Dotasource Contest: Zusammen Alt-Ehrwürdige scHinken (ZAEH) lesen (auch für Veganer:innen)

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    • 29 - Buch 2, Teil 2, Kapitel 1 - Kutusows Truppen sind sooooooo müde

      General Kutusow hat es sich im schönen Braunau gemütlich gemacht, während aus Russland immer weitere Regimente anrücken und den Österreichern die Haare vom Kopf fressen. Ein eben solches bekommt von Kutusow die Nachricht, er wolle es gleich im Marsch besichtigen. Der Regimentskommandant wird ganz nervös, wie das denn jetzt gemeint ist und lässt dann vorsichtshalber auch nach einem 30km Tagesmarsch die ganze Mannschaft die Nacht durchmachen um sich rauszuputzen. Am nächsten Tag stehen alle geschniegelt stramm, als ein Adjutant angeritten und erklärt, dass mit "im Marsch" gemeint war, dass sie so runtergekommen und abgekämpft aussehen sollen wie nur möglich. Natürlich ist das wieder ein weiterer genialer Plan von General Kutusow, der statt zu den Österreichern zu stoßen weiter rumsitzen will und deshalb seinem österreichischen Kollegen demonstrieren will, wie schlecht es um seine Truppen steht.

      Aber Befehl ist schließlich Befehl, also wird ohne Nennung der Gründe gemacht, was der General wünscht. Alle ziehen sich wieder ihre alten Fetzen an. Dem Regimentskommandant hat der ganze Protz und Putz aber besser gefallen und so reagiert er seinen Frust gehörig an den Soldaten ab.

      Rezension:
      Das Kapitel ist 2 früher als mein letztes und ich dachte, dass ich nun erfahre, was der Kutusow sich so tolles ausgedacht hat. Aber stattdessen erhärtet sich mein Verdacht, dass der alte ein verkappter Pazifist ist. Oder er hasst einfach die Österreicher.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Ich bin gerade dabei die Namen der Charaktere zu katalogisieren und Mann, sind die Bolkonskijs bekloppt. Da haben die schon den Bonus des Vatersnamen um mehr Klarheit in ihre Namensgebung innerhalb der Familie zu bekommen, und dann bekommen die es trotzdem hin Dopplungen zu produzieren.

      Das Familienoberhaupt heißt Nikolaj Andrejewitsch Bolkonskij. Sein Sohn heißt Andrej, mit vollen Namen also Andrej Nikolajewitsch Bolkonskij. Der nennt seinen Sohn jetzt wieder Nikolaj, womit der also Nikolaj Andrejewitsch Bolkonskij heißen müsste, also genau so wie sein Großvater.

    • Krieg und Frieden: Vol. 2, Teil 6, Kapitel 7 (112 fortl.)

      Pierre – gewissenhaftes, wenn auch eigentlich unwilliges, Oberhaupt der Petersburger Freimaurer – hat den inneren mallegrins (Limobier, Mia Julia und Doy Doy Version) nie ganz ablegen können. Zudem sind die ganzen Snobberia-Freimaurerbros alles ziemliche Heuchler. Im Groben gibt es für Pierre vier Kategorien innerhalb seiner Loge:
      a) Full Metal Alchemist Mystik-Weeaboos: Sind immerhin dedicated. Er respektiert sie, aber gibt keinen Duschenschiss auf Alchemie & Mystik.
      b) Die, die hoffen, das Freimaurerei MINDSET auch noch auf ihr actual Leben angewandt zu bekommen, aber damit strugglen (Pierre ist das).
      c) Elitäre Karnevalisten, die einfach enormen Gefallen an den permanenten, von ihren Seidenroben ausgelösten Sozialstatus-Semibonern gefunden haben. Finden die Rituale und das Gehabe geil. Form folgt Funktion.
      d) Networking-Wichser.

      Darum hat sich Pierre Bildungsurlaub gegönnt, der ihn immerhin dazu inspiriert hat, mal ein bisschen geile Praxis ans Volk zu bringen mit seiner Loge. Es gibt dann eine dicke Versammlung und er hält eine große Rede über ihren gesellschaftlichen Auftrag (Spoiler: der gesellschaftliche Auftrag lässt sich neben Bildungsarbeit am Volk am besten wohl durch eine geheime Weltregierung in Freimaurer-Hand realisieren). Durch Pseudo-Eigenempirie entdeckt Pierre dann das psychologische Phänomen selektiver Wahrnehmung und ist schockiert, dass die anderen seine Worte interpretieren. Die Hälfte der Loge findet den Plan geil, die andere Hälfte kritisiert seine "westliche Aufklärungssucht". Letztendlich wird sein Vorschlag abgelehnt und er macht'n polnischen Abgang mit zitternder Unterlippe.

      @Zagdil zagator, zuteilung bitte
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • Hab leider noch nicht die Zeit gehabt den Thread nachzuholen, noch mein schon gelesenes Kapitel zusammenzufassen, aber ich würde gerne schonmal spoilen dass es sich bei Sonja nach meine Kenntnisstand nicht im eine Bedienstete wie auf der Website genannt, sondern vielmehr die Cousine der Rostow Geschwister handelt! Aber die ganze Story dann soon (tm)
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bei ihr war ich mir tatsächlich etwas unsicher, weil sie u.a. so beschrieben wurde:

      Rob schrieb:

      [Nikolaj] denkt gar nicht daran, sich beurlauben zu lassen, [...] wegen der angebeteten Freundin seiner Seele Sonja, die er jedoch unmittelbar nach dem Krieg zu ehelichen gedenkt.
      Den Satz hatte ich nicht so richtig verstanden, aber ich bin dann bei der Interpretation stehengeblieben, dass Sonja eine Seele Nikolajs ist, d.h. eine zu seinem Besitz gehörende Person, und sie eine Freundin hat die Nikolaj zu heiraten plant. Darin wurde ich bestärkt, weil Sonja hier recht unverschämt von Natascha herumkommandiert wird, aber in Anbetracht von Nataschas Charakter hat das wohl gar nicht so viel zu bedeuten. Scheinbar ist sie aber stattdessen eine Seelenfreundin Nikolajs? Darüber, dass das dann seine Cousine ist die er da heiraten will braucht man sich im 19. Jahrhundert auch glaube ich gar nicht zu wundern.

      Rätselhaft fand ich auch, dass Nikolaj Andrej ja einen Sohn hat, aber gleichzeitig auch aktiv auf dem Heiratsmarkt ist. Hier wird beschrieben, dass eine kleine Fürstin gestorben sei. Ich hatte das so verstanden, dass es sich da um eine Schwester oder eine Tochter Andrejs handelt, die im Kindesalter verstorben ist. Aber vielleicht ist es ja seine erste Frau von der da die Rede ist? So oder so fehlt in Haus Bolkonskij also auch noch ein relativ wichtiger Eintrag.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von langbutter ()

    • Hatte mich im Namen geirrt und im letzten Absatz erst Nikolaj [Rostow] geschrieben, meinte aber Andrej Bolkonskij. Der hat sicher einen Sohn:

      myplaren schrieb:

      Dieses Thema zieht sich durch den Rest der Konversation und auch der Anblick seines Sohnes rührt Andrej nur wenig.
      Und das dürfte der kleine Nikolenka sein, über dessen gedoppelten Namen ich mich oben schon aufgeregt habe.
    • Also es ist definitiv so, dass russische Lehnsherren ihre Leibeigenen als ihre Seelen bezeichnet haben. Mindestens in dem Kontext, wenn darüber gesprochen wird wieviele Menschen man "besitzt" hab ich das jetzt nicht nur bei Tolstoi schon öfters so gelesen. Also etwa in der Art: Fürst Soundso verfügte über 200 Seelen.
    • Ja das ist wohl der Ursprung davon. Wenn man Lehnsherr ist kann "Sie ist meine Seele" aber eben auch bedeuten, dass man die Person literal und nicht nur metaphorisch besitzt.


      Edit: Hast du ja auch schon von berichtet:

      Bighead schrieb:

      Für seine Töchter [...] wurden einstmals 300 Seelen als Mitgift aus dem Vermögen der Rostows vorgesehen, wobei Seelen keine Fantasy Einheit ist, sondern euphemistisch für das Eigentum über diverse Menschen ländlicher Siedlungen steht.
    • Für alle die es interessiert packe ich die Auflösung zum Sonja Dilemma in den Spoiler:

      Spoiler anzeigen

      Sonja ist die Nichte vom alten Graf Rostow, also die Interpretation, dass es eine Cousine von Natasha/Nikolaj (der ältere)/Petja und Wera und somit keine Bedienstete war korrekt. Den Background habe ich nicht ganz im Kopf aber entweder waren die Eltern RIP oder Mittellos und deswegen wurde Sonja von den Rostows als "Ziehkind" aufgenommen.

      Nikolaj soll aber nicht seine geliebte & Seelenverwandte (seine Seele) Cousine Sonja heiraten sondern irgendne Schickse die Geld aka ne ordentliche Mitgift liefert, weil bei Rostows die Kasse knapp ist. Die alte Gräfin versucht das der Sonja auch permanent auszureden aka "wie kannst du uns das antun nach allem was wir für dich getan haben".

      Wie es ausgeht, bzw. sich entwickelt will ich nicht spoilern, Sonja spielt jedenfalls in diversen Plots noch ne relevante Rolle und ist einer der "Haupt-Nebencharaktere" würde ich sagen.


      Der Terminus "Besitzt XY Seelen" ist korrekt für Leibeigene/Bauern/Gesinde in den Ländereien die man besitzt, ist also durchaus missverständlich wenn man das Buch so liest wie wir es tun :D

      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
    • 130 - Buch 2, Teil 3, Kapitel 25

      Der alte Nikolaj Andrejewitsch Bolkonoskij residiert mit Familie in einem Kaff an der Wolga. Sein Sohn Andrej ist zu Besuch, aber irgendwie verstreiten sie sich und Andrej reist ins Ausland. Der Alte drangsaliert täglich seine Tochter die immertraurige Emoprinzessin Marja. Sie trägts mit Fassung, ist schließlich alles gottgewollt. Marja ist alleinstehend, ihre Hobbies sind Beten, den Neffen verziehen und lange Briefe schreiben.

      Einen solchen Brief schreibt sie dann auch an ihre Freundin Julie Karagina in Petersburg. Julies Bruder ist kürzlich gestorben und so tröstet Marja sie damit, dass Gott wohl einen guten Grund dazu gehabt habe. Wie zum Beispiel bei ihrer Schwägerin Lisa (Andrejs Frau und Mutter vom kleinen Nikolaj), die wahrscheinlich keine gute Mutter gewesen wäre. In Moskau wird man sich kommenden Winter wahrscheinlich nicht sehen, weil ihr streitsüchtiger Vater bei der bloßen Erwähnung Napoleons einen Tobsuchtsanfall bekommt und Bonaparte in Moskau als legitimer Kaiser der Franzosen betrachtet wird. Julie hat Marja wohl geschrieben, Andrej hätte sich in Petersburg verheiratet, aber Marja dementiert das und will eigentlich die beiden verkuppeln.

      Rezension:
      Der Brief war etwas nervig zu lesen, aber wenigstens wurden damit einige Familienverhältnisse geklärt. Andrej Nikolajewitsch Bolkonoskij 's Frau Lisa ist anscheinend kurz nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes gestorben. Der Sohn Nikolaj ist bei der Familie, während Andrej umherreist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zagdil ()

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    • 154, Band II, Teil V, Kapitel 10 - Der gewiefte Anatol und die gemeine Helene

      Wir sind in der Oper und Anatol Kuragin geiert auf Natascha. Seine Schwester Helene (Pierres Frau) macht die beiden in einer Pause miteinander bekannt - mir schwant nichts gutes.

      "Natascha fühlte sich seltsam und angenehm davon überrascht, dass an diesem Mann von dem so viel Arges erzählt wurde, nichts Furchtbares zu bemerken war, sondern, dass er im Gegenteil in durchaus harmloser, heiterer, gutmütiger Weise Lächelte."




      Here we go i guess:

      "NSFW"
      "Während er das sagte, wendete er seine lächelnden Augen keinen Augenblick von Nataschas Gesicht, Hals und ENTBLÖSSTEN ARMEN ab. Natascha wusste mit voller Sicherheit, dass er von ihr entzückt war. Das war ihr eine angenehme Empfindung." "Aber wenn sie ihm dann in die Augen sah, so wurde sie sich mit Schrecken bewusst, dass zwischen ihm und ihr jene Schranke der Schamhaftigkeit garnicht mehr vorhanden war ..."


      Meanwhile sitzen Helene die alte Kupplerin und der Graf Rostow aka der Dad nur gelangweilt rum und checken nicht was abgeht "... der Blick des Vaters sagte ihr nichts, als was er immer sagte: Nun du bist vergnügt, das freut mich."

      Anatol will Natascha überreden zu ner Party bei Karagins zu kommen bei der es ein "Kostümkarussel" gibt. Dann nimmt er ihr als Pfand, dass sie auch wirklich kommt eine Blume ab und Natascha ist einerseits begeistert, dass ein echter Kerl sie will andererseits checkt sie auch, dass da was ungehöriges im Gange ist. Nach dem heftigen Geflirte geht zum Glück endlich das Theaterstück weiter, Anatol verkrümelt sich aus der VIP Loge wieder in den Bereich für die Geringverdiener und Natascha considered was jetzt wohl ihr nächster move sein sollte. Nach der Vorstellung hilft Kuragin Natascha noch rotzfrech in eine Kutsche "Als er Natascha diesen Dienst leistete, drückte er ihr den Arm oberhalb des Ellbogens." Es wird also schonmal vorgefummelt und touchy touch gespielt. Natascha ist dann natürlich völlig durch den Wind und sehr begeistert von dem Taugenichts. Als sie dann zuhause ankommt und das ganze Sacken lässt, fällt ihr bei aller frischen Liebe ein, dass es da ja noch diesen Andrej gibt, den sie ja auch liebt und überlegt schonmal ob sie schon fremgegangen ist, fremdgehen will oder fremdgehen wird, obwohl die beiden scheinbar nicht verheiratet sind.

      Auf der Höhe ihrer geistig-moralischen-Selbstfindungstour, kommt sie dann natürlich auf den Trichter, dass der Andrej Schuld ist, dass sie jetzt so durcheinander ist, weil was ist der Otto auch nicht da um zu verhindern, dass andere Dudes Sie angraben - lol.

      Mit Sonja kann sie nicht reden (die ist da knallhart) und von mutti gibts ärger. Also ist mal wieder miese Krise bei Natascha angesagt i guess.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Apocalypso ()

      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
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