Neues Hochschulgesetz NRW - Anwesenheitspflicht an Universitäten?

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    • Alex- schrieb:

      Anwesenheitspflicht schafft Struktur und Verbindlichkeit. Beides absolut notwendige Eigenschaften im Arbeitsleben.
      Zum Glück wurde ja erst auf der vorangegangenen Seite ausführlichst erläutert, dass die Universität (Gott sei Dank!) mitnichten in irgendeiner Weise dem Arbeitsmarkt verpflichtet ist.

      Kein Wunder, dass du dich über "Kulturschaffende" so ereifern kannst.
    • boobold schrieb:

      Alex- schrieb:

      Anwesenheitspflicht schafft Struktur und Verbindlichkeit. Beides absolut notwendige Eigenschaften im Arbeitsleben.
      Zum Glück wurde ja erst auf der vorangegangenen Seite ausführlichst erläutert, dass die Universität (Gott sei Dank!) mitnichten in irgendeiner Weise dem Arbeitsmarkt verpflichtet ist.
      Kein Wunder, dass du dich über "Kulturschaffende" so ereifern kannst.
      sehr keinen Grund für die Spitze, dass man beide Eigenschaften im Arbeitsleben braucht wirst ja wohl nicht abstreiten wollen. Ob man die Sachen wirklich sinnvoll durch ne Anwesenheitspflicht lernt sehr ich aber durchaus kritisch.

      Ich hab jedenfalls die Buben an der FH nicht um ihre Anwesenheitspflicht beneidet, fand ich immer affig.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • i don't even..

      Mein Punkt ist, dass selbst falls Anwesenheitspflicht förderlich für die Struktur und Verbindlichkeit wäre, das überhaupt keine Rolle spielt, weil Universitäten weit mehr als bloße Ausbildungsstätten für willige und produktive Arbeitskräfte sind, auch wenn manche Politiker das gerne anders hätten.
    • Stelle die These auf, dass man ohne Anwesenheitspflicht deutlich mehr Selbstständigkeit und vor allem Selbstdisziplin lernt als mit. Außerdem ist man gezwungen, sich selbst eine Struktur zur Erreichung der (selbst gesetzten) Ziele zu schaffen. Verbindlichkeiten kommen durch Klausurtermine, und Abgabetermine für Hausarbeiten und Abschlussarbeiten sowieso (wenn man sich denn anmeldet).

      An (großen) Unis interessiert es eben gelinde gesagt oft kein Schwein, ob du zur Vorlesung gehst, du dich zu Prüfungen anmeldest oder du dir ein Thema für eine Abschlussarbeit suchst. Du bist gezwungen, selber (auf deine Ziele und den Weg dahin) klar zu kommen ohne permanent an die Hand genommen zu werden. Ein äußerst wertvoller "Softskill" im Leben (bzw. auch Arbeit) allgemein und für Forschung/Innovation imo unerlässlich.
    • Alex- schrieb:

      Anwesenheitspflicht schafft Struktur und Verbindlichkeit. Beides absolut notwendige Eigenschaften im Arbeitsleben. Und beides Eigenschaften, mit denen viele junge Studenten gerne mal struggeln. Auf denen Einen, der tatsächlich seine kranke Mutter pflegen muss und deshalb nicht kann (für solche kann man immernoch eine Ausnahmeregel finden), gibts halt dann 50 Studenten, die halt einfach ihr Leben so lange chillen, wie sie nichts tun müssen, was sich dann später in verschiedensten Weisen umso mehr rächt.Hab auch literally noch nie ne Prüfung an der Uni versemmelt, wenn ich in mehr als 85% der Fälle im Seminar/Vorlesung anwesend war.
      grundsätzlich hat hier @boobold schon inhaltlich schon den wichtigsten punkt gemacht.

      trotzdem: es ist immer wieder erstaunlich wie "konservative" ihre gesamte weltsicht aus ihrer eigenen realität konzipieren/ableiten.

      ich glaube ja immer noch, dass bei dir in großen teilen bait für uns links-grün boys drin ist, aber hast du schonmal darüber nachgedacht, dass andere menschen andere probleme, andere fähigkeiten und andere perceptions haben? alles, was du in diesem post als tatsache darstellst manifestiert sich in deinem kleinen kosmos als wirklichkeit und wir könnten gern deine einschätzungen mal im detail durchdiskutieren, aber auf einen grünen zweig kommt man da wohl nicht.

      anwesenheitspflicht an der uni ist nicht das bedeutsamste gesellschaftliche thema, aber hier wird wieder stellvertretend klar wie krass unterschiedlich das leben so wahrgenommen werden kann.

      andere frage als followup: wie gehst du als lehrer eigentlich mit sozialbenachteiligten/sozialschwächeren schülern um? flüchtlingskind vs. deutschen tim-uwe? friss oder stirb oder setzt bei dir irgendwann auch empathie ein? das sehe ich nämlich als grundsätzliche berufliche verantwortung des lehrers. du sitzt professionell an einem neuralgischen punkt der staatlichen verantwortung gegenüber den nächsten generationen und ich lese eigentlich immer nur neoliberal-konservatives von dir.
      Leben so.
    • oekogandalf schrieb:

      An (großen) Unis interessiert es eben gelinde gesagt oft kein Schwein, ob du zur Vorlesung gehst, du dich zu Prüfungen anmeldest oder du dir ein Thema für eine Abschlussarbeit suchst. Du bist gezwungen, selber (auf deine Ziele und den Weg dahin) klar zu kommen ohne permanent an die Hand genommen zu werden. Ein äußerst wertvoller "Softskill" im Leben (bzw. auch Arbeit) allgemein und für Forschung/Innovation imo unerlässlich.
      Das hab ich tbh am meisten an der Uni gehasst. Man wird halt aus seiner, in der Schule angelernten, Comfortzone (Der Lehrer trägt einem alles an den Arsch) herausgerissen und muss selbst schauen, dass man seinen Arsch hochbekommt. Ist meiner Erfahrung nach auch der Hauptgrund fürs Abbrechen/Wechseln der Studiengänge.

      Ich hab das "Arsch hochkriegen" nie gelernt, auch nicht im Studium. Mir hätte darum wohl ne Anwesenheitspflicht (so blöd ich die finde) gut getan. Hatte aber tbh auch das größte Gammelstudium seit Busfahrer, hab ja literal die Maximalstudiendauer vom Bachelor ausgenutzt und mir selbst in der Bachelorarbeit einen abgechillt (Die Noten spiegeln das auch wieder).
      Jetzt im Beruf ist das mitm Arsch hochkriegen immer noch ein Problem, vor allem weil ich ja kaum klare Deadlines/Kontrollen über den Fortschritt habe. Ich merke aber, weil ich jetzt Projekte mit anderen Behörden habe, dass ich qualitativ besser und "konsequenter" Arbeite, einfach weil es ne externe Kontrollinstanz gibt.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Procrastinator aller Länder vereinigt euch :1f64f:

      ((Liken wers kennt))


      That being said, bin auch gegen Universitäten als Fertigungsstätten leistungsfähigen Humankapitals.
      Wollte das nur mal anmerken, weil rechts halt nicht rechts ist. Divers


      Was spricht denn gegen die Abschaffung der Zivilklausel? Abgesehen von "Abrüstung ist immer besser" "Mit gutem Beispiel voran gehen"
    • Wo genau das Thema Anwesenheitspflicht auf dem politischen Spektrum zu verorten ist, will ich jetzt gar nicht beurteilen.
      Es geht doch darum, dass es entweder kein inhärent rechtes Thema ist (ich habe hier eine gegenteilige Auffasung wahrgenommen), oder dass eben nicht alle right wing Wähler damit konform gehen (was ich nochmal persönlich hervorheben wollte) da ich hier häufig den Eindruck bekomme, dass "der right wing Wähler" hier in den Köpfen einen sehr klar definierten Stereotyp mit eindeutigen Positionen darstellt.
    • Habe auch so meine Probleme mit der Anwesenheitspflicht. Tatsächlich hatte ich es echt schwer mit Uni, Teilzeitjob und verschiedenen Trainerjobs meine Zeit zu koordinieren (bin zu fast jedem Seminar gegangen), aber andererseits hat mich das Wissen darum, dass andere die bestehenden Anwesenheitspflichten sehr stark ausgedehnt haben (ohne offensichtliche Gründe und Regelmäßigkeit), einen gleichguten oder vielleicht sogar besseren Abschluss (notentechnisch) bekommen, als ich ziemlich abgefuckt. Tatsächlich bin ich immer noch der Meinung, dass zumindest in meiner Schule und Uni die Notenvergabe in einem gewissen Rahmen auch völlig willkürlich war. Die Aussicht, sich mit solchen Leuten um Jobs streiten zu müssen und dann ggfs hinnehmen zu müssen, dass meine Ausbildung an sich durch solche Lappen ins schlechte Licht gerückt wird, beschäftigt mich immer noch.
      Okay Ende des persönlichen rants.

      Eine Anwesenheitspflicht ist dennoch nicht die Lösung, aber sich bessere Lösungen als ganz oder gar nicht einfallen zu lassen ist eben auch nicht einfach. Das mit der Regelstudienzeit erschließt sich mir jedoch gar nicht. Anfangs dachte ich auch, dass es kaum sinnvoll ist, so zu überziehen und ich habe auch ein Semester Bachelor drangegangen, weil eine Note verschlampt wurde, aber in dieser Zeit und jetzt wo ich meine Masterarbeit herauszögere, muss ich ehrlich feststellen, wie sinnvoll es für einige sein kann, das Studium nicht schnellstmöglich sondern bestmöglich (nicht nur notentechnisch, sondern erfahrungs und beziehungsmäßig) zu absolvieren und dafür auch mal etwas mehr Zeit zu nutzen. Abgesehen davon, dass es geil ist und einige Vergünstigungen bringt, habe ich auch mehr Zeit mit Dozenten, die wirklich etwas bewegen in Kontakt zu treten und mehr darüber zu erfahren, was mich gerade und vielleicht in naher Zukunft begeistern wird.

      Natürlich ist das bei jedem anders und ohne einen gewissen äußeren Druck hätten einige Arbeitsgruppen in denen ich war, nicht so produktiv gearbeitet, dass ich jetzt stolz auf die Ergebnisse sein kann.

      Bitte bedenkt auch, dass es bei Freigeist oder Soldat jetzt kein universelles besser oder schlechter gibt, genau wie bei externer oder interner Motivation. Es wird zwar ständig blumig geredet, aber um es ganz direkt (und natürlich anfechtbar) zu sagen: Mit der Pistole am Kopf arbeiten die meisten nicht langsamer oder schlechter, als mit dem Gefühl seiner Bestimmung zu folgen.
      Unter 100 Menschen liebe ich Einen, unter 100 Hunden 99...
      Knowing the difference between the easy way and the right way

      Spoiler anzeigen

      Wir fliegen immer höher
      hier sind wir frei
      Wir sind bereit unsren Weg zu gehen
      hier oben kann uns nichts geschehn!!!
      Die Erde bebt denn unser Kampf ist noch nicht vorbei
      Doch unser Wunsch wird irgendwann in Erfüllung gehn

      Siehst du wie das Eis zerbricht
      kannst du das Feuer sehn?
      Wir müssen den Kampf bestehn
      Unsere Welt wird sonst irgendwann unter gehn

      Chala - Head - Chala
      Gib niemals auf ich weiß das Feuer brennt in dir
      bald hast du dein Ziel erreicht

      Chala - Head - Chala
      Öffne dein Herz du hast die Macht alles zu tun
      ich weiß du kannst es schaffen

      Chala - Head - Chala
      Spürst du die Kraft die tief in deiner Selle wohnt
      sie führt dich zu den Dragonballs

      Chala - Head - Chala
      Dein Traum wird irgendwann wahr doch der Weg
      ist noch so weieieieieeit


      And sometimes you have to go back,
      To know just where you have been
      But were old enough to know that
      What has been will be again (and again)

      And the bravest of faces are the ones where we fake it
      And the roles that we play

      Nothing matters when the pain is all but gone
      When you are finally awake
      Despite the overwhelming odds tomorrow came
      And when they see you crack a smile
      And you decide to stay awhile
      You'll be ready then to laugh again


    • Cloud schrieb:

      da ich hier häufig den Eindruck bekomme, dass "der right wing Wähler" hier in den Köpfen einen sehr klar definierten Stereotyp mit eindeutigen Positionen darstellt.
      Da das jetzt auch schon im anderen Thread so ähnlich aufgekommen ist: Woran machst du das denn fest? Wo stand hier in letzter Zeit auch nur in einem Post, dass rechte Wähler klar und eindeutig definiert sind? Es ist doch eine absolute Binsenweisheit, dass politische Strömungen aus verschiedensten Individuen bestehen und es da krasse Unterschiede untereinander gibt. Deswegen kann man doch aber trotzdem von generellen Tendenzen sprechen, ohne dass einem das direkt als eine vollumfängliche Generalisierung angehangen werden muss.

      Cloud schrieb:

      Grenzsicherung vs Atomausstieg
      Machst du ja jetzt hier selber. Ich gebe dir Recht damit, dass Atomausstieg generell als linkes Thema einzuordnen ist. Aber es wäre doch albern dich jetzt anzugehen und dir zu unterstellen, du würdest damit alle linken Wähler über einen Kamm scheren. So viel guten Willen muss man der anderen Seite doch noch unterstellen, dass man nicht immer direkt von der extremsten und absolutesten Interpretation des Geschriebenen ausgeht.