Die StVO-Novelle: Die neuen Bußgelder (Es wird teuer!)

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    • Cloud schrieb:

      Ein weniger drakonisches Strafmaß gewährt dem Einzelnen ein höheres Maß an Selbstbestimmung in Bezug auf die gegebene Situation in Abwägung mit dem für seine Fahrweise angedachten Bußgeld. Fahrverbote stellen für mich ein Strafmaß dar, welche für dieses Minimalmaß an Selbstbestimmung im Straßenverkehr einen weiteren Einschnitt bedeuten, weshalb ich diese nicht befürworte.
      Ein grundlegendes Problem was ich mit dieser Argumentation habe ist die Tatsache, dass es für dich normal zu sein scheint, dass man die Abwägung macht zwischen zu schnell Fahren versus wie viel man bereit ist zu zahlen. Ich kann diesen Gedankengang zwar verstehen, aber es ist nicht das wie ich mir den Straßenverkehr oder im Allgemein den Umgang mit Regeln vorstelle. Wenn mir eine Regel nicht gefällt, dann würde ich gerne die Regel ändern und nicht die Folge (Strafe) des Regelbruchs.

      Edit: Trotzdem danke dafür, dass du auf meine Bitte deine Ansicht näher zu erklären eingegangen bist :) So kann ich, wie eben beschrieben, zumindest verstehen, warum wir hier anderer Meinung sind.
    • Cloud schrieb:

      Ist korrekt, es besteht in diesen Fällen häufig die Möglichkeit sich aus dem Fahrverbot durch hohe Strafzahlung "freizukaufen".
      kannst du das spezifizieren?
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • Das Hauptproblem der Selbstüberschätzung ist leider, dass man nicht weiß, dass man darunter leidet, bis man mal tatsächlich drunter leidet (oder andere).

      Wenn man die Kurve in die Sackgasse mit fünf Häusern schneidet, weil "dort eh nie jemand kommt" geht das eigentlich immer gut. Vielleicht geht sich dann auch vorher bei der Straße die auch kaum befahren ist ein ähnlicher Fahrstil aus. Dann kommt die Shifting Baseline dazu und man fährt halt dann doch mal etwas schneller und etwas weiter in die Kurve rein, bis es dann im Ernstfall nicht mehr "knapp" wird sondern man tatsächlich einen Personenschaden riskiert.

      Die tatsächliche Gefährlichkeit von erhöhter Geschwindigkeit wird mMn von fast jedem Autofahrer unterschätzt, weil man im Alltag nicht die gefährliche Seite der Geschwindigkeit erlebt, sondern die ungefährliche. Man ist eben nicht jeden Tag mit Notbremsungen und Ausweichmanövern konfrontiert.
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
    • ramius schrieb:

      Cloud schrieb:

      Ein weniger drakonisches Strafmaß gewährt dem Einzelnen ein höheres Maß an Selbstbestimmung in Bezug auf die gegebene Situation in Abwägung mit dem für seine Fahrweise angedachten Bußgeld. Fahrverbote stellen für mich ein Strafmaß dar, welche für dieses Minimalmaß an Selbstbestimmung im Straßenverkehr einen weiteren Einschnitt bedeuten, weshalb ich diese nicht befürworte.
      Ein grundlegendes Problem was ich mit dieser Argumentation habe ist die Tatsache, dass es für dich normal zu sein scheint, dass man die Abwägung macht zwischen zu schnell Fahren versus wie viel man bereit ist zu zahlen. Ich kann diesen Gedankengang zwar verstehen, aber es ist nicht das wie ich mir den Straßenverkehr oder im Allgemein den Umgang mit Regeln vorstelle. Wenn mir eine Regel nicht gefällt, dann würde ich gerne die Regel ändern und nicht die Folge (Strafe) des Regelbruchs.
      Edit: Trotzdem danke dafür, dass du auf meine Bitte deine Ansicht näher zu erklären eingegangen bist :) So kann ich, wie eben beschrieben, zumindest verstehen, warum wir hier anderer Meinung sind.
      Gerne, ich persönlich sehe Auto fahren in Deutschland, gerade mit den streckenweise noch unbeschränkten Abschnitten auf der Autobahn als hohes freiheitliches Gut an (der USA - Waffen Vergleich wurde ja ohnehin schon gezogen) und genauso handhabe ich meine Fahrweise. Dass das nicht dem Idealbild eines Autofahrers entspricht, wie ihn der Gesetzgeber sich wünschen würde ist mit Sicherheit richtig. Deshalb ärgert mich der neue Bußgeldkatalog sicherlich ein wenig mehr als den Durchschnittsbürger. Dennoch darf man hier nicht vergessen, dass gerade in Innenstädten schnell mehr als 20 km/h zu viel gefahren werden können, wenn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit lediglich 30 km/h beträgt, auch dann wenn man nicht vorsätzlich handelt.

      Sundry schrieb:

      Cloud schrieb:

      Ist korrekt, es besteht in diesen Fällen häufig die Möglichkeit sich aus dem Fahrverbot durch hohe Strafzahlung "freizukaufen".
      kannst du das spezifizieren?
      Man fährt zu schnell.
      Man wird geblitzt.
      Man bekommt einen Bescheid mit zu zahlendem Betrag + Belehrung über Fahrverbot.
      Man widerspricht mit Berufung auf Notwendigkeit für Arbeit o. Ä.
      Man bekommt Bescheid mit "ok, wenn sie Betrag XYZ zahlen."

      Hatte es selbst noch nicht, weil braver-Michel-Style Fahrverbote schön abgesessen wurden :) Aber so in etwa läuft das ab.
    • Ja, 30 auf 50 ist fast Verdopplung und denke mal 1/2mv^2 ist jedem hier bekannt.

      Hab schon mindestens ein Kind nicht überfahren, weil ich 30 statt 50 drauf hatte.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Cloud schrieb:


      Gerne, ich persönlich sehe Auto fahren in Deutschland, gerade mit den streckenweise noch unbeschränkten Abschnitten auf der Autobahn als hohes freiheitliches Gut an (der USA - Waffen Vergleich wurde ja ohnehin schon gezogen) und genauso handhabe ich meine Fahrweise. Dass das nicht dem Idealbild eines Autofahrers entspricht, wie ihn der Gesetzgeber sich wünschen würde ist mit Sicherheit richtig. [...]
      Hatte es selbst noch nicht, weil braver-Michel-Style Fahrverbote schön abgesessen wurden :) Aber so in etwa läuft das ab.

      Ich freue mich für die Sachbearbeiter in der Behörde, dass du sie bisher nicht mit deiner Reichsbürgerrechtslogik belästigt hast.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Wenn das Argument ist, dass 30er Zonen schnell mal übersehen werden, dann wäre vielleicht nicht den neuen Bußgeldkatalog anzweifeln, sondern die Beschilderung deutlicher machen das Play.

      Mir geht der Katalog übrigens nicht weit genug. Solange die Aufsicht nicht in dem Maße gegeben ist, wie sie es sollte, können die Strafen ruhig drakonisch sein. Davon abgesehen halte ich das Appelieren an den gesunden Meschenverstand _aller_ Autofahrer für utopisch.

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    • MCHEIDIBRAK schrieb:

      In Innenstädten sollte man aber erst recht darauf achten nicht deutlich über Limit zu fahren ?(

      Aro schrieb:

      Ja, 30 auf 50 ist fast Verdopplung und denke mal 1/2mv^2 ist jedem hier bekannt.
      50 innerorts kennt ihr? Geht jetzt wirklich um den Fall, dass in Zukunft 30er Zonen auf Hauptstraßen zu Blitzerfallen werden auch gegeben des Falles dass kein Vorsatz in der Geschwindigkeitsübertretung besteht.

      Aro schrieb:

      Hab schon mindestens ein Kind nicht überfahren, weil ich 30 statt 50 drauf hatte.
      Sheesh


      Denke damit ist auch langsam alles gesagt. War mir wieder eine Freude.
    • Du kannst deinen Autofetisch doch dort ausleben, wo die Geschwindigkeit freigegeben ist, und dort, wo man 30 fahren soll, einfach 30 fahren.
      Es ist ja nicht so, dass diese Schilder klein und versteckt hinter Litfasssäulen stehen oder es Apps oder Verkehrszeichenerkennung gibt, die einen warnen könnten.

      Wen man natürlich von vornherein mit der Attitüde Auto fährt, dass man locker 10-20km/h drüber fährt, fährt man auch in Blitzerfallen.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • so brainafk beim autofahren sein, dass man anscheinend ständig 30er-schilder übersieht, aber sich gleichzeitig für aufmerksam genug halten, per default gefahrenfrei zu schnell fahren zu können

      ; - )



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • Ich lege mal den Fokus auf Außerorts/BAB.

      Wie oft hab ich schon die absolut sinnlose Kombi 120----100----80----" """Baustelle""" für 100m"----Unbegrenzt gesehen, weil da noch von ner 3 Jahre alten Baustelle zwei alte Baustellen-Baken am Straßenrand hinter dem Standstreifen stehen. Da kommt man dann z.b. nachts mit seinen 130-2XX (je nach Auto/Fahrweise/Beschaffenheit etc) an, ist absolut im flow, und muss dann die ganze Energie beim Bremsen verheizen und pustet danach schön Abgase in die Umwelt beim Beschleunigen, finde das echt schlimm.
      Oder man geht halt das Risiko ein, geblitzt zu werden (solche Stellen können gut als Gelddruckmaschine genutzt werden) - und zwar wirklich unverhältnismäßig.

      Oder die plötzlichen 100 auf gerader, übersichtlicher, ansteigender Strecke, die sicher tagsüber gerechtfertigt sind, weil LKW an der Steigung sehr langsam werden und ggf. ausscheren und es damit bei zu großen Geschwindigkeitsunterschieden schnell zum Unfall kommen kann. Aber Nachts wenn man dort alleine ist und nichts und niemand(en) (einen) gefährdet?

      Gerade aus diesen Gründen wegen diesen Fällen finde ich gerade das nun noch schneller angesetze Fahrverbot außerorts absolut nicht geil (auch wenn ich nicht regelhaft Auto fahre und daher eher weniger care).
      Das Problem was ich damit habe ist, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Tempolimits immer überall sinnvoll gesetzt sind. Ohne den Thread derailen zu wollen. Das ist ne andere Baustelle (pun^^), aber eine die wohl noch schwieriger zu ändern ist.

      In der Stadt? Gar keine Frage. Wer mit 50 durch eine enge 30er Straße um Kurven heizt und dabei sich und andere gefährdet (oder bspw. an Schulen Kitas etc.), muss sanktioniert werden.
      Aber auch innerorts gibt es komische Sachen, wie beispielsweise 4-Spurige (Zwei pro Richtung) Stadt-Zubringer-straßen, beide Richtungen baulich getrennt, kein Bürgersteig oder baulich getrennt, gerade und übersichtlich, aber trotzdem "nur" 50 obwohl da gerade bei weniger Verkehr z.b. 80+ gefahren werden könnten ohne relevante Gefahren

      An diesen Stellen taktisch gut gesetzte Blitzer = Gelddruckerei. Oder halt Führerscheine von sonst wirklich sicheren, soliden Fahrern abluchsen. Das ist einfach das was mir Sorge bereitet, bzw. was ich halt resigniert hinnehme und halt letztendlich auch nach den Regeln spielen muss. (wenn auch imo sinnlos)
      Wie bei mir im Heimatkaff, da ist der 30er Blitzer auch 50m nach der Schule (die Bushaltestelle wo viele Schüler hinlaufen ist in die andere Richtung), aber dort wo der Blitzer steht, geht es steil runter und wo könnte man besser die Autofahrer catchen, die sich gegen ein Verheizen ihrer potenziellen Energie entschieden haben, als dort.

      Andererseits müssen die auch ihre Kohle machen (LOL) und wo Deutschland ja bekanntlich jährlich Millarden in die bspw. absolut sinnlose Kriminalisierung von Mary Jane steckt, kann an der Stelle die Kohle prima wieder verpulvert werden :thumbsup: (sry für Verallgemeinerung und Simplifizierung)

      Sind im Endeffekt verschiedene paar Schuhe und ändern wird sich eh nix bzw. smarter wird hier auch ganz sicher erstmal nix.

      Ansonsten bin ich auch dafür, den Fahrradfahrern mehr Rechte einzuräumen bzw. insgesamt den Verkehrsmix aus Bike und Auto mehr zu trennen (z.b. durch dedizierte Fahrradstraßen/Wege/Zonen etc.)
    • Kyuzo schrieb:

      Du kannst deinen Autofetisch doch dort ausleben, wo die Geschwindigkeit freigegeben ist, und dort, wo man 30 fahren soll, einfach 30 fahren.
      Es ist ja nicht so, dass diese Schilder klein und versteckt hinter Litfasssäulen stehen oder es Apps oder Verkehrszeichenerkennung gibt, die einen warnen könnten.

      Wen man natürlich von vornherein mit der Attitüde Auto fährt, dass man locker 10-20km/h drüber fährt, fährt man auch in Blitzerfallen
      Wer Autofetisch hat fühlt sich bei allem gegängelt wenn er seiner Aktivität nachgeht.
      Verstand ausschalten inklusive.

      Ich erwähn auch gerne an der Stelle mal daran das Autofahren auf öffentlichen Straßen ein Privileg ist, kein Recht.
      Auch wenn viele das gerne anders sehen/wahrnehmen.
    • greystar_ schrieb:

      Oder die plötzlichen 100 auf gerader, übersichtlicher, ansteigender Strecke, die sicher tagsüber gerechtfertigt sind, weil LKW an der Steigung sehr langsam werden und ggf. ausscheren und es damit bei zu großen Geschwindigkeitsunterschieden schnell zum Unfall kommen kann. Aber Nachts wenn man dort alleine ist und nichts und niemand(en) (einen) gefährdet?
      Puh, so ein langer Beitrag, ich zitiere wegen Clutter mal nur einen kleinen Teil.

      Es gibt übrigens auf vielen Strecken eben genau deshalb auch Zeitlich begrenze Geschwindigkeitsbegrenzungen, von X-Y Uhr jeden Tag z. B.

      Ansonsten gilt bei geblitzt werden an sinnlosen Stellen übrigens das alte Prinzip, dagegen klagen. Wenn die Behörde, die das Schild aufgestellt hat, nicht Gerichtsfest begründen kann, warum es an dieser Stelle verhältnismäßig ist, ein Schild aufzustellen, wirst du nicht nur nix zahlen müssen, sondern als Bonus kommt das Schild auch noch weg 8o

      Ich stimme ja absolut zu, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen an vielen Stellen unnötig sind, aber dagegen kann man vorgehen. Unsere Gerichte sind ja sehr konservativ, was das angeht. Das bedeutet, dass eher Schild weg geht, weil es halt gut begründet sein muss :)


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • wurde seit Führerscheinbesitz (8 Jahre) so um die 20 mal geblitzt. Das letzte Jahr war bis auf 1 mal schon blitzfrei und ich nehme die härteren Strafen jetzt definitiv als Ansporn ganz brav zu werden.

      AMA
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading