Organspenden - Rekordtief in Deutschland

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    • Fas schrieb:

      m-u-h schrieb:

      Der Witz ist ja, wenn grundsätzlich jeder Organspender ist, sind solche Überlegungen völlig unnötig, da ja niemals so viele Organe benötigt werden. Ohne die Statistiken zu kennen würde ich vermuten, dass "ausreichend" Leute mit gesunden Organen sterben und dass dementsprechend alle lebensbedrohlichen OPs auch im Sinne des Patienten durchgeführt werden können ohne dass jemand Bedenken haben müsste er würde weniger gut operiert weil seine Organe benötigt werden.
      Ist übrigens nicht richtig.Selbst in Spanien wartet man 1,5-2 Jahre auf eine neue Niere (beispielsweise), was immer noch 1,5-2 Jahre extrem belastende Dialyse bedeutet.
      In Deutschland sinds (je nach Zahlen) mindestens 5-9 Jahre.
      Auch wenn jeder Organspender wäre, hätten wir noch nicht genug Organe für alle. So wie es in Deutschland im Moment ist, ist es nicht weniger als eine versorgungstechnische Katastrophe.
      Ist das wirklich so? Ich habe dazu keine belastbaren Zahlen gefunden, fände das aber mal interessant zu wissen.

      Ja, die Lage ist hier wohl echt eine Katastrohe, Kam die aktuelle Debatte nicht auch deswegen dass die Zahl der Spender in Deutschland unter den Wert von 10 Spendern / eine Million Einwohner gefallen ist? So wie ich das verstanden hab ist das wohl so ein Richtwert für ein minimal funktionierendes Transplantationswesen.
      till the end
    • Nur weil man Organspender ist heißt es ja nicht das man seine Organe auch abgeben tut.
      Vielleicht passen grade deine Organe nicht in die Personen die es brauchen und ich denke mal so ein Organ kann man auch nicht ewig halte? (Hab keine ahnung ob es überhaupt möglich ist und alles)

      Das Thema hab ich mal mit einer Freundin meiner Schwester bequatscht und die hat auch einen ausweis. Spendet alles bis auf die Augen (Und alles was halt dazu gehört). Ihre begründung war das die Augen einen Menschen so einzigartig machen und sie nicht möchte das z.b. obwohl sie Tot ist jemand ihre Augen sieht.

      Verzeiht mir wenn ich davon keine ahnung habe aber ist dass denn so möglich?
    • TrayJay schrieb:

      Nur weil man Organspender ist heißt es ja nicht das man seine Organe auch abgeben tut.
      Vielleicht passen grade deine Organe nicht in die Personen die es brauchen und ich denke mal so ein Organ kann man auch nicht ewig halte? (Hab keine ahnung ob es überhaupt möglich ist und alles)
      Ist schon richtig, aber wenn grundsätzlich erstmal jeder Organspender ist müsste sich ja der theoretisch verfügbare Pool an Organen drastisch (?) erhöhen.

      Spenderlebern zum Beispiel sind gegenwärtig bis zu 12 Stunden "haltbar" nach der Entnahme, wobei hier an einer Verlängerung geforscht wird.
      till the end
    • m-u-h schrieb:

      TrayJay schrieb:

      Nur weil man Organspender ist heißt es ja nicht das man seine Organe auch abgeben tut.
      Vielleicht passen grade deine Organe nicht in die Personen die es brauchen und ich denke mal so ein Organ kann man auch nicht ewig halte? (Hab keine ahnung ob es überhaupt möglich ist und alles)
      Ist schon richtig, aber wenn grundsätzlich erstmal jeder Organspender ist müsste sich ja der theoretisch verfügbare Pool an Organen drastisch (?) erhöhen.
      Spenderlebern zum Beispiel sind gegenwärtig bis zu 12 Stunden "haltbar" nach der Entnahme, wobei hier an einer Verlängerung geforscht wird.

      organspende-info.de schrieb:

      Zwischen 2013 und 2017 meldeten Krankenhäuser jährlich etwa 1.200 Personen in Deutschland, bei denen der Hirntod nachgewiesen wurde und die als mögliche Organspender in Betracht kommen. Im selben Zeitraum wurden jedes Jahr bei etwa 850 dieser Verstorbenen Organe für eine Transplantation entnommen.
      Im Moment spenden also ungefähr 70%.

    • Es sind dramatische Zahlen: Seit zwei Jahrzehnten gab es nicht mehr so wenige Organspenden in Deutschland wie im abgelaufenen Jahr (Eurotransplant: 2018, PDF). Und der Abwärtstrend hält an. Mehr als 10.000 Menschen warten derzeit auf ein Organ, durch das sie eine Überlebenschance hätten: Die meisten, etwa 8.000, brauchen eine Niere. Nur ein Drittel wird eine vermittelt bekommen – und zwar nicht zwingend aus Deutschland, sondern von irgendjemandem aus einem der Eurotransplant-Länder. Lediglich von 769 deutschen Verstorbenen wurden 2017 Organspenden entnommen. Zu wenig. Gleichzeitig sterben jeden Tag im Schnitt drei Menschen, die auf der Warteliste stehen.



      All das klingt, als seien wir Deutschen herzloser und egoistischer als manche unserer Nachbarn – und als könnten wir mit der Freiwilligkeit der Organspende kaum umgehen. Schnell wird der Ruf nach einer Widerspruchslösung laut, wie es sie etwa in Belgien, Frankreich, Spanien und vielen osteuropäischen Ländern gibt und wie sie Großbritannien und – in leicht abgewandelter Form – in den Niederlanden erwogen wird. Die Regel bedeutet: Wer zu Lebzeiten nicht widerspricht, ist als Toter automatisch Organspender. Und das wirkt. Die Einführung dieser Regel erhöht die Zahl der Spender im Schnitt um 20 bis 30 Prozent (British Medical Journal: Rithalia et al,2009).

      Doch dieser radikale Weg wäre ein tiefer Einschnitt in die Selbstbestimmtheit des Einzelnen und die Rechte Angehöriger – und ist ethisch daher umstritten. Darüber hinaus ist es zu kurz gedacht, die Schuld am aktuellen Organmangel in Deutschland allein auf all jene zu schieben, die sich keinen Organspendeausweis besorgt haben. Wobei es schon helfen würde, wenn jeder einen hätte – selbst wenn darin stünde, dass derjenige kein Spender sein möchte. Sich frei zu entscheiden, dazu hat jeder das gute Recht. Das zentrale Problem ist zudem nicht, dass zu wenige zur Organspende bereit wären, sondern dass potenzielle Spender, Angehörige und Ärzte das Thema meiden oder einfach nicht daran denken. So wird die Chance verpasst, mehr Leben zu retten.
      zeit.de/wissen/gesundheit/2018…ganspende-deutschland-faq
    • wie viel % potentieller organe landen denn auf dem müll, weil sich der tote bzw. deren angehörige gegen organspende entscheiden?



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • war jetzt mehr im übertragenen sinne, hab damit kein begräbnis gemeint

      ist mir aber irgendwann später dann auch aufgefallen, war aber nicht meine intention

      e: aber im prinzip isses so



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • wollte dir auch keine böse Absicht unterstellen. Lediglich dazu anregen, dass man bei dem Thema ggf. etwas sensibler paraphrasieren könnte. ;)
      Und nicht-gespendete Organa werden ja am Ende mit dem Menschen zusammen begraben (oder eingeäschert w/e).... und werden nicht separat rausgeschnitten und dann auf die Mülldeponie gebracht.
      nichts für ungut
    • Grimm schrieb:

      In Deutschland ist die Zahl der Organspenden rückläufig, 2017 gab es 857 Spender (2011 noch 1200). Im Schnitt werden 3,3 Organe pro Spender entnommen.

      Wir sind in einem Länderverbund für Organspenden mit folgenden Ländern (d.h. es ist möglich, dass euer Organ ggf. auch dorthin versendet wird, oder ihr eines aus dem Ausland erhaltet): Belgien, Deutschland, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Slowenien und Ungarn

      2016 gab es in diesem Verbund insgesamt 2021 Spender, dem gegenüber stehen ~15000 Personen, die ein Organ benötigt hätten.

      DerSaxe schrieb:

      organspende-info.de schrieb:

      Zwischen 2013 und 2017 meldeten Krankenhäuser jährlich etwa 1.200 Personen in Deutschland, bei denen der Hirntod nachgewiesen wurde und die als mögliche Organspender in Betracht kommen. Im selben Zeitraum wurden jedes Jahr bei etwa 850 dieser Verstorbenen Organe für eine Transplantation entnommen.
      Im Moment spenden also ungefähr 70%.

      @lubold
      Steht quasi im Post über dir (Frage nach % Spender / mögliche Spender).
      Was mir hier auffällt: Bisher war ich unter dem Eindruck, und der wird einem imo definitiv so von Aufklärungskompanien (z.B. Krankenkassen) und Medien (Artikel, Reportagen etc.) vermittelt, dass das Problem "Menschen sterben, da sie auf Organspenden warten" durch "mehr Organspender" gelöst wird.
      Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist das aber überhaupt nicht der Fall. Schon komplett unabhängig von der "Spenderquote" (Zahl Spender / mögliche Spender) liegt das Verhältnis Mögliche Spender / Benötigte Organe fast um den Faktor 10 auseinander. (etwas übertrieben)
      Heißt natürlich nicht, dass eine Spenderquote von 100% nicht erstrebenswert und eine Verbesserung wäre.
      Dazu ist die Aussage "Rekordtief" und "kleinste Zahl seit 10 Jahren" auch etwas fragwürdig: Es wird dauernd auf den absoluten Zahlen der Spender rumgeritten. Politisch ist die aber egal, da würde ja nur die Entwicklung der Spenderquote interessieren
      FREE Hat
    • Laut dem Artikel ist ja aber eben das Problem, dass potenzielle Spender nicht als solche erkannt werden/deren Verwandten angesprochen werden. Die sind ja dann auch nicht bei den gemeldeten möglichen Organspendern dabei?
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
    • @Aro
      Hab keine Ahnung, verstehe es aber so: Nur bei Hirntot kann man Organe spenden, aber nicht jeder, der Hirntot ist, kann Spender sein (restlicher Gesundheitszustand etc.)

      Zeit-1 (Nur Zahlen)
      Zeit 2 (Kliniken)

      Hab gerade gemerkt, dass zwei verschiedene Zeit Artikel verlinkt wurden.
      Im ersten stehen nur absolute Zahlen, damit sind imo, wie oben geschrieben, keine wirklichen Schlussfolgerungen möglich.
      Im zweiten Artikel kommt man dem Problem wohl schon näher: Die Spendenbereitschaft der Leute ist anscheinend nicht das Hauptproblem?

      Der Vergleich zu Spanien wundert mich auch: Spender/Mio sind in Spanien laut Zeitartikel 40, in DE <10. Ebenfalls laut Zeitartikel bringt Opt-Out 20-30%, das deckt sich mit den Zahlen von oben (70 % Spenderquote in DE). Wäre für mich also Schlüssig, dass bei Opt-Out die Quote auf 90 % geht.
      Aber von den 40/Mio Spender der Spanier sind wir dann immer noch ewig weit weg. Mein erster Gedanke waren sowas wie Verkehrstote, ist aber in Spanien ~1700 auf 45 Mio, bei uns so 3500 auf ~80 Mio, also ähnlich.
      Es gibt also noch ein ganz anders systematisches Problem? Im Zeitartikel wird das ja Angedeutet: z.B. Zeitmangel in Klinken, kein direkt Zuständiger für das Thema

      Bin gerade etwas geflasht, wie falsch die ganze Diskussion geführt wird. Hier ging es auch ewig um den Spenderausweis, in den Zeit-Kommentaren kommt auch direkt "opt-out" Verfahren etc.
      Dabei ist das überhaupt nicht das Problem, sondern der Staat müsste halt Geld in die Hand nehmen und das Thema in den Krankenhäusern pushen, Ärtzte entlasten etc. (außer es gibt noch was Strukturelles zwischen DE und ESP)
      FREE Hat
    • Opt-Out hilft doch auch den Ärzten, genau wie Spenderausweise, entscheiden zu können ohne noch lange mit Verwandten faseln zu müssen. Die werden dadurch entlastet.
      Und ein Anstieg der Quote von 70 auf 90 Prozent ist doch immens, besonders wenn man überlegt, dass wir hier noch immer davon reden Menschen mit Organen zu retten, die der Spender de facto nicht mehr braucht.
      Das Problem muss sowohl von Spender- als auch von Krankenhaus-Seite angegangen werden.
    • Das bestreite ich auch nicht. Aber auch bei Opt-out muss es ein Gespräch mit den Angehörigen geben. Opt-out sollte imo auch post mortem durch die Angehörigen möglich sein (so wie jetzt ja auch opt-in post mortem möglich ist).

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Und ein Anstieg der Quote von 70 auf 90 Prozent ist doch immens, besonders wenn man überlegt, dass wir hier noch immer davon reden Menschen mit Organen zu retten, die der Spender de facto nicht mehr braucht.
      Das Problem muss sowohl von Spender- als auch von Krankenhaus-Seite angegangen werden
      Klar ist der Anstieg von 70 auf 90 % Spenderquote super, aber nichtmal in der gleichen Größenordnung wie das, was man anscheinend (?) durch strukturelle Veränderungen auf Krankenhaus-Seite erreichen kann. Vorrausgesetzt, mit diesen kann man ähnliche Zahlen wie in Spanien erreichen.

      Nur um das nochmal klar zu sagen: Ich habe keine Ahnung von dem Thema, sehe nur die Zahlen, die hier und in den Artikeln standen. Und aus denen schließe ich aktuell, dass opt-out 20-30% bringt, ESP aber 400 % mehr Organspender als DE hat.
      Die Frage ist für mich jetzt, was müsste man in DE tun, um auf das Niveau von ESP zu kommen. Natürlich unter der Annahme, dass nicht aus irgend einem Grund in Spanien mehr potentielle Organspender versterben.

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