Es gab sicher auch dutzende Künstler die sich entschieden haben, da NICHT mitzumachen - wahrscheinlich war das sogar die Mehrzahl. Es ist halt literally ein Zusammenschnitt der Leute die entweder wirklich gegen die Maßnahmen argumentieren wollen oder Leute die nicht richtig nachgedacht haben, dass das negativ ankommen könnte.

Die wollen halt auf sich aufmerksam machen, von daher war es vielleicht sogar absichtlich etwas anstößig.

Im Nachhinein haben sich auch manche direkt ihren Beitrag zurückgezogen als das so aufflog.

Klar ist es bisschen geschmackslos gewesen und v.a. ärgerlich dass die Schauspieler sich da jz (hoffentlich) unfreiwillig vor den Karren der Aluhutträger haben spannen lassen, aber der Aufschrei gegen das ganze ist doch auch etwas lächerlich. Natürlich leiden Angehörige der Verstorbenen, Long-Corona-Fälle, der ganze Gesundheitssektor usw. Auf eine andere Weise leidet aber die gesamte Gesellschaft psychisch an den Einschränkungen und Kultur, Gastro, Events etc. auf existentielle Art finanziell. Denk mal an die Kinder in Haushalten mit psychischer oder physischer Gewalt, die mit dem ganzen Homeschooling der Kontrollinstanz Schule entzogen sind. Ich denke gerade auf dotasource muss man nicht sagen, wie kacke psychische Probleme sind. Es ist ja eben nicht so, dass man "dann halt mal zwei Wochen zu Hause bleibt". Das ganze geht je nachdem, wie sehr man sich selbst eingeschränkt hat, seit 14 Monaten so, und das sorgt für ganz konkretes Leid bei vielen Menschen. Insofern ist es doch wichtig, auch mal für Lockerungen usw. zu stehen. Dass die ganze Aktion jetzt scheiße war bestreite ich gar nicht, aber nur weil sie weit übers Ziel hinausgeschossen sind ist die Richtung in meinen Augen nicht grundfalsch und muss auch nicht mit so einem Aufschrei und derart harten Vokabular, das Du nutzt, verurteilt werden.

Will nur an dem Punkt eben anknüpfen, weil der echt oft auftaucht:



Hier ein Interview, in dem der Verfasser des Tweets auf das Thema eingeht:
wochendaemmerung.de/die-belast…ew-mit-christian-stoewer/

Hier mal ein netter Artikel dazu, ich hoffe das du es dir wirklich durchliest, auch wenn es Mainstream ist:

faz.net/aktuell/gesellschaft/g…dArticle=true#pageIndex_3

Mit dem Dr. Celik führt die FAZ durch die ganze Corona Zeit schon öfters Interviews, ist immer sehr interessant und hier zur aktuellen Lage. Es wird auch auf dein Video eingegangen, ich zitiere den Ausschnitt mal direkt, falls du dir nicht die komplette "Mainstream" Dröhnung geben willst:

Was halten Sie davon, dass sich prominente Schauspieler unter dem Schlagwort #allesdichtmachen über Corona-Maßnahmen lustig machen?

Der wirtschaftliche und kulturelle Schaden des vergangenen Jahres ist sicher groß, es steckt also ein Kern legitimer Kritik in dieser Aktion – oder zumindest eine nachvollziehbare Motivation. Allerdings ist meiner Meinung nach der Inhalt, den ich nicht von Querdenker-Argumenten unterscheiden kann, der Zynismus und die spottende Ironie, Gift für die öffentliche Diskussion, ohne dass ich im Detail auf die Thesen eingehen möchte. Es ist in diesen Diskussionen sehr wichtig, sachlich zu bleiben. Diese Aktion ist meiner Meinung nach das Gegenteil: polemisierend, populistisch, wissenschaftsleugnend und unfair. Speziell von Menschen, die das Glück haben, durch Alter und sozioökonomischen Status nicht zur absoluten Risikogruppe zu gehören. Offen gesagt, fühlt man sich als Mediziner davon verhöhnt. Ich glaube vielen Menschen in den Gesundheitsberufen, aber auch Angehörigen und Patienten geht es gerade so.

Ich weiß nicht, ob du noch in der Lage dazu bist, dich mit Kritik zu deinem Video auseinander zu setzen, nachdem es ja überall nur "zerrissen" wird, aber finde das eine sehr gut dargestellte und vorallem sachliche Kritik an dem Video, die eigentlich auch nichts mit "Mainstream" oder ähnlichem zu tun hat, sondern einfach nur die ehrliche Meinung eines Lungenarztes dazu ist.

Ja fair. Aber wenn es schon nicht erkannt wird kommst Du zumindest mal raus von zuhause und triffst Leute, mit denen Du darüber reden könntest. Wenn Du blaue Flecken hast sieht man das eher im Sportunterricht als vor der Webcam.

Ergo muss man die Kinder nur 24/7 in die Schule schicken und alles ist in Butter. NICE, wieder ein Problem von der dsde gmbh gelöst.

Man kann auch in der Zeit wo man Zuhause ist, nicht in der Schule misshandelt werden.

natürlich

Selbe Frage zurück.

wird hier gerade ernsthaft angezweifelt dass die schule ein schutzraum für kinder sein kann die in prekären familienverhältnissen leben oder bin ich paar ironielayer hinterher?

meine letzte Freundin war Kinder- und Jugendtherapeutin und die hat mir öfter mal Szenarien aus ihrer Arbeit geschildert in der der Lockdown sich massiv auf die Patient:innen auswirkt. Die meisten waren Missbrauchsopfer.
Sie hat auch immer gesagt ihre besten Therapiemöglichkeiten sind in der Sozialisierung in einem gesunden Umfeld, was für viele vollständig weggebrochen ist, weil Vereine zu sind, Nachmittagsunterricht fehlt etc.
Ist schon ein sehr reales Problem halbgarer, nie endender Lockdowns.

Edit: @Kyuzo hat glaub niemand behauptet

Das bestreitet auch keiner ihr Lelleks.

Aber die Schulen sind auch Ultrainfektionsherde und Coronahölle.

Und wenn unsere Regierung gescheiter wäre (in allen Belangen) könnte man die Schulöffnung und NoCovid längst unter einen Hut gebracht haben.
Da wir aber von GuardianII Playern regiert werden, müssen wir uns für das geringere Übel entscheiden, und das sind Schulschließungen, weil einfach weniger Leute (aber immernoch zuviel) Schaden davon tragen.
Man kann Missbrauchsopfer nicht gegen Halbwaisen ausspielen.

Darüber hinaus interessiert sich Jan-Josef Liefers mit seinem Kackvideo 0,0% für das ein oder andere, ihm fehlte es nur an medialer Aufmerksamkeit.

Dankt Eurer lokalen GroKo

Peace und Prost

Mir fällt hier gleich das Müsli aus dem Gesicht

VON OBEN schrieb:

Als jemand, der sich jetzt seit fast 20 Jahren mit Trauma befasst:
Schule oder Kiga ist nicht der Ort, an dem Trauma erkannt wird. Auch nicht erkannt werden kann.
Es fehlt an Schulung, Wissen,
HaltungWomit ich sagen will: die Schulöffnung verhindert nichts

ok wir ignorieren dies und Stellen folgende These auf. Schülöffnungen sind 8 Stunden weniger Misshandlung

WAT?

a) Steht Aussage A gegen Aussage B und b) sind wir hoffentlich noch nicht an einem Punkt in unserer Gesellschaft an dem wir "immerhin werden die Lehrer/Mitschüler tagsüber nicht übergriffig"

Dekardenlang wird so viel wie möglich an den Schulen herumgespart, dass der Lehrauftrag nur noch mit Mühe und Not ausgeführt werden kann, während simultan (buchstäblich vielerorts) das Gebäude Schule der Schwerkraft nachgibt. Man kann denke ich gerne mal behaupten, dass Schüler oder Kinder im Allgemeinen nicht direkt der absolute Fokus unserer Gesellschaft oder gar unserer Politik ist.
Warum werden also die armen armen Kinder ausgerechnet JETZT aus der Versenkung geholt? Weil es Maßnahmen rechtfertigt, die moralisch ohne den Kunstgriff Kinder nicht vertretbar wäre.

Portugal hat wie lange bebraucht, um auf ein akzeptables Maß Inzidenzfälle runter zu kommen? 6 Wochen? 8 Wochen? 4 Monate? Erinnert sich hier der eine oder andere wann wir hier mit dem Gummilockdown angefangen haben? IM FUCKING OKTOBER.

Wenn wir die Menschen in diesem Land schützen wollten, hätten wir einen HARTEN und wahrscheinlich kurzen Lockdown durchgezogen.

Luftfilter in den Schulen? Zu teuer! Im Landtag? Ja, geht.
Ahhh Lehrer bekommen Schutzmasken gestellt ... nach einen dreiviertel Jahr. Ach war Mangelware? Mist sie haben es gemerkt!

Immerhin haben wir alles in unserer Macht stehende getan, um Distanzunterricht zu optimieren und den Schülern sichere Freizeitangebote zu stellen .... OH WAIT.

Ein verficktes Jahr lang wurde gelüftet und damit hatte es sich. Plotttwist: In vielen Schulen lassen sich die meisten Fenster nicht öffnen.



Will mir nach 14 Monaten, nach allem was passiert und nicht passiert ist, wirklich noch einer erzählen, Kinder wären irgendein Parameter für unsere nationalen Entscheider? Die Kinder sind in der Schule, damit die Eltern arbeiten gehen können.

Eine schöne Nebelkerze habt ihr da angezündet.




Kleiner Reminder an die Öffnungsbefürworter (warum auch immer): Die Intensivstationen am Limit. Nicht überall, das ist richtig. Aber einen akuten Notfall kannste nicht mal eben durch halbe Land fahren.
Wir haben es allen Ernstes fertig gebracht einen maximal nervigen und maximal wirkungslosen Lockdown so lange zu erhalten, bis keiner mehr Bock auf irgendwas hat und die Stimmung bei vielen zu kippen beginnt, denn Menschen unter 18 UND über 18 leiden.

All das hätte man so sagen können. Ohne Schwurblerrhetorik zu verwenden, Kinder vorzuschieben oder Wissenschaftler und Mediziner zu brüskieren.



tldr: Ich lasse das Kinder-Argument erst wieder gelten, wenn durch TATEN glaubhaft vermittelt wird, dass Schule sich nicht damit erübrigt 25-30 Haushalte in einen Raum zu schicken und dann zu warten bis die Zeitbombe platzt.




edit @Kyuzo hab länger gebraucht zum Tippen. dicke #

Nein, selbstverständlich hätte niemand der Beteiligten voraussehen können, dass die Leerdenker:innen und Attila Hildmann nur zu gerne diese "bürgerlichen" Persönlichkeiten für sich vereinnehmen würden.

Genau wie niemand hätte ahnen können, dass die AfD Kemmerich im dritten Wahlgang zum Ministerpräsidenten wählen würde.

Oder dass rechte Gesinnung bei Polizei und Militär keine bedauerlichen Einzelfälle darstellen.

Alles vollkommen unvorhersehbar und denkbar unwahrscheinlich.

südländer schrieb:

Ob ihr absichtlich doof seid, habe ich gefragt?

Ich sehe ja noch nicht was das Problem sein soll, wenn jemand in Teilen mit Aussagen von jemand anderem (z.B. Attila Hildmann) übereinstimmt. Liegt das nur daran, dass anscheinend alle zu dumm zum differenzieren sind oder gibt's da noch einen anderen Grund?

Es geht nicht um deren Meinung, es geht darum wie sie ausgedrückt wurde. Meine Meinung ist, dass viele Leute auf der Welt minderbemittelt sind. Heißt nicht, dass ich mit Beleidigungen um mich werfe.

Kurzer Einwurf dass "ABER DIE KINDER/ALLEINERZIEHENDEN/BENACHTEILIGTEN X" immer sehr viel glaubwürdiger ankommt, wenn diese Gruppen einen auch schon interessiert haben, bevor sie ein gutes vorgeschobenes Mittel für die eigenen Interessen sind (bspw. Frauen- und Homosexuellenrechte, die Konservative interessieren, seit sich damit Stimmung gegen Muslime machen lässt).
Gleicher Mechanismus, nehme ich denen nicht ab. Das heißt nicht, dass Kritik am Regierungsumgang mit Corona nicht berechtigt wäre.
Ansonsten hätte ich noch den Input, dass gerade wieder die komplette Boulevardpresse darüber berichtet wie ein Hansel in 7 Talkshows erläutert, was man gerade alles nicht mehr sagen darf und wir mit übers Stöckchen springen