Coronavirus

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    • Problem ist nicht Corona sondern das Gesundheitssystem was vorher schon massivst runter gewirtschaftet wurde:



      Und dann verkauft man es heute als ob das ein neues Problem wäre
      Warum wird da mal nicht ne finanzspritze reingepumpt..
    • oekogandalf schrieb:

      shrodo schrieb:

      LerYy schrieb:

      Warum wird da mal nicht ne finanzspritze reingepumpt..
      Weil, im Gegensatz zur Lufthansa, das Otto-Normal-Pflegeheim keinen Aufsichtsrat für aprés-Politikerkarrieren zur Verfügung stellt.
      biste mett?
      Ne wieso auch? Die Leute sind ja selbst schuld, ich sag nur "Augen auf bei der Berufswahl"
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      oekogandalf schrieb:

      shrodo schrieb:

      LerYy schrieb:

      Warum wird da mal nicht ne finanzspritze reingepumpt..
      Weil, im Gegensatz zur Lufthansa, das Otto-Normal-Pflegeheim keinen Aufsichtsrat für aprés-Politikerkarrieren zur Verfügung stellt.
      biste mett?
      Ne wieso auch? Die Leute sind ja selbst schuld, ich sag nur "Augen auf bei der Berufswahl"
      Glaub ich dir nicht. Bist Omegamett.
    • Alten- und Krankenpflege nur noch für Menschen mit 1er Abitur und ausführlicher Testung der emotionalen, praktischen und psychologischen Eignung zur Berufsausübung, wie z.B. bei Piloten üblich. Dann wären die Pflegekräfte aber ganz schnell ein hochbezahlter Expertenberuf. Es ist jedoch systemisch gewollt dass jede Hans-Wurst diesen Beruf ausüben kann, denn alte Menschen bringen keine kapitalistischen Mehrwert mehr. Sie werden verwahrt bis zum Tod und wer sie pflegt ist reichlich unerheblich, solange es nicht viel kostet. Wenn zwischendrin mal ein paar tot gespritzt oder misshandelt werden, dann ist es ausschließlich die individuelle Schuld der jeweiligen Täter, als viel mehr eine systemische Frage wie und welche Menschen wir zur Pflege der alten und kranken Bevölkerung haben wollen. Der ökonomische Wert dieser Bevölkerung ist halt negativ und dementsprechende Anforderungen an und Wertschätzung gegenüber dieser Arbeiterschaft hat die Gesellschaft nicht wirksam. Sieht man doch an der Politik in allen Bundesländern. Alle die nicht bei Drei Nein sagen werden umgeschult zu Pflegekräften und wenn sich noch ein paar billige EU-Ausländer finden, die das ganze noch billiger machen, dann umso besser. Diese alten Leute sind halt nichts wert im Kapitalismus, außer sie haben soviel Geld, dass sie sich ein bißchen Luxus auch noch im Alter leisten können. Aber zum Klatschen vom Balkon reichts wenn Corona mal so richtig hittet.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Den Schritt zwischen hohem Qualifikationsniveau und hoher Bezahlung verstehe ich nicht. Dadurch bringen die alten Menschen ja keinen höheren kapitalistischen Mehrwert. Stimme voll zu, dass das ein systemisches Problem ist, aber wieso ist das Qualifikationsniveau hierfür eine Stellschraube? Mehr Karriemöglichkeit durch mehr Wissen etc. sehe ich ein und bin auch Fan von Pflegestudiengängen o.ä., aber dadurch fließt ja nicht mehr Geld in den Bereich. Warum sollten sich also mehr Leute für einen Weg in die Pflege entscheiden, wenn die Einstiegshürde höher ist als jetzt?
      Das der Pflegebereich aus einigen von dir genannten Gründen der Politik/vielen Leuten egal ist sehe ich auch so. Ich glaube aber nicht, dass deshalb jeder Hinz und Kunz mit Kusshand genommen wird, um die Zahlen aufzupolieren. Es gibt zu wenig Pflegekräfte und besser irgendeiner als keiner ist da eher die (kurzsichtige) Devise.
      „Die meisten bekommen eine Meinung, wie man einen Schnupfen bekommt: durch Ansteckung.“
      Axel von Ambesser
    • Das Problem bei Altenpflegern ist leider, dass die keine Druckmittel in der Hand haben. Wenn die Müllmänner streiken, sind alle metti, weil der Müll nicht abgeholt wird. Wenn Altenpfleger streiken, geht es halt ein paar alten Leuten, die sowieso keinen interessieren, ein bisschen schlechter. Wen juckts, solange der eigene Kontostand stimmt?
    • Die würden gar nicht erst streiken weil die meisten noch einen Funken Menschlichkeit in sich tragen und "diese Alten" sich nicht von selbst den Arsch abwischen.
      „Die meisten bekommen eine Meinung, wie man einen Schnupfen bekommt: durch Ansteckung.“
      Axel von Ambesser

      Beitrag von südländer ()

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    • Der Job „kann“ eben nicht von jedem Hans Wurst gemacht werden - er wird aber von jedem Hans Wurst gemacht.
      Gerade die Altenpflege ist ein extrem körperlich und geistig fordernder Job, für den nicht alle geeignet sind. Aber weil der Job für die (theoretisch) großen Anforderungen so beschissen bezahlt wird, nimmt man eben auch jeden, der das Profil nichtmal mitbringt. Als Pflegehelfer braucht man nichtmal eine adäquate, qualifizierte Ausbildung.

      Ich würde mir gerne mal eine Bilanz von einem Pflegeheim angucken. Bei mir waren damals auf 24 Zimmer (a 2 Bewohner meist) Tagsüber 4 Pflegepersonen, Abends 2 und Nachts 1.
      Das Essen kam aus dem großen Kessel (Schulkantinenstyle). Das Gebäude war ein alter DDR Neubau.
      Ausgaben sind da keine großen, aber Einnahmen thereotisch so, dass ein Pflegestufe 3 Patient einen examinierten Pfleger für sich haben könnte.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln

      Beitrag von südländer ()

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    • südländer schrieb:

      Kann ja gerne mal gebrainstormt werden, wie man das angehen kann.
      Die Kuh noch mehr melken, da geht noch einiges, gescheite Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, CO2 Steuer, da kommt ordentlich Geld rein, sehe da absolut gar kein Problem :)


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs

      Beitrag von südländer ()

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    • südländer schrieb:

      Also jetzt mal no joke. Was erwartet ihr denn? Pflegeversicherung kann das nicht bezahlen. Man muss eh noch draufzahlen. Das Geld reicht einfach nicht für mehr außer man erhöht massiv die Steuern. Wie jeder weiß haben wir in Deutschland aber schon mit die höchsten Abgaben weltweit, mehr melken kann man die Kuh nicht mehr. Demografischer Wandel wird das ganze in Zukunft nicht besser machen. Das ist ein Pulverfass auf dem wir sitzen, was die nächsten 10 - 20 Jahre ekelhaft werden wird.



      Kann mir im Moment keine Lösung vorstellen außer viele Kinder in die Welt zu setzen. Kann ja gerne mal gebrainstormt werden, wie man das angehen kann.
      Als ich das letzte Mal geschaut habe, waren die Zinsen im Keller. Mein Bescheidenes BWL-Wissen sagt, dass die Zinsen der Preios von Geld sind. Also bedeutet das doch, dass viel zu viel Geld im Umlauf ist. Verstehe daher das Problem nicht.
      Das Geld ist da -> Geld nehmen -> Davon die Pflege machen.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • südländer schrieb:

      Also jetzt mal no joke. Was erwartet ihr denn? Pflegeversicherung kann das nicht bezahlen. Man muss eh noch draufzahlen. Das Geld reicht einfach nicht für mehr außer man erhöht massiv die Steuern. Wie jeder weiß haben wir in Deutschland aber schon mit die höchsten Abgaben weltweit, mehr melken kann man die Kuh nicht mehr. Demografischer Wandel wird das ganze in Zukunft nicht besser machen. Das ist ein Pulverfass auf dem wir sitzen, was die nächsten 10 - 20 Jahre ekelhaft werden wird.



      Kann mir im Moment keine Lösung vorstellen außer viele Kinder in die Welt zu setzen. Kann ja gerne mal gebrainstormt werden, wie man das angehen kann.
      Viele Kinder in die Welt zu setzen halte ich für die völlig falsche, weil "kurzfristige" Lösung. Der Gedanke ist natürlich naheliegend, denn je größer das Verhältnis von berufstätigen zu alten Menschen ist, desto weniger "Last" (im finanziellen Sinne) muss der einzelne berufstätige Mensch tragen. Aber was ist in 50 Jahren? Dann sind die vielen berufstätigen Menschen, die wir neu in die Welt gesetzt haben, alt und müssen genauso versorgt werden. Was dann? Noch mehr Kinder in die Welt setzen? Wo soll das hinführen? Konsequent zu Ende gedacht bedeutet das, ewiges Wachstum der Bevölkerung. Die demografische Struktur einer Gesellschaft kann nicht für immer eine Pyramide sein.

      Da die Ressourcen des Planeten endlich sind, also keine nachhaltige (sorry for Buzzword) Lösung des Problems sondern maximal eine kurzfristige, wobei ich selbst das in Frage stellen würde (auch in Kinder muss man erstmal 20 Jahre "investieren", bis sie in die Pflegeversicherung einzahlen). Das Phänomen ist ja aus auch vielen Entwicklungsländern bekannt. Keine gesicherte Altersversorgung? Lieber viele Kinder haben, damit die mich im Alter versorgen. Sieht mir irgendwie nicht so richtig nach dem Way to go aus, denn so müssen sich am Ende immer mehr Menschen die begrenzten Ressourcen teilen. Wir brauchen auf unserem Planeten weniger Menschen, nicht mehr.

      Ohne derailen zu wollen ist das Problem meiner Meinung nach -wie so oft- der Kapitalismus. Die (finanziellen/materiellen) Ressourcen, alte Menschen vernünftig zu versorgen sind doch da. Jeder Arbeitnehmer ist heutzutage um ein vielfaches produktiver als noch vor, sagen wir 30 Jahren, weswegen es theoretisch kein Problem sein sollte, auch mit einem niedrigen Verhältnis berufstätige Menschen zu alte Menschen gut klarzukommen. Ich glaube es täte uns ganz gut, nicht jeglichen technischen Fortschritt dazu nutzen noch mehr zu konsumieren, sondern die eigene materielle Versorgung z.B. auf dem aktuellen Niveau zu "freezen" und die trotzdem immer weiter stattfindende Effizienzsteigerung (was am Ende bedeutet weniger Menschen in der Produktion von Gütern) zu nutzen, um mehr Ressourcen in genau diese sozialen Bereiche zu lenken.

      Das sind natürlich alles sehr abstrakte Punkte, aber ich denke wir müssten uns als Gesellschaft als erstes grundlegend darauf einigen, dass es eben nicht geht, sich alle zwei Jahre ein neues Auto zu kaufen zu wollen und gleichzeitig zu erwarten, dass Opa vernünftig im Altersheim versorgt wird. Denn vorher werden konkrete Ideen zur Lösung des "Finanzierungsproblems", wie eine Erweiterung des Steuersystems (oder der Sozialversicherungsbeiträge) auf die "Produktivität" von Maschinen, oder die komplette Entprivatisierung (und damit sicherlich vernünftigerweise die absolute und relative Verteuerung) des Gesundheitswesens, worunter imo auch die Pflege fällt, wieder aus den üblichen, hahnebüchenen Gründen (muuuh socialism, Arbeitsplätze etc. direkt abgeschmettert.

      Ein Leben in Würde mit der entsprechenden Versorgung im Alter ist am Ende eine Facette des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit. Das heißt der Staat hat, wie auch beispielsweise bei der Bildung, die Pflicht dafür zu sorgen, dass dieses Grundrecht gewahrt ist. Und wenn man feststellt, dass das nur geht, wenn man Pflegekräfte vernünftig bezahlt und ausbildet und die private Pflegeindustrie das nicht hinbekommt, dann muss man eben den gesamten Bereich verstaatlichen und das Personal dort entsprechend bezahlen.

      Bevor das nicht passiert müssen wir uns über die Frage der Finanzierung gar keine Gedanken machen, denn der Markt (tm) macht eben aktuell genau das, was der Markt (tm), wenn auf bestimmte Bereiche des menschlichen Zusammenlebens los gelassen, eben so macht: kläglich Versagen.

      Um die Brücke zurück zum Titel des Threads zu schlagen:

      Das Problem ist weder durch Corona entstanden, noch wird es durch Corona gelöst. Corona sorgt hier, wie bei vielen anderen Themen auch, nur dafür, dass das Problem sichtbar wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von oekogandalf ()