Der Stammbaumfaden

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Der Stammbaumfaden

      Hi na,

      dies hier soll ein Faden zum Austausch über Vorfahren, Ahnenforschung und derlei sein. Ich habe das Glück, dass in den Familien beider meiner Eltern schonmal Leute aufgeschrieben haben, wer so ihre Eltern und Großeltern waren, wo die herkamen, was ihr Beruf war usw. Ich finde das total interessant, auch weil ich ein Geschichtsfan bin und sie viel anfassbarer durch Einzelschicksale wird. Beispielsweise wie Familien erst einige Generationen in irgendeinem Kaff in der Eifel gewohnt haben (inklusive diverse Dopplungen bei den Nachnamen^^), um dann mit der Urbanisierung im 19. Jahrhundert nach Köln zu ziehen und dort Postmeister oder so zu werden. Außerdem zeigt es mal wieder wie heftig random es ist dass man existiert, wenn man sich überlegt wieviele Leute lange genug leben mussten um genau das Kind zu kriegen, dass dann einer deiner Vorfahren geworden ist. Zuletzt sind es ja auch nicht nur die Gene die euch weitervererbt wurden, jedes Kind war ja auch der Erziehung und Lebensweise seiner Eltern "ausgesetzt" und deren Werte haben damit auch deine Vorfahren und schlussendlich auch einen selbst irgendwie so gemacht, wie man heute ist.

      Eine Anekdote die ich gerne noch teilen würde: Weil ich soviel mit Austauschstudenten in Aachen zu tun habe kenne ich auch einige Brasilianer. Deren Land geht momentan ziemlich vor die Hunde sodass viele gerne nicht nur ein Auslandsjahr hier machen würden sondern ihren ganzen Lebensmittelpunkt hierher verschieben wollen. Im 19. Jahrhundert gab es in Brasilien staatliche Bemühungen, die Bevölkerung zu verweißen (konnte kaum meine ganzen wats behalten als die mir das erzählt haben), sodass viele Brasilianer Urgroßeltern aus Italien oder so haben. Und heute wird das wieder relevant für sie, weil es in Italien ein Gesetz gibt, dass man sich wieder die italienische Staatsbürgerschaft holen kann, wenn ein männlicher Vorfahre Italiener war (danke an das Patriarchat an dieser Stelle).

      Was haltet ihr so von Ahnenforschung? Findet ihr es überhaupt interessant oder fehlt euch da jeglicher Bezug zu eurem heutigen Selbst? Organisiert ihr das in losen Blattsammlungen oder nutzt ihr richtige Software? Habt ihr ein Problem damit, zB wegen des Missbrauchs der Ahnenforschung durch Nazis um Menschen in verschiedene Rassen einzuteilen? Habt ihr Angst dass irgendwann Infos über eure Abstammung für genetisches Profiling gegen euch oder andere benutzt werden, zB wenn ihr einen dieser DNA-Ancestry-Tests macht (sowohl in medizinischer als auch in rassistischer Hinsicht)? Findet ihr auch so gerne Kreise in eurem Stammbaum wie ich?
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Ich habe das Glück, dass in den Familien beider meiner Eltern schonmal Leute aufgeschrieben haben, wer so ihre Eltern und Großeltern waren, wo die herkamen, was ihr Beruf war usw
      Es gab da in den 30er Jahren in Deutschland einen Trend bei der Ahnenforschung und hat damals die Leute total beschäftigt.

      Aber um die Jockels mal beiseite zu stellen:
      Ich finde das schon sehr interessant solche Geschichten zu hören (besonders wenn's darum geht wen es warum wohin verschlagen hat).
      Größere "Reisen" waren ja doch meistens eher unfreiwilliger Natur.
      Da bekommt die Geschichte doch einen ganz anderen Rahmen.
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
    • Ein ehemaliger Ausbilder von mir macht das intensiv mit seiner Familie, der ist da wohl sehr viele Generationen zurück gekommen und dadurch bekommt man ja auch viel Kontakt mit echt entfernten Verwandten, stelle es mir also nice vor.

      Ich selbst kenne meine Ur-Oma noch persönlich, die ist leider 2001 verstorben (RIP Uroma Frieda), leider war ich damals zu jung, um sie nach ihren Eltern und Großeltern zu befragen. Meine Oma und Opa könnte ich natürlich dazu befragen, hmm...ist schon interessant, evtl. vertiefe ich das mal :)


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Mach ich schon was länger,
      da ich gerne wissen wollte ob ich noch Verwandte aus dem früheren Memelland (Ostpreußen, nun Litauen) habe. Meine kürzlich verstorbene Oma kommt dort her, wurde dort gegen Ende des WK2 vertrieben und hat dann in Niedersachsen ihre Ruhe und logischerweise meinen Opa gefunden, hat aber nicht gern über Verwandtschaft ihrer Seite geredet, was schlimmeres vermuten lässt, nur über's Meer.
      Hoffnung gebe ich aber nicht auf.

      LG

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • wikipedia schrieb:

      During this period, immigration was much more intense: large numbers of Europeans, especially Italians, were brought to the country to work in the harvest of coffee, their travel being paid by Brazilian government.[6] 1872 to 1903, almost two million immigrants arrived, at a rate of 71,000 per year[7]

      By the beginning of the 1870s, the alternative of the interprovincial slave trade was exhausted, while the demand for workforce in the coffee plantations continued to expand. Thus the paulista oligarchy sought to attract new workers from abroad, by passing provincial legislation and pressing the Imperial government to organise immigration.[8][9] Tensions arose between the governmental bureaucracy, that was concerned in populating the country with immigrants deemed easily adaptable to Brazilian culture and compatible with the racial prejudices of the time, and the coffee planters, eager for cheap labour force of whatever procedence; government concerns predominated while Italian and Spanish immigration was sufficient to meet the demand, but as early as 1892 pressure from the planters forced the government to abandon restrictions against Asian immigrants, although a serious crisis in the coffeculture by the end of the century postponed any practical initiatives concerning this until 1908.
      Klar müssen die Italiener auch gehen wollen, aber wurde trotzdem staatlich unterstützt. Aber danke für dein Input
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800