Der gute Gedichte Faden

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    • Mein Lieblingsgedicht:



      Joseph Freiherr vonEichendorff: "Mondnacht"

      Es war, als hätt' der Himmel
      Die Erde still geküßt,
      Daß sie im Blütenschimmer
      Von ihm nun träumen müßt'.


      Die Luft ging durch die Felder,
      Die Ähren wogten sacht,
      Es rauschten leis die Wälder,
      So sternklar war die Nacht.


      Und meine Seele spannte
      Weit ihre Flügel aus,
      Flog durch die stillen Lande,
      Als flöge sie nach Haus.
      I don't exactly know what I mean by that, but I mean it.
    • Kolibri schrieb:

      Bighead schrieb:

      Aus gegebenem Anlass:

      Er ist's

      Frühling läßt sein blaues Band
      Wieder flattern durch die Lüfte
      Süße wohlbekannte Düfte
      Streifen ahnungsvoll das Land.
      Veilchen träumen schon,
      Wollen balde kommen.
      Horch, von fern ein leiser Harfenton!
      Frühling, ja du bist's!
      Dich hab ich vernommen!

      Eduard Mörike
      Ist schon gutes, wollt nur mal sagen, Ich hab das Gefühl, wenn man als Dichter richtig oft zitiert werden will, sagt man einfach in den ersten Zeile worum es geht (and thats it!):
      Gibt genau 2 Gedichte, die mmn ANDAUERND irgendwo Erwähnung finden, wenn das Titelwort thematisch vorkommt: Einmal "Oh schaurig ists übers Moor zu gehen" (gerade gegoogelt: Ist Anette von Droste-Hülshoff: Der Knabe im Moor) und eben das oben zitierte. Jedes Jahr einmal gehört. Nicht das ich es nicht gut finden würde, wollte nur mal erwähnt haben, wie simpel das manchmal ist, was hängenbleibt bei Leuten und was nicht. Gibt vllt. auch Gegenbeispiele wer weiß.
      Ist einfach so ein Gedicht, dass ich mal in der Grundschule oder 5. Klasse auswendig lernen musste und dann irgendwann mit 18 oder so habe ich so die erste Frühlingsluft geschnappt und musste einfach an das Gedicht denken, spezifisch "streifen ahnungsvoll das Land". Bin deshalb jz auch nicht mehr so ein Feind des Auswendiglernenlassens, weil mir erst einige Jahre nach dem Lernen erst begreiflich geworden ist, wie gut die erste Frühlingsluft von dieser Line beschrieben wird.

      Ähnlich dazu finde ich auch Weihnachten von Eichendorff:

      3. Strophe:

      Und ich wandre aus den Mauern
      Bis hinaus ins freie Feld,
      Hehres Glänzen, heilges Schauern!
      Wie so weit und still die Welt!

      Das beschreibt für mich heute perfekt das Feeling, wenn man im Winter nachts unterm Sternenhimmel spazieren geht. Für mich persönlich ist das "heilge Schauern" so nice, weil einem wegen der Minusgrade fröstelt, aber einen auch durch die kalte weiße Sternensc so dreamy über seine Existenz nachzudenken.

      Gibt auch noch andere nice Lines daraus, aber an diese Strophe muss ich auch immer denken wenn ich mich in beschriebener Situation befinde.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • hab bisschen in einem Goethe Gedichtband geschmökert, ist fast alles deeper Weltschmerz oder horny Anhimmelung einer Frau, mega nice. Beispiel:

      Die Nacht

      Gern verlass ich diese Hütte,
      Meiner Liebsten Aufenthalt,
      Wandle mit verhülltem Tritte
      Durch den ausgestorb'nen Wald.
      Luna bricht die Nacht der Eichen,
      Zephyrs melden ihren Lauf,
      Und die Birken streu'n mit Neigen
      Ihr den süß´ten Weihrauch auf.

      Schauer, der das Herze fühlen,
      Der die Seele schmelzen macht,
      Flüstert durchs Gebüsch im Kühlen.
      Welche schöne, süße Nacht!
      Freude! Wollust! kaum zu fassen!
      Und doch wollt ich, Himmel, dir
      Tausend solcher Nächte lassen,
      Gäb mein Mädchen eine mir.

      Johann Wolfgang von Goethe
      (1768)
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
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