Mal was anderes - Pokern, aber wie?

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  • giles,hat schon recht mit seiner aussage,dass das Können nur die Gewinnwahrschienlichkeit der Besseren ggü. den Schlechteren Spielern erhöht.
    Allerdings stimmt die Aussage,dass alle Karten vorm Flop gleich sind einfach NICHT.

    Und jetzt schließ ich mich an, ende der diskussion!
  • Vielleicht solltet ihr erst klären, über welche Art Poker ihr gerade diskutiert.

    Nehmen wir Texas Holding (2 Karten pro Spieler, 5 im Laufe des Spiels offen am Tisch, die für alle gelten), dann ist der Glücksfaktor schon drastisch gesenkt, da man die Wahrscheinlichkeiten ausrechnen kann.

    Also wie wahrscheinlich es ist, dass der Gegner einen Straight oder Flush oder Pair oder was weiss ich hat.

    Dies geht, weil 5 Karten ja offen liegen.

    Nehmen wir z.b. an, auf dem Tisch liegen 2,3,4,6,7 mit unterschiedlichen Farben sodass keine Chance auf Flush besteht.

    Straight ist also höchstmögliche Kombi.

    Dafür braucht man eine 5.

    Nun kann man eben ausrechnen - bei soundsoviel Karten ist die Wahrscheinlichkeit soundso hoch, dass mein Gegner eine 5 hat.
    Wenn ich selber eine oder 2 besitze, sinkt die Wahrscheinlichkeit dementsprechend.

    Das war jetzt ein extra einfach gehaltenes Beispiel (hab's nicht ganz durchdacht, kann sein das ich irgendwas vergessen hab), normalerweise wird es um einiges komplexer werden, man kann die Wahrscheinlichkeiten aber trotzdem IMMER ausrechnen.


    Mit dem Wissen über die Wahrscheinlichkeit, welche Chance die Anderen auf das und das Blatt haben, hat man eine Basis, mit der es sehr viel leichter ist, das Verhalten des Gegners einzuschätzen.

    Blufft er? Warum checkt er? Hat er wirklich die höhere Kombi als ich? Oder vertraut er darauf, dass meine Kombi eine andere ist?

    Wenn man die Wahrscheinlichkeiten kennt, braucht man "nur" noch eine gute Menschenkenntnis, um hohe Gewinnchancen zu haben.
    Man kann sich immer mal irren, sicher, aber das macht der Reiz des Spiels aus.


    Texas Holding hat also wirklich nicht viel mit Glück zu tun, das Glück ist gewissenermaßen nur die Basis, von der aus sich das eigentliche Spiel entwickelt.

    Denn: das Glück bestimmt nur, welche Karten wer bekommt und welche auf den Tisch kommen.

    Man muss nochmal eine Einschränkung machen, da die 5 Karten am Tisch ja nicht alle auf einmal kommen, sonder erst 3, dann eine und dann nochmal eine und dazwischen immer Wettrunden, die den Spielverlauf ja schon stark beeinflussen.

    Aber generell betrachtet ist Texas Holding viel eher ein Ausspielen des Gegenübers auf der Basis von Wahrscheinlichkeitsrechnung denn ein Glücksspiel.
    Und deswegen währen sich gewinnende Pokerspieler auch als bessere Spieler, da sie ihre Gegner offensichtlich besser eingeschätzt und dementsprechend gespielt haben.



    Anders ist dies beim Pokern im Internet. Dort sitzt dir dein Gegner nicht gegenüber, wodurch das Einschätzen des Gegners (und für viele damit auch der Reiz am Spiel) verlorengeht.
    Genau deswegen würde ich jedem auch vom Poker im Internet abraten.

    Wenn ihr kein Geld verlieren wollt, spielt im privaten Rahmen mit Freunden (ein kleiner Einsatz empfiehlt sich dennoch, da gerade gelangweilte Spieler gerne mal All-in gehen, wenn sie dabei nichts verlieren können - was das Spiel zerstört).

    Wenn euch der Wettbewerb mit anderen Spielern mit dem dazugehörigem Nervenkitzel, weil's um Geld geht, gefällt, dann schaut euch das mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung mal genauer irgendwo im Internet an und geht dann auf öffentliche Turniere.

    Aber vom Online-Poker würd ich wirklich jedem abraten.
  • Ups =)

    *g*

    Najo, wie man auch daran sieht, dass ich's nicht ausgerechnet habe (weil ich's nicht konnte :) ), spiel ich's nur ab und an mit Freunden.

    Was nichts daran ändert, dass ich des Grundprinzip verstanden habe - wie ich mir zumindest einbilde ;)


    Aber das mit dem Namen is natürlich schon peinlich xD
  • Zu deinem Beispiel mit dem Board aus 2,3,4,6,7.
    Was sagt dir denn,dass er die 5 überhaupt braucht?

    Du kannst dir natürlich die Wahrschienlichkeit berechnen ob er die 5 hat oder nicht,aber am Ende steht nur die Wahrscheinlichkeit wie hoch die Chance ist,dass seine Karten deiner Karten schlagen.
    Und dazu musst du analysieren wieviel er gesetzt hat,wann ers gesetzt hat,was er für ein Typ ist etc. .
    Dieses "man muss den Gegner" spielen ist ein pauschales,dämliches Gelaber.
    Du kannst deine Position spielen,du kannst dem Gegner vormachen etwas bestimmtes zu haben (ich verwende absichtlich den Begriff Bluffen nicht ),du kannst im Reverse Tells geben auf deine Spielweise.

    Aber irgendwann zählen IMMER (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) die Karten.
    Und da braucht man Glück.
    Zum Beispiel ich war grade Pokern,komme davon frisch zurück.
    Ich hock den ganzen Abend da,spiel mein Spiel.
    Dann geh ich KQ all in und werde von AJ gecallt.
    Ist es jetzt kein Glück? Wo sind jetzt deine Wahrscheinlichkeiten? Dein Gegner spielen?
    Du kannst natürlich abwägen was er für Karten haben könnte (also der,der callen will) aber bei so ner Coin Flip Situation zählen nur die Karten die man mit Glück treffen muss.

    Poker ist zum Teil Glücksspiel.
    Ganz einfach!
    Manchmal mehr,manchmal weniger1
  • Habe ja nie abgestritten, dass Glück nicht dazugehört.

    Ich hab's sogar als Basis des Spiels aufgeführt.

    Aber das eigentliche Spiel hat dann eben nicht mehr viel mit dem Glück zu tun:

    Man weiß, was der Gegner haben kann und mit welcher Wahrscheinlichkeit er dieses hat.

    Und man kann ihn wirklich ausspielen - wenn man gut ist. Zumindest aber hat man eine Chance, an seinem Verhalten zu erkennen, welche Karten er da nun gerade wirklich hat.

    Wahrscheinlichkeiten sind kein Garant, sie sind nur ein Hilfsmittel.
    Man kann ein Spiel auch mit guter Menschenkenntnis und dem Wissen über die Wahrscheinlichkeiten verlieren.

    Nichtsdestotrotz ist es erwiesenermaßen so, dass diejenigen, die die Wahrscheinlichkeitsrechnung nutzen und zudem über genügend Intelligenz und die Menschenkenntnis verfügen, das Gegenüber einschätzen zu können, auf lange Sicht gewinnen, und zwar viel.

    Das zeigt sich immer wieder bei den großen Turnieren, das zeigt sich auch daran, wer sich in den Tops der Pokerspieler weltweit hält.


    Übrigens, du sagst selber "Und dazu musst du analysieren wieviel er gesetzt hat,wann ers gesetzt hat,was er für ein Typ ist etc. ."
    Genau das ist ein Teil vom Ausspielen des Gegenübers. Denn wenn du fertig mit dem Analysieren bist, kommt es zum Teil, diese Erkenntnisse für dich zu nutzen, womit du beginnst, dein Gegenüber "auszuspielen". Natürlich nur, wenn deine Analyse richtig war.


    Zum All-in: das All-In schafft manchmal Situationen, in denen die Wahrscheinlichkeit nicht mehr oder kaum noch zählt.
    Aber das Gegner spielen bleibt auch dann bestehen, auch wenn der Risikofaktor natürlich erhöht ist.
    Und ja, letztendlich zählen die Karten. Nur:
    1. Hatte ich das schon erwähnt: Die Karten sind die Basis, die Karten werden vom Glück bestimmt.
    2. Baut das eigentliche Pokern, das Spielen mit dem Gegner, darauf auf.


    Fazit: Poker hat einen Glückanteil, der nicht wegzustreichen ist und in jedem Spiel auftaucht.
    Aber intelligente Spieler, die ihre Gegner einschätzen können, die wissen, wie man erfolgreich blufft und die nachgerechnet haben, haben auf lange Frist gesehen eine äußerst hohe Gewinnchance. Was sich immer wieder bestätigt.

    Und genau deswegen ist Poker kein Glücksspiel. Das Glück kann kurzfristig helfen und zerstören, aber letzendlich gewinnen die, die sich nicht auf das Glück verlassen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

  • Oder wie Phil Hellmuth jetzt sagen würde: Wenn es beim Poker kein Glück gäbe, würde ich jedes Spiel gewinnen.

    Ich geh jetzt gleich ne Runde Pokern mal gucken wie das mit dem Wahrscheinlichkeiten berechnen klappt :>
    Wer Ironie findet darf sie behalten!!!

    FSK 12 - Der Gute bekommt das Mädchen
    FSK 16 - Der Böse bekommt das Mädchen
    FSK 18 - Jeder bekommt das Mädchen
  • Nun, die Frage ist ja, wie man Glücksspiel definiert.

    Ist jedes Spiel, das einen Glückanteil hat (egal, wie gering dieser ist) ein Glücksspiel?

    Oder nennt man ein Spiel erst Glücksspiel, wenn das Glück den größten Teil des Spieles ausmacht?