Lebensmittel - Produktion, Einkauf, Verarbeitung

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    • Lebensmittel - Produktion, Einkauf, Verarbeitung

      Hallo DotaSource [emote_axe_heykid]

      da wir mit Bella & Brigitte Rezepte Tauscher Thread bereits einen Platz haben, um Rezepte zu teilen, ist es denke ich nicht verkehrt sich auch über die Zutaten selbst und deren Weg von der Produktion bis zu uns nach Hause auszutauschen. Es können Erfahrungsberichte zu speziellen Vertriebsmodellen geteilt (was ich im Folgenden mache), ganz Allgemein das eigene Kaufverhalten vorgestellt und reflektiert oder über Gütesiegel, Missstände und mehr diskutiert werden.

      Ich mache mal den Anfang und stelle zwei Anbieter vor, welche meine Frau und ich in den vergangenen Wochen ausprobiert haben: Hello Fresh und Kauf ne Kuh.
      Ich würde mir einen Beitrag von @Xephas wünschen. Wenn ich mich recht erinnere, hattest du mal geschrieben, dass du viel regional und unverarbeitet einkaufst. Kannst du das für uns näher beschrieben?

      Hello Fresh



      Bei Hello Fresh handelt es sich um einen Anbieter von "Kochboxen". Man sucht sich ein paar Rezepte für die kommende raus und bekommt dann an einem festgelegten Tag (bei uns war es Dienstag) ein Paket mit den Rezepten und pro Rezept eine Papiertüte mit den Zutaten. Das Paket selbst ist gekühlt und wir hatten in den vier Wochen, die wir den Dienst ausprobiert haben, keine Probleme mit der Frische der Ware. Wir hatten uns in den vier Wochen nur ein Gericht mit Fleisch rausgesucht, ansonsten vegetarische Rezepte. Verzichtet man auf die Rezepte mit Fleisch ist die Auswahl pro Woche tatsächlich recht begrenzt aber ausreichend. Im Hochsommer könnte es mit Fleischgerichten und der Kühlung vielleicht schwieriger werden.

      Wir hatten vier bis fünf Mahlzeiten pro Woche bestellt. Die Gerichte waren größtenteils lecker und die Rezepte verständlich. Es ist bei den meisten Rezepten problemlos möglich die Zutaten selbst einzukaufen. Die Kosten belaufen sich auf 5 Euro Versand und etwa 5,50 Euro pro Mahlzeit und Person. Der Preis hängt natürlich auch von den gewählten Rezepten und deren Zutaten ab. Wir hatten einen Gutschein über 45 Euro, welcher mit den ersten drei Kochboxen (also 15 Euro pro Woche) verrechnet wird. Das waren dann etwa 3,75 Euro pro Mahlzeit pro Person.

      Unser Fazit: Es war nett neue Rezepte und Zutaten auszuprobieren, welche man vorher im Alltag nicht zubereitet beziehungsweise benutzt hat. Die Gerichte waren überwiegend lecker und reichlich. Mit dem Gutschein war der Preis in Ordnung. Ohne Gutschein ist es uns aber zu teuer um das Abonnement dauerhaft weiterlaufen zu lassen. Zudem bekommt man mit jeden Paket viel Verpackungsmaterial, was auf Dauer sicherlich auch nicht sinnvoll ist.

      Hier noch ein Erfahrungsbericht auf gruenderszene.de/allgemein/test-hellofresh. Der Erfahrungsbericht dort kommt zu einem ähnlich Fazit, sieht es aber kritisch, dass Hello Fresh sich so präsentiert, dass ihre Kochboxen nicht teurer seien als die Zutaten im Supermarkt selbst zu kaufen. Da ich von Anfang an davon ausging, dass das nicht der Fall ist, sondern dass sie genau über diese Marge ihren Gewinn erzielen, finde ich das weniger problematisch.

      Kauf ne Kuh



      Da wir seit ein paar Monaten deutlich weniger Fleisch essen, haben wir uns entschieden auf "Kauf ne Kuh" ein Fleischpaket zu bestellen, um den Dienst einmal auszuprobieren. Diese Art Dienst nennt man wohl "Crowdbutching". Die Kunden kaufen Anteile an einer Kuh. Sobald alle Anteile verkauft sind, wird das Tier geschlachtet und verarbeitet, danach direkt zum Kunden geschickt.

      Wir haben das "Kombi Probierpaket" gewählt, wobei wir die Chipolata Würste entfernt und stattdessen zwei zusätzliche Portionen Hackfleisch genommen:


      Man wird dann regelmäßig über den Stand der Bestellung informiert bis dann nach etwa vier Wochen die Versandbestätigung kam. Gestern kam das gekühlte Paket bei uns an und wurde direkt in den Eisschrank verräumt. Heute haben wir die Hamburger Patties probiert. Es scheint sich um reines Hackfleisch mit ein paar Gewürzen zu handeln (kein Ei oder Semmelbrösel mit drin). Diese haben schon mal einen guten Eindruck gemacht: Wenig Wasser/Umfang verloren beim Anbraten und leckerer Geschmack. Ein richtiges Fazit möchte ich noch nicht ziehen, da wir bisher nur ein Gericht mit dem Fleisch zubereitet haben. Der Preis scheint mir angemessen zu sein. Die Verpackung sehe ich hier weniger kritisch als bei Hello Fresh, da man ja nicht jede Woche ein Paket bekommt. Wir denken uns wird das obige Paket etwa drei Monate reichen (Ein bis zwei mal Fleisch pro Woche).
    • Auf kaufnekuh hatte mich eine Freundin aufmerksam gemacht, die das nutzt. Habe es mir dann selbst mal angeschaut, aber das Angebot überzeugt mich nicht.
      So wie ich es verstehe, wird die Kuh dann geschlachtet, wenn alle Fleischprodukte verkauft wurden. Aber warum kann man dann nur zwischen dem Standardstücken, Hack und Wurst auswählen? Da fehlen am Ende doch wieder Teile der ganzen Kuh?

      Ich hole mir mein Fleisch entweder beim örtlichen Metzger oder vom Wochenmarkt (ist bei uns immer Donnerstag, im Nachbarort samstags). Dort versuche ich auch den Großteil meines Gemüses zu holen.
      Mein Problem ist, dass ich beim Essen eher spontan und impulsiv bin. Ich kann mir am Donnerstag keinen Plan machen, was ich die nächsten Tage esse, sondern kaufe in der Regel dann meine Standardsachen in Standardmengen, sodass ich jeden zweiten Tag dann doch nochmal zum Discounter muss, um Mahlzeitenspezifisch einzukaufen.

      Hähnchen esse ich fast gar nichtmehr, weil ich mir da kaum eine anständige Haltung irgendwo noch vorstellen kann. Auf dem Markt gibts so einen Brudi der vom Geflügelbauernhof Kikok-Hähnchen anbietet, dass ausschließlich mit Maus gefüttert wird und weniger auf Mast ausgelegt ist. Da schlag ich an und an dann auch zu.

      Ohne dass ich sowohl beim Metzger noch beim Markt die Schlacht- oder Zuchtbedingungen kenne, habe ich insgesamt ein besseres Gewissen, und glaube, nicht industriell zu kaufen. Dass es besser schmeckt, steht auch außer Frage.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Kann empfehlen kurz vorm regionalen Marktschluss da hinzugehen (funzt Samstags obv. am besten). Wenn man bisschen skilled und flexibel ist, kann man da echt nice günstige Sachen holen. Hab heute beispielsweise 12Schalen Heidelbeeren für 2€ bekommen und mach da morgen Marmelade draus. Quasi aktiv Lebensmittelverschwendung entgegenwirken, weil du die frische Ware sehr günstig bekommen kannst. Halt manchmal bisschen einseitig weil du aufeinmal mit 5kg erdbeeren oder 2 Stiegen Tomaten heimkommst und dann überlegen musst wie du was verarbeitest. Funzt bei Obst besser als bei Gemüse aber ne Richtung bekommste trotzdem.

      Wenn man also schlecht darin ist sich zu überlegen was man aus quasi unendlichen Möglichkeiten machen möchte, aber gut darin ist aus begrenzten Möglichkeiten was leckeres/kreatives/anderes zu machen dann macht das echt Bock und ist höllengünstig.
    • Kann ich, muss ich?

      Vorwort
      Habe nur mal schnell versucht meine Einsicht darzulegen, der Selfmade Part ist recht ungenau, aber will heute nichts mehr Schreiben (Texte fangen an zu schwimmen, Legastheniker Dinge) zu Not einfach fragen


      Regional (für mich)
      Regional bedeutet für mich, dass ich bei Obst und Gemüse so gut es geht Saisongut einkaufe, welches in der Region fertig angebaut/ gezüchtet wurde in den Monaten.
      Um zu schauen, was wann in der Region normal vorratig ist, empfehle ich einen Saison Kalender, der von der Verbraucherzentrale ist völlig ausreichend, damit verschaffe ich mir einen Überblick.
      Dann gehe ich auf die Suche, nach dem was ich machen möchte, in der Regel plane ich für drei Tage und kaufe mir dann was zu sammen was ich brauche.

      Mein Haupteinkaufquelle ist ein Obst und Gemüseladen, eine Metzgerei, ein Feinkostladen und der Markt in meiner Stadt,
      wenn ich dort nicht finde, was ich suche wird der nächste Discounter aufgesucht und dort eingekauft und wenn es geht nichts aus Spanien, Übersee (gibt Ausnahmen Äpfel zum Beispiel) oder Bio Produkte.

      Ich mag auch TK Ware, wie Brokkoli, ich liebe Brokkoli daher ist immer ein 1 kg Beutel im Gefrierfach zu dem ist der Vitaminverlust im Durchschnitt am geringsten, wenn man nicht selberanbauen kann wie ich, was ich mal erwähnen möchte, TK Ware ist eigentlich schon ziemlich gut, hat eher das Problem, dass die schnelle Verfügbarkeit zum Teil durch den Status gefroren nicht gegeben ist.
      In der Regel sind bei mir in der TK alles was ich gerne vorrätig haben möchte, aber es vom Saisonkalender nicht geht, der Waldbeerenmix (Shoutout an Apo) wäre auch so was.


      Selfmade
      Für mich persönlich ist diese so wenig vorverarbeite die Herausforderung, die ich nicht immer schaffe, aber mir Spaß macht auszureizen.

      Der Spaß beginnt schon beim Metzger, wo ich nichts mariniertes und keine Würstchen kaufe.
      Da ich beim ersten lieber selber mariniere und bei beiden Glutamat benutzt werden darf. Dass darf ich zum Beispiel nicht auf der Arbeit (liegt aber eher an LIDL und Co), ist aber auskunfts- oder deklarationspflichtig (Je nach Packmittel), ist so einer der Geschmacksverstärker schlecht hin, den man spürbar merkt, denn ich aber nicht will, sprich ich kaufe wirklich nur ein Stück Fleisch ohne Würzung oder sonstiges.

      Ich mache viele Soßen gerne selber, wenn diese nicht zu aufwendig sind für die Mahlzeit bzw die Menge, die ich benutzen möchte. Tzaziki zum Beispiel mache ich selber eben so Mayonese, Ketchup zum Beispiel nicht, dort benutze ich einen aus dem Feinkostladen, der super schnell verdirbt und daher eine kleine Glasflasche genommen wird. Dieser wird bei Bedarf mit Currygwürz, Olivenöl, Pfeffer und Paprik / Chilli modifiziert ist aber deutlich fruchtiger und nimmt daher ganz gut andere Aromen auf.

      Fertiggerichte wie Backofen Pizzen oder Lasagne sind gestrichen, ich war auch seit 2010 bei keinen Burger King oder Mc Donalds essen, (Subway 2014 letzte mal) und werde es auch nicht vermissen, weil ethisch und geschmacklich da nichts zu holen ist, was für mich persönlich den Besuch irgendwie erträglich oder zu rechtfertigen ist.

      Ich bestelle mir lieber beim Imbiss Vorort einen Döner (okay hier im Raum Osnabrück waren alle Döner bislang für mich kacke, die benutzen kein angetoastetes Fladenbrot, das benutze Brot versaut da den Gesamteindruck zu sehr, der Rest passt bei einigen) oder bei einer Pizzeria, wenn ich kein Bock habe selber was zu machen oder gehe essen in einem Restaurante (letztere nur mit Gesellschaft).


      Man kann bisschen rauslesen, dass ich eigentlich viel mit Gewürzen, Ölen mache und mir die andere Ware im Drei-Tagesrhythmus zusammenkaufe, in der Woche wird dann nichts richtig aufwendiges gemacht, dafür ist dann Freitag und Samstag da, wenn ich mehr Zeit und vor allem Lust habe Dinge zu probieren.



      Grund
      Persönlich mag ich mich nicht mit anfreunden, dass ich Produkte esse, wo unnötig Zusatzstoffe drin sind, die man nicht benötigt. Sie sind in vieler Hinsicht dazu da, dass diese Produkte die langen Weg von Produktion über die Präsentation im Supermarkt bis hin zum Anwenden in der Küche nicht an Qualität (natürlicher Verderb damit hingehende Geschmackveränderung usw.) verlieren, wenn man mit wenig Einsatz ein gleichwertiges Ergebnis erstellen kann.
      Regionalität spielt da auch eine Rolle, ich nehme, die Produkte, die meine Region mir geben kann zu der Jahreszeit und versuche die Produkte zu ignorieren, die mit Aufwand eingeschifft werden, ich erhoffe mir damit dass ich kleineren Discounter unabhängigen Betriebe unterstützen kann und habe die Möglichkeit zu erfahren, wie die Produkte gezüchtet/ hergestellt werden, was bei eingeschifften Produkten schwierig ist.

      Daher schätze ich Regionalität deutlich höher ein als ein Industrie Standard, wie es das Bio Zertifkat geworden ist, da dieser für die Mittel, die manche dieser produzierende Unternehmen besitzen viel zu schwach ist, wenn man mit diesen Zertifikat Geld generieren will, es grenzt zum Teil Betrug am Kunden, dem eine romantische Idee vorgelegt wird, dass dieses Produkt ethisch besser verarbeitet wurde als welchen ohne, was überhaupt nicht stimmen muss, aber das wäre ein anderes Thema.


      Information
      ble.de/DE/BZL/Daten-Berichte/O…se/obst-gemuese_node.html
      bzfe.de/inhalt/regionale-lebensmittel-560.html
      verbraucherzentrale.de/wissen/…ionale-lebensmittel-11403


      LG

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Xephas () aus folgendem Grund: Informationsmöglichkeiten angegeben und bisschen editiert, hoffe lieber MZ du magst es nun mehr : )

    • Kyuzo schrieb:

      Aber warum kann man dann nur zwischen dem Standardstücken, Hack und Wurst auswählen? Da fehlen am Ende doch wieder Teile der ganzen Kuh?
      In ihrer FAQ schreiben sie folgendes:

      kaufnekuh.de/faq schrieb:



      Kann ich mein Paket selbst zusammenstellen?



      Unsere Kuh wird ganzheitlich verwertet und um das sicher zu stellen, kannst du dir dein Paket leider nicht komplett individuell zusammenstellen. Aber du has die Möglichkeit, dir deine Kaufnekuh-Würste, Kaufnekuh-Burger und das Kaufnekuh-Hakk selbst in deinem Paket zu kombinieren - ganz nach deinem Geschmack. Viel Spaß beim Zusammenstellen!


      Was passiert mit dem Rest der Kuh - den Innereien, Knochen, etc.?



      Wir verarbeiten unsere Tiere komplett! Das heisst, die Kuh wird ganzheitlich verwertet: die Häute gehen an Gerber, die Knochen werden zu Leim verarbeitet und die Innereien werden von einem Tierfuttermittelhersteller genutzt. Möchtest du Knochen zu deinem Paket dazu bekommen? Kein Problem! Bei Verfügbarkeit packen wir dir gerne noch Knochen in dein Paket. Maile uns deinen Wunsch inklusive deinem vollständigen Namen und deiner Bestellnummer an: fragen@kaufnekuh.de!
      Knochen ist sicherlich eine Sache, aber wie du richtig sagst gibt das Tier ja noch ganz andere Stücke her, welche nicht zur Auswahl stehen. Das könnte aber auch an dem von mir gewählten Paket liegen. Bei anderen Paketen sind beispielsweise auch Rouladen und Suppenfleisch Stücke dabei, wobei ich auf den ersten Blick nicht sehen konnte, welche Teile der Kuh sie dafür verwenden.
    • Also ich muss schon sagen, dass ich das Thema "crowd butchering" für echt befremdlich halte. Wusste auch nicht, dass es sowas gibt. Website möchte einem wohl auch das Gefühl geben, dass die Tiere in den Tod gestreichelt werden.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Kenne jetzt nicht die Konzepte der Seite.

      Ein Freund von mir hat in Osnabrück 2 Jahre lang auf einem Hof der Stadt gearbeitet, der zu pädagogischen Zwecken Nutz- und Gnadentiere verwaltet hat. Es war ein großes schönes Gelände mit Enten, Gänsen, Hühnern, Ziegen, Pferden und Kühen. Jeden Tag waren halt irgendwelche Schulklassen da etc.

      Die hatten auch crowd butchering. Im Vergleich find ich das von ramius vorgestellte Konzept etwas entkoppelt. Hier war es so, dass Leute als Gruppe für eine Kuh eine Patenschaft übernehmen. Die Kuh hat dann dort ein paar Jahre gelebt und wurde dann geschlachtet. Dh als Kunde hattest du "deine Kuh" und hast auch Updates zu ihr bekommen. War halt nicht so gut zu vermarkten, weil du lange investieren musst um am Ende etwas zu bekommen, andererseits klingt es transparenter und nachhaltiger. Ich hab ihn mal angschrieben, ob er mir da noch mehr Details liefern kann.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
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    • Finde es als nicht Vegetarier immer etwas weird, wenn jemand nur Tiere isst, die ein "gutes" Leben hatten. Allerdings ist so moralisches halbcommitment ziemlich das menschlichste, was es gibt. Am Ende geht es darum, dass man sich selbst mit seinen Entscheidungen wohlfühlt, also no judge.
    • Aro schrieb:

      Also ich muss schon sagen, dass ich das Thema "crowd butchering" für echt befremdlich halte. Wusste auch nicht, dass es sowas gibt. Website möchte einem wohl auch das Gefühl geben, dass die Tiere in den Tod gestreichelt werden.
      Kannst du näher ausführen, was dich daran stört? Ich finde es grundsätzlich gut, dass man durch den Kauf eines Anteils der Kuh weiß, dass man zu diesem Anteil auch "Schuld" daran ist, dass das Tier wenig später für den eigenen Fleischkonsum sterben wird (und von vorneherein dafür gezüchtet wurde). Schuld setze ich mal in Anführungszeichen, um hervorzuheben, dass es sicherlich zu kurz gegriffen ist es mit diesem einen Wort zusammenzufassen. Vielleicht sorgt das auch dafür, dass am Ende weniger Fleisch gegessen wird oder sich mehr Personen dazu entscheiden ganz auf Fleisch zu verzichten.

      Ich weiß nicht, ob man manche oder alle der Betriebe besuchen kann, von welchen der Anbieter die Tiere bezieht, könnte es mir aber gut vorstellen. Manche Landwirte aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft bieten zumindest Führungen über ihre Höfe an.

      Letztendlich sollte man sich überlegen, wenn man weiterhin Fleisch konsumiert, unter welchen Bedingungen es entstanden ist. Tönnies ist ein gutes Negativbeispiel, warum jeder einzelne Verbraucher sich Gedanken dazu machen sollte. Dafür auch dieser Thread hier :)

      Edit: @Laulau*
      Bei manchen mag das zutreffen, aber andere Gründe könnten auch Argumente wie Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen und Löhne, Einsatz von Gentechnik und präventiver Medikamentengabe und vieles mehr sein. Trotzdem hast du natürlich recht mit deiner Aussage. Verleugnen, was unseren aktuellen Lebensstil verurteilt oder Änderungen erzwingen müsste, können wir gut. Sieht man auch bei anderen Themen, sei es Klima, Geflüchtete, Rassismus, etc.

      Eine Frage an die Veganer unter uns:

      Wie habt ihr den Umstieg gemacht? Ich habe dieses Jahr die Fastenzeit auf Fleisch verzichtet und das war kein Problem. Ich habe zuvor schon selten Fleisch gegessen. Aber eine Umstellung auf eine vegane Ernährung würde tatsächlich eine große Umstellung für mich bedeuten: Sei es Käse, Kuhmilch, Ei oder alle möglichen Produkte, welche diese enthalten. Wie lief das bei euch ab? Zuerst Vegetarier und dann nach und nach die Tierprodukte und Rezepte mit Tierprodukten durch vegane Alternativen ersetzt? Ist schon das Wort "Alternative" ein Fehler und es fällt einem leichter, wenn man für das Gewohnte keinen Ersatz sucht, sondern vegane neue Lebensmittel und Rezepte ausprobiert? Habt ihr einen harten Schnitt gemacht von einem auf den anderen Tag?
    • ramius schrieb:

      Kannst du näher ausführen, was dich daran stört? Ich finde es grundsätzlich gut, dass man durch den Kauf eines Anteils der Kuh weiß, dass man zu diesem Anteil auch "Schuld" daran ist, dass das Tier wenig später für den eigenen Fleischkonsum sterben wird (und von vorneherein dafür gezüchtet wurde). Schuld setze ich mal in Anführungszeichen, um hervorzuheben, dass es sicherlich zu kurz gegriffen ist es mit diesem einen Wort zusammenzufassen. Vielleicht sorgt das auch dafür, dass am Ende weniger Fleisch gegessen wird oder sich mehr Personen dazu entscheiden ganz auf Fleisch zu verzichten.
      Hmm, im Grunde etwas ähnlich wie Laulau. Nur, weil das Tier ein besseres Leben hatte, macht es das ja nicht irgendwie "humaner" es für unseren Gusto zu töten. Da ist der Prozess im Schlachthof vermutlich ja oft der gleiche - egal woher das Tier kommt.
      Auch wird einem das Gefühl gegeben, sich bewusst für ein Tier zu entscheiden und dass man dann vielleicht respektvoller mit dem gewonnenen Gut umgeht, aber letzen Endes wird dieser "Aussuch"-Prozess auch stark abstrahiert, dadurch dass es eben nur ein Klick auf einer Webseite ist.

      @roflgrins hat ja mal in nem anderen Thread erwähnt, dass er meinte kein Fleisch mehr zu essen, weil er eine Kuh, die neben ihm auf dem Feld steht nicht mitnehmen, in die Augen schauen und töten könnte, und mir geht es da genauso.Würde auch soweit gehen zu behaupten, dass die meisten Menschen sehr große Probleme hätten sich dazu zu überwinden, der Kuh dann den Nagel in den Kopf zu schießen. Ich selbst kann mittlerweile ja nicht mal mehr ne Spinne einsaugen.

      Zu deinem letzten Absatz:

      Hab selbst gar nicht aus Überzeugung damit angefangen kein Fleisch zu essen, sondern eher wegen Zureden meiner Freundin und Argumenten, die ich eben nicht wiederlegen konnte, außer mit "mir schmeckt's aber".
      Bin aber heute auch heil froh, dass ich mich dazu hab Überreden lassen.
      War dann auch erstmal paar Wochen Vegetarier, sind dann aber in den Veganismus gegangen.
      War also eher harter Cut, wobei ich manchmal am Anfang noch 2-3 mal heimlich geschummelt hab... LKW auf dem Heimweg von Uni oder so.

      Allgemein gibt es ja sehr viele verschiedene Ansätze, was den Übergang angeht. Den einen fällt es leichter, wenn sie viel ersetzen (Soja-Schnitzel mit Pommes oder so halt), die anderen haben lieber ganz neue Rezepte probiert.
      Bei mir war es eher ne Mischung aus beidem.

      Glaub einfach maken ist da eher das Play anstatt sich jetzt den ideallen Weg zu überlegen. Man merkt dann schon, worauf man eher Lust hat.

      Muss aber auch zugeben, dass ich mittlerweile nicht mehr 100% vegan ernähre. Also zuhause schon, aber wenn ich zum Beispiel in Mittagspause gehe, hab ich einfach nicht mehr Lust jeden Tag das eine vegane Produkt, dass es pro Laden gibt zu essen.
      Hat man auch schnell alle durch, so viele sind es nämlich im tiefen Frankenland leider nicht. Oft ist dann eben mal auch Ei in gebratenen Nudeln oder so, die man sich beim Asiaten kauft etc. Fühlt immer schlecht. Hätte da gerne mehr Auswahl :S.
      Zuhause preppen bin ich meistens zu faul für und haben auch keine Mikrowelle oder ähnliches mehr im Büro.
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    • Es war sogar noch cooler

      Micha schrieb:

      Auf eine junge kuh gab es eben die cow sharer. Die Zahlen hab ich nicht mehr im Kopf. Ich glaube meistens waren es so ca. 6(?) Leute auf ein Rind.


      Dann hattest du meist so drei Rinder auf der Wiese stehen und die 18Leute hatten dann einen Plan, nachdem die im Wechsel einmal an Tag vorbei gegangen sind, Wasser, Futter, Weidezaun und Gesundheit der Tiere gecheckt haben, das haben sie dem Veranstalter gemeldet und in einem Logbuch eingetragen.
      Ist halt recht lässig, ist ja in dem Fall nur alle zwei Wochen einmal pro Person.

      Nach einem Jahr dann sind se Schlachtreif, der Veranstalter fährt sie zum Schlachtbertrieb und die Teilnehmer bekommen dann 1/6 Fleisch von dem Schlachtergebniss.

      Wie viel das gekostet hat, weiß ich aber nicht mehr ^^
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    • ramius schrieb:

      Sei es Käse, Kuhmilch, Ei oder alle möglichen Produkte, welche diese enthalten.
      Eier zum kochen und Milch/Sahne sind viel einfacher zu "ersetzen" als Fleisch tbh, gibt genügend Ei-Ersatzprodukte und vegane Käse. Zum überbacken oder für Käsesauce kann man Hefeflocken verwenden, knallt
    • Aro schrieb:

      Glaub einfach maken ist da eher das Play
      Wie sieht es mit Mangelernährung bzw. deren Vorbeugung aus? Es wäre natürlich gelogen, wenn ich behaupten würde, ich wüsste, dass meine aktuelle Ernährung ausgewogen sei und mir alle Nährstoffe in ausreichender Menge liefere. Trotzdem sollte man ja nicht leichtfertig von jetzt auf nachher die Ernährung umstellen ohne sich darüber Gedanken zu machen: Wobei jemand, der sich vegan ernähren will, sich vermutlich sowieso Gedanken zu solchen Themen macht und sich entsprechend beliest. Wie hast du das gemacht?
    • ramius schrieb:

      Eine Frage an die Veganer unter uns:

      Wie habt ihr den Umstieg gemacht? Ich habe dieses Jahr die Fastenzeit auf Fleisch verzichtet und das war kein Problem. Ich habe zuvor schon selten Fleisch gegessen. Aber eine Umstellung auf eine vegane Ernährung würde tatsächlich eine große Umstellung für mich bedeuten: Sei es Käse, Kuhmilch, Ei oder alle möglichen Produkte, welche diese enthalten. Wie lief das bei euch ab? Zuerst Vegetarier und dann nach und nach die Tierprodukte und Rezepte mit Tierprodukten durch vegane Alternativen ersetzt? Ist schon das Wort "Alternative" ein Fehler und es fällt einem leichter, wenn man für das Gewohnte keinen Ersatz sucht, sondern vegane neue Lebensmittel und Rezepte ausprobiert? Habt ihr einen harten Schnitt gemacht von einem auf den anderen Tag?

      ramius schrieb:

      Aro schrieb:

      Glaub einfach maken ist da eher das Play
      Wie sieht es mit Mangelernährung bzw. deren Vorbeugung aus? Es wäre natürlich gelogen, wenn ich behaupten würde, ich wüsste, dass meine aktuelle Ernährung ausgewogen sei und mir alle Nährstoffe in ausreichender Menge liefere. Trotzdem sollte man ja nicht leichtfertig von jetzt auf nachher die Ernährung umstellen ohne sich darüber Gedanken zu machen: Wobei jemand, der sich vegan ernähren will, sich vermutlich sowieso Gedanken zu solchen Themen macht und sich entsprechend beliest. Wie hast du das gemacht?
      Ich habe erst eine Weile vegetarisch gelebt und anschließend vegan. Bin ganz ohne Plan daran gegangen und bestätige daher Aros "einfach maken".

      Genau wie er sehe ich es momentan nicht all zu eng, nehme auch mal tierische Produkte zu mir, aber höchstens so 1/Monat.

      Vor einigen Wochen war ich bei einem Arzt und meine Werte waren super. Supplementieren tue ich nur Vitamin B12 und das scheint zu reichen.

      Bei meinen Eltern gab es eigentlich immer Gerichte die aus 3 Teilen bestanden. Fleisch, Carbs und Gemüse. Fischstäbchen, Kartoffelpüree, Spinat. Reis, Brokkoli, Hähnchenbrust usw. Daher habe ich schon bei meiner Umstellung zum Vegetarier neue Rezepte finden müssen. Das war für mich ziemlich einfach, da ich keinerlei Probleme damit habe ein Rezept sehr, sehr häufig zu essen. Ich habe mich also eine ganze Weile ausschließlich von Reis mit Curry ernährt und so nach und nach neue Rezepte gelernt. Die meisten dieser Rezepte waren ohnehin vegan, daher war der bald folgende Wechsel zum Veganer sehr einfach. Neuerdings esse ich immer öfter mit meiner Freundin und koche für diese und habe mit ihr auch schon Unmengen an weiteren Rezepten ausprobiert.

      Ich werde immer mal wieder von Leuten gelobt und habe zwar (glaube ich) keinen sonderlich feinen Gaumen, aber dafür hat Kochen bei mir eine hohe Prorität. Seit ich abgenommen habe ist es mir ziemlich wichtig genauer zu wissen, was in meinem Essen enthalten ist und mir gibt es einfach ziemlich viel hinter dem Herd zu stehen.
    • Aliska schrieb:

      ramius schrieb:

      Sei es Käse, Kuhmilch, Ei oder alle möglichen Produkte, welche diese enthalten.
      Eier zum kochen und Milch/Sahne sind viel einfacher zu "ersetzen" als Fleisch tbh, gibt genügend Ei-Ersatzprodukte und vegane Käse. Zum überbacken oder für Käsesauce kann man Hefeflocken verwenden, knallt
      Zum Beispiel? Ohne Ei und Butter würde ich ziemlich strugglen, Fleisch ist zumindest stark reduziert.
    • Gibt verschiedene Ei-Ersatz Pulver, zb aus Lupinen Mehl und mais.
      Also zum Backen etc, das Frühstücksei kann man damit nicht ersetzen.
      Butter kann man in den meisten Rezepten durch Margarine oder Öl ersetzen.
      Hafersahne ist zum Kochen auch toll, hab aber bisher da nur die von oatly probiert.
      Für Müsli finde ich Hafermilch am besten von taste her, für Kaffee Sojamilch.
      Disclaimer: Lebe selbst nicht vegan, esse nur kaum Fleisch und Milchprodukte
    • Hab tbh noch nicht so ganz verstanden was das Argument für Vegan ist. Vegetarisch mit "keine Tiere töten" sehe ich ein (auch wenn ich das nicht so streng sehen würde). Aber Vegan? Man schädigt ja keine Tiere dadurch, stand Heute hilfst du doch zum Teil sogar (Weil du Kühe melken musst, damit die keine Schmerzen haben (ja ist herangezüchtet, aber derzeit der status quo))
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"