: Hier die Extremen, mit jeder Menge verblendeter, unterbewusst gemäßigter Mitläufer im SChlepptau, gegenüber demokratische Mehrheit und Staatsaufgaben.

      So wie es jetzt in Chemnitz ist, ist es noch ein Schwelbrand, aber es ist glaube ich niemandem klar, nicht mal den unmittelbar beteiligten, in welcher Richtung sich in das in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren entwickelt, wenn man nix unternimmt. Problematisch: Vllt. auch gerade, WEIL man was unternimmt.