Ich war gestern im 2ten Phantastische Tierwesen Film von JK Rowling herself und würde gerne einige Meinungen hören.
Ich selbst bin etwas aufgeschmissen. Ich hab hier ein kleines Stück, dass eventuell zu lang ist für Sammelthreads.
Spoiler obviously ahead.
Der Film ist in vielen Szenen wunderschön. Sowohl CGI als auch schauspielerische Leistung (Jude Law 5 Sterne, Redmayne auch gut).
Die Tierwesen selbst sind fast immer ein highlight im Film und die Szene mit Bunty und dem Wasserbiest war mein Favorit im Film.
Doch hier beginnen auch schon meine Probleme. Ich habe ja schon zum ersten Film meine Probleme aufgeschrieben, dass hauptsächlich mit der Thematik zusammenhängt und der zweite Teil behandelt sogar das düstere Thema 2ten Weltkriegs und der Weg dorthin. Der Film wirkt wie eine Ansammlung an wunderschönen Momenten ohne zusammenhängend Context.
Thematik, Logik Löcher und Plot möchte ich hier jedoch nicht ansprechen, weil ich mich nicht auf ein Level mit wirklichen Potter-Fans stellen möchte, selbst wenn ich afaik alle Filme gesehen habe und 4 der Bücher gelesen habe. Auch ein sehr verwirrendes Editing lasse ich mal außer acht, dafür müsste ich den Film nochmal sehen.
Aber worüber ich sprechen möchte sind die Charaktere, die mich in absolutes Staunen versetzt haben. Eine Story ganz speziell ließ mich wie ein Rehkitz im Scheinwerferkegel erstarren. Eine Menge der Charaktere im Film sind ungewöhnlich für einen Film dargestellt, mit sehr viel Backstory, jedoch wenig Charakter Interaktionen.
Als Beispiel möchte ich mal Leta LeStrange per Kurzanalyse zusammenfassen.
Leta LeStrange ist storytechnisch der wahrscheinlich wichtigste Nebencharakter der Protagonisten. Meine Analyse ist nicht chronologisch, sondern an die twists und turns des Films gebunden:
Wir lernen sie als Aurorin kennen, obwohl sie als Problemkind in ihrer Schulzeit dargestellt wird. Sie hat Newt in ihrer Teenagezeit geliebt und tut dies vermutlich immer noch. Es wird impliziert, dass sie einige ihrer Untaten begangen hat, um näher an Newt zu gelangen, der selbst Nachsitzen musste, weil seine fehlenden Sozialkompetenz als rebellieren aufgenommen wurde. Leta verlobt sich mit Newts Bruder, eventuell wieder um Newt in irgendeiner Form näher zukommen, da sie von Newt selbst keine starken Emotionen zurück erhält und er sich nicht einmal an für Leta wichtige gemeinsame Geschichten erinnert.
Das allein wäre bereits genug Charakter für zahlreiche interessante Interaktionen, aber dient bloß als erste Vorstellung des Charakters.
Es stellt sich vergleichsweise schnell heraus, dass sie sich selbst Monster sieht. Eventuell sehen sie andere ebenfalls als Monster, jedoch wird es niemals wirklich gezeigt, da alle anderen Charaktere mit ihr vollkommen normal umgehen. Im Laufe des Films erfahren wir, dass ihr Selbstbild wohl stark davon geprägt ist, dass sie keine familiäre Liebe erhalten hat. Ihre verheiratete Mutter wurde von dem Magier LeStrange (Senior) auf magische Weise gefügig gemacht und damit im Grunde vergewaltigt und um dem ganzen die Krone aufzusetzen stirbt sie beim Gebären von Leta (fantastical beasts...) Sie wurde kurzzeitig von ihrem Halb-Bruder mütterlicher Seite (Yusuf) verfolgt, weil dieser seinem sterbenden Vater versprach Rache an LeStrange (Senior) zunehmen, indem er etwas nimmt an dem LeStrange etwas liegt. Dies erledigte sich jedoch schnell, da Leta nicht von ihrem Vater geliebt wird und dieser stattdessen seinen neuen Sohn von einer weiteren Frau bekommen hat (wahrscheinlich wieder mit MagicRape). Letas Halb-Bruder mütterlicher Seite möchte nun als Letas Bruder väterlicher Seite umbringen, doch wird er durch eine Beichte Letas daran gehindert. Der Halb-Bruder väterlicher Seite ist gar nicht wer er zu sein scheint, denn sie hat ihn als Baby mit einem absolut zufälligen anderen Baby geswitched, weil er immer so laut schrie und leider ist der echte Bruder dann ertrunken, bevor Leta sie wieder zurück tauschen konnte.
Bevor man diese extrem Geschichte überhaupt aufnehmen kann wird das ganze von Grindelwald unterbrochen, der LeStrange auf seine Seite verführen will, aber sie opfert sich stattdessen und erreicht damit absolut gar nichts. Ihre letzen Worte sind etwas in Richtung: "ich liebe dich" in Richtung beider Scamander Brüder.
Ihre Story nimmt gefühlt mindestens 30+ min. des Films ein und der Charakter hat trotz der gewaltigen Background info nur bedingten Einfluss auf die Story und schlimmer noch, sie hat keinen wirklichen Charakter.
Von hier an kann ich ihren potentiellen Charakter nur spekulieren und ich habe 2 potentielle Ideen für sie.
Sie wird von allen als Monster wahr genommen und nur Newt behandelt sich liebevoll, weil er alle Wesen liebevoll behandelt.
Dies wird in einigen Szenen impliziert und ausgesprochen.
Als erste Person die ihr eine Form von Zuneigung entgegen bringt, wird Newt zu einer Art Retter für sie.
Jedoch behandelt sie niemand schlecht in dem Film. Im Gegenteil, sie ist verlobt, arbeitet in einem sehr sozialen Umfeld, keiner der Protagonisten interagiert abwertend und sogar die Antagonisten möchten sie zu ihrer Seite gewinnen. Sie wird durchgehend als kluge, schöne und elegante Frau dargestellt.
Die andere Idee ist ehrlich gesagt näher an Fanfic als an Realität.
Leta sieht sich durch die familiären Verhältnissen und ihrer Schuld am Tod ihres Halb-Bruder selbst als Monster. Sie interpretiert Newts Zuneigung als die Liebe, die er anderen "Beasts" entgegenbringt und versucht sich daraufhin weiter in ein Monster zu verwandeln. Sie spielt streiche in ihrer Schulzeit und versteckt sich daraufhin bei Newt, sie wird Aurorin, eine Position die Newt abschlägt, weil die Ideologie ihm zuwider ist und sie verlobt sich mit Newts Bruder, der ebenfalls eine etwas problematische Beziehung zu Newt inne hält.
Zum Schluss scheint sie mit der Idee zu spielen auf die Seite des Antagonisten Grindelwald zu wechseln. Jedoch genau in diesem Punkt sprint sie ab und scheint sich doch nicht zu dem Monster zu entwickeln. Ohne wirklichen Abschluss entfällt leider damit aber auch jeglicher Charakter- Arc und somit gibt es zuwenig Anhaltspunkte. Wie gesagt, nahe Fanfic Interpretation.
Nichts davon wird in dem Film wirklich erforscht. Die fehlenden Charakter Interaktionen mit ihrem Verlobten oder Tina, Newts Liebe, lassen ihren einzigen wirklichen Charakterzug, ihre einseitige Liebe zu Newt, absolut unberührt. Ihre Schuldgefühle werden sogar noch weniger verarbeitet mit einem kurzen Gespräch mit Dumble himself, in dem er ihr versichert sie nicht als Problemkind zu sehen.
Leta ist der vermutlich wichtigste Nebencharakter für die Story und ihre Background Story erzählt uns mehr als wir über Newts Vergangenheit wissen. Und dennoch könnte man sie komplett aus dem Film raus schreiben ohne die Story großartig verändern zu müssen.
Ehrlich gesagt könnte man dies vermutlich auch mit anderen Charakteren:
Quennie + Mann sind placeholder at best. Ein Gedankenleser wird vom Gedanken verführt Muggles als Sub-Menschen zu halten, weil sie dann einen heiraten kann?
Tina existiert quasi nur um Newt und Credence zusammen zubringen.
Yusuf ist Deus Ex Machina in Person. Taucht auf ohne Set Up, kippt um ohne Set Up, verschwindet ohne Set Up.
Nagini existiert nicht mal auf dem Level eines Plot devices wie Yusuf.
Newts Nachfolger im Ministerium, der an Stelle von Newt sich um Credence kümmern sollte und nach gruseligem Set Up nur noch kurz belanglos erscheint und dann für immer verschwindet.
Ich frage mich, wie es bei einem Film mit so guten Schauspielern, Set designer, CGI und allem drum und dran so ein durcheinander als Film zusammen kommen kann.
Ich hab noch nie einen Film gesehen mit soviel Build Up für die Personen und gar keinem Payoff.
Würde gerne hören, was ihr darüber denkt, habe ich Dinge missverstanden oder fehlen mir irgendwelche Informationen, die den Film verständlicher machen würden.
Ihr könnt auch gerne andere Dinge ansprechen, die euch dazu in den Sinn kommen
Ich selbst bin etwas aufgeschmissen. Ich hab hier ein kleines Stück, dass eventuell zu lang ist für Sammelthreads.
Spoiler obviously ahead.
Der Film ist in vielen Szenen wunderschön. Sowohl CGI als auch schauspielerische Leistung (Jude Law 5 Sterne, Redmayne auch gut).
Die Tierwesen selbst sind fast immer ein highlight im Film und die Szene mit Bunty und dem Wasserbiest war mein Favorit im Film.
Doch hier beginnen auch schon meine Probleme. Ich habe ja schon zum ersten Film meine Probleme aufgeschrieben, dass hauptsächlich mit der Thematik zusammenhängt und der zweite Teil behandelt sogar das düstere Thema 2ten Weltkriegs und der Weg dorthin. Der Film wirkt wie eine Ansammlung an wunderschönen Momenten ohne zusammenhängend Context.
Thematik, Logik Löcher und Plot möchte ich hier jedoch nicht ansprechen, weil ich mich nicht auf ein Level mit wirklichen Potter-Fans stellen möchte, selbst wenn ich afaik alle Filme gesehen habe und 4 der Bücher gelesen habe. Auch ein sehr verwirrendes Editing lasse ich mal außer acht, dafür müsste ich den Film nochmal sehen.
Aber worüber ich sprechen möchte sind die Charaktere, die mich in absolutes Staunen versetzt haben. Eine Story ganz speziell ließ mich wie ein Rehkitz im Scheinwerferkegel erstarren. Eine Menge der Charaktere im Film sind ungewöhnlich für einen Film dargestellt, mit sehr viel Backstory, jedoch wenig Charakter Interaktionen.
Als Beispiel möchte ich mal Leta LeStrange per Kurzanalyse zusammenfassen.
Leta LeStrange ist storytechnisch der wahrscheinlich wichtigste Nebencharakter der Protagonisten. Meine Analyse ist nicht chronologisch, sondern an die twists und turns des Films gebunden:
Wir lernen sie als Aurorin kennen, obwohl sie als Problemkind in ihrer Schulzeit dargestellt wird. Sie hat Newt in ihrer Teenagezeit geliebt und tut dies vermutlich immer noch. Es wird impliziert, dass sie einige ihrer Untaten begangen hat, um näher an Newt zu gelangen, der selbst Nachsitzen musste, weil seine fehlenden Sozialkompetenz als rebellieren aufgenommen wurde. Leta verlobt sich mit Newts Bruder, eventuell wieder um Newt in irgendeiner Form näher zukommen, da sie von Newt selbst keine starken Emotionen zurück erhält und er sich nicht einmal an für Leta wichtige gemeinsame Geschichten erinnert.
Das allein wäre bereits genug Charakter für zahlreiche interessante Interaktionen, aber dient bloß als erste Vorstellung des Charakters.
Es stellt sich vergleichsweise schnell heraus, dass sie sich selbst Monster sieht. Eventuell sehen sie andere ebenfalls als Monster, jedoch wird es niemals wirklich gezeigt, da alle anderen Charaktere mit ihr vollkommen normal umgehen. Im Laufe des Films erfahren wir, dass ihr Selbstbild wohl stark davon geprägt ist, dass sie keine familiäre Liebe erhalten hat. Ihre verheiratete Mutter wurde von dem Magier LeStrange (Senior) auf magische Weise gefügig gemacht und damit im Grunde vergewaltigt und um dem ganzen die Krone aufzusetzen stirbt sie beim Gebären von Leta (fantastical beasts...) Sie wurde kurzzeitig von ihrem Halb-Bruder mütterlicher Seite (Yusuf) verfolgt, weil dieser seinem sterbenden Vater versprach Rache an LeStrange (Senior) zunehmen, indem er etwas nimmt an dem LeStrange etwas liegt. Dies erledigte sich jedoch schnell, da Leta nicht von ihrem Vater geliebt wird und dieser stattdessen seinen neuen Sohn von einer weiteren Frau bekommen hat (wahrscheinlich wieder mit MagicRape). Letas Halb-Bruder mütterlicher Seite möchte nun als Letas Bruder väterlicher Seite umbringen, doch wird er durch eine Beichte Letas daran gehindert. Der Halb-Bruder väterlicher Seite ist gar nicht wer er zu sein scheint, denn sie hat ihn als Baby mit einem absolut zufälligen anderen Baby geswitched, weil er immer so laut schrie und leider ist der echte Bruder dann ertrunken, bevor Leta sie wieder zurück tauschen konnte.
Bevor man diese extrem Geschichte überhaupt aufnehmen kann wird das ganze von Grindelwald unterbrochen, der LeStrange auf seine Seite verführen will, aber sie opfert sich stattdessen und erreicht damit absolut gar nichts. Ihre letzen Worte sind etwas in Richtung: "ich liebe dich" in Richtung beider Scamander Brüder.
Ihre Story nimmt gefühlt mindestens 30+ min. des Films ein und der Charakter hat trotz der gewaltigen Background info nur bedingten Einfluss auf die Story und schlimmer noch, sie hat keinen wirklichen Charakter.
Von hier an kann ich ihren potentiellen Charakter nur spekulieren und ich habe 2 potentielle Ideen für sie.
Sie wird von allen als Monster wahr genommen und nur Newt behandelt sich liebevoll, weil er alle Wesen liebevoll behandelt.
Dies wird in einigen Szenen impliziert und ausgesprochen.
Als erste Person die ihr eine Form von Zuneigung entgegen bringt, wird Newt zu einer Art Retter für sie.
Jedoch behandelt sie niemand schlecht in dem Film. Im Gegenteil, sie ist verlobt, arbeitet in einem sehr sozialen Umfeld, keiner der Protagonisten interagiert abwertend und sogar die Antagonisten möchten sie zu ihrer Seite gewinnen. Sie wird durchgehend als kluge, schöne und elegante Frau dargestellt.
Die andere Idee ist ehrlich gesagt näher an Fanfic als an Realität.
Leta sieht sich durch die familiären Verhältnissen und ihrer Schuld am Tod ihres Halb-Bruder selbst als Monster. Sie interpretiert Newts Zuneigung als die Liebe, die er anderen "Beasts" entgegenbringt und versucht sich daraufhin weiter in ein Monster zu verwandeln. Sie spielt streiche in ihrer Schulzeit und versteckt sich daraufhin bei Newt, sie wird Aurorin, eine Position die Newt abschlägt, weil die Ideologie ihm zuwider ist und sie verlobt sich mit Newts Bruder, der ebenfalls eine etwas problematische Beziehung zu Newt inne hält.
Zum Schluss scheint sie mit der Idee zu spielen auf die Seite des Antagonisten Grindelwald zu wechseln. Jedoch genau in diesem Punkt sprint sie ab und scheint sich doch nicht zu dem Monster zu entwickeln. Ohne wirklichen Abschluss entfällt leider damit aber auch jeglicher Charakter- Arc und somit gibt es zuwenig Anhaltspunkte. Wie gesagt, nahe Fanfic Interpretation.
Nichts davon wird in dem Film wirklich erforscht. Die fehlenden Charakter Interaktionen mit ihrem Verlobten oder Tina, Newts Liebe, lassen ihren einzigen wirklichen Charakterzug, ihre einseitige Liebe zu Newt, absolut unberührt. Ihre Schuldgefühle werden sogar noch weniger verarbeitet mit einem kurzen Gespräch mit Dumble himself, in dem er ihr versichert sie nicht als Problemkind zu sehen.
Leta ist der vermutlich wichtigste Nebencharakter für die Story und ihre Background Story erzählt uns mehr als wir über Newts Vergangenheit wissen. Und dennoch könnte man sie komplett aus dem Film raus schreiben ohne die Story großartig verändern zu müssen.
Ehrlich gesagt könnte man dies vermutlich auch mit anderen Charakteren:
Quennie + Mann sind placeholder at best. Ein Gedankenleser wird vom Gedanken verführt Muggles als Sub-Menschen zu halten, weil sie dann einen heiraten kann?
Tina existiert quasi nur um Newt und Credence zusammen zubringen.
Yusuf ist Deus Ex Machina in Person. Taucht auf ohne Set Up, kippt um ohne Set Up, verschwindet ohne Set Up.
Nagini existiert nicht mal auf dem Level eines Plot devices wie Yusuf.
Newts Nachfolger im Ministerium, der an Stelle von Newt sich um Credence kümmern sollte und nach gruseligem Set Up nur noch kurz belanglos erscheint und dann für immer verschwindet.
Ich frage mich, wie es bei einem Film mit so guten Schauspielern, Set designer, CGI und allem drum und dran so ein durcheinander als Film zusammen kommen kann.
Ich hab noch nie einen Film gesehen mit soviel Build Up für die Personen und gar keinem Payoff.
Würde gerne hören, was ihr darüber denkt, habe ich Dinge missverstanden oder fehlen mir irgendwelche Informationen, die den Film verständlicher machen würden.
Ihr könnt auch gerne andere Dinge ansprechen, die euch dazu in den Sinn kommen