Honklers Politikzirkus - Memethread

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    • Wenn es nicht subtil ist, wieso gette ich dann so wirklich überhaupt gar nicht, worum es geht?



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • Was versteht ihr hinter dem Begriff Haushalt? Für mich kann sowohl Ein-Personen-Haushalt sein wie auch Ein Haushalt aus fünf Personen. Dann generell zu sagen 3600€ reichen bei 60% nicht finde ich sehr leicht gemacht.
      Denke Zwei bis Drei Personen können davon leben, ohne auf Erspartes zurückzugreifen.

      Zu den Zufallsgewinnen - wie war eure Meinung hier zu Biontech/Moderna? Auch Erzeuger von erneuerbare Energien machen mehr Gewinne als die letzten Jahre. Sollten diese auch "abgegriffen" werden?
    • Kato schrieb:

      Zu den Zufallsgewinnen - wie war eure Meinung hier zu Biontech/Moderna? Auch Erzeuger von erneuerbare Energien machen mehr Gewinne als die letzten Jahre. Sollten diese auch "abgegriffen" werden?
      Ich finde man sollte hier schon unterscheiden zwischen 1. Zufall PLUS Leistung (Moderna etc.) und Kriegsfolge OHNE Leistung der Unternehmen.

      Zum Prinzip was häufig genannt wird:

      Das Argument der Ökonomen/Rechtskonservativ-Liberalen ist ja folgendes: Jeder Unternehmer haftet und jeder negative Zufall oder jede Fehlentscheidung ist persönlicher Verlust. Somit müsste der Logik und Gerechtigkeit halber der Umkehrschluss gelten, dass jeder Gewinn auch als Gewinn eingestrichen werden dürfe (bzw. als Absicherung für schlechte Zeiten) bzw. als "Entscheidungsleistung" gewürdigt werden solle.

      In diesem Sinne gäbe es auch, vor allem juristisch nicht, sogenannte "Übergewinne", heißt es. Abschöpfen sei daher auch schwierig.

      das ist so gruuuuundsätzlich auch richtig,....aber hier müssen finde ich einige zentrale Gegenargumente berücksichtigt werden:


      1. Der Impfstoff war eine Erfindung (eine Innovation/Leistung) und die schnelle Massen-Herstellung eine beachtliche logistische Leistung. Zudem war Corona/Pandemie im weitesten Sinne "Zufall". Die Verteuerung von Energie ist keine Leistung oder Entscheidungsfolge, sondern eine Zwangsfolge von Knappheit.

      Für Vermarktung knapper Güter gilt die obige Regel nur sehr bedingt (vgl. Ölpreis etc...). Diese "Ware" wird auch ohne unternehmerische Ideen oder Arbeitseinsatz manchmal einfach teurer, weil das Angebot-Nachfrage Verhältnis aus den Fugen gerät, weil einfach zu wenig davon da ist.

      Somit sind Preiserhöhungen hier zwar teils nötig und richtig, aber nicht als "Leistung" zu werten.

      Insbesondere nicht, wenn es kein Zufallsereignis zum Auslöser hat, sondern mutwillige, menschengemachte Kriegstreiberei. Die Verknappung geschieht hier nicht nur "leistungslos" sondern durch sinnloses Blutvergießen.

      Das sollte man in Bezug auf obiges Prinzip hier mmn berücksichtigen.


      2. Von obigem Prinzip gab es bereits Abweichungen zulasten der Steuerzahler: Bankenrettung etc...Man hat damals das völlige Versagen, die Schuld der Unternehmen vollkommen anerkannt. Nach strenger marktwirtschaftlicher Sicht müsste man die faulen Früchte nun Pleite gehen lassen, weil sie im Markt aus eigener Kraft versagt haben, konkurrenzunfähig sind und Verluste generieren. Hat man aber NICHT, weil darunter die gesamte Staatssystematik und quasi "unbeteiligte" Kleinanleger mit gelitten hätten...der Staat musste entgegen des Prinzips eingreifen und von den Bankstern selbstverursachte Schäden abfedern.

      Gerechtfertigt wurde das eben mit der großen "Systemrelevanz" und dem Schaden an unbeteiligten Dritten. Wenn das Ausnahme-Verhalten GEGEN den Steuerzahler so argumentiert werden kann und FÜR Großkonzerne, muss es auch umgekehrt gelten, denn das System/Staat ist durch dieses Preis-Ausufern jetzt gleichermaßen bedroht.



      3. Ergänzend zum obigen Prinzip wird immer (ZURECHT!) angeführt, es bestehe die Gefahr, dass Unternehmen abwandern, wenn der Staat übermäßig eingreift und nicht alle EU-Staaten immerhin am selben Strang ziehen. Jetzt ist aber die Lage so, dass andere EU-Staaten schon viel härter zupacken/eingreifen als Deutschland. Dieses Argument kann also hier nicht ziehen bzw. spricht er FÜR eine Abschöpfung von Übergewinnen, um mit den Frankreich & Co. mitzuziehen und den Unternehmen eine klare, einheitliche Linie als Euroraum zu signalisieren.

      4. Unternehmen brauchen hohe Gewinne auch zum reinvestieren....Öffentliche Stadtwerke oder Gaskonzerne können/dürfen/sollten dies aber nur bedingt. Die können mit Übergewinnen in solcher Menge/Geschwindigkeit gar nix sinnvoll anfangen, wie das geniale Software-Startup von nebenan....Letztlich gilt das Prinzip oben nur für Unternehmen, bei den zukünftig Wachstum erlaubt/vorgesehen ist. Das ist für viele öffentliche Stadtwerke/fossile Energien aber beides überhaupt nicht der Fall.




      Jaaaaaa, classic Kolibri-Posts, they fly again....sorry für Überlänge, aber es ist auch ein Facettenreiches-Thema
    • Ich finde Impfstoffhersteller oder Freiheitsenergieerzeuger sind da schon noch was anderes, denn die Lösen mit ihren Produkten ja ein akutes Problem (Pandemie bzw. Lieferabhängigkeiten nach Russland und Bekämpfung Klimakatastrophe), während Gaslieferanten einfach weiter nach Schema F arbeiten und sich auf Grund äußerer Umstände den Geldspeicher füllen, ohne das zugrundeliegende Problem wirklich zu lösen.

      Die tragen aber natürlich trotzdem zur Lösung des kurzfristigen Versorgungsproblems bei und deshalb ist es nach der Marktlogik schon folgerichtig, dass sie dafür auch extra Gewinne einfahren. Obwohl ich ihren Beitrag an der Gesamtproblemlösung kleiner ansehe als z.B. Biontech in der Pandemie, ists am Ende trotzdem immer noch willkürlich denen jetzt die Gewinne extra zu besteuern. Für mich reicht es aber auch als Begründung zu sagen, dass große Teile der Bevölkerung finanziell extrem belastet werden und man das jetzt einfach aus Solidarität verlangt. Wer wie besteuert wird folgt halt nun mal nicht logischen Regeln, sondern wird immer durch einen gesellschaftlichen Aushandlungsprozess bestimmt.
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