Neues Hochschulgesetz NRW - Anwesenheitspflicht an Universitäten?

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    • openpetition.de/petition/onlin…h-an-notmyhochschulgesetz

      bitte einmal considern zu unterzeichnen (auch wenn man nicht in nrw wohnt)

      paar highlights was mit dem neuen hochschulgesetz kommen soll:

      Anwesenheitspflicht

      Studienverlaufspläne (-> exmatrikulation bei nicht einhaltung von regelstudienzeit)

      Abschaffung der zivilklausel -> legalisierung von rüstungsforschung an universitäten

      massive einschränkung studentischer mitbestimmung
    • Ok bis auf das Streitthema mit der Rüstung und studentische Mitbestimmung (wo ich auch sage, dass es Schwachsinn ist das es kommt)

      Was ist schlimm an Anwesenheitspflicht und nicht Einhaltung der Regelstudienzeit?
      Für mich sind das Dinge die ich als selbstverständlich erachte.
      Die Sache mit der Regelstudienzeit kann man ja anpassen um nicht direkt exmatrikuliert zu werden

      Bin kein Student. Möchte es also ernsthaft wissen

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

    • betrayus_ schrieb:

      Was ist schlimm an Anwesenheitspflicht und nicht Einhaltung der Regelstudienzeit?
      Gibt eine Vielzahl Gründe, die (meiner Meinung nach) völlig legitim sind, die einem aber gelegentlich an der Anwesenheit oder sogar an der Einhaltung der Regelzeit hindern. Beispielsweise Alleinerziehender junger Elternteil, also beispielsweise eine junge Mutter, der spontan die Kinderbetreuung absagt. Oder Studenten die sich um einen pflegebedürftigen Elternteil kümmern. Man könnte nun anfangen für all diese gesellschaftlich anerkannten Gründe ausnahmen definieren und Anträge einführen. Aber meiner Ansicht nach ist das unnötige Bürokratie für keinen wirklichen Gewinn auf der anderen Seite.

      Aber auch unterschiedliche Lerntypen gibt es. Jemand der die gewünschte Note schreibt, indem er nur das Skript und Bücher zum Thema liest und Übungen macht, braucht nicht Zeit in der Vorlesung verschwenden. Zumal immer mehr Vorlesungen aufgezeichnet werden und man so mehrere sich überschneidende Vorlesungen gleichzeitig "besuchen" kann.

      Das fällt mir spontan dazu ein :)
    • stell dir vor du bist ein mensch der aus irgendeinem grund kein abi hat
      dann machst du irgendwann in deinen 20gern dein abi nach weil du den drang hast studieren zu gehen
      dann bekommst du leider kein bafög weil deine eltern zu viel verdienen
      leider hast du auch kein besonders gutes verhältnis zu deinen eltern und sie wollen dir das studium nicht finanzieren
      also gehst du arbeiten 20 stunden die woche um dich finanzieren zu können
      leider ist ein studium im regelfall auf 40 stunden wochen ausgelegt
      du könntest das studium locker schaffen aber brauchst halt eben 2 semester länger weil du nicht die gleiche zeit zur verfügung hast wie andere

      momentan kann sich so jemand trotzdem durchs studium hustlen, nach diesem gesetz nicht mehr
      das war jetzt ein einziges beispiel, wenn das nicht überzeugend war kann ich mir gern mehr lebensläufe ausdenken

      edit: ganz davon zu schweigen dass es leuten noch weniger eigenständiges denken und verantwortungsbewusstsein beibringt
      die allermeisten menschen die anfangen zu studieren sind literol kinder
      bildungsauftrag sollte meiner meinung nach nicht nur fach- sondern auch auf lebenskompetenz bezogen sein
    • ich versuch das mal zu beantworten. @betrayus_

      Hatte gerad schonmal was anderes stehen aber ich hoffe so wird es klarer.

      Die Uni ist der Ort der Wissenschaft. Was du also können sollst am Ende deines studiums ist neues Wissen zu schaffen. Ganz neu oder durch kombination vorhandener Dinge etc.. Um das zu machen musst du an Dinge denken die vorher keinem eingefallen sind oder die vorher keiner verknüpft hat. Das kannst du nicht lernen indem du dein Leben lang nur das nachplapperst was andere dir vorgekaut haben. In der Schule wird sowas nicht gelehrt da bekommt man das vorhandene Wissen vermittelt. Das ist völlig fine aber die Uni hat einen fundamental anderen Auftrag. Natürlich gehört es dazu zu wissen was es alles gibt oder wie ewtwas grundsätzlich funktioniert aber daraus etwas neues zu machen ist ein völlig anderer Denkprozess.

      In der Schule wird ja jedes Thema ungefähr solange erklärt bis es quasi alle verstanden haben. In der Uni wird nen Thema vielleicht zur Hälfte erklärt und den Rest erbringt man in Eigenleistung, Facharbeiten und Übungen. Daher ist Anwesenheitspflicht Quatsch weil sich jeder anders Dinge besser beibringen kann. Regelstudienzeit ist auch Quatsch. Ist ja primär mein Problem wann ich mit studieren fertig werde und im Menschsein bringt es einen schon weiter wenn man ein paar Semester/Jahre mal das macht was man interresant findet und wo man Bock drauf hat (meinetwegen auch dotes) und sich ausprobieren darf, weil sich dann hinterher die Motivation etwas wirklich machen zu wollen ändert. Ausserdem Leben und arbeiten wir immer länger und sollen im kürzere Ausbildungszeiten hinnehmen. Es ergibt wenig Sinn den Leuten in minimalster Zeit maximalstes Wissen reinzupressen. Mit dieser Methode wird kein neues Wissen geschaffen sondern nur bestehendes Wissen (das ja oftmals falsch ist) gelernt und weiter gelehrt. Das führt zu Stagnation und der technische Fortschritt ist hin.

      Der Hauptunterschied zu ner Ausbildung liegt darin, dass du größtenteils hinterher nicht in dem Beruf arbeiten wirst den du studiert hast (von Ausnahmen mal abgesehen). Dir werden Methoden beigebracht (bzw man bringt sich das selbst bei) wie du dir selbst Wissen aneignen kannst. Das macht jeder anders und es dauert bei jedem unterschiedlich lange. Die Verschulung der Universität ist katastrophal für die Wissenschaft als solche und diese Vorschläge gehen genau in die Richtung.

      Ich versuch das Ganze mal umzudrehen, dann ist es für dich vielleicht leichter zu verstehen. Ein System, wo es sehr kontraproduktiv ist wenn jeder macht was er will, ist ja beispielsweise die Bundeswehr. Man hat einfach instant verloren wenn der Mechaniker heute den Panzer nicht gewartet hat oder der Schütze noch im Bett liegt und der nächste sein Gewehr lieber andersrum hält. Da ergibt das Lehren des freien Denkens wenig Sinn und es wird einfach gemacht was befohlen wird. Das hat Nachteile aber die Vorteile überwiegen bei weitem (es schiessen alle in dieselbe Richtung und alle sind überhaupt erstmal da).
      Das System des Schaffens von Wissen ist quasi das Gegenteil (ein Grund warum die Bundeswehr an Universitäten so unbeliebt ist) es werden extrem viele Dinge quasi durch Zufall herausgefunden weil irgendwelche Sachen passiert sind an die man nicht dachte (Probe im Kühlschrank vergessen, Frequenz nicht richtig eingestellt etc.). Genau diesen Zufall will man versuchen zu kontrollieren indem man den Forschenden beibringt möglichst breit zu denken damit diese zufälle vielleicht häufiger absichtlich herbeigeführt werden und wir den nächsten Technologiesprung erfahren.
      Als aktuelles Beispiel nehm ich mal Adblue (Harnstoff den du dir in den Tank schüttest um weniger Abgase nach der Verbrennung zu haben). Wahrscheinlichstes Szenario für diese Entwicklung ist, dass irgendwer in nen Tank gepisst hat und dann festgestellt hat das die Werte geringer sind. Daraus macht man ne Forschung und Zack Wissen geschafft.

      Ich hoffe das war halbwegs verständlich
    • Lange nicht mehr solch konstruktive Beiträge auf dsde gelesen

      Vielen dank für all die Erklärungen, insbesondere an @roterbaron. Die Sache mit wissen schaffen statt nur stumpf zu lernen ergibt nun auch für mich Sinn!

      Hab mal unterzeichnet, weil ich d’accord gehe mit dieser Auslegung der Punkte (wenn auch nach wie vor für mich eine Anwesenheitspflicht sinnvoll erscheint, dazu müsste man dann aber Arbeiten gehen/Eltern ausklammern und das anders geregelt bekommen)

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

    • vergiss nicht dass eine anwesenheitspflicht, um eingehalten zu werden, auch konstant überwacht werden muss, was ein mehraufwand für alle - wirklich alle - beteiligten ist auf den niemand lust hat.
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    • Bei uns am Fachbereich ist Anwesenheitspflicht absolut üblich in Seminaren und kein großer Aufwand. Wenn es zu viele Studenten sind wird die Anwesenheitspflicht eh aufgehoben damit weniger kommen. Finds auch schon okay dass man ein wenig gezwungen wird ab und zu mal wohin zu gehen
      Bei Vorlesungen bin ich aber auch der Meinung dass es ziemlich waste ist
    • keine ahnung, in einer anwesenheitspflicht im universitären umfeld kann ich beim besten willen keinen konstruktiven zweck erkennen.
      wer gerne jemanden vor sich hat den er fragen kann wird ohnehin kommen. der rest kann nach eigenem ermessen den stoff selbst durcharbeiten und bekommt am ende des semesters dann eben die quittung dafür.
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    • Weil studieren für mich nicht nur zu Hause sitzen und Paper lesen ist, sondern auch mal mit anderen Studenten und dem Dozenten interagieren und zu diskutieren. Was in Texten steht darlegen, gemeinsam erörtern was er gut macht und warum, welche Kritik gibt es etc pp. Also neben der fachlichen Vertiefung auch die Soft Skills nicht vernachlässigen.
    • Gab bei uns immer 3-4 Termine wo man das Equipment für die jeweilige Messung zur Verfügung bekam und man musste sich mit seinem Messpartner halt einigen.
      Wenn man es nicht geschafft hat, dann gg go next Semester. War machbar.
      Dann gab es bei diversen Berechnungsübungen auch Anwesenheitspflicht.
      Falls man es nicht schaffen konnte (Arbeit, ect.) gab es ja noch die andere Studiengruppe.
      Generell konnte man aber auch da mit den Laborverantwortlichenoder Profs noch meiste was drehen.
      (Waren aber auch kein Massenstudiengang, da war man keine Nummer)

      Permanente Anwesenheitspflicht ist aber ein Unding.

      mfg
      coruscant
      Kommentar zur Krise xyz:
      Ich hatte mich schon gefragt welche nächste Sau durch's Dorf getrieben
      wird. Was wohl als nächstes kommt. Klimawandel oder vielleicht doch
      wieder Terrorismus ...

      Das der Mond auf die Erde stützt, DASS wäre mal was wirlich neues und
      sicher auch extrem verheerend. Alternativ tut es auch ein großer
      Meteorit.

      Ich kann es mir in Gedanken schon vorstellen. An Schweinegrippe
      erkrankt und vom Meteoriten erschlagen als der Kofferbomber gerade
      einen Block entfernt war ...

      Ja, das sind wahrhaft düstere Zeiten. Ich mach erst mal ein Bier auf ... Das ewige Leben wird sowieso keiner haben.

      Hier gehts lang zu Rätseln der gehobenen Schwierigkeitsklasse!
    • wenn man den gedanken fortführt läuft das darauf hinaus dass, hypothetisch, ein intelligenter student benachteiligt wird, lediglich weil er nicht der socialste socialboy ist. ich finde nicht dass das so sein sollte. wenn jemand klug ist und delivert sollte er doch kellern dürfen soviel er will.
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    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Weil studieren für mich nicht nur zu Hause sitzen und Paper lesen ist, sondern auch mal mit anderen Studenten und dem Dozenten interagieren und zu diskutieren. Was in Texten steht darlegen, gemeinsam erörtern was er gut macht und warum, welche Kritik gibt es etc pp. Also neben der fachlichen Vertiefung auch die Soft Skills nicht vernachlässigen.
      also in meinen vorlesungen und seminaren ist diskutieren nicht erwünscht normalerweise

      edit: bei der hiwi arbeit im institut aber schon
    • Also Anwesenheitspflicht bei ausgewählten Veranstaltungen finde ich schon vollkommen in Ordnung. Seminare wurden ja schon angesprochen. Da war es bei mir absolut üblich an z.B. acht von zehn Terminen anwesend gewesen sein zu müssen und das war auch sinnvoll so. Ist halt nicht so nice wenn jeder nur für seinen eigenen Vortrag erscheint und dann deshalb alle immer vor nem leeren Raum stehen.

      Anwesenheitspflicht in Vorlesungen finde ich hingegen absolut idiotisch. Ich hatte im Studium einige Vorlesungen die ich spannend fand und wo ich gerne zu jedem Termin hingegangen bin. Und ich hatte Vorlesungen die ich absolut grottig fand und wo ich mir das entsprechende Wissen lieber anderweitig angeeignet habe. Das ganze Konzept einer Vorlesung stammt ja sowieso noch aus Urzeiten, wo Zugang zu Büchern streng limitiert war und deshalb literal in einer zentralen Veranstaltung daraus vorgelesen werden musste. Ich glaub im einundzwanzigsten Jahrhundert kann man schon mal akzeptieren, dass es auch andere, im Einzelfall effizientere Wege gibt sich Wissen anzueignen. Da sollte man dem Studenten schon die notwendige Entscheidungsfreiheit geben, damit er diese dann auch nutzen kann.

      Dass die Durchfallquoten zu hoch sind weil Leute rumgammeln mag ja ein reales Problem sein, aber ob dem dadurch effektiv entgegengewirkt wird indem man Anwesenheitspflichten ausspricht wage ich ja zu bezweifeln. Am Ende wird der Gammler dann deshalb nicht zur Prüfung zugelassen, die Durchfallquote sinkt, aber das eigentliche Problem ist dadurch ja trotzdem nicht gelöst.
    • blutgarten schrieb:

      Also Anwesenheitspflicht bei ausgewählten Veranstaltungen finde ich schon vollkommen in Ordnung. Seminare wurden ja schon angesprochen. Da war es bei mir absolut üblich an z.B. acht von zehn Terminen anwesend gewesen sein zu müssen und das war auch sinnvoll so. Ist halt nicht so nice wenn jeder nur für seinen eigenen Vortrag erscheint und dann deshalb alle immer vor nem leeren Raum stehen.

      Anwesenheitspflicht in Vorlesungen finde ich hingegen absolut idiotisch. Ich hatte im Studium einige Vorlesungen die ich spannend fand und wo ich gerne zu jedem Termin hingegangen bin. Und ich hatte Vorlesungen die ich absolut grottig fand und wo ich mir das entsprechende Wissen lieber anderweitig angeeignet habe. Das ganze Konzept einer Vorlesung stammt ja sowieso noch aus Urzeiten, wo Zugang zu Büchern streng limitiert war und deshalb literal in einer zentralen Veranstaltung daraus vorgelesen werden musste. Ich glaub im einundzwanzigsten Jahrhundert kann man schon mal akzeptieren, dass es auch andere, im Einzelfall effizientere Wege gibt sich Wissen anzueignen. Da sollte man dem Studenten schon die notwendige Entscheidungsfreiheit geben, damit er diese dann auch nutzen kann.

      Dass die Durchfallquoten zu hoch sind weil Leute rumgammeln mag ja ein reales Problem sein, aber ob dem dadurch effektiv entgegengewirkt wird indem man Anwesenheitspflichten ausspricht wage ich ja zu bezweifeln. Am Ende wird der Gammler dann deshalb nicht zur Prüfung zugelassen, die Durchfallquote sinkt, aber das eigentliche Problem ist dadurch ja trotzdem nicht gelöst.
      Anwesenheitspflicht schafft Struktur und Verbindlichkeit. Beides absolut notwendige Eigenschaften im Arbeitsleben. Und beides Eigenschaften, mit denen viele junge Studenten gerne mal struggeln. Auf denen Einen, der tatsächlich seine kranke Mutter pflegen muss und deshalb nicht kann (für solche kann man immernoch eine Ausnahmeregel finden), gibts halt dann 50 Studenten, die halt einfach ihr Leben so lange chillen, wie sie nichts tun müssen, was sich dann später in verschiedensten Weisen umso mehr rächt.
      Hab auch literally noch nie ne Prüfung an der Uni versemmelt, wenn ich in mehr als 85% der Fälle im Seminar/Vorlesung anwesend war.
    • Alex- schrieb:

      Anwesenheitspflicht schafft Struktur und Verbindlichkeit. Beides absolut notwendige Eigenschaften im Arbeitsleben. Und beides Eigenschaften, mit denen viele junge Studenten gerne mal struggeln. Auf denen einen der tatsächlich seine kranke Mutter pflegen muss und deshalb nicht kann (für solche kann man immernoch eine Ausnahmeregel finden), gibts halt dann 50 Studenten, die halt einfach ihr Leben so lange chillen, wie sie nichts tun müssen, was sich dann später in verschiedensten Weisen umso mehr rächt.
      Hab auch literally noch nie ne Prüfung an der Uni versemmelt, wenn ich in mehr als 85% der Fälle im Seminar/Vorlesung anwesend war.
      Anwesenheitspflicht schafft eben nur nach außen Struktur und Verbindlichkeit. Wenn die Pflicht alleine reichen würde, damit jeder verinnerlichen würde selbstständig Verantwortung zu übernehmen, dann würde es das Problem der gammelnden Studenten ja gar nicht geben können. Jeder Student war ja vorher mal Schüler - und in der Schule herrschen solche Pflichten ja.

      Da ich jetzt selbst zur arbeitenden Bevölkerung zähle kann ich ja jetzt auch endlich mal meine selbstgefällige Meinung zum Stand des deutschen Arbeitslebens von oben herab lassen: Das größte Problem im Arbeitsleben sind nicht Leute, die mit der vorgegebenen Struktur nicht klar kommen. Es sind die Leute, die passiv ihre Zeit absitzen und keine Eigeninitiative an den Tag legen. Eigeninitiative lernt man aber nun mal am Besten indem man dazu gezwungen wird sie zu ergreifen. Und dabei scheitern viele erst mal an ihrer eigenen Faulheit. Das ist aber eine Lektion die man lernen muss und die man nicht vermittelt bekommt, wenn man während seiner prägenden Jahre ständig durch Vorgaben von außen vom Scheitern abgehalten wird. Wenn man sein Leben lang nur nach Vorschrift Leistung erbringt, dann lernt man eben genau das. Dienst nach Vorschrift. Das ist aber nicht das was man an einer Universität lernen sollte.

      Ich habe übrigens mehrere Vorlesungen mit ner 1 bestanden, bei denen ich in weniger als 15% der Veranstaltungen anwesend war. Damit sind wir dann empirisch wieder bei null.