Vergewaltigung in Videospielen

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    • Sundry schrieb:

      ich hab doch schon erklärt, wann ich gewalt für deplatziert halte - wenn sie ein selbstzweck wird. und ja, das führt dazu, dass ich gewalt in spiel A okay und in spiel B kacke finden kann. weil kontext eben alles ist.
      Frag mal ne 60+ Person ob sie GTA okay finden, denke sehr viele werden mit nein antworten und das ganze als krank betiteln.
      Warum hast du jetzt Recht und die nicht?
      Das sind halt subjektive Ansichten, damit kann man nicht wirklich diskutieren. Also du kannst das Spiel ja scheisse finden ist dein gutes Recht, aber nur weil du es nicht magst gehört es nicht aus der öffentlichkeit gezogen genau so wenig wie nach Amokläufen CS verboten gehörte.
      Ist es auch moralisch verwerflich die T-Seite bei CS zu spielen?
    • Warum?
      Ohne scheiss man spielt in GTA halt nen absoluten Psychopathen das könnt ihr nicht bestreiten
      Nur weil da ne Story drumgebaut ist ändert es nichts daran dass man in GTA 99% der Zeit moralisch verwerfliche Taten begeht
    • till schrieb:

      aber dieses "die eine Gewalt (Mord) ist okay und die andere (Vergewaltigung) nicht"-Argument ist meiner Meinung nach einfach nicht in sich schlüssig.
      Ok, da das Beispiel GTA ja immer wieder vorkommt, sage ich auch noch was dazu.
      Erstens wurde ja auch schon mehrfach der Kontext hervorgehoben, also dass die meisten Kills in Spielen nicht zum einzigen Zweck des Spiels vermarktet werden. Hätte da jetzt wahrscheinlich ne restriktivere Sichtweise, wenn ein Spiel rauskommt, bei dem es literal nur darum geht, Menschen nach Lust und Laune zu foltern.

      Zweitens ist Vergewaltigung bzw sexualisierte Gewalt ein Verbrechen, was sich zu großen Teilen gegen Frauen richtet und unter dem leider auch viele Frauen leiden bzw gelitten haben. Auch in diesem rape game geht es explizit um Frauen. Bei GTA kannst du wahllos irgendwelche Zivilisten erschießen. Ist das ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft? Nein. Zielt es auf eine bestimmte Minderheit ab? Nein. Wäre GTA ein Spiel, wo es darum geht, als Nazi so viele Moslems oder Juden, oder als IS-Kämpfer so viele Christen wie möglich zu erschießen, dann hätte ich ein Problem damit. Dieses rape game greift ein gravierendes, strukturelles und sehr sensibles Gesellschaftsproblem auf - sexualisierte Gewalt -, und stellt es in einer ekelhaft verherrlichenden Weise dar. Deshalb sollte es nicht einfach mal so vertrieben werden wie GTA oder CS.

      Zur Kunstfreiheit werde ich mich auch noch äußern, Antwort dazu kommt aber wahrscheinlich erst morgen, weil ich ausschweifen werde.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • kommt halt drauf an ob und wie bewandert der/die 60+ jährige im umgang mit medien ist. diese altersgeneration ist außerdem weder daran gewöhnt den disbelief auf eine art zu suspenden wie nur ein spiel es fordert noch hat sie vermutlich mehr spiele gespielt, um das ganze einbetten zu können (weil kontext alles ist). ich spiele seit mehr als 15 jahren narrativgetriebene spiele.
      person 60+ hat vermutlich nicht mehr oder weniger recht als ich, aber meine meinung steht da auf einem deutlich dickeren fundament.

      was CS angeht, gegenfrage: ist es unmoralisch bei räuber und gendarm der räuber zu sein?

      till schrieb:

      Warum?
      Ohne scheiss man spielt in GTA halt nen absoluten Psychopathen das könnt ihr nicht bestreiten
      Nur weil da ne Story drumgebaut ist ändert es nichts daran dass man in GTA 99% der Zeit moralisch verwerfliche Taten begeht
      gosh, das versuche ich doch die ganze zeit zu erklären: es gibt verschiedene abstufungen von verwerflichkeit und man darf niemals den kontext außer acht lassen, in dem eine handlung begangen wird

      wenn mich wer auf dem bürgersteig schubst ist das erstmal ne gewalthandlung und meine schulter tut weh. so weit so schmerzhaft. wenn ich jetzt erfahre, dass der schubser das getan hat, weil er meine fresse nicht mag, ist er ein vollidiot und ich wäre prolly vollkommen im recht, diese handlung zu verurteilen. wenn er mich jetzt geschubst hat weil er gesehen hat dass über meinem kopf ein klavier aufgehängt ist und sich eine der ketten gelöst hat, und nicht wollte dass ich erwischt werde wenn es herunterfällt, dann tut zwar meine schulter weh aber ich werde dem boi sogar dankbar sein. in GTA rettet man jetzt niemanden vor klavieren aber dass die begleitumstände eine rolle in der bewertung der moralischen kompenente spielen MÜSSEN muss doch klar sein?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sundry ()

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    • Sundry schrieb:

      kommt halt drauf an ob und wie bewandert der/die 60+ jährige im umgang mit medien ist. diese altersgeneration ist außerdem weder daran gewöhnt den disbelief auf eine art zu suspenden wie nur ein spiel es fordert noch hat sie vermutlich mehr spiele gespielt, um das ganze einbetten zu können (weil kontext alles ist). ich spiele seit mehr als 15 jahren narrativgetriebene spiele.
      person 60+ hat vermutlich nicht mehr oder weniger recht als ich, aber meine meinung steht da auf einem deutlich dickeren fundament.
      Es geht nicht darum ob dieses Spiel gut oder schlecht produziert ist, das ist Geschmackssache da braucht man nicht drüber zu diskutieren.
      Legitimiert der Kontext von GTA dass Unschuldige erschossen werden?
      Keine Ahnung wo da der Kontext sein soll wenn ich random Polizisten erschiesse, das könnt ihr mir gerne mal an dem ganz konkreten Beispiel erklären. Ich rede nicht darüber dass man den korrupten Sherrif der die eigene Mutter auf dem gewissen hat abknallt sondern über die random Boys die du nebenbei so abknallst. Welcher narrative Kontext rechtfertigt das? In GTA wird auch in der Mainstory Amok gelaufen das könnt ihr nicht abstreiten.


      Kola_mit_Ice schrieb:

      Zweitens ist Vergewaltigung bzw sexualisierte Gewalt ein Verbrechen, was sich zu großen Teilen gegen Frauen richtet und unter dem leider auch viele Frauen leiden bzw gelitten haben. Auch in diesem rape game geht es explizit um Frauen. Bei GTA kannst du wahllos irgendwelche Zivilisten erschießen. Ist das ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft? Nein. Zielt es auf eine bestimmte Minderheit ab? Nein. Wäre GTA ein Spiel, wo es darum geht, als Nazi so viele Moslems oder Juden, oder als IS-Kämpfer so viele Christen wie möglich zu erschießen, dann hätte ich ein Problem damit. Dieses rape game greift ein gravierendes, strukturelles und sehr sensibles Gesellschaftsproblem auf - sexualisierte Gewalt -, und stellt es in einer ekelhaft verherrlichenden Weise dar. Deshalb sollte es nicht einfach mal so vertrieben werden wie GTA oder CS.
      Warum ist es relevant dass es Frauen sind? Wäre das Game besser wenn der Hauptcharakter Bi ist und abwechselnd Frauen und Männer vergewaltigt?
      Mir ist sehr bewusst dass Misogynie und Sexismus ein unglaublich großes Problem unserer Gesellschaft sind, darum geht es mir aber bei dem Thema nicht. Man bekämpft Sexismus nicht indem man Sachen verbietet sondern indem man öffentlich über das Thema spricht.
      Und ich finde allein dadurch dass diese Diskussion zustande gekommen ist hatte das Spiel einen positiven Impact weil eventuell irgendjemand hier mitgelesen hat der durch den Input von verschiedenen Seiten nochmal seine misogynen Ansichten überdenkt.

      edit: postapokalyptische rape orgien sind übrigens auch kein strukturelles Problem unserer Gesellschaft denke ich.

      Sundry schrieb:

      was CS angeht, gegenfrage: ist es unmoralisch bei räuber und gendarm der räuber zu sein?
      nein, und genau so moralisch unbedenklich ist es dieses Spiel zu spielen.

      Beitrag von elephantTalk ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Südländer schrieb:

      Sowohl Kolibri als auch Etalk könnten mal bitte auf Clouds und tills Kunst Sache eingehen.

      Kunstfreiheit ist für mich hier das stärkste Argument und bisher hat die Gegenseiten nichts relevantes dagegen vorbringen können.
      Kannst du/könnt ihr dieses Argument nochmal zusammenfassen?
      Weiß nicht genau, worauf ich da antworten soll bei den ganzen verstreuten Posts.
    • till schrieb:

      Keine Ahnung wo da der Kontext sein soll wenn ich random Polizisten erschiesse, das könnt ihr mir gerne mal an dem ganz konkreten Beispiel erklären. Ich rede nicht darüber dass man den korrupten Sherrif der die eigene Mutter auf dem gewissen hat abknallt sondern über die random Boys die du nebenbei so abknallst. Welcher narrative Kontext rechtfertigt das?
      der, dass CJ in einer umgebung lebt, in der das gesetz und seine hüter keine autorität darstellen - und wenn, dann nur eine korrupte, die nur darauf aus ist ihn und seine homies zu ficken.
      san andreas beginnt literolly damit, dass CJ es nichtmal nach hause schafft bevor korrupte cops ihm sein cash abknöpfen und ihn an die lange leine legen, weil sie ihn als handlanger brauchen. danach geht man aufs begräbnis von CJs mutter, wo sweet erstmal ausrastet und auf gräber deutet, wo verstorbene homies liegen, die erst ballerten und dann fragen stellten. gerade wenn man den friedhof verlässt kommt ein auto voll mit ballas, das das feuer eröffnet, und man muss auf fahrrädern nach hause fliehen.
      später ist es auch nicht die polizei, die sich um den ausufernden drogenkonsum im viertel kümmert, das räumen CJ und sweet auf.
      was für eine welt setuppt diese sequenz sonst? rockstar stimmen den spieler von anfang an auf eine menge überzogener gewalt ein, und wenn diese von CJ und seinen freunden ausgeht, dann soll das auch nur einschärfen dass es in der welt der gangkriminalität keine heiligen gibt.

      du spielst halt einen gangster, der in einem gangsterviertel ein gangsterleben führt, die herrschaft von moral und gesetz gelten da einfach nicht (aufs ganze gesehen sind sweet, kendl, cesar und CJ die einzigen die sich da irgendwie mühe geben). für das was du abseits der storymissionen tust sind rockstar nicht verantwortlich. jetzt aber bitte zurück zum eigentlichen thema^^
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    • finde es sind schon ziemliche double standards, Massaker in GTA zu verteidigen und Vergewaltigungsspiele zu verachten. Klar ist ein Spiel, dessen einziger Zweck Vergewaltigungen sind, eine Stufe mehr, aber so groß, wie der Unterschied hier zB von @Sundry dargestellt wird, ist er dann iwie doch nicht. Wirkt auf mich mehr wie "GTA find ich nice, deshalb sind die Sachen die man da machen kann auch ok".
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      finde es sind schon ziemliche double standards, Massaker in GTA zu verteidigen und Vergewaltigungsspiele zu verachten. Klar ist ein Spiel, dessen einziger Zweck Vergewaltigungen sind, eine Stufe mehr, aber so groß, wie der Unterschied hier zB von @Sundry dargestellt wird, ist er dann iwie doch nicht. Wirkt auf mich mehr wie "GTA find ich nice, deshalb sind die Sachen die man da machen kann auch ok".
      Genau so sehe ich das auch!


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    • Bighead schrieb:

      finde es sind schon ziemliche double standards
      exakt. in dem moment sind es zwei standards. würden wir über ein drittes spiel reden, dann wäre auch ein dritter standard da. weil man gewalteinsatz und -darstellung nie allgemein, sondern nur fallweise sinnvoll beurteilen kann, und man bei spielen so viele standards braucht wie es spiele gibt. im fall von rape day ist ihr einsatz dumm und in GTA fügt er sich aus erklärten gründen gut ins narrativ ein. ich finde den versuch, einfach zwei gewalthandlungen isoliert nebeneinander zu stellen, ohne alles drum und dran zu betrachten, komplett hirnrissig, und das was ein einzelner incel gebaut hat, neben ein extrem umfangreiches spiel eines großen studios zu stellen, entbehrt für mich jeglicher logik. zwei verschiedene herangehensweisen an zwei verschiedene spiele. wieso ist das so schwer zu verstehen?
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      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Aber du bekommst doch dann das loot.

      Finde die Grenze da auch sehr willkürlich zu, was vertretbar ist und was nicht. Aus Prinzip zu sagen Vergewaltigung in Spielen ist nie okay kann ich nicht verstehen.
      Widerspricht ja auch deiner Argumentation, dass jeder Fall von Gewalt in Spielen einzeln betrachtet werden müsse.

      Finde schon, dass diese Einstellung ein bisschen unsere Gesellschaft spiegelt und dieses komplette tabuisieren des Themas Opfern möglicherweise eher hindert sich zu trauen darüber zu reden.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Der einzige für mich wirklich schlüssige Punkt der bisher genannt wurde, ist, dass das Raperspiel sich gezielt gegen Frauen wendet und quasi alle Frauen irgendwann in ihrem Leben Opfer sexueller Gewalt werden. Dem kann man imo auch nichts entgegensetzen, also wenn es darum geht, keine Traumata bei Betroffenen zu triggern, dann ist die Sache durch.

      Allerdings habe ich den Eindruck, dass das nur für ein paar Leute der hier Diskutierenden tatsächlich der entscheidende Faktor für ihre Bewertung ist. Gefühlt schwingt bei den meisten nämlich auch eine davon abgesehene moralische Bewertung von wegen "sowas gehört sich nicht, auch wenn es nur virtuell ist" mit, welche eben tatsächlich der Meinung von vielen Leuten gegenüber Shooterspielen vom Prinzip her extrem ähnelt. Und wie willkürlich die mentale Gymnastik ist, die man betreiben muss, um das eine zu verurteilen aber das andere zu rechtfertigen, zeigen die letzten Posts ja ganz gut.

      Genau darauf zielte eben mein Gedankenexperiment ab @fugo.