Coronavirus

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    • habe die Posts noch mal gelesen und mir scheint "Schulpflicht abschaffen!!!11elf" kam nicht drin vor. Könnt euch ja schön am Strohmann abreagieren und nicht beantworten wie der Staat sich dieses Recht rausnimmt um dann seiner Verpflichtung nicht nachzukommen. Die Schulpflicht IST ein gravierender Eingriff. Ist doch nicht zu viel verlangt daraus Ansprüche abzuleiten wie zB vernünftig ausgearbeitete Konzepte zur Weiterführung des Unterrichts in einer Pandemie. Diese Konzepte gibt es nicht und alle Verantwortlichen saßen monatelang auf ihren Händen und haben zugeschaut.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Alcibar schrieb:

      Der Eingriff ist nur durch eine im Ergebnis "gerechte" Bildungspolitik zu legitimieren. Das ist die Crux. Und damit die Pflicht der Politik diese herzustellen. Das deutsche Bildungssystem kann dies schon lange nicht mehr gewährleisten

      Zagdil schrieb:

      Die Schulpflicht IST ein gravierender Eingriff. Ist doch nicht zu viel verlangt daraus Ansprüche abzuleiten wie zB vernünftig ausgearbeitete Konzepte zur Weiterführung des Unterrichts in einer Pandemie. Diese Konzepte gibt es nicht und alle Verantwortlichen saßen monatelang auf ihren Händen und haben zugeschaut.
      Hier verdreht ihr doch die Ursache und die Wirkung.

      Die Bildungsgerechtigkeit wird de facto nicht erreicht, aber Schulpflicht ist der derzeit beste Versuch sie anzustreben. Eine Abschaffung der Schulpflicht würde diese doch vergrößern, oder seht ihr das anders?.

      Ihr werft dem Staat Versagen vor, habt aber keine Alternative. Bin mir sicher der Staat sieht das genauso. Die wollen auch das Problem lösen, haben aber keine Alternative. Also bleibt man dabei.

      Da könnt ihr 100x Versagen anklagen und Besserung fordern, ohne Vorschlag WIE das ginge, wird es niemand ändern. Und die Leute die sich hier gegen digitalen Unterricht aussprechen, weil viele SuS dann "gar nix mehr machen und nichtmal mehr hingehen", müssten doch ohnehin in logischer Folge auch auf Beibehaltung der Schulpflicht bestehen.

      Verstehe nicht warum nicht mal kurz logisches Denken praktiziert wird, bevor man solche Aussagen postet, die schon in der grauen Theorie widerlegt sind, völlig unabhängig von den Schwierigkeiten der Umsetzung.


      Btw in Dänemark gibt es keine Schulpflicht, sondern nur "Unterrichtspflicht/Heimbeschulungspflicht" und diese wird (Quelle Wikipedia für den Stand 2018) von nur 475 (ja, keine 500 Leute) genutzt, bei rund 6 Millionen Dänen. Alle anderen schicken ihre Kinder regulär zur Schule, wie die Deutschen (Pflicht bedingt) ja auch. Solltet bei eurem Vorschlag auch mal auf die Realität gucken.
    • Ich habe genau deswegen nochmal nachgefragt, weil mir nicht ganz klar war ob Alcibar für die Abschaffung der Schulpflicht ist oder nicht. Es steht nicht explizit da, aber könnte schon sein dass es so gemeint ist.

      Ich stimme wie gesagt damit überein, dass der Staat zum Ausgleich der Schulpflicht eine Bringschuld hat und dieser auch ohne Corona in Deutschland nur sehr unbefriedigend nachkommt. Für mich folgt daraus nur nicht die (ersatzlose) Abschaffung der Schulpflicht, sondern eine Reformation des Bildungssystems. Falls das von Anfang an so gemeint war, dann ist ja alles gut. Ich wollte da nur besser verstehen was hinter Alcibars Aussage steht.
    • Kolibri schrieb:

      Coruscant schrieb:

      Ziemlich viele dieser Kinder scheinen ja wenig Interesse am Bildungserwerb zu haben, bzw drehen ja salopp gesagt frei. Welche Handhabe hat denn eine Lehrkraft heutzutage? Schulverweis scheint ja eher als eine Art Ferien angesehen zu werden?
      Was kann man gegen die Handynutzung machen, was auch funktioniert?
      Erstmal zur zweiten Frage (was "funktioniert an Sanktionen):
      Fast alles was man heute nicht mehr machen darf. Ich rede jetzt nicht von schlagen oder so (natürlich nicht) aber, zumindest in S-H wird an vielen Schulen bereits rausschicken, Handy wegnehmen etc. als zu harter Eingriff gesehen. Wirksame Sanktion ist damit per Rechtslage kaum möglich.

      Früher gab es auch noch das Mittel "Strafarbeiten" was nebenbei natürlich auch Lern-Rückstände kompensiert hat, das ist heute aber auch entweder verpönt oder wird von den üblichen Verdächtigen einfach nicht mehr gemacht, weil es heute total gesellschaftlich akzeptiert ist, sich zu widersetzen und andere Strafen (z.B eben Sachen wegnehmen oder vor die Tür stellen) heute bereits als unverhältnismäßig hart gelten.


      Zum Thema: Kein Interesse an Bildung: Das würde ich ich so gar nicht unbedingt sagen. Pubertierende Teenager hatten schon immer Bock auf Krawall, Freunde, erste große Liebe und wenig Bock auf das was die Eltern sagen, berufsqualifizierende Maßnahmen, eigenständig Lernen und Aufgaben bearbeiten. Das ist zum Teil "Lebensphasen-bedingt" oder der geringen Lebenserfahrung geschuldet und war teilweise schon immer so.

      Das fachliche Niveau/Anspruchslevel ist aber seit Jahren im Sinkflug (Stichwort "Kuschelnoten", Stichwort "Abitur-Inflation", Tertiarisierung der Bildung, und natürlich ein bisschen auch die mangelnde Strenge und vielleicht auch das Verhalten der Schüler/innen, welches du ansprichst).

      Trotzdem gibt es weiterhin Schüler/innen die eigenständiges Interesse an Themen haben: Entdeckung Amerikas, Nah-Ost-Politik, Klimawandel, Fremdsprachen etc, sowas interessiert schon auch noch SuS. Satz des Pythagoras oder trockene Grammatik wohl weniger, aber gute Noten und Lob hat jeder immer noch gerne und bei vielen sind die Eltern da auch hinterher. Nicht alle SuS sind desinteressierte, hoffnungslose Schwerkriminell, gibt auch viele mit Eigeninteresse an Chance, Politik, der großen weiten Welt (wenn man sie vielleicht auch dahin treten muss und sie sich jetzt nicht in der Freizeit darauf stürzen)



      Auf Dotasource sind vermutlich überdurchschnittlich viele aus der Gruppe: Bildungsaffin, gute deutsche Sprachekenntnisse, Eltern nicht Hartz 4 und halbwegs intakte soziale Beziehungen, digitale Optionen vorhanden, Bewusstsein für die Bedeutung von Schulerfolg für Berufschancen.

      Trotzdem wird immer ein Bild gezeichnet, nachdem alle SuS gar nix mehr können, man ihnen alles vorkauen muss und Leute mit Interessen, Deutschkenntnissen und Computer mit Internet sei quasi nicht existent. Diese Orientierung am absoluten Leistungsminimum ist gewissermaßen selbsterfüllende Prophezeiung. (ich sage nicht, dass es das nicht gibt, aber es ist nicht der Löwenanteil). Gerechtigkeit ist für viele auch dann noch wünschenswert, wenn es Orientierung am niedrigsten annehmbaren Niveau voraussetzt.

      Das treibt Eltern in die Helikopter-Verhaltensweise oder an Privatschulen und sorgt dafür, dass schwache und unmotivierte SuS die anderen runterziehen, statt von ihnen hochgezogen zu werden, wie es das Ideal der Gemeinschaftsschule eigentlich propagiert.

      Fazit: Es gibt die "Abgehängten" und man muss sich ihrer auch annehmen, aber es ist sowohl Irrglaube wie auch Fehler, zu glauben, die Mitte oder Mehrzahl müsse im Niveau immer weiter gedrosselt werden und diese Position wird hier im Forum meiner Ansicht nach besonders häufig von Leuten vertreten, die selber in ihrer Bildungsbiographie vermutlich lebendes Gegenbeispiel dafür sind.
      Wieso denn Sanktionen? Wieso müssen wir denn junge Menschen sanktionieren, wenn sie sich nicht in ein überholtes System pressen lassen?

      Wenn es um Geflüchtete geht sind alle immer sehr schnell bei "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen", genau das würde ich mir bei solchen Diskussionen auch wünschen. Wir müssen die Ursachen für diese Verweigerung identifizieren, aufarbeiten und beheben, nicht vermeintlich unerwünschtes Verhalten sanktionieren und uns dann wundern, dass keine Änderung eintritt. Im Moment wird auf alles drauf geschlagen, was sich nicht in ein pädagogisches System pressen lassen will, dass sich seit mindestens 30 Jahren überholt hat und sehr sehr unfair gegenüber Kindern ist, die keine Akademiker:innen als Eltern haben.

      Warum haben denn Menschen aus vermeintlich "Bildungsfernen Schichten" ein so großes Problem, sich in das Regelschulsystem zu integrieren?
    • mpklaen schrieb:

      Warum haben denn Menschen aus vermeintlich "Bildungsfernen Schichten" ein so großes Problem, sich in das Regelschulsystem zu integrieren?
      soziokulturelle Gründe. Freirunde.
      Spoiler anzeigen


      ich hab mal ein Interview mit (ich glaub es war Sido) gelesen, ist aber sicher 10-15 Jahre her. Darin meinte er, dass halt im Plattenbau ein BMW mehr wert ist als ein Schulabschluss/Berufsausbildung. Also Status/Rangordnung werden sehr viel höher gewichtet als langfristige PLanung (u.a. Bildung).
      Wenn da noch dazu kommt, dass die Eltern weder Interesse noch die Möglichkeit haben den Kindern in der Schule zu helfen wirds halt schnell dunkel.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Kolibri schrieb:

      Da könnt ihr 100x Versagen anklagen und Besserung fordern, ohne Vorschlag WIE das ginge, wird es niemand ändern.

      Was heißt ohne Vorschlag?
      Ich komme mal mit einem Standard:
      - Mehr Investition in die Bildung

      Investitionen in Schulinfrastruktur, Mehr Lehrer, Höhrer Betreuungschlüssel, Angebot der Ganztagsbetreuung, Vollbeschäftigung der Lehrer über die Ferien.
      Dass die Probleme jetzt eklatant und unlösbar sind, liegt nunmal daran, dass sie jemand bis TagX-vor-Corona damit beschäftigt hat, was wäre wenn.

      Bundesetat für Bildung und Forschung: 18,2 Mrd. Euro
      Anstieg seit 2013: 4,6 Mrd.
      Bundesetat für Vertidigung: 45,2 Mrd
      Anstieg seit 2014: 12,8 Mrd.
      Bail-Out Lufthansa: 9 Mrd €

      Da läuft doch was schief.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • mpklaen schrieb:

      Wieso denn Sanktionen? Wieso müssen wir denn junge Menschen sanktionieren, wenn sie sich nicht in ein überholtes System pressen lassen?
      Warst du schonmal in einer deutschen Schule? Ich meine keine SuS, die "gegen das System rebellieren", es kommen andauernd Verfehlungen vor (Schwänzen, laut sein, keine Hausaufgaben, Arbeitsverweigerung, Handy-Nutzung etc.) die KEINE systematischen Ursachen haben.
      Jeder Teenie, jeder in der Schule macht sowas mal. Da muss die Lehrkraft Druckmittel gegen haben. Das sind aber Themen, die nicht eine Folge des Schulsystems sind, sondern eine Folge der menschlichen Natur, menschlichen Psyche, des Lebensalters Pubertät.

      SuS haben nicht nur deshalb keine Ausaufgaben dabei, weil sie nicht in das Schulsystem passen, SuS haben auch mal keine Hausaufgaben weil sie (meinen) besseres zu tun zu haben, faul sind, es vergessen.
      Das muss die Schule natürlich Sanktionieren und demgegenüber Leistungen belohnen.



      mpklaen schrieb:

      . Wir müssen die Ursachen für diese Verweigerung identifizieren, aufarbeiten und beheben,
      Das geht nicht, die Pubertät und Jugend ist eine empirische Realität, die auch bekannt ist.
      Natürlich kann man auch systematische Ursachen suchen, aber die Frage einer Sanktionierung und eines Zwangs gegenüber faulen und uneinsichtigen wird die Schule immer haben.


      mpklaen schrieb:

      nicht vermeintlich unerwünschtes Verhalten sanktionieren und uns dann wundern, dass keine Änderung eintritt.
      "tatsächlich unerwünschtes" Verhalten muss aber sanktioniert werden, weil es sonst weiter stattfindet und alle anderen im Lernfortschritt einschränkt.


      mpklaen schrieb:

      m Moment wird auf alles drauf geschlagen, was sich nicht in ein pädagogisches System pressen lassen will, dass sich seit mindestens 30 Jahren überholt hat und sehr sehr unfair gegenüber Kindern ist, die keine Akademiker:innen als Eltern haben.
      Das pädagogische System kann man in Frage stellen, wird auch von vielen gemacht, ändert aber an den Grundbedingungen "junger Mensch muss sich anpassen und tut nicht alles freiwillig" grundsätzlich nix. Jeglicher Vorschlag in Richtung "mehr Eigeninteresse zu Hause verfolgen" wird die Bildungsungleichheit zudem verstärken, da sich bestehende Differenzen vergrößern.



      mpklaen schrieb:

      Warum haben denn Menschen aus vermeintlich "Bildungsfernen Schichten" ein so großes Problem, sich in das Regelschulsystem zu integrieren?
      Hauptsächlich weil der Wert von Bildung und der direkte kausale Zusammenhang zwischen Schulabschluss/Bildungsvorteile=Berufserfolg/Lebenserfolg weit weniger bekannt ist, als man in den besser gebildeten Schichten annimmt, wo Eltern diesen Zusammenhang erkennen und entsprechend nachbesseren/einfordern, wenn sie Mängel oder Nachteile vermuten, während in bildungsfernen Schichten zur Schule gegangen wird, ohne zu reflektieren, wofür das gut ist.


      Ich habe begleitend zu meinem Studium längere Zeit in einem Projekt an Schulen gearbeitet und habe mehrere Bekannte, die in Vollzeit entweder als Lehrkraft oder in Sprach-Integrationskursen in Vollzeit tätig sind, und finde es sehr erschreckend, dass so grundlegende Zusammenhänge vielen offenbar nicht bekannt sind und ständig "System-Reformen" gefordert werden (die muss es ohne Frage AUCH geben, da bin ich ja einer Meinung), die aber wie in deinem Fall einfach das "Lebensalter Pubertät/störrische Grundhaltung " als zwingend zu berücksichtigende Bedingung missachten.

      Das sanktionsfreie, eigeninitiative Arbeitsmethoden mit SuS grundsätzlich nicht funktionieren, weiß jeder, der eine Woche im professionellen Kontext an einer Schule tätig war, finde es daher etwas seltsame welche Annahmen du über SuS hast, denn aus der Realität stammen sie offenbar nicht.

      Reformvorschläge immer gerne, aber nicht unqualifiziert und beruhend auf völlig falschen Prämissen.
    • Kyuzo schrieb:

      Was heißt ohne Vorschlag?
      Ich komme mal mit einem Standard:
      - Mehr Investition in die Bildung
      Ich bezog mich dabei auf das System. Mehr Geld verlangen geht natürlich immer. Alcibar und Zagdil jedoch haben die Schulpflicht/ Art des Unterrichtens in Frage gestellt, dass sind 2 verschiedene Fragen.

      Das eine ist das System als Ideal (bei theoretisch "unendlich Geld") kannst du ja trotzdem pro/kontra Schulpflicht bzw. eigener Education sein.
      Das andere sind praktische Fragen (investiert man zu wenig).

      Dazu muss man allerdings sowieso noch erwähnen, dass das Geld dann natürlich noch an die richtige Stelle muss. Investitionen sehe ich aber unabhängig von der Frage "welches System bildet am besten", auch wenn die praktische Umsetzung dann natürlich auch am Geld hängt.
    • ist schon reichlich frech, meinen Post zu zitieren, den ersten Satz wegzulassen und dann so zu tun als hätte ich das Gegenteil geschrieben. Kannst froh sein dass ich auf der Arbeit bin und keine Zeit habe 500 Zeilen Aufsätze über deine Verdrehungen und Wiederholungen zu schreiben.

      Niemand verdreht hier Ursache und Wirkung. Dass gute Bildung der Weg ist die Massen zu selbstständigen verantwortungsbewussten Menschen zu machen steht ausser Frage.

      Diesen Absatz diesmal bitte aufmerksam lesen und nicht wieder anfangen im nicht vorhandenen Bildungsauftragsthread zu posten.

      Die Staatsgewalt geht vom Volk aus, alles was Vadder Staat so darf, darf er weil wir es ihm erlauben. Dazu gehört die Schulpflicht. Polizisten tragen Waffen weil wir es ihnen erlauben. Die Bringschuld in Sachen Schulpflicht liegt beim Staat. Das heißt nicht dass Homeschooling besser ist, sondern dass wir Leute dazu beauftragen und dafür bezahlen, dass sie diese Autorität sinnvoll nutzen. Deswegen bin ich auch nicht in der Pflicht fertige Lösungen anzubieten, sondern die Leute deren Job es ist welche zu finden. Im Thread gibt es genügend Beispiele die Situation zu verbessern, die spezifischer sind als "mehr Geld ausgeben", auch wenn das natürlich der Knackpunkt bleibt. Zum Beispiel Alcibar mit Internet und Internetfähigen Geräten für bildungspflichtige Haushalte. Auch die Anschaffung von Lüftungssystemen statt offene Fenster waren Thema. Wenn du noch mal liest, findest du sicher mehr. Der Staat hat sehr viele Freiheiten und Möglichkeiten und lässt viele davon ungenutzt. Stattdessen wird jetzt jede Woche auf Coronagipfeln diskutiert wie man die bisherigen Befugnisse noch ausbauen kann. Wie soll einem da denn bitteschön nicht die Hutschnur platzen?
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    • Kolibri schrieb:

      Das pädagogische System kann man in Frage stellen, wird auch von vielen gemacht, ändert aber an den Grundbedingungen "junger Mensch muss sich anpassen und tut nicht alles freiwillig" grundsätzlich nix.

      Kolibri schrieb:

      Das sanktionsfreie, eigeninitiative Arbeitsmethoden mit SuS grundsätzlich nicht funktionieren, weiß jeder, der eine Woche im professionellen Kontext an einer Schule tätig war, finde es daher etwas seltsame welche Annahmen du über SuS hast, denn aus der Realität stammen sie offenbar nicht.

      Reformvorschläge immer gerne, aber nicht unqualifiziert und beruhend auf völlig falschen Prämissen.
      Choose one. Und sorry für den Einzeiler, aber ich schaff mittlerweile wirklich nicht mehr.
    • Ich finde es faszinierend, wie Corona scheinwerfergleich verschiedenste Probleme und Baustellen (Umgang mit ökonomisch Schwachen, Umgang mit Pflegekräften/Lehrern, Leben vs Lebensqualität, Bildungssystem im Allgemeinen, Krisenprävention, Umgang mit Wissenschaft und Statistiken ....) in das Licht der Aufmerksamkeit rückt. Ob auch nur eines der Probleme im Rahmen der Pandemie gelöst wird, lasse ich dahingestellt.
      Aber mal live und in Farbe zu sehen, wie all diese Dinge eng zusammenhängen ist schon spannend.
      Eine Mutter kann nicht helfen, bei so vielen lockeren Schrauben.
    • Kolibri schrieb:

      Warst du schonmal in einer deutschen Schule? Ich meine keine SuS, die "gegen das System rebellieren", es kommen andauernd Verfehlungen vor (Schwänzen, laut sein, keine Hausaufgaben, Arbeitsverweigerung, Handy-Nutzung etc.) die KEINE systematischen Ursachen haben.
      Jeder Teenie, jeder in der Schule macht sowas mal. Da muss die Lehrkraft Druckmittel gegen haben. Das sind aber Themen, die nicht eine Folge des Schulsystems sind, sondern eine Folge der menschlichen Natur, menschlichen Psyche, des Lebensalters Pubertät.

      SuS haben nicht nur deshalb keine Ausaufgaben dabei, weil sie nicht in das Schulsystem passen, SuS haben auch mal keine Hausaufgaben weil sie (meinen) besseres zu tun zu haben, faul sind, es vergessen.
      Das muss die Schule natürlich Sanktionieren und demgegenüber Leistungen belohnen.
      Genau das meine ich doch. Das Schüler:innen nicht ins System passen, ist darin begründet das das System scheiße ist. Niemand, der sich nicht anpassen möchte, wird nachhaltig lernen, weil du ihn dazu zwingst.


      Kolibri schrieb:

      Das geht nicht, die Pubertät und Jugend ist eine empirische Realität, die auch bekannt ist.
      Natürlich kann man auch systematische Ursachen suchen, aber die Frage einer Sanktionierung und eines Zwangs gegenüber faulen und uneinsichtigen wird die Schule immer haben.
      wenn das deine Meinung ist, dann gute Nacht. Egal bei was, es ist IMMER besser, die Ursachen zu behandeln anstatt die Symptome. (zur Klarstellung, als Ursache meine ich nicht Pubertät, sondern das die Pubertät mit dem auf Zwang ausgerichteten Schulsystem nicht klar kommt)

      Kolibri schrieb:

      "tatsächlich unerwünschtes" Verhalten muss aber sanktioniert werden, weil es sonst weiter stattfindet und alle anderen im Lernfortschritt einschränkt.
      muss es nicht, es können auch die Ursachen dafür gesucht werden und daran gearbeitet werden, dass dieses nicht mehr vorkommt.

      Kolibri schrieb:

      Das pädagogische System kann man in Frage stellen, wird auch von vielen gemacht, ändert aber an den Grundbedingungen "junger Mensch muss sich anpassen und tut nicht alles freiwillig" grundsätzlich nix. Jeglicher Vorschlag in Richtung "mehr Eigeninteresse zu Hause verfolgen" wird die Bildungsungleichheit zudem verstärken, da sich bestehende Differenzen vergrößern.

      Woher nimmst du denn, dass dies mein Vorschlag ist? Ein erster Schritt wäre allen Schüler:innen nahezubringen, warum Bildung wichtig ist (auf eine anschlussfähige Art, die sie auch verstehen) und nicht immer mit Strafarbeiten zu drohen


      Kolibri schrieb:

      Hauptsächlich weil der Wert von Bildung und der direkte kausale Zusammenhang zwischen Schulabschluss/Bildungsvorteile=Berufserfolg/Lebenserfolg weit weniger bekannt ist, als man in den besser gebildeten Schichten annimmt, wo Eltern diesen Zusammenhang erkennen und entsprechend nachbesseren/einfordern, wenn sie Mängel oder Nachteile vermuten, während in bildungsfernen Schichten zur Schule gegangen wird, ohne zu reflektieren, wofür das gut ist.


      Ich habe begleitend zu meinem Studium längere Zeit in einem Projekt an Schulen gearbeitet und habe mehrere Bekannte, die in Vollzeit entweder als Lehrkraft oder in Sprach-Integrationskursen in Vollzeit tätig sind, und finde es sehr erschreckend, dass so grundlegende Zusammenhänge vielen offenbar nicht bekannt sind und ständig "System-Reformen" gefordert werden (die muss es ohne Frage AUCH geben, da bin ich ja einer Meinung), die aber wie in deinem Fall einfach das "Lebensalter Pubertät/störrische Grundhaltung " als zwingend zu berücksichtigende Bedingung missachten.
      Menschen, denen nicht bekannt ist wie Wichtig Bildung ist, anschlussfähig zu vermitteln, dass sie wichtig ist, anstatt sie zu bestrafen, ist eine sehr grundlegende Systemreform dich ich fordere.

      Kolibri schrieb:

      Das sanktionsfreie, eigeninitiative Arbeitsmethoden mit SuS grundsätzlich nicht funktionieren, weiß jeder, der eine Woche im professionellen Kontext an einer Schule tätig war, finde es daher etwas seltsame welche Annahmen du über SuS hast, denn aus der Realität stammen sie offenbar nicht.
      Das ist halt klar, das in einem System das seit 300 Jahren auf Sanktionen und Frontalunterricht ausgerichtet ist, nicht auf einmal mit Eigenverantwortung klar kommt. Aber das genau meine ich mit einem System Wandel. Das das Glauben daran, dass das System perfekt ist und die Schüler:innen einfach scheiße vielleicht mal ein Stück weit aufgeweicht wird.
    • Coruscant schrieb:

      Auch wenn es mit Alcibars Post wieder mal etwas edgy geworden ist, möchte ich mich dennoch bei allen Beteiligten der letzen Seiten bedanken. So einen Gesprächsverlauf in irgendeiner dieser TV-Gesprächsrunden wäre so mein feuchter Traum

      Eine Frage an die Lehrer hier zu dem Frontbericht:
      Ziemlich viele dieser Kinder scheinen ja wenig Interesse am Bildungserwerb zu haben, bzw drehen ja salopp gesagt frei. Welche Handhabe hat denn eine Lehrkraft heutzutage? Schulverweis scheint ja eher als eine Art Ferien angesehen zu werden?
      Was kann man gegen die Handynutzung machen, was auch funktioniert?

      mfg
      coruscant
      - Klare Regeln mit ggf. Sanktionen --> Wer keine Hausaufgaben kontrolliert, braucht auch keine aufzugeben
      - eine Struktur, die gewisse Regelmäßigkeiten fördert, welche wiederum in positiven Gewohnheiten mündet
      - dominantes, aber dennoch respektvolles Auftreten --> Wenn pubertierende Kinder das Gefühl haben, dir auf der Nase herumtanzen zu können, werden sie das auch tun
    • Heph schrieb:

      Choose one. Und sorry für den Einzeiler, aber ich schaff mittlerweile wirklich nicht mehr.
      Verstehe deinen Post so leider gar nicht, die Quotes sind halt null widersprüchlich...




      @mpklaen

      Möchte vorweg sagen ich finde deinen zweiten Post viel sachlicher und nachvollziehbarer, kann deine Position jetzt einigermaßen nachvollziehen. Daher, versteh bitte meine Einwände im folgenden nicht als "Anklage" oder rant, aber ich habe ein stark abweichend Position von deiner. Und ich vermute, dass meine Position auf meiner Erfahrung im Schulkontext beruht. Denn du hast ein anderes Bild von Schule und Klassenmanagement als ich und ich kann zwar schlecht gegenan argumentieren, halte aber dein Lehrer/Schülerbild für falsch bzw. habe es in der Realität extrem anders erlebt...


      mpklaen schrieb:

      Genau das meine ich doch. Das Schüler:innen nicht ins System passen, ist darin begründet das das System scheiße ist. Niemand, der sich nicht anpassen möchte, wird nachhaltig lernen, weil du ihn dazu zwingst.
      Das "System" Frontal-Unterricht ist seit Jahrhunderten bewährt und kann daher nicht grundsätzlich falsch sein. Man lernt auch durch trockene Monologe und reale Vorbilder. Daran ändern meiner Ansicht nach auch "moderne Anforderungen" wie de Digitalisierung nix. Sollte man mehr auf "Soziales" und "digitale Möglichkeiten" abzielen? Vielleicht...aber ich denke du unterschätzt die Masse an "Input" die SuS bezüglich basaler Kenntnisse noch brauchen, bevor eigenständigeres oder spezialisierteres Lernen möglich ist.
      Viele SuS tun sich mit der Aufgabenbewältigung schwer, weil elementares Grundwissen fehlt. Salopp gesagt: Wenn ich nicht weiß, was ich googlen soll, kann ich es nicht googeln.


      mpklaen schrieb:

      Menschen, denen nicht bekannt ist wie Wichtig Bildung ist, anschlussfähig zu vermitteln, dass sie wichtig ist, anstatt sie zu bestrafen, ist eine sehr grundlegende Systemreform dich ich fordere.
      Wenn ein Schüler 20 andere stört und zwar hier und jetzt und heute, dann musst du aber reagieren und kannst nicht warten, bis vllt. in 5 oder 10 Jahren die Schule reformiert ist. Das hat nix mit "Bestrafungs-fimmel" zu tun, sondern damit, dass der Rest der Klasse nicht arbeiten kann, wenn jemand stört oder die Mitarbeit verweigert.
      Du kannst dem widersprechen, aber da ich es selbst so in der schulischen Praxis als notwendig erlebt habe, werde ich deiner Argumentation weiterhin nicht glauben.


      mpklaen schrieb:

      Das ist halt klar, das in einem System das seit 300 Jahren auf Sanktionen und Frontalunterricht ausgerichtet ist, nicht auf einmal mit Eigenverantwortung klar kommt. Aber das genau meine ich mit einem System Wandel. Das das Glauben daran, dass das System perfekt ist und die Schüler:innen einfach scheiße vielleicht mal ein Stück weit aufgeweicht wird.
      Das überhöhst du denk ich: Weder hält man das System für perfekt, noch hält man SuS für Scheiße...Aber das SuS mit Eigenverantwortung nicht klar kommt, bzw. nur mit langjährigem, behutsamen Heranführen ist erneut ein Argument, welches ich deshalb teile, weil ich es so selbst erlebt habe.


      mpklaen schrieb:

      Woher nimmst du denn, dass dies mein Vorschlag ist? Ein erster Schritt wäre allen Schüler:innen nahezubringen, warum Bildung wichtig ist (auf eine anschlussfähige Art, die sie auch verstehen) und nicht immer mit Strafarbeiten zu drohen
      Ein Freund von mir unterrichtet Integrations-/Sprachkurse und versucht das literal jeden Tag und es erreicht viele nicht. Ich verstehe es auch nicht. Aber es gibt diese Leute. Die haben in Afghanistan aufem Feld gelebt und fragen sich "was will der von mir, wo ist meine Arbeitserlaubnis, was hilft mir schreiben oder rechnen?"
      Konzepte wie "Bewerbung/Kompetenzen/sozialer Aufstieg/Absicherung/Seriösität" oder überhaupt nur der Sinn von Basiskompetenzen (Lesen/Schreiben/rechnen können, damit ich mich selbst informieren kann und bei Verträgen nicht verarscht werde), der hier (zumindest unterschwellig/unterbewusst) jedem 6-jährigen irgendwie halbwegs ein Begriff sind, sind da völlig unbekannt teilweise.

      Kann es nicht glauben, wenn er mir das erzählt, aber glaube nicht dass er mich da belügt....Und dann komm solchen Leuten mal mit "Arbeiten auf eigene Verantwortung oder an eigenen Interessen"...Die sehen den Sinn gar nicht. "warum muss ich Deutsch lernen, der Staat zahlt mir doch Geld und danach arbeite ich, was mein Vater auch gemacht hat"...Verträge/Bewerbung/Behörden etc. sowas kennen viele gar nicht... Bezieht sich jetzt speziell auf Flüchtlinge aber bei jüngeren deutschen SuS ist das teilweise ähnlich...da brauchst du ganz enge Lenkung/Anleitung/Frontal und Eigenverantwortung ist gar kein Thema.

      Will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber ein Schülerbild, das ohne Sanktionierung/Kontrolle/enge Führung funktioniert, gibt es denk ich gar nicht.
      Und das liegt zum großen Teil, wie in meinem vorherigen Post erläutert, auch am Lebensalter/Pubertät.

    • In der entscheidenden Frage inkonsequent

      "Der Lockdown für die Deutschen wird länger – und strenger. Eine Leitlinie der Corona-Politik, die als unantastbar galt, wird aufgegeben. Und Merkel hadert mit dem neu eingeführten Schwellenwert. Ein Ministerpräsident bringt sogar Ausgangsbeschränkungen ins Spiel."

      Womit wir dann schon fast wieder beim Ausgangspunkt sind - und damit kann ich mich dann doch selber qouten:



      Hätte lieber Unrecht gehabt, doch sehe es jeden Tag in der Straßenbahn wie sich meine Mitmenschen verhalten...

      mfg
      coruscant
      Kommentar zur Krise xyz:
      Ich hatte mich schon gefragt welche nächste Sau durch's Dorf getrieben
      wird. Was wohl als nächstes kommt. Klimawandel oder vielleicht doch
      wieder Terrorismus ...

      Das der Mond auf die Erde stützt, DASS wäre mal was wirlich neues und
      sicher auch extrem verheerend. Alternativ tut es auch ein großer
      Meteorit.

      Ich kann es mir in Gedanken schon vorstellen. An Schweinegrippe
      erkrankt und vom Meteoriten erschlagen als der Kofferbomber gerade
      einen Block entfernt war ...

      Ja, das sind wahrhaft düstere Zeiten. Ich mach erst mal ein Bier auf ... Das ewige Leben wird sowieso keiner haben.

      Hier gehts lang zu Rätseln der gehobenen Schwierigkeitsklasse!