Individuelle Konsumentscheidungen: Können sie etwas verändern?

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    • Bin mir ziemlich sicher das m-u-h sich da eher auf die agressive Moralschelle von toppa bezogen hat @(((luke)))

      Finds auch heftig nervig und daneben "fleischfresser" als "schlimmer wie Hitler" hinzustellen und immer als erstes einmal draufzuhauen, dass sie ja moralisch verwerfliche Menschen sind. Mit dieser Einstellung erreicht ihr die Leute leider nie, so eine herangehensweise ruft nix ausser einer Trotzreaktion hervor.
    • Es ist ja nun auch wirklich nicht jeder Fleischkonsum moralisch verwerflich, ein einfaches Beispiel ist Wild. Raubtiere sind ausgerottet, also muss jemand Rehe, Wildschweine und Co. bejagen, damit eine eventuelle Überpopulation das Ökosystem nicht kaputt macht. Wenn die gejagt und getötet werden müssen, ist es eher verwerflich ihren ohnehin toten Körper nicht auch einer produktiven Bestimmung zuzuführen (imo). Inbefore "dann sollte man tote Menschen auch essen xd".

      Finde so Vorwürfe allgemein kontraproduktiv, du erreichst eher eine Abwehrhaltung als den erhofften Effekt. Lieber seine eigene Position darstellen, um anderen die eigenen Logik-Bausteine näherzubringen, dann hast du auch ne Chance bei denen im Kopf was zu bewegen.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Inbefore "dann sollte man tote Menschen auch essen xd".
      Spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, außer dem Geschmack vielleicht.

      Versuche schon auf meinen Konsum zu achten, Fleisch gibt es nicht so oft und wenn dann nur bio bzw. aus guter Haltung. Problem ist für mich viel eher, dass ich in einem Restaurant z.b. gar nicht die Möglichkeit habe zwischen bio/billigfleisch zu wählen, bzw. man vorher halt nie weiß was man genau bekommt.

      Hätte jetzt auch kein Problem damit für meine Chicken Nuggets mehr zu zahlen, wenn ich dafür wüsste, dass die Tierhaltung ordentlich ist, aber leider ist das ja keine Option. Wüsste aber auch nicht inwieweit mein Privatkonsum da groß Einfluss hat, da sich zb. bei mcdonalds wohl kaum was an der Preisgestaltung ändern wird, weil sonst zu viele Kunden wegfallen.
    • (((luke))) schrieb:

      m-u-h schrieb:

      Auf so etwas lasse ich mich nicht ein.
      auf was laesst du dich nicht ein? deinen konsum aufgrund seiner verwerflichkeit zu aendern?
      Mich wegen jeglichem Konsum moralisch erpressen zu lassen. Man kann die Moralkeule ja gegen fast jeden Konsum schwingen wenn man will.

      Edit: @Der_Busfahrer. richtig, siehe Monokulturen sueddeutsche.de/wissen/agrarfo…t-auf-dem-acker-1.2353357
      till the end
    • @Jan

      Sehe ich ein, klingt viel aggressiver als ich es meinte. War aber nicht so gemeint (ums im Nachhinein mal so festzuhalten). Ich würde auch nicht behaupten oben angesprochene Person ist ignorant, habe das so nachgefragt nachdem diese sein/ihr handeln, selbst, als solches bewertet hat.
      Werde versuchen es demnächst besser zu machen (und das ist jetzt nichts passiv-agressives oder sowas, meine das ernst).

      @shrodo
      Naja, immerhin nach Busfahrers Statement hat ja schon eine Minderung stattgefunden. Natürlich ist das ein "Lifestyle", da stimme ich dir zu, jedoch nur in soweit wie als das du nicht behauptest das es ein reines Statussymbol ist. Ich werde häufig schief angeschaut obwohl ich keine Äußerung diesbezüglich treffe, auch nicht in meiner Körpersprache und das nur weil ich dann kein Fleisch esse. Dann wird man gefragt ob man denn einer dieser Veganer/Vegetarier/et cetera ist, es gibt hier noch tatsächlich Menschen die sich von der Anwesenheit solcher Menschen ernsthaft bedroht fühlen. "Führende", populäre, Ethiker wie Peter Singer befassen sich viel mit dem Thema, daraus kann ich nur schließen das es sehr kontrovers behandelt wird und wenn ich fast schon als Bedrohung wahrgenommen werde, rein wegen einer Einstellung die ich nicht mal aktiv äußere, so ist dies schon kontrovers.

      Es geht mir persönlich rein garnicht darum mich besser zu fühlen, oder gar anderen überlegen und die meisten die ich so bisher kennengelernt habe lehnen solche Motivationen auch streng ab. Deswegen ist "Lifestyle" ein blödes Wort. Vielleicht empfinde ich das persönlich aber auch nur so.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Ist ja nun auch nicht so, dass die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln moralisch und ökologisch einwandfrei ist
      PSA: Die meiste pflanzliche Nahrung wird angebaut, um sie an Tiere zu füttern. (Soja zum Beispiel)
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Aro schrieb:

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Ist ja nun auch nicht so, dass die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln moralisch und ökologisch einwandfrei ist
      PSA: Die meiste pflanzliche Nahrung wird angebaut, um sie an Tiere zu füttern. (Soja zum Beispiel)
      Menschen sind auch nur Tiere...
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      Aro schrieb:

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Ist ja nun auch nicht so, dass die Erzeugung von pflanzlichen Lebensmitteln moralisch und ökologisch einwandfrei ist
      PSA: Die meiste pflanzliche Nahrung wird angebaut, um sie an Tiere zu füttern. (Soja zum Beispiel)
      Menschen sind auch nur Tiere...
      wird auch nie langweilig

      boobold schrieb:

      gestern auf netflix cowspiracy geschaut. es geht im groben um den fleischkonsum in der westlichen welt, den ressourcen- und landverbrauch der fleischindustrie sowie die daraus resultierenden auswirkungen auf das globale ökosystem.

      auch wenn ich die verdrehten augen der 'muh steaks' fraktion schon schmecken kann, will ich doch mal ganz kurz ein paar mMn interessante facts droppen:

      • nutztierhaltung ist für einen höheren anteil am ausstoß von treibhausgasen verantwortlich als der gesamte transportsektor (dieser fakt wird von der union of concerned scientists bestritten, deren unbefangenheit jedoch ihrerseits angezweifelt wird.
      • mit der wassermenge, die zur herstellung eines hamburgers benötigt wird, könnte man 2 monate täglich duschen.
      • vieh und viehfutterproduktion nehmen rund 1/3 der nicht vereisten freien landfläche der erde ein.
      • auf der ganzen Welt trinken menschen 19,7 milliarden liter wasser und verzehren 9,52 milliarden kg lebensmittel pro tag.
        demgegenüber trinken kühe (und NUR kühe!) 170,34 milliarden liter wasser und fressen 61,23 milliarden kg Futter täglich weltweit (entspricht ungefähr einem faktor 9 bzw. 7; ernährung von rund 10 milliarden menschen wäre problemlos möglich)
      • land, das benötigt wird, um eine person ein jahr lang zu ernähren:
        veganer: 0,06 hektar
        vegetarier: 0,18 hektar
        fleischesser: 1,08 hektar
      nur zur klarstellung: ich bin der größte gegner linksgrün versiffter verbots- und vorschriftspolitik. der wandel hin zu einer wie auch immer gearteten lebensweise MUSS bei jedem einzelnen selbst anfangen. ich möchte hiermit lediglich einem unbestimmten bildungsauftrag nachkommen und den einen oder anderen zum nachdenken anregen. :1f917:
    • Das ist ja kein Contra-Argument zu meiner Aussage. Ich würde nie bestreiten, dass Massenviehzucht vorhandene Ressourcen in Relation nicht effizient nutzt. Deswegen ist es ja absolut sinnvoll, seinen Fleischkonsum zu reduzieren.
      Aber Vegetarier leben nicht automatisch ökologisch(er), nur weil sie Vegetarier sind. Man kann sehr wohl nachhaltig Fleisch konsumieren. Es kostet aber entsprechend und ist mit mehr Aufwand verbunden. Auch Essen für Vegetarier und Veganer wird massenweise und industriell hergestellt. Was denkt ihr denn was mit den Agrarflächen passiert, wenn man Viehzucht beendet?
    • wie könnte das kein gegenargument zu deiner aussage sein? industriell produzierte vegane nahrung ist immer ökologisch unbedenklicher als industriell produziertes fleisch, ich denke da sind wir uns einig. und klar ist fleisch aus ökologischer tierhaltung unbedenklicher als aus industrieller fertigung, aber für den vergleich von fleisch aus nachhaltiger produktion mit veganen produkten aus industrieller produktion hätte ich gerne eine quelle. mit ausnahme von avocados würde ich nämlich spontan bullshit callen was die nachhaltigkeit angeht. iirc wird das auch kurz in cowspiracy behandelt, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Was denkt ihr denn was mit den Agrarflächen passiert, wenn man Viehzucht beendet?
      die könnten erstmal problemlos um den faktor zehn(!) verkleinert werden, lol. stichworte waldsterben, erosion, mit dung verpestete gewässer nur mal zum einstieg.
    • Ohne deiner Aussage zu widersprechen will ich darauf hinweisen, dass man die Zahlen nicht so absolut sehen kann. Nährstoffarme Böden reichen immer noch, um Futtergetreide anzubauen, aber nicht für Weizen zB, sodass du nicht einfach diese Flächen 1:1 in vegane Ernährung umrechnen kannst. Genauso Weideland, da ist ja nicht grundlos bloß Gras, das da wächst, mit Getreide lässt sich deutlich mehr Geld verdienen. Ganz ohne Viehwirtschaft gehts auch nicht, weil heutige Erträge nur dank Dügnemittel aka Viehmist erreicht werden können.

      Dein Punkt ist valide, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine komplett vegane Welt wirklich "besser" ist als eine fleischarme.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Ohne deiner Aussage zu widersprechen will ich darauf hinweisen, dass man die Zahlen nicht so absolut sehen kann. Nährstoffarme Böden reichen immer noch, um Futtergetreide anzubauen, aber nicht für Weizen zB, sodass du nicht einfach diese Flächen 1:1 in vegane Ernährung umrechnen kannst.
      weshalb ich auch nicht den nominellen faktor 18 genommen, sondern auf zehn abgerundet habe.

      Bighead schrieb:

      Ganz ohne Viehwirtschaft gehts auch nicht, weil heutige Erträge nur dank Dügnemittel aka Viehmist erreicht werden können.
      puh, quelle? afaik gibt es zur zeit mehr probleme mit überdüngung als mit einem mangel an düngemitteln.

      Bighead schrieb:

      Dein Punkt ist valide, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine komplett vegane Welt wirklich "besser" ist als eine fleischarme.
      behaupte ich auch nicht, aber das gefährliche halbwissen fliegt schon wieder unwahrscheinlich tief hier im thread, weshalb ich Busfahrers post nicht so stehen lassen konnte.
    • Hab ja schon vor ein paar Jahren mein Auto abgeschafft, und erzähle immer allen davon, die Reaktionen haben sich echt gewandelt. Am Anfang noch "hä, man braucht doch ein Auto" zu "wow, ich könnte nicht ohne, versuche aber selbst schon, es weniger zu nutzen" jedenfalls in meinem Umfeld. Fleisch gibt's eigentlich nur vom Metzger nebenan, wo ich weiß, wo es herkommt, bis auf ein paar Ausnahmen (Schinken/Salami auf der Pizza). Ich glaube aber auch eher, dass es ohne Gesetze nicht geht. Die Mehrheit der Menschen wird immer den "einfachen" Weg gehen wollen, anstatt dem "richtigen". Grade bei der Autofahrer-Fraktion, wenn ich schon höre "mimimi, die Bahn hat immer Verspätung, mit dem Auto kann ich alles Minutengenau planen" ist das so ein Bullshit. Massentierhaltung gehört halt auch sofort verboten, wenn Fleisch dann teurer wird einfach mal Mindestlohn und Harz4 anheben, immer um das doppelte der Diätenerhöhung z. B., denn gerade die (Verdienst-)Schwachen in unserer Gesellschaft müssen an der Entwicklung hier teilnehmen.

      Das Problem, was ich sehe, ist nichtmal die Bevölkerung an sich. Die hat alle 4 Jahre mal Einfluss auf die Politik oder bei wirklich großen Umschwenken (Atomausstieg, Flüchtlingsaufnahme), wo die Politik sich der Masse beugen muss. Die Einflussnahme der Wirtschaft, grade der extrem starken Autoindustrie, aber auch die Bauernverbände oder Pharma-Industrie hindert die Politik am großen Umplanen der Gesellschaft. Selbst die Grünen wurden von der Wirtschaft gezähmt, wie man seit 1998 weiß. Deshalb muss man/müssen wir in den Bereichen, die uns wichtig sind, mit guten Beispiel voran gehen und unserem Umfeld davon berichtigen, aber keine (aggressiven) Bekehrungsversuche starten. Dann mal eine Regierung wählen, die Bundesweite Volksinitiativen zulässt und Basisdemokratisch die Gesellschaft der Zukunft selbst bestimmen.

      Ist jetzt bissel ins romantische abgedriftet, aber momentan sehe ich die Politik ebenfalls nicht in der Lage, die nötigen Prozesse in Bewegung zu setzen, um nicht nur uns, sondern auch unseren Kindern und Kindeskindern ein gutes Leben auf diesem Planeten zu sichern.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • boobold schrieb:

      Bighead schrieb:

      Ganz ohne Viehwirtschaft gehts auch nicht, weil heutige Erträge nur dank Dügnemittel aka Viehmist erreicht werden können.
      puh, quelle? afaik gibt es zur zeit mehr probleme mit überdüngung als mit einem mangel an düngemitteln.
      de.wikipedia.org/wiki/Stickstoffkreislauf

      edit: Ja, es wird überdüngt weil es zuviel Viehhaltung gibt und der Mist irgendwo hinmuss, aber ohne Dünger gehts eben auch nicht.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800