Organspenden - Rekordtief in Deutschland

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    • Grimm schrieb:

      Aber nur weil ein System nicht perfekt ist, kann man sich doch nicht weigern daran teilzunehmen.

      Gibt genauso Skandale bei Polizei, Steuern und Banken. Trotzdem verweigert sich dem deswegen kaum einer von euch, oder?
      ist der Vergleich dein Ernst? :1f602: :1f602: :1f602:
      Wie kann ich mich denn der Polizei verweigern? Steuern auch an den Haaren herbeigezogen...

      Denke aber dein Punkt ist so langsam deutlich geworden und reicht dann auch echt mit dem verkappten „ich würd euch gern zwingen ihr Husos“- Nummer....srsly

      Beitrag von calcu ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Naja ich habe auch bisschen Probleme mit der Argumentation, “weil es Skandale mit Spenderorganen gab, will ich nicht spenden“, ich respektiere es keine Frage, dennoch sehe ich den Sinn nicht ganz dahinter.
      Es geht um Menschenleben, ich erleide keinen Schaden, bin ja eh nicht mehr und bestrafe Personen, die es so schon schwer haben ein passendes Organ zu finden und mit der eigentlichen Straftat nichts zu tun haben bzw. durch das Image unnötig leiden.

      Kennt jemand diese FiFA, der Laden ist ekelhaft korrupt und dennoch kriegen sie die Leute durch Fanatismus ins Stadion und an den Fernsehr, mehr Scheinheiligkeit geht fast nicht mehr.

      Vielleicht liegt es an der Gewichtung bzw an der Empathie, ein Menschenleben ist kein Sachgut oder eine Dienstleistung, jedes Leben sollte beschützt und erhalten werden und wenn ich durch mein mitwirken einem anderen dies ermögliche umso besser, so ist nun mal meine Grundeinstellung.
      Natürlich darf es kein Pay2Win System sein, aber für mich persönlich bestrafe ich Menschen, wo das Motto gilt, “die Masse machts“, doppelt, wenn dies die einzige Argumentation gegen Organspende ist.
      Wenn Korruption da ist, ist sie da, ob mehr oder weniger Spender, macht der Korruption erstmal nichts, aber je weniger Spender desto mehr Menschen bekommen keine Chance ein (halbwegs) normales Leben zu führen. Man bestraft am falschen Ende meiner Meinung nach.

      Die Verantwortlichen, die Gott spielen wollen und dabei was verdienen, gehören natürlich weggesperrt und deutlich härter bestraft. Der Verzicht als Mahnung an Missbrauch ist für mich, wie oben angedeutet der falsche Ansatz,

      meine 2 Cent.
    • was geht denn hier schon wieder ab?

      da niemand aus der der kontra-organspendefraktion es für nötig befunden hat, argumentativ auf @greystar_s post einzugehen, darf ich also davon ausgehen, dass ihr mit dem letzten stand davor d'accord seid, der da lautet:

      braun schrieb:

      Gibt halt gewisse Leute die können nicht damit umgehen wenn man ne andere Meinung hat.
      jeder hat ein recht auf seine meinung meine meinung/ignoranz (für @flyhigh: gefühle) sind besser als deine ratio/wissen/fakten.

      wird aber auch nie langweilig mit euch. danke für den gesunden schub blutdruck am morgen.
    • Bin ja selbst auch Organspender und finde auch, dass auch jeder ungefragt sein sollte mit Recht sich abzumelden.
      Ich finde auch, dass lieber ein listenschiebendes Arschloch meine Organe kriegen sollte, als dass niemand meine Organe kriegt. Ich finde auch, dass es Jedermanns freie Entscheidung ist darüber zu fühlen und zu denken wie es ihm passt. Ich werde mich bestimmt nicht hinstellen und irgendwelchen bessere Welt Hipstern Recht geben damit andere Leute über die körperliche Selbstbestimmung (auch über den Tod hinaus, obwohl ich es selbst für Schwachsinn halte) anderer Menschen urteilen und verurteilen können.
      Und dämliche Argumente a la unterstützt ihr denn Amazon und H & M wenn ihr gegen Organspenden seid sind eh Schwachsinn. Äpfel und Birnen bullshit, wenn ich jeden Menschen nach der Deckungsgleichheit seines Handelns beurteilen würde, müsste ich mich aus diesem Forum abmelden, alle Beziehungen kappen und von der Brücke springen.

      (...)

      unnötiges entfernt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von boobold ()

      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • flyhigh schrieb:

      Grimm schrieb:

      Aber nur weil ein System nicht perfekt ist, kann man sich doch nicht weigern daran teilzunehmen.

      Gibt genauso Skandale bei Polizei, Steuern und Banken. Trotzdem verweigert sich dem deswegen kaum einer von euch, oder?
      ist der Vergleich dein Ernst? :1f602: :1f602: :1f602: Wie kann ich mich denn der Polizei verweigern? Steuern auch an den Haaren herbeigezogen...

      Denke aber dein Punkt ist so langsam deutlich geworden und reicht dann auch echt mit dem verkappten „ich würd euch gern zwingen ihr Husos“- Nummer....srsly
      Finde den Vergleich auch nicht glücklich und ich weiss dass das Argument mit den Organspendeskandalen nicht von dir stammt, trotzdem ist es richtig, dass wir uns in Hunderten anderen Lebensbereichen auch nicht von solchen Dingen abhalten lassen. Ich glaube @Grimm will darauf hinaus, dass der Grund in Wahrheit ein Anderer ist. Nämlich das von die beschriebene gruslige Gefühl. Oder schlicht Egoismus. Vielleicht auch religiöse Überzeugung, was ich aber den Allerwenigsten abkaufe. Wie ich schon gesagt, ist es das gute Recht eines Jeden, selber zu entscheiden.
      Aber sich dabei auf irgend einen Skandal zu stützen, der mal passiert ist, ist in meinen Augen scheinheilig. Dieses Argument wird lediglich vorgeschoben.
      Ich versuche es nochmal anders zu vergleichen. Es ist das selbe, wie wenn ich mich hinstelle und behaupte, dass ich Hilfswerken kein Geld mehr spende, weil es auch da jede Menge Skandale mit veruntreutem Geld gab.
      Es gibt da in meinen Augen Zwei Möglichkeiten. Entweder ich will etwas spenden, das heisst, ich beschäftige mich mit den Organisationen, für die ich spenden will und suche etwas aus, das geprüft und vertrauenswürdig ist, oder ich bin ehrlich und gebe zu, dass mir das ich schlicht und einfach kein Geld spenden will, weil ich mir lieber etwas dafür kaufe.
      Und natürlich müssen Organisationen die Schindluder betreiben abgestraft werden. Nur so können wir verhindern, dass unsere Spenden da ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden. Sei es bei Organen oder bei Geld. Aber mit einer grundsätzlichen Verweigerung zu reagieren weil mal wieder ein paar Leute einen persönlichen Vorteil daraus ziehen wollen, damit ist auch keinem geholfen.


      Und das folgende habe ich mir lange überlegt, da man mir die alte Moralkeule vorwerfen könnte. Aber ich will es trotzdem loswerden.
      Es bezieht sich auch nicht auf obiges Zitat oder Andere.
      Mir persönlich ist meine Lebensdauer scheissegal. Ich befinde mich in einer Phase, in der ich keine grossartige Zukunft sehe und in der mir ein nicht selbst herbeigeführtes, vorzeitiges Ende, aka mitm Moped an ner Leitplanke zerschellen, nicht als das Schlimmste erscheint. Und mir ist klar, dass normale Menschen dass etwas Anders betrachten. Ich sehe mich als absolut unwichtig, und würde mich freuen, wenn mein Kadaver ein anderes Leben retten könnte.
      Jaja, Emoscheisse, Selbstmitleid, bla, geschenkt.
      Auch wenn an da ein Anderes Bild von sich und seinem wie auch immer gearteten Platz im Universum hat, ist das die Sache jedes Einzelnen.
      Und wenn man noch jünger ist, ist Krankheit und Tod oft noch weit von einem entfernt. Aber manchmal sollte man den Kreis etwas grösser ziehen und an die Zukunft der Menschen um sich herum denken.
      Vielleicht braucht Jemand ein Organ, der uns vielleicht erst in Zukunft lieb und teuer ist. Jemand den es noch gar nicht gibt.
      Vielleicht sollten wir trotz Schindluder Heute schon den Grundstein legen, dass es in Zukunft einfacher ist, Menschen die wir lieben zu retten. Und anstatt zu verweigern, sollten wir vielleicht an Lösungen arbeiten.
      Natürlich sollen keine Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden. Und wenns nach mir geht, sollen auch Nichtspender Organe erhalten. Die Sicht auf diese Dinge ändert sich wie so oft, wenn wir direkt damit konfrontiert werden. Man darf Niemandem eine Zweite Chance verwehren.
      Aber mann sollte sich über seine Gründe im Klaren sein. Und man sollte gewissenhaft abwägen. Und vielleicht kann man ja auch ein Bewusstsein schaffen. Ohne zu missionieren.
      Und wenn man es dann immer noch nicht will, soll es auch akzeptiert werden.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • Bin ziemlich schlecht darin, dass rüber zu bringen, was ich ausdrücken möchte, daher volle Raute an Greulichs 1. Absatz, ist genau das, was ich gemeint habe.

      Beispiele, die mir bei Polizei und Steuern eingefallen sind, sind z.B. Schwarzarbeit oder "Dinge selbst regeln", weil man eben kein Vertrauen in die entsprechende Organisation hat, dass sie grundsätzlich etwas positives ist/sein sollte.

      flyhigh schrieb:

      Denke aber dein Punkt ist so langsam deutlich geworden und reicht dann auch echt mit dem verkappten „ich würd euch gern zwingen ihr Husos“- Nummer....srsly
      Generell fände ich es am besten für unsere Gesellschaft, wenn jeder Organe spenden müsste, ja.
      Im Laufe dieses Threads habe ich aber eingesehen (wie bereits beschrieben), dass das realistisch wohl nicht machbar wäre und daher meine Meinung geändert und jetzt ein Opt-out System favorisiere.

      Ich denke, dagegen dürften auch die wenigsten Nicht-Spender kaum etwas haben, im Zweifelsfall würde dieses System sie halt eine E-Mail/Anruf kosten, damit sie nicht mehr als Organspender registriert sind. Im Gegensatz dazu stünden (wahrscheinlich) deutlich mehr Organspenden, die schwer Kranken Menschen das Leben retten können.

      Und also Huso habe (und würde) ich hier niemanden bezeichnen.
    • Grimm schrieb:


      Generell fände ich es am besten für unsere Gesellschaft, wenn jeder Organe spenden müsste, ja.Im Laufe dieses Threads habe ich aber eingesehen (wie bereits beschrieben), dass das realistisch wohl nicht machbar wäre und daher meine Meinung geändert und jetzt ein Opt-out System favorisiere

      Ich denke, dagegen dürften auch die wenigsten Nicht-Spender kaum etwas haben, im Zweifelsfall würde dieses System sie halt eine E-Mail/Anruf kosten, damit sie nicht mehr als Organspender registriert sind. Im Gegensatz dazu stünden (wahrscheinlich) deutlich mehr Organspenden, die schwer Kranken Menschen das Leben retten können.
      Zu hohe Opportunitätskosten für diejenigen, die sich um das afterlife ihrer Organe sorgen.
      Responsibility's cool, but there’s more things in life
      Like getting your dick
      Rode all fucking night
    • Da hier im Thread schon ein paar Fragen aufkamen und ich selbst nicht in allen Bereichen Bescheid wusste, habe ich mal ein paar Infos gesammelt, die euch vielleicht auch interessieren:


      In Deutschland ist die Zahl der Organspenden rückläufig, 2017 gab es 857 Spender (2011 noch 1200). Im Schnitt werden 3,3 Organe pro Spender entnommen.
      Wir sind in einem Länderverbund für Organspenden mit folgenden Ländern (d.h. es ist möglich, dass euer Organ ggf. auch dorthin versendet wird, oder ihr eines aus dem Ausland erhaltet): Belgien, Deutschland, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Slowenien und Ungarn

      2016 gab es in diesem Verbund insgesamt 2021 Spender, dem gegenüber stehen ~15000 Personen, die ein Organ benötigt hätten.

      Eine Organspende ist grundsätzlich nur möglich, wenn man hirntot (unumkehrbarer Ausfall der Hirnfunktionen) ist. Der Hirntod wird von 2 unabhängigen Ärzten geprüft, bevor überhaupt etwas passiert.

      Die Organspende ist nach der Feststellung nur möglich, wenn ihr entweder einen Organspendeausweis bei euch geführt habt, oder eure für euch zuständigen Verwandten ihr Einverständnis geben. Das bedeutet, auch als Nicht-Spender solltet ihr auf jeden Fall mit euren Verwandten über das Thema sprechen (oder einen entsprechend ausgefüllten Organspendeausweis mit euch führen), damit ihr nicht doch gegen euren Willen spendet.
      Da man als Organspender nirgendwo registriert ist, muss man auch keine Angst haben, dass einen Ärzte als Organspender schlechter (oder nicht) behandeln. Falls ihr davor Angst haben solltet, bunkert den Organspendeausweis einfach zu Hause, bzw. gebt nur den Verwandten Bescheid, damit die den Arzt erst informieren, wenn der Hirntod tatsächlich eingetreten ist.

      Da das Thema Religion schon aufkam: Keine der größeren religiösen Gemeinschaften in Deutschland hat sich gegen die Organspende ausgesprochen. Es gibt allerdings kleinere Religionsgemeinschaften (und Sekten), die eine Organ- oder sogar Blutspende untersagen.

      Nach der Entnahme der Organe wird euer Körper (wie nach einer normalen OP) verschlossen, d.h. ihr liegt natürlich nicht völlig entstellt oä. in eurem Sarg.

      Die Organe werden nach einer Liste vergeben, auf der die Personen nach entsprechenden medizinischen Kriterien (akute Gefahr, Erfolgsaussichten, etc.) sortiert werden.


      Erfolgsaussichten für Transplantationen liegen bei >90% für z.B. Nieren, bei Herztranplantationen sind es immerhin noch 75% (% der Patienten, die 3 Jahren nach der OP noch leben).



      Gespendet werden kann..

      Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm und Teile der Haut sowie Hornhaut der Augen, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen (Gewebe).


      e: Alle Infos übrigens von organspende-info.de/

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Grimm ()

    • m-u-h schrieb:

      Der Witz ist ja, wenn grundsätzlich jeder Organspender ist, sind solche Überlegungen völlig unnötig, da ja niemals so viele Organe benötigt werden. Ohne die Statistiken zu kennen würde ich vermuten, dass "ausreichend" Leute mit gesunden Organen sterben und dass dementsprechend alle lebensbedrohlichen OPs auch im Sinne des Patienten durchgeführt werden können ohne dass jemand Bedenken haben müsste er würde weniger gut operiert weil seine Organe benötigt werden.
      Ist übrigens nicht richtig.
      Selbst in Spanien wartet man 1,5-2 Jahre auf eine neue Niere (beispielsweise), was immer noch 1,5-2 Jahre extrem belastende Dialyse bedeutet.
      In Deutschland sinds (je nach Zahlen) mindestens 5-9 Jahre.
      Auch wenn jeder Organspender wäre, hätten wir noch nicht genug Organe für alle. So wie es in Deutschland im Moment ist, ist es nicht weniger als eine versorgungstechnische Katastrophe.
      1blaze

      Zagdil schrieb:

      Wer hätte gedacht was aus dem "Ich heiße Buktus, komme aus Oldenburg und schlage gerne Frauen"-User in den nächsten Jahren wird?
    • "Nach der Entnahme der Organe wird euer Körper (wie nach einer normalen OP) verschlossen, d.h. ihr liegt natürlich nicht völlig entstellt oä. in eurem Sarg."

      Die Haut ist doch auch ein zu spendendes Organ, oder nicht?
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Teile der Haut, iirc wird dir niemand Haut aus deinem Gesicht schneiden, sondern eher Oberschenkel oä., sollte also bei einer normalen Bestattung (angezogen) nicht zu sehen sein.

      Aber hier auch gern korrigieren fas oder greystar

      Beitrag von Oster ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Dann mach's auch und laber nicht, Oster ().

    • Wer sich für eine Lebendorganspende entscheidet:

      • muss volljährig und einwilligungsfähig sein,
      • muss in die Organentnahme eingewilligt haben,
      • muss nach ärztlicher Beurteilung als Spenderin oder Spender geeignet sein,
      • muss über alle Risiken im Zusammenhang mit der Lebendorganspende aufgeklärt worden sein,

      Macht das ganze schon irgendwie sinnlos.