Kleine Geschichte

    • Kleine Geschichte

      Hallo zusammen und herzlich willkommen bei meiner kleinen Geschichte!

      Vorweg aber erstmal ein dicker Gruß an G@mla, der zum einen den Stein ins rollen gebracht hat sich überhaupt mit dem Thema auseinander zusetzen und mir durchgängig mit mehr oder weniger sinnvollen Kommentaren beiseite stand :-P

      Ich erinnere mich noch daran wie er mir vor einem halben Jahr von seiner Idee, eine Geschichte über DotA zu schreiben, erzählt hat. Logischerweise hab ich ihm gesagt das er jetzt endgültig durchgedreht ist und riet ihm sich einmal mit einem guten Suchtberater in Kontakt zu setzen.
      Nachdem er mir jedoch die ersten drei Kapitel seiner Story zugeschickt hatte, packte mich irgendwie auch das Fieber und ich begann mir meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen.

      Und hier ist sie nun! Meine erste Geschichte mit den Charakteren aus DotA. Ob es allerdings meine erste und zugleich letzte Geschichte ist, mache ich natürlich von euren Reaktionen abhängig.
      Also postet was das Zeug hält, am besten nachdem ihr die Geschichte gelesen habt und wenn es geht wäre konstruktive Kritik ganz nett.

      Hab ich was vergessen? Ach ja, die Geschichte hat immer noch keinen Titel. Irgendwie hapert es da bei mir ein wenig. Wenn ihr also einen Vorschlag habt, zögert nicht ihn mir mitzuteilen. Jetzt aber erstmal viel Spaß bei meiner Story.

      So long,
      Berghutze



      Prolog

      Der harte Aufschlag quetsche sämtlich Luft aus den Lungen des blutüberströmten Demnok. Mit einem lauten Röcheln verschwamm die Sicht des Orkischen Schamanen. Das letzte dessen er gewahr wurde war der Anblick des gewaltigen Golems mehrere Meter vor ihm, der mit seinen steinernen Fäusten mühelos einen Felsblock von mehreren Tonnen aus dem Berg riss um ihn dann in Richtung der kleinen, verlorenen Truppe Orkkrieger zu schleudern.
      „Wir sind verloren...“ flüsterte er, bevor die Ohnmacht sich ihm annahm.

      Kapitel 1 – Die Suche

      „Links hab ich gesagt!“
      „Aber wir müssen Rechts du Ausgeburt einer Schlammmorchel!“
      Rexxar drehte sich amüsiert dem Schauspiel vor ihm zu. Er war immer wieder erstaunt über die Uneinigkeit des zweiköpfigen Ogermagiers.
      „Nenn mich nicht Schlammmorchel, du Hohlkopf!“
      „Du bist der Holkopf und wir müssen Richtung Osten und somit nach rechts, Schlammmorchel!“
      Rexxar grinste und lies den Kopf sinken. Auch wenn der Oger unbeholfen und tollpatschig wirkte, so war es doch besser ihm dies weder zu sagen noch durch eine unbedachte Geste zu zeigen.
      Vor mehreren Wochen, noch bevor sie in die Wildnis zu ihrem Auftrag aufgebrochen waren, hatte sich ein Zwerg mit einem blauen Cape in einer Gaststätte über den Oger lustig gemacht.
      Die Brandmarken, die der Zwerg davongetragen hatte, würden selbst in einem Monat noch nicht verheilt sein.
      „Ich hau dir gleich einen auf deine hässliche Nase wenn wir jetzt nicht nach links gehen!“
      „Und ich klopp dir gleich meinen Knüppel auf den Fuß wenn du jetzt nicht hörst!“
      Langsam stand Rexxar von seinem Platz im Schatten eines Baumes auf. Die beiden standen seit fast einer Stunde an dieser Weggabelung, eine viel zu lange Zeit wenn man die Dringlichkeit ihres Auftrages in Betracht zog. Aber es half nichts, solange sich die Köpfe des Ogers nicht einig waren, kamen sie nicht weiter.

      Der stämmige Halbork lies seinen Blick schweifen. Er stand mit seinem Gefährten auf einem alten Trampelpfad in den Wäldern von Kalimdor, wo jedoch genau, vermochte er nicht zu sagen.
      Sein Blick viel auf den Knüppel, der seinem zweiköpfigen Freund als Waffe diente. Insgesamt machte der Oger alles andere als den Eindruck eines hochbegabten Zauberers. Er war so groß wie ein ausgewachsenes Pferd, wog aber mindestens das Dreifache. Die Haut des Magiers war dunkelblau, eine ungewöhnliche Farbe bei den Ogern. Soweit Rexxar - hinter vorgehaltener Hand - von den andern Ogern im Lager gehört hatte, hatte Aggron Steinbrecher, wie man seinen Freund nannte, sich wohl einmal mit dem falschen angelegt und als Erinnerung an seine Niederlage die blaue Haut behalten.
      Den Oger störte dies jedoch recht wenig, war doch eh der gesamte Körper mit mystischen Runen bemalt, alles Zeichen von errungenen Siegen und Abwehrsiegeln gegen böse Geister. Bekleidet war er nur mit einer kurzen Hose aus Gnollleder.

      PRRÖÖÖT!!

      Der Laut riss Rexxar aus seinen Gedanken. Sofort schoss Adrenalin in seinen Kopf, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, seine Muskeln spannten sich an und er griff instinktiv zu den beiden Äxten an seiner Seite.

      In dem Moment erschallte laut das grunzende Lachen der beiden Köpfe.
      „Zieh noch mal an dem Finger!“ gluckste der linke Kopf.
      „Nein, jetzt bist du dran“ kicherte der rechte.
      Mit einem Seufzen wich die Anspannung aus den Gliedern des Halborks. Manchmal fragte er sich ob er mit dieser Spezies wirklich verwandt war.
      Aber er konnte seine Herkunft nicht abstreiten. Rexxars Vater war ein Stolzer Ogerkrieger gewesen, ein ehrenhafter Kämpfer, der im Krieg gegen die Murlocs gefallen war. Seine Mutter war eine Orkische Schamanin, die ihr Leben der Natur und den Tieren gewidmet hat.
      Somit vereinte der Halbork die Stärken beider Rassen in sich, er war stämmig gebaut wie ein Ork und besaß die Kraft und die Ausdauer eines Ogers. Mit seinen muskulösen Armen war er in der Lage zwei Äxte gleichzeitig zu führen, eine Kampftechnik, die sein Vater ihn lehrte bevor er in den Krieg zog. Seine Mutter hatte ihm eingeprägt, die Natur zu ehren und zu achten, ebenso wie sie ihn in die Sprache der Tiere einwies, welche Rexxar auch in diesem Moment wieder von Nutzen sein sollten.

      „Lass es mich einmal versuchen den rechten Weg zu finden.“ Sprach Rexxar zu Aggron.
      Der Oger hörte auf zu lachen und drehte sich erschrocken um. „Oh... Ja... vielleicht solltest du es mal probieren“ räusperte sich der rechte Kopf nach kurzem Schweigen. Der linke Kopf schaute verlegen auf den Boden. Rexxar sah den beiden an das sie sich für ihre kindischen Ausbruch schämten, hatten sie schließlich den Auftrag das Lager des Orkschamanen Demnok schnellstmöglich zu erreichen. Dennoch war er nicht böse auf seinen Freund, erfreute ihn der Oger doch oft genug mit seinen Späßen.

      Rexxar setzte sich wieder in das sie umgebende Gras und schloss die Augen. In seinen Gedanken horchte er nur auf die Geräusche des Waldes. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wind, das Geräusch der letzten Regentropfen die von den Sträuchern fielen, die verschiedenen Vogelrufe die er um sich herum wahrnahm. Und genau auf diese richtete er seine Aufmerksamkeit. Mit höchster Konzentration lenkte er seinen Geist auf die Unterbewussten Bahnen. Vorsichtig versuchte er seinen Geist von seinem Körper zu trennen. Sein innerer Blick verschwamm, er tauchte ein in die nebelige, trübe Welt des Unterbewussten. In diesem astralen Zustand schwebte er über seinem Körper, jedoch schaute er nicht hinab. Rexxar war seit frühester Kindheit auf diesen Wegen mit seiner Mutter gewandert und hatte so gelernt wonach er Ausschau halten musste. Hauchdünne, seidenen Fäden schwebten an ihm vorbei, sie waren die geistigen Verbindungen die jedes Lebewesen in seinem Dasein zurückließ.
      Doch irgendetwas war anders als sonst. In der Harmonie der Unterbewussten Welt war ein leichter Missklang. Nicht so wie damals, als die Zauberer der Brennenden Legion versuchten die Geisterwelt zu unterwerfen, sondern eher wie eine leichte Dissonanz in der Natur, als wäre dort ein Lebewesen, welches nicht hier her gehörte. Rexxar versuchte die Störung zu orten, jedoch war das Signal zu schwach und der Halbork war zwar fähig mit seinem Geist zu wandern, die Fähigkeiten eines wahren Schamanen hatte er jedoch nie erlernt. Er gab die Suche nach dem Missklang auf und widmete sich wieder seiner ansichtlichen Suche.
      Vorsichtig schwebte Rexxar mit seinem Geist von Band zu Band, horchte und untersuchte jedes von ihnen genauer, auf der Suche nach dem eines bestimmten Tieres.

      Schon nach kurzer Zeit hatte er gefunden wonach er suchte, schwebend folge er dem Band ins Innere des Waldes. Auf dem Gipfel einer hohen Eiche saß ein majestätischer Falke und hielt Ausschau nach essbarer Beute. Vorsichtig drang Rexxars Geist in den Vogel ein und übernahm für kurze Zeit die Kontrolle über das Tier. Er stieß sich mit den Krallen von dem Baum ab und schwang sich in die Lüfte. Der Wind zog schneidend an seinen Federn während er sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Höhe schraubte. Rexxars Geist erfasste ein Gefühl von Freiheit, er spürte jede noch so kleine Luftveränderung um sich herum und war wie jedes mal erstaunt von der Sehschärfe seines kontrollierten Dieners.
      Er zwang sich die wohligen Empfindungen beiseite zu schieben. Er musste sich konzentrieren und die Fähigkeiten des Vogels nutzen um das Lager Demnoks schnellstmöglich zu erreichen.
      Mit den scharfen Augen des Falken suchte er den Horizont ab und fand nach kurzer Zeit nicht allzu weit entfernt die Anzeichen für ein Orkisches Lager. Der Rauch von vielen Feuern stieg auf, zu vielen Feuern wie Rexxar bemerkte. Da stimmte etwas nicht.
      Rexxar brachte den Falken dazu ein Stück näher heran zu fliegen, doch was er sah beunruhigte ihn zutiefst. Das Lager war noch mehrere Meilen entfernt, doch dank den Scharfen Augen des Falken konnte er Kriegsgetümmel ausmachen.
      Das Lager wurde angegriffen.

      Beunruhigende Gedanken jagten durch Rexxars Kopf. Welches Volk besaß die Macht und würde es wagen ein komplettes Orklager anzugreifen? Hatten die Nachtelfen und die Menschen die alten Bündnisse gelöst? Herrschte wieder Krieg zwischen den alten Rassen? Er musste mehr wissen und flog noch schneller in die Richtung des Lagers.
      Doch je weiter er sich mit seinem Geist von seinem Körper entfernte, desto schwächer wurde die Verbindung zwischen ihm und dem Falken und desto schwieriger wurde es für Rexxar ihn zu kontrollieren. Schon jetzt wehrte sich der Vogel gegen die Kontrolle, er wollte nicht näher an das Lager heranfliegen, irgendetwas machte ihm Angst, große Angst.
      Mit einem plötzlichen Aufbäumen schüttelte der Vogel die Kontrolle des Halborks von sich ab und lies sofort mit ein, zwei kräftigen Flügelschlägen den Ort seiner Furcht hinter sich.
      Rexxars Geist hingegen wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit zurück zu seinem Körper geschleudert. Eine plötzliche Trennung eines Geistes von einem fremden Körper konnte ungeahnte Folgen haben und der Halbork bereute wütend das er die Verbindung so lange versucht hatte zu halten.
      Mit einem Keuchen erwachte der Halbork auf der Wiese. Er lag auf dem Rücken und versuchte zu verstehen was er gerade erlebt hatte. Aggron stand über ihn gebeugt und beobachtete seine Regungen mit steinerner Miene.
      „Was hast du gesehen?“ Knurrten beide Köpfe gleichzeitig.
      Rexxar schluckte und versuchte die Verwirrung von der Geistesübernahme abzuschütteln. Immer noch benommen sagte er „das Lager brennt, unsere Krieger kämpfen gegen einen Feind, den ich nicht erkennen konnte.“
      Der Oger richtete sich auf. „Dann müssen wir uns beeilen. Kannst du gehen?“
      Rexxar bemühte sich seine zitternden Knie zu beruhigen. „Ich glaube wir kommen zu spät.“

      Kapitel 2 – Ein neuer Häuptling

      Vol’jin war verzweifelt. Was hatte die Golems nur dazu gebracht das Lager anzugreifen? Er war zwar im magischen Kampf ausgebildet, doch gegen die relativ magieimmunen Golems waren seinen Kenntnisse nahezu nutzlos. Für das führen einer Waffe war er zu alt, also versuchte er seinen Kameraden zu helfen indem er sie vom Schlachtfeld zog und in einer nahe gelegenen Höhle mit seinen Voodoo Kräften heilte. Leider war das alles wozu der alte Berater des Häuptlings noch in der Lage war. Die Moral der Horde war gebrochen, der Anführer des Lagers Demnok Lannik war seit der Expedition zum Golemherrscher Roshan verschollen, und Hilfe war nicht in Sicht.
      Was hatte die Golems dazu gebracht das Lager anzugreifen? Diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Die Golems waren friedliche, magische Geschöpfe der Natur. Wenn man sie in Ruhe ließ, waren sie harmlos. Normalerweise.

      Das Lager der Orks war im letzten Winter errichtet worden. Sie fühlten sich hier schnell heimisch, es gab genügend Wasser und Nahrung, die Tiere in der Umgebung waren zahlreich und die letzten Feinde mit dem Sieg über die Brennende Legion und die Untote Geißel besiegt.
      Die Menschen waren in ihr Land und zu ihren Städten zurückgekehrt, die Nachtelfen herrschten wieder in den Wäldern von Ashenvale und beschützen den Baum des Lebens. Die Orks waren nach Kalimdor gesegelt und hatten ein raues, aber fruchtbares Land vorgefunden, welches sie schnell als ihre neue Heimat annahmen. Thrall, der große Kriegshäuptling hatte Abgesandte in die verschiedenen Winkel Kalimdors gesandt um auch dort neue Lager und Städte zu errichten.
      Und eines dieser Lager wurde gerade von einer Horde unaufhaltsamer Golems niedergewalzt. Doch warum?
      Vol’Jin horchte auf, vor der Höhle hatte er ein Geräusch vernommen. Nichts ungewöhnliches, die anderen Orks kannten die Position der Höhle, denn das Lager war schon vor Stunden aufgegeben worden. Diejenigen, die dort noch kämpften, dienten nur der Ablenkung um möglichst viele Vorräte in den Umliegenden Höhlen zu verstauen.
      Ein alter Ork, den Kopf mit einem blutverschmierten Tuch umwickelt, stapfte in die Höhle. „Wir ziehen uns zurück,“ sagte er grunzend. Vol’Jin nickte nur und wand sich wieder seinen Gedankengängen zu.

      Der Angriff der Golems auf das Lager kam nicht unerwartet. Seit Wochen hatten die Späher der Orks deren seltsames Verhalten mit wachsendem Argwohn beobachtet, jedoch nicht den Grund für die Unruhe unter den Geschöpfen der Erde ausmachen können. Ein paar der Späher wurden sogar von den Steinernen Wesen angegriffen, zwei Krieger starben durch eine Steinlawine, die ein wild gewordener Granitgolem auf Sie herabfallen lies.
      Das war auch der Auslöser für den Schamanen Demnok einen Trupp zusammenzustellen um den Obersten der Steinernen Plage, Roshan, aufzusuchen und vielleicht dort deren Verhalten zu ergründen.
      Doch der Trupp kehrte nie zurück. Nach 4 Tagen entsandte man einen weiteren Trupp, diesmal um den Häuptling zu suchen. Schon nach wenigen Stunden kehrte ein einzelner, schwer verwundeter Ork des Trupps zurück und stammelte etwas von den angreifenden Golems, bevor er aufgrund des massiven Blutverlustes zusammensackte. Erst als der Ork auf dem Boden aufschlug, sahen sie den aufgeplatzten Hinterkopf des Spähers.

      Die Orks verbarrikadierten sofort das Lager, rüsteten die Krieger mit Waffen aus und schickten die Frauen und Kinder in die umliegenden Höhlen. Anders als in den alten Tagen war dies nie ein reines Kriegslager gewesen.
      Zuerst versuchten sie die Golems mit Hilfe ihrer Magie zurückzutreiben, doch von den Zaubersprüchen richteten nur wenige den erhofften Schaden an. Die Speere und Pfeile prallten an der Steinernen Haut der Giganten ab ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen und die geschmiedeten Äxte, die Lieblingswaffe eines jeden Orks, schafften es höchstens die Ungetüme zurückzudrängen, besiegen konnten sie sie nicht. Zwar sind auch die Orks robuste und kräftige Kämpfer, doch hatten sie gegen die Übermacht dieser Elementaren Wesen nicht die geringste Chance.
      Innerhalb der ersten Stunden wurde das komplette Lager niedergemäht, die Verluste waren zahlreich auf Seiten der Orks, nicht jedoch bei den Golems. Nun war der Stamm in den umliegenden Wäldern zerstreut und es würde mindestens eine Woche dauern bis man die Verwundeten versorgt und die verstreuten Truppen wieder einigermaßen formiert hätte.
      Ein Stöhnen aus der Ecke der Höhle holte Vol’Jin aus seinen trüben Gedanken zurück. Er wandte sich dem verletzten Ork zu, ein Golem hatte ihn von hinten mit einem mächtigen Schlag erwischt und dabei die meisten seiner Knochen gebrochen.
      Mit geschlossenen Augen murmelte Vol’Jin eine Voodoo Formel. Der verletzte Ork stöhnte noch kurz auf, bevor er wieder in eine sanfte Ohnmacht viel. Mehr konnte Vol’Jin momentan nicht für ihn tun, außer ihm so die Schmerzen zu nehmen.
      Der Ork mit dem blutigen Kopftuch wandte sich Vol’Jin zu und schaute ihn traurig an. Ihm wurde wieder schmerzlich bewusst welcher Druck nun auf ihm als Berater des verschollenen Häuptlings lastete.
      Er war nach dem Verschwinden von Demnok der Ranghöchste Krieger und somit, zumindest vorläufig, der neue Häuptling des Stammes.

      Kapitel 3 – Der Fluch beginnt

      Abbadon war zufrieden mit sich. Nach der monatelangen Flucht vor den Hetzern der Allianz hatte er es geschafft sich mit einem kleinen Boot an die Küsten von Kalimdor zu retten. Die Allianz hatte seine Spur verloren und schlussendlich die Jagd aufgegeben. Zwar waren seine alten Herren besiegt, die Pläne der Übernahme der alten Welt gescheitert, aber er war immer noch am Leben. Zumindest in soweit am Leben wie es ein Untoter sein konnte.

      Es kostete ihn mehrere Jahre, die Beziehungen zu den Golems soweit zu festigen, dass er es wagen konnte die Kontrolle über ihren Herrscher zu erlangen. Roshan war eine mächtige und uralte Kreatur, noch aus den alten Tagen der Welt, als die kurzlebigen Völker der Menschen und Orks noch nicht existierten.
      Ohne seine untoten Kräfte hätte Abbadon es wohl nie geschafft auch nur Kontakt zu den Golems aufzunehmen, nur seine okkulten Künste der schwarzen Magie hatten es ihm ermöglicht, den Geist des Golemherrschers zu verwirren und ihn sich untertan zu machen.
      Doch er hatte es geschafft, die Kreatur stand unter seinem Befehl und mit ihm eine Armee an steinernen Kriegern. Und just in diesem Moment errichteten die alten Feinde, eine Truppe Orks, direkt in seiner Nähe ein Lager.

      Bei dem Gedanken an die Orks schäumte Wut in Abbadons Gedanken auf, sein Blick verfinsterte sich und sein Schwert, Frostmourne, begann eiskalt zu leuchten.
      Er würde die Orks zerschlagen, sie zerquetschen mit der Macht seiner neuen Sklaven. Niemals sollten sie ihn finden und niemals sollten sie sich ihm wieder in den Weg stellen.
      Doch die Orks waren nicht dumm gewesen, sie wussten das sie gegen die Übermacht der Golems nur wenig Chancen hatten. Wie die Ratten hatten sie das sinkende Schiff verlassen und verkrochen sich in den Höhlen der umliegenden Berge.
      Doch er würde sie finden, einen nach dem anderen und er würde sie alle vernichten.
      Ein flüchtiges Lächeln huschte bei dem Gedanken an das bevorstehende Blutvergießen über sein Gesicht. Doch es war schnell genug verschwunden als das es jemand hätte sehen können.

      Seinen größten Sieg hatte er vor vier Tagen errungen, als ihm die Gefangennahme des Häuptlings der Orks gelang. In den Augen des Lords war es ein schwacher alter Schamane der die Orks anführte, jedoch konnte er ihm noch von Nutzen sein. Ein Schamane würde sich in seinen Reihen nicht schlecht machen und die Wahl dieses alten Mannes als Anführer eines gesamten Stammes ließ auf eine – zumindest für einen Ork - große Macht schließen.
      Abbadon wusste wie er den Ork unterwerfen würde. Genau wie den Golem würde er ihn in den Wahnsinn treiben, mit Visionen von Tod und Verderben seinen Verstand trüben, bis er ihm genauso als willenlosen Marionette dienen würde wie Roshan.
      Er erhob sich bedächtig von seinem Thron, den er die Golems für ihn hatte erschaffen lassen und begab sich zu dem Rand des kleinen Berges, auf dem er seine provisorische Stätte aufgebaut hatte. Die verwirrten Golems hatten die Köpfe und Körper einiger erschlagener Orks mitgenommen und sie hier oben liegen gelassen. Sein Blick wanderte über die umliegenden Wälder. Die Bäume standen dicht, trotz seiner scharfen Augen konnte Abbadon nichts zwischen ihnen ausmachen, nur das Lager der Orks loderte noch immer am Horizont. Die Golems hatten sich wieder zurückgezogen, ihre unbändigen Kräfte verlangten zwar nicht nach Ruhe, jedoch sah der Lord keinen Sinn in einer jetzigen Suche nach den Überlebenden. Er würde sie sowieso finden. Vorerst galt es, die Kontrolle über den Häuptling zu erlangen.

      Abbadon drehte sich um und schritt in Richtung der Höhlen mit den Gefangenen. Er hatte den Golems eingegeben keine Gefangenen bei der Schlacht zu machen, demnach waren nur die Überlebenden des Spähtrupps in den Zellen. Auch von denen war der Großteil tot, Roshan hatte ganze Arbeit geleistet, als die Orks versucht hatten mit ihm Kontakt aufzunehmen.
      Langsam betrat Abbadon die Höhle. Dunkelheit umfing ihn, der Geruch von nassem Stein lag in dem Dunst des Steinlochs das als Gefängnis diente. Doch noch etwas anderes lag in der Luft, der schwere Duft der Toten, der Geruch von geronnenem Blut und verwesendem Fleisch. Abbadon erschauerte bei den wohligen Empfindungen die ihn durchströmten. Er kam zu dem Schluss das von den vier Orks, die gestern noch lebten wohl wieder einer gestorben war.
      Kein Wunder ohne etwas Essbares oder Flüssigkeit. Abbadon tippte auf den Ork dessen Arm von Roshans letztem Steinwurf abgetrennt worden war.
      Der Lord von Avernus erreichte die Gitter. In dem diffusen Licht in der Höhle erkannte er eine Decke über dem einarmigen Ork. Er hatte also Recht gehabt. Frostmournes inneres Licht pulsierte kurz auf als würde es die Nähe des Toten genießen.
      Doch die verbliebenen drei Orks erschraken nicht beim Anblick des Untoten. Abbadon hatte gelernt das das Volk der Orks widerspenstig und stur war, vor allem wenn es um ihr Leben ging.

      „So so. Ihr weigert euch noch immer zu sterben?“ Die eisige Stimme des Lords durchschallte die Höhle.
      Die vorderen beiden Orks schwiegen. Sie wandten sich langsam nach hinten und blickten auf eine zusammengekauerte Gestalt in der Ecke ihrer Zelle.
      „Wir werden sterben wenn unsere Zeit gekommen ist. Doch sie ist nicht jetzt und nicht hier und sie wird niemals von euch bestimmt!“ hustete die kratzige Stimme Demnoks.
      Ein grausames Lachen entrang der Kehle des Lords und wurde von den Wänden der Höhle hundertfach verstärkt zurückgeworfen.
      Noch immer zeigten die Orks keine Regung.
      „Ihr werdet sterben! Dafür wird der Hunger und der Durst an den eure sterblichen Körper gebunden sind schon sorgen!“ höhnte Abbadon.

      Der Häuptling in der Ecke bewegte sich. Langsam und behutsam streckte er erst seine Glieder und erhob sich dann gemächlich, wobei er sich auf einen alten Stock stützte.
      Abbadon wusste das der Schamane nur so tat als sei er alt und gebrechlich, aber er konnte es nicht erwarten zu sehen was der Häuptling geplant hatte. Mit einem stummen Grinsen verfolgte er die Regungen des alten Orks.
      Dieser bewegte sich behäbig auf die Gitter zu, bis nur noch weniger als ein Meter zwischen den beiden Todfeinden lag. Abbadon erkannte nun das Gesicht des alten Häuptlings. Es war zerfurcht von den Narben der Zeit, die kleinen Augen hinter großen, buschigen Brauen zeigten jedoch eine Lebenserfahrung und eine Weisheit, die Abbadon kurz aus dem Gleichgewicht brachten.
      „Dieses Lebewesen ist mächtiger als ich geglaubt hatte.“ dachte Abbadon.
      Ein feuriger Blitz explodierte plötzlich an den Gitterstäben. Vor Schreck sprang der Lord zurück, nur die magischen Barrieren die er zwischen den Gitterstäben gewoben hatte, hatten den tödlichen Zauber gestoppt.
      „Unterschätze nicht die Kräfte über die du nicht gebietest.“ Spuckte Demnok ihm entgegen, bevor er sich langsam wieder in die Ecke des Kerkers zurückzog.

      Kapitel 4 – Der erste Kontakt

      Sie hatten die Kreatur schon von weitem gehört. Es war ungewöhnlich das sich ein Golem so wider seiner Natur verhielt.
      „Daher muss die Störung in der Geisterwelt kommen.“ dachte Rexxar.
      Nach längerem zureden hatte er den Ogermagier dazu gebracht sich vorsichtig zu verhalten wenn sie sich dem Steinernen Wesen näherten.
      „Die Wesen der Erde haben sich noch nie für die Existenz der kurzlebigen Völker interessiert.“ Hatte Aggrons rechter Kopf gesagt. „Wieso sollten wir also noch weitere Verzögerungen auf dem Weg zum Lager der Orks provozieren?“ stichelte der Linke.
      Doch als sie nun, versteckt hinter einigen hohen Gräsern, weniger als hundert Meter von dem Golem entfernt standen, spürte auch Aggron die Unruhe in der Kreatur.
      Er warf seinem Kameraden einen verstörten Blick zu und wandte sich dann wieder dem scheinbar wild gewordenen Golem zu.
      Das riesige, steinerne Wesen hatte sich eine eigene Lichtung im Wald geschaffen, nur die Art wie er es getan hatte, lies keinen Zweifel mehr an Rexxars Theorie. Der Golem war mindestens vier Meter hoch, sein Gewicht dürfte nur wenige Tonnen betragen. Er schien aus Lehm zu bestehen, war demnach ein eher kleiner Vertreter dieser Elementaren Rasse.
      Mit einer stoischen Ruhe ging das Steinwesen von Baum zu Baum um sie einzeln zu entwurzeln. Die herausgerissenen Bäume warf er achtlos hinter sich oder zertrampelte sie bis sie nur noch aus Spänen bestanden.
      Er setzte gerade wieder an einen weiteren Baum ausreißen, als ein Kaninchen heraushuschte und verzweifelt versuchte dem Giganten zu entkommen. Dieser hob langsam seinen steinernen Fuß und ließ ihn im letzten Moment bevor das Tier hätte entkommen können, niedersausen.
      Das Knacken aller Knochen des Tieres und das spritzende Blut ließen Rexxar aufkeuchen. Nie zuvor hatte er bei einem Golem etwas derartiges gesehen. Nie zuvor hatte es gesehen wie ein solch natürliches Geschöpf der Natur und der alten Welt sinnlos Blut vergoss.

      Mit einem Rucken drehte sich der Golem in die Richtung der Gefährten.
      „Verdammt!“ fluchten beide Ogerköpfe. Rexxar war noch zu erstaunt um zu realisieren was er gerade getan hatte.
      Der Golem stieß einen markerschütternden Schrei aus und griff nach dem nächsten Baum.
      „Wir müssen hier weg!“ schrie Aggron. Er packte den verduzten Rexxar am Arm und zog ihn aus der Gefahrenzone. Gerade rechtzeitig bevor ein frisch ausgerissener Baum an der Stelle einschlug, an der sie sich noch vor zwei Sekunden versteckt hatten.
      Sie warfen sich hinter den nächsten großen Baum der sie von ihrem Gegner trennte.
      „Wir haben keine Wahl, wir müssen diese Kreatur angreifen, wenn wir das Lager noch erreichen wollen,“ keuchte Rexxar und löste die Äxte von seinem Gurt.
      „Zum Glück besteht er nicht aus Granit, sonst würde meine Magie nicht viel anrichten,“ sagte der Oger und konzentrierte sich auf seinen Zauber.
      „Bist du bereit?“ fragte Rexxar.
      Aggron kam nicht mehr zum antworten. Ein zweiter geworfener Baum krachte gegen den unter dem sie saßen und knickte ihn ab wie einen Strohhalm.
      Rexxar rollte sich nach links, geradewegs in die Arme des anstürmenden Ungetüms. Noch bevor er wieder auf die Beine kam, packte ihn der Golem und schleuderte ihn wie einen Spielball quer über die Lichtung.
      Er hatte Glück, mehrere Sträucher bremsten seinen Aufprall. Schwindelnd richtete er sich wieder auf und begann von hinten auf den Golem zuzurennen.
      Dieser hatte gerade ausgeholt um Aggron einen tödlichen Hieb zu versetzen. Der Schlag hätte glatt beide Köpfe vom Oger abgerissen, doch der Magier hielt mit seinem magischen Knüppel voll dagegen. Beide Kämpfer wurden vom Aufprall zurückgeworfen, genug Verwirrung für Rexxar, sich mit einem gewaltigen Kriegsschrei auf den Rücken der Bestie zu werfen.
      Der Golem hatte nicht erwartet das sich sein erstes Opfer so schnell erholen würde und versuchte das Ding an seinem Rücken mit wilden Schlägen loszuwerden. Die verbissenen Gegner taumelten über die Lichtung. Während der Golem mit seinem steinernen Pranken nach Rexxar schlug, hieb dieser wieder und wieder auf den Kopf der Kreatur ein. Der Golem brüllte wieder und versuchte den Angreifer auf seinem Rücken zu treffen, doch der Halbork wich geschickt aus und verpasste dem Golem einen Axthieb nach dem nächsten.

      „Verschwinde da!“ schrie Aggron.
      Der Schweiß stand ihm im Gesicht, er musste einen mächtigen Zauber vorbereitet haben.
      Rexxar lies sich nach hinten fallen und rollte sich elegant im Gras ab.

      Aggrons magische Worte formten eine blendend weiße Kugel in seiner erhobenen rechten Hand. Mit einem lauten Schrei riss er seinen Arm nach Vorne. Mehrere gewaltige Explosionen ließen den Golem erzittern. Es war als würden Feuerbälle von mindestens einem Meter Durchmesser auf die Kreatur geschleudert werden, jede sprengte große Stücke aus dem Körper des Wesens.
      Der letzte Feuerball brachte den Kopf der Kreatur mit einem lauten Knall zum Platzen. Überall regnete es kleine Steine auf die beiden Gefährten nieder.
      Die verbliebenen Reste des Golems wankten noch einmal nach links und nach rechts, bevor sie mit einem letzten Stöhnen in sich zusammen fielen.

      „Uuups. Das sollte eigentlich nur ein Feuerball werden,“ murmelte Aggron und klopfte sich den Staub aus der Hose.
      „Du heißt nicht ohnehin *Steinbrecher* mein Freund,“ hustete Rexxar.

      Was die beiden nicht sahen war die versteckte Gestalt einige Meter entfernt, die den Kampf mit äußerstem Interesse verfolgt hatte.

      Kapitel 5 – Ein neuer Freund

      Vol’Jin saß in der Mitte der Höhle und meditierte. Ab und zu warf ihm einer der umliegenden Orks einen Blick zu, immer dann wenn sein Gemurmel einmal besonders laut anschwoll, doch jedes mal schwächte es danach wieder ab bis er fast verstummte.
      Für jemanden ohne die Kenntnisse der Schamanischen Künste würde es aussehen wie ein seniler alter Mann, der vor sich hin brabbelte, doch die Gesichter der anderen Orks in der Höhle zeugten von der Wichtigkeit dieses Ereignisses.
      Vol’Jin sammelte Informationen. Er empfing alles was die Schamanen seines Stammes ihm sandten. Er versuchte die Informationen zu ordnen, sortierte sie in seinem Geist und versuchte zu helfen wo er kann.
      Doch die Nachrichten die er bekam waren erschreckend. Der Stamm war weiter verteilt als er angenommen hatte, die Krieger verletzt, selbst die Vorräte gingen schneller zur Neige als er angenommen hatte.
      Der Schamane und neue Häuptling beschloss zuerst die Gefahr durch die Golems zu bannen, bevor die Siedlung wieder errichtet werden konnte. Die anderen Schamanen sandten ihm ihre Zustimmung.
      „So sei es entschieden.“ Seufzte Vol’Jin und zog sich in die wirkliche Welt zurück.

      „Werden wir in den Krieg ziehen?“ grunzte ein naher Ork ihm zu als er sah das Vol‘Jin erwacht war.
      „Wir wollen kämpfen!“ sagte ein anderer.
      „Der Stamm will Rache!“ keuchte ein Ork mit gebrochenen Beinen von seiner Trage.
      Vol’Jin blieb ruhig. Er war der neue Häuptling, seine Entscheidung würde akzeptiert werden, egal wie sie ausfällt.
      „Der Stamm zieht nicht in den Krieg!“ raunte seine Stimme durch die Höhle.
      Sofort entstand Unruhe in der Höhle, die umstehenden Orks begannen ungläubig zu grummeln.
      „Unsere Krieger sind verletzt!“ klang die kratzige Stimme Vol’Jins. “Wir haben keine Streitmacht um gegen die Steinernen Riesen anzukommen. Eine solche Tat hätte Thrall nicht gewünscht.“ Der Name des Großen Kriegshäuptlings lies die Menge verstummen.
      „Einer unserer Schamanen hat ein Zeichen von Demnok gespürt. Erst vor wenigen Stunden hat der Häuptling versucht Kontakt zu uns aufzunehmen. Doch sein Geist schien verwirrt und auf eine seltsame Art und Weise....kalt....Ich werde ihn suchen, doch diesmal nicht mit einer Armee stampfender Orkkrieger, sondern still und leise. Denn eins steht fest, wer immer für die Taten der Golems verantwortlich ist, derjenige besitzt auch die Macht deren Angriffe zu kontrollieren. Und solange unsere Armee nicht bereit ist, ist jeglicher Kriegerischer Akt sinnlos!“
      Die letzten Worte schrie der Schamane fast heraus. Die erstaunte Menge hatte den alten Berater des Häuptlings noch nie so entschlossen gesehen.
      „Ich brauche zwei fähige Krieger die mit mir kommen.“ Sprach er und blickte dabei in die Runde.
      Natürlich hätte sich jeder der Orks bereitwillig angeschlossen, doch noch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, sprach eine rauchige Stimme aus der Richtung des Höhleneingangs „Erlaubt mir zu sprechen hoher Schamane der Orks.“
      Vol’Jin drehte sich langsam um und erblickte eine schmale Gestalt im Höhleneingang.
      „Und wer seid ihr das ihr mich sprechen wollt?“ fragte Vol’Jin die Gestalt. „Ihr seid kein Feind sonst wäre es euch nicht gelungen an den Wachen vorbeizukommen. Wenn ihr also ein Freund seid, noch dazu ein Freund mit Neuigkeiten in unserer Not, so beeilt euch zu sprechen.“

      Die Gestalt betrat behände die düstere Höhle. Sie war etwas kleiner als ein normaler Ork, auch lange nicht so schwer. Die Kleidung und Hautfarbe war ganz in grün und schwarz gehalten, ein Zeichen für die Verbundenheit mit der Natur. Sein Gesicht war dem eines Nachtelfen nicht unähnlich, die Nase langgezogen, die Ohren spitz, nur die schnell umherzuckenden Augen ließen eher auf einen schnellen Jäger schließen. Das Auffälligste an der Gestalt waren jedoch seine Haare. Sie standen wie ein Kamm in einem schmalen Streifen von seinem Kopf ab.
      „Mein Name ist Jahrakral. Ich bin der Anführer der Trolle und ich will mich eurer Truppe anschließen!“

      Vol’Jin musterte den Neuankömmling. Er hatte zwar erkannt das es sich dabei um einen der Waldtrolle handelte, jedoch hatten sich diese Wesen nie für die anderen Völker interessiert. Sie lebten unter ihresgleichen in den Wäldern Kalimdors und gingen großen Kriegen aus dem Weg, galten jedoch als exzellente Krieger.
      Als hätte Jahrakral gespürt was der Schamane dachte, zog er blitzschnell eine kleine Axt aus seinem Gurt und warf diese, noch bevor die umstehenden Orks hätten reagieren können, in einen Holzpflock an der Gegenüberliegenden Höhlenwand.
      „Ich bringe euch nicht nur meine Kampfkraft,“ zischte der Troll in die Runde, „sondern ich bringe euch auch zwei Wesen welche ich nicht weit von dieser Höhle beobachtete. Die beiden besiegten mühelos eines der Steinwesen!“ Jahrakral war während er dies sprach zu dem Holzpflock gegangen und zog nun seine Axt wieder aus dem Stamm.
      „Ich denke auch sie könnten nützlich sein für eure Mission,“ sagte er verschmitzt.

      Kapitel 6 – Demnoks Wahnsinn

      Ein dunkles Stöhnen ließ Demnok erwachen.
      Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, das Licht in der Höhle war sowohl bei Tag als auch bei Nacht nur diffus und schummerig. Er versuchte sich zu erinnern was als Letztes passiert war.
      Die Erinnerungen überschwemmten ihn bevor er dagegen ankämpfen konnte.
      Sie waren tot, seine letzten beiden Kameraden waren an ihren Verletzungen, der Kälte, der Feuchtigkeit und dem Nahrungsentzug gestorben. Es war besser so gewesen, sie hatten die letzten Stunden ihres Daseins schrecklich Qualen erleiden müssen. Der Feind der sie gefangen hielt hatte sich geweigert ihr Leiden zu beenden, so hatte Demnok sich diesem annehmen müssen. Er hatte es schnell gemacht, so schnell wie es seine Kräfte in dieser blockierten Zelle zuließen. Trauer überkam ihn, bedächtig richtete er sich auf.
      Ein eiskalter Schauer lief plötzlich über seinen Rücken. Irgendetwas stimmte hier nicht.

      Mit einem Mal wurde Demnok bewusst woher das Stöhnen kam.
      Mit weit aufgerissenen Augen sah er wie sich seine toten Kameraden langsam aufrichteten. Bei dem einen öffneten und schlossen sich bereits die Hände, der zweite, dem der Arm fehlte, richtete langsam seinen Oberkörper unter dem Laken auf. Der dritte hatte bereits begonnen, sich langsam auf die Beine zu stemmen.
      Demnok war gelähmt von dem Schrecken den er erblickte. Er hatte damals gegen die Untote Geißel gekämpft, hatte Hunderte der grausam Wiederbelebten eigenhändig getötet, doch die eigenen Kameraden auf diese Weise ins Leben zurückgeholt zu sehen schockierte den Schamanen.

      Er hatte die Gestalt erkannt die ihn gefangengenommen hatte, ein untoter Lord. Wenn er sich Recht erinnerte viel ihm sogar der Name des Monsters wieder ein. Abbadon, der Lord von Avernus, genau das war es. Das musste sein Werk sein, ein widerlicher Trick um ihn zu verwirren oder ihn mit den eigenen Kriegern auszuschalten. So leicht würde sich Demnok Lannik nicht geschlagen geben. Er war der Häuptling dieser Orks. Er war der mächtigste Schamane seines Stammes. Er würde nicht durch die Hand von drei Untoten sterben!

      Geschickt stütze er sich auf seinen Stab und stellte sich somit den Untoten Orks entgegen.
      Diese hatten sich alle aufgerichtet und kamen mit langsamen Schritten auf Demnok zu. In ihren Augen sah Demnok die Begierde nach frischem Fleisch, Erinnerungen an die vielen Toten und verlorenen Freunde in den Kriegen gegen die Untote Geißel flammten in Demnok auf und schürten seinen Hass auf die ehemaligen Kameraden.
      Der Schamane murmelte ein paar Worte in einer geheimen Sprache und richtete seinen Stab auf den Untoten der ihm am nächsten Stand.
      Mit einem ohrenbetäubenden Knall barst der Oberkörper des Orks nach Außen und verteilte die Innereien im Innern der Zelle. Demnok grinste vor Zufriedenheit über die Wirksamkeit seines Zaubers.

      Doch was war das? Sein Blick verschwamm, die Untoten Krieger verblassten zusehends und wie aus weiter Ferne hörte er die vertraute Stimme eines seiner Kameraden.
      „Häuptling! Was habt ihr getan?“
      Es war als würde er aus einer Trance erwachen, ihm wurde bewusst das vor ihm einer seiner Kameraden stand, doch der Schamane konnte seinen Augen keinen Glauben schenken. Der Ork war lebendig und schüttelte den Schamanen, schrie ihm Wörter in einer scheinbar fremden Sprache entgegen.
      Demnok verstand ihn nicht, er war verwirrt. In seinem Kopf kreiste die Frage was mit den Untoten plötzlich geschehen war.
      Sein verschwommener Blick fiel auf den Boden ein paar Meter vor ihm. Dort lag der noch zuckende Leib eines seiner Kameraden, sein gesamter Oberkörper war aufgeplatzt. Das Blut und die Gedärme tropften immer noch von der Decke und den Wänden der Höhle.
      Mit einem letzten röchelnden Aufbäumen sackte der Körper des verletzten Orks in sich zusammen.
      „Was habe ich nur getan?“ flüsterte entsetzt der Schamane.

      Mit einem Schrei wurde Demnok wach. Die Bilder seines makabren Traum durchströmten immer noch seinen Geist und ließen ihn schwindeln.
      „Es war nicht die Wirklichkeit,“ stöhnte Demnok erleichtert.
      Er versuchte sich in der Höhle zu orientieren, blinzelte um die Müdigkeit aus seinen Augen zu vertreiben. Langsam wurde sein Blick klarer, die Schatten des Schlafes zogen sich zurück in die unwirkliche Welt aus der sie kamen. Demnok zuckte zusammen.

      Auf dem Boden vor ihm lagen die aufgeplatzten Körper zwei seiner Kameraden.

      Der Schamane schluckte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.
      Wie benebelt schweifte sein Blick zu der Bahre in der Ecke, auf der sein letzter Kamerad lag.
      Der tote Ork unter der Decke bewegte sich.
      Langsam richtete Demnok seinen Stab auf die Bahre und begann seinen Zauber zu weben.

      Wieder schrak der Orkschamane auf.
      Sein Geist war verwirrt, seine Nerven surrten wie gespannte Drahtseile, sein Kopf schmerzte und in seinem Körper war eine Müdigkeit, als hätte er sein Wochen nicht geschlafen.
      Voller Panik sprang Demnok auf, jederzeit bereit gegen einen weiteren Feind, mit aller ihm zur Verfügung stehender Macht, vorzugehen.
      Die anderen Orks waren nicht mehr da, in der gegenüberliegenden Ecke der Zelle hockte eine regungslose Gestalt, verbarg sich im düsteren Schatten vor dem Blick des Schamanen.
      „Wer bist du?“ brüllte Demnok der Gestalt entgegen und richtete seinen knorrigen Holzstab auf sie, bereit jederzeit einen Zauber zu schleudern.
      Die Gestalt in der Ecke rührte sich nicht, doch Demnok spürte den Blick von kalten Augen auf seinem Körper.
      Den Blick von kalten, untoten Augen!
      Noch bevor er einen Spruch aussprechen konnte, stürzte sich die Gestalt mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn.
      Demnok sah die verfaulten Gesichtszüge, roch den bestialischen Atem als die Kreatur sich auf ihn warf und ihn zu Boden rang.
      Messerscharfe Klauen bohrten sich mit gigantischer Kraft in sein Fleisch. Der Schamane schrie vor Schmerzen auf, versuchte die Gestalt mit seinem Stab von sich zu schleudern, doch sie war zu stark.
      Geifernder Sabber des untoten Monsters tropfte aus dem zähnebesetzten Maul auf ihn nieder, die Kreatur klappte ihr Mundwerk auf, Demnok erkannte den Plan der Bestie. Sie wollte seinen Kopf abbeißen und ihn bei lebendigem Leib auffressen. Der Schamane schrie wieder, diesmal den Schrei der Angst vor dem Tod und bäumte sich mit all seiner Kraft auf. Doch das klaffende Maul der Bestie kam unaufhaltsam auf ihn zu. Der Pestatem verschlug Demnok die Sinne, die wild zuckenden Augen des Monsters stierten auf sein nächstes Mahl.
      Doch noch bevor die Zähne des Monsters sich in seinem Schädel versengten erwachte Demnok panisch schreiend auf dem Boden der Zelle.
      Er war wieder allein.

      Abbadon lachte. Er lachte wie er seit langem nicht mehr gelacht hatte.
      Mit eiskalter Begeisterung beobachtete er den sich unruhig hin und her werfenden Demnok in der Ecke der Zelle. Der Lord spürte die Verwirrung im Geist des Schamanen, spürte die Angst und die Verzweiflung die in Demnok loderten.
      Nicht mehr lange und der Schamane würde ihm genauso Untertan sein wie Roshan.

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    • Kapitel 7 – Der Rat

      „Hört mich an!“ donnerte Rexxars Stimme durch die Höhle. „Wir sind auf der Suche nach Demnok Lannik, dem Führer dieses Stammes. Wir bringen wichtige Nachrichten von Thrall, dem großen Kriegshäuptling!“
      Die Orks in der Höhle schwiegen betroffen. Rexxar sah verwundert zu Aggron und zu Jahrakral.

      Sie waren kurz nach ihrem Kampf mit dem Golem von dem verhältnismäßig kleinen Troll angesprochen worden. Aggron hatte sich dabei derart erschreckt, das er sofort einen weiteren Feuerball auf ihn schleuderte, nur knapp hatte Jahrakral in Deckung springen können. Erst nach mehreren Minuten und vielen Beteuerungen von Rexxar, das es bestimmt nicht die Absicht des Ogers gewesen war ihn zu verbrennen, ließ er sich überzeugen sein Versteck zu verlassen und mit ihnen zu reden.
      Von ihm erfuhren die Beiden ebenso von dem Angriff der Golems auf das Lagers der Orks als auch den Grund warum er sich der Streitmacht der Orks anschließen wollte.
      „Wir Trolle sind zu wenige. Und wir können nicht zaubern. Wir sind Wesen der Natur und die besten Krieger dieser Welt, dennoch können unsere Äxte gegen die Steinernen Riesen nichts ausrichten.“
      Also schickten sie Jahrakral aus, ihren besten Krieger, um zum ersten Mal in der Geschichte der Trolle die Hilfe von einer anderen Rasse zu erbitten.
      Im Moment saß Jahrakral in einer Ecke der Höhle und schaute sich misstrauisch zwischen den Orkischen Kriegern um. Sein Blick wanderte immer wieder zu dem dicken Oger auf der anderen Seite der Höhle, so als würde er doch nicht ganz darauf vertrauen das sein Angriff nur ein Versehen war.
      Aggron lehnte träumend an der Höhlenwand. Einer seiner Köpfe nagte an etwas das wohl mal ein Schwein gewesen war, der andere Kopf hatte die Augen geschlossen und schien hoch konzentriert Zauberformeln zu aufzusagen. Als der murmelnde Kopf kurz die Augen öffnete, warf Rexxar ihm einen strengen Blick zu, worauf dieser sich verlegen räusperte um dann den anderen Kopf anzupflaumen jetzt doch endlich mal zuzuhören.

      „Demnok ist verschollen.“ Sprach eine kratzige alte Stimme.
      Zwischen den Orks bildete sich eine schmale Gasse durch die ein alter Schamane schritt, behängt mit allerlei seltsamen Dingen für seine Voodoo Künste. „Seit fast einer Woche habe wir unseren Häuptling nicht mehr gesehen. Er zog aus um Roshan zu suchen. Den Herrscher der Golems.“

      „Ihr müsst Vol’Jin sein, der Berater Demnoks. Thrall sprach von euch.“ erwiderte Rexxar.
      Vol’Jin blieb vor dem Halbork stehen und musterte ihn von oben bis unten mit seinen alten aber wachen Augen „Ich sah den großen Kriegshäuptling seit vielen Jahren nicht mehr, diente ihm aber lange Zeit als Späher. Doch was treibt einen Halbork dazu Nachrichten von ihm zu überbringen? Ich dachte das Geschlecht der Mischlinge zwischen Ogern und Orks sei seit Generationen ausgestorben. Dein Volk hat uns immer treu zur Seite gestanden, wir waren Brüder in den alten Tagen.“
      Vol’Jin wandte sich Aggron zu.
      „Seid gegrüßt großer Magier. Ihr ehrt meinen Stamm durch eure Anwesenheit.“
      Aggrons linker Kopf neigte sich als Zeichen des Respekts. Der Rechte ließ kurz von seinem Mahl ab und versuchte mit vollem Mund zu lächeln.
      Vol’Jin grinste und blickte zu Jahrakral. „Und hier sitzt eine Besonderheit. Ein Abgesandter des stolzen Volkes der Waldtrolle. Auch dir gilt mein Gruß“
      Jahrakral nickte Vol’Jin mit ernstem Gesicht zu.

      Der Schamane stieß mit seinem Stab laut auf den Boden. Die Augen aller Anwesenden fixierten den alten Ork.
      „Meine Freunde! Abgesandte der verschiedenen Völker! Es herrscht große Not in unserem Stamm!“ donnerte Vol’Jins Stimme durch die Höhle. „Seit Dekaden waren die Wesen der Erde nichts als die Wächter der Steine! Doch nun sind sie zu einer Bedrohung für uns geworden, einer Bedrohung, die die Existenz unseres Stammes betrifft. Wir müssen Roshan finden und mit ihm hoffentlich auch den Grund für dieses Chaos.“
      Vol’Jin drehte sich zu Jahrakral und sah ihm tief in die Augen „Bist du bereit dich meiner Suche nach Roshan anzuschließen?“ Der Troll erwiderte den Blick ohne mit der Wimper zu zucken.
      „Ich schließe mich eurem Ruf an.“ zischte er leise.
      Für einen kurzen Moment sah Rexxar die geballte Wut in den Augen des Trolls und er begriff wie viel Leid auch der Stamm Jahrakrals erlitten haben musste. Er spürte den Blick Vol’Jins auf sich lasten.
      „Und ihr großer Halbork? Ihr habt eine Nachricht vom Kriegshäuptling und ich weiß das Thrall gewünscht hätte, das nur Demnok diese Nachricht bekommt. Wenn ihr ihn sehen wollt, so müsst ihr mit mir kommen.“
      Rexxar nickte als Bestätigung. Thrall hatte ihm eingeschärft die Nachricht nur Demnok, und wirklich nur ihm zu überbringen. Erst der bestätigte Tod des Häuptlings würde einen neuen Empfänger der Nachricht bestimmen. Leider bedeutete in diesem Fall die Bestätigung des Todes in etwa, dass Rexxar den Leichnam gesehen haben musste. Er hatte keine Wahl.
      „Ich folge eurem Ruf, Schamane.“ sagte er zerknirscht. Er hatte gehofft die Nachricht schnell überbringen zu können, nun aber zog er aus in einen Krieg gegen steinerne Ungetüme.

      Als letztes wandte Vol’Jin sich Aggron zu. Doch noch bevor etwas sagen konnte, bölkte der Rechte Ogerkopf durch die gesamte Höhle.
      „Auch ich folge dem Ruf!“
      „Du Idiot, er hat dich doch noch gar nicht gefragt!“ schimpfte der Linke Kopf sofort los.
      „Wieso? Wir kommen doch eh mit, je früher also wir losziehen, desto besser!“ wetterte der Rechte dagegen.
      „Du hast wirklich noch weniger Grips als eine faulige Schlammmorchel!“ fauchte der Linke.

      Die kleine Truppe brach früh am nächsten Morgen auf. Aggron und Rexxar hatten die Nacht über ein paar Decken zugewiesen bekommen, welche vor allem Aggron dankend annahm. Schon nach wenigen Minuten durchdrang sein ohrenbetäubendes Schnarchen die Höhle.
      Rexxar hingegen wachte beim Feuer und sprach die halbe Nacht mit Vol’Jin über Thrall, den Angriff der Golems und den bevorstehenden Tag.
      Jahrakral hatte alle Decken und Feuerstellen abgelehnt und war nach dem Ende der Versammlung im Wald vor der Höhle verschwunden. Erst kurz vor Sonnenaufgang kam er wieder und ein seltsames Lächeln umspielte seine Gesichtszüge.

      Kapitel 8 – Der Aufbruch der Golems

      Ein riesiger Schatten näherte sich aus dem Höhlenausgang. Abbadon war jedes mal ergriffen, wenn sich der gigantische Golem Roshan näherte. Die Erde bebte unter dem Aufschlag der gewaltigen Füße des Steinernen Wesens. Abbadon und seine neuen Diener standen auf einen Berg nicht weit entfernt des Orkischen Lagers und warteten auf das Erscheinen Roshans.
      Endlich trat der Golem aus der Höhle ins Freie. Sein Schatten verdunkelte die Sonne, so gewaltig waren die Ausmaße des Urtümlichen Ungetüms.
      Um Abbadon herum standen die anderen Golems der Gegend. Er hatte beschlossen mit der Offensive gegen die übrigen Orks zu beginnen und diesmal sollte sich der mächtigste und kräftigste der Golems sich der Armee anschließen.
      Durch seine Gedanken sandte der Lord von Avernus die Bilder von Krieg und Verstümmelung an die umstehenden Golems. Nichts sollte überleben, sie sollten wüten, plündern, vernichten und alles zertrampeln was sich ihnen in den Weg stellen würde.
      Hinter seinem Rücken stand der alte Häuptling der Orks. Sein Anblick war nur noch ein Schatten seines früheren Daseins. Gebleicht und ausgemergelt von den Tagen in Gefangenschaft stützte sich der alte Schamane auf seinen Stab und murmelte unablässig wirres Zeug in einer fremden Sprache.
      Ein Aufschrei von Roshan brachte die Golems in Bewegung. Nichts würde sie stoppen bei ihrer erbarmungslosen Hatz auf die Orks. Jeder der sich ihnen in den Weg stellen würde, würde zermalmt werden von der unbändigen Kraft der Natur.

      Die vier Gefährten beobachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung.
      Nachdem sie aufgebrochen waren, fanden sie schnell die Spur zu den Angreifern. Man hätte sie auch nicht übersehen können, da die Golems auf ihrem Weg in das Lager ganze Schneisen in den Wald geschlagen hatten. Überall lagen ausgerissenen Bäume und tote Tiere herum, die der brutalen Gewalt der Naturwesen nicht rechtzeitig entkommen konnten.
      „Wir müssen diesen Wahnsinn stoppen bevor die Golems die Höhlen meines Stammes erreichen.“ flüsterte Vol’Jin seinen Gefährten zu.
      Die anderen nickten stumm in Anbetracht der gewaltigen Armee von mehreren Hundert Golems die in einiger Distanz an ihnen vorbeizogen, angeführt von der massiven Gestalt Roshans.
      Nachdem der Großteil der Armee abgezogen war, beobachteten die vier wie sich Abbadon und Demnok zurückzogen. Während Abbadon in die Höhle ging, lief Demnok zum Waldrand und blickte wie in Trance in die Tiefe des Waldes. Noch immer murmelte er scheinbar vor sich hin.

      „Ich werde versuchen zu Demnok vorzudringen, vielleicht kann ich den Fluch der auf ihm lastet von ihm nehmen.“ sprach Vol’Jin.
      „Dann werde ich euch dabei unterstützen.“ zischte Jahrakral und zog seine blitzenden Äxte.

      „Dann übernehmen wir wohl dieses untote Ding in der Höhle.“ sagte Aggrons rechter Kopf und wandte sich zu Rexxar.
      Der Halbork grunzte zufrieden und wog seine Äxte in den Händen. „Einer weniger von dieser Untoten Plage wird der Welt nur gut tun.“
      Die Gefährten nickten einander noch kurz zu bevor sie sich jeweils von verschiedenen Richtungen dem Gipfel näherten.

      Vol’Jin plante eine direkte Konfrontation, vielleicht lies der alte Häuptling ja noch mit sich reden und konnte bekehrt werden. Zielstrebig marschierte er direkt auf den Schamanen zu, den knurrenden Jahrakral im Nacken.

      Rexxar und Aggron schlichen sich hingegen rechts an dem Blickfeld Demnoks vorbei und gingen in der Nähe des Höhleneingangs in Position. Sie wollten erst abwarten wie der alte Häuptling auf den Anruf von Vol’Jin reagieren würde.

      Kapitel 9 – Die Schlacht beginnt

      Als Vol’Jin nur noch wenige Meter von Demnok entfernt stand trat er aus dem Schatten und blickte dem anderen Schamenen in die Augen. Noch bevor er ein Wort von sich geben konnte, zuckte Demnok unter Qualen zusammen, doch seine toten Augen fixierten Vol’Jin voller Hass und Wut.
      Er richtete sich auf, erhob seinen Stab Richtung Himmel und schrie heraus „Erde und Feuer, hört meinen Ruf!“
      Ein schneidender Wind kam plötzlich auf welcher sich innerhalb von wenigen Sekunden zu einem eisigen Orkan steigerte. Der Himmel verdunkelte sich, wie ein gewaltiger Strudel wurden die Wolken am Himmel im Kreis gewirbelt, helle Blitze durchzuckten die plötzliche Dunkelheit und ein gewaltiger Donnerschlag lies die Erde zittern.
      Vol’Jin stand wie vom Schlag gerührt, so etwas hatte er noch nie gesehen. Diese unglaubliche Kraft erschreckte den alten Berater und lies sämtliche Hoffnung auf eine friedliche Begegnung mit dem alten Häuptling schwinden.
      „So sei es! Dann stehen wir uns nun also als Feinde gegenüber!“ dachte sich grimmig der Schamane und begann einen tödlichen Zauber zu weben.

      Jahrakral hatte diesen Ausdruck in den Augen Demnoks schon einmal gesehen, damals, als die Untote Geißel auch seine Dörfer angriff. Dieser Schamane dort vor ihm war nicht mehr zu retten. Nur der Tod würde die Qualen dieses Wesens beenden. Mit Argwohn beobachtete er für einen kurzen Moment die magischen Winde und den verdüsterten Himmel. Mit seinen scharfen Augen sah er das Unheil, das auf Vol’Jin und ihn nieder raste noch bevor es der Schamane tat.
      Blitzschnell sprang er zu dem Schamanen und riss ihn in Deckung.
      Vol’Jin blickte verwirrt zu dem Troll, dann sah die brennende Kugel die aus dem Loch im Wolkenstrudel herunter raste.
      Mit einem ohrenbetäubenden Knall schlug der Infernale in den Boden ein und hinterließ einen tiefen Krater. Staub und Dreck spritze um die beiden herum, brennende Stücke der Kreatur trafen die Beiden am gesamten Körper.
      Jahrakral und Vol’Jin erblickten mit Grauen wie sich eine steinerne Hand, umzüngelt von giftig grünen Flammen am Rande des Kraters festhielt. Langsam richtete sich das Wesen aus einer anderen Welt auf und blickte auf die beiden kleinen Gestalten am Boden herab.

      Als Rexxar sah, wie der alte Schamane mit seinem Zauber den Himmel verdunkelte und den Infernalen rief, wollte er aufspringen und seinen Gefährten zu Hilfe eilen. Gegen eine solche Ausgeburt der Hölle konnten die beiden allein keine Chance haben.
      Doch Aggron hielt ihn zurück, „das ist nicht unser Kampf!“ raunte er ihm zu und nickte in Richtung der Höhle in der sich der Untote Lord zurückgezogen hatte.
      „Du hast Recht. Unsere Aufgabe liegt woanders.“ sprach Rexxar und sprintete, gefolgt von Aggron, zu der Höhle. Noch bevor sie den Eingang erreicht hatten, trat der Lord von Avernus aus dem Schatten und blickte sich um. Sein eiskalter Blick traf den Halbork und den Ogermagier.
      Aggron schrie seinen Zauber und schleuderte einen Feuerball auf den Untoten.
      Addadon erhob blitzschnell sein Schwert über seinen Kopf und ein leuchtender Schild umringte seinen gesamten Körper, an dem der Feuerball abprallte.
      Schnell drehte sich der Untote um und rannte Richtung Wald, wo vor ein paar Minuten die Golems verschwunden waren.
      „Der Bastard will sich die Golems zur Hilfe holen!“ schrie Rexxar und sprintete dem Lord hinterher.

      Der Infernale holte wieder und wieder mit seinen brennenden Pranken aus und versuchte die beiden Gestalten auf dem Boden zu zerschmettern. Geschickt warfen sich Vol’Jin und Jahrakral von Deckung zu Deckung, ohne jedoch überhaupt die Chance auf einen Gegenangriff zu haben.
      Denmok stand grausam lächelnd dahinter und beobachtete das brutale Katz und Maus Spiel seiner Kreatur.
      Mit einem lauten Krachen brach wieder ein Baum über Vol’Jin zusammen, im letzten Moment hechtete er seitlich vor dem einstürzenden Holz in Sicherheit.
      Er konnte sich gerade wieder auf die Beine stemmen als sich eine flammende Kugel um seinen Körper materialisierte. Vor Schmerzen schrie der alte Schamane auf. Die Flammen begannen langsam sich in seine Haut zu fressen, an einigen Stellen blickte schon das nackte, verkohlte Fleisch durch.
      „So leicht wirst du mich nicht töten!“ dachte Vol’Jin und begann unter Qualen seinen Voodoo Zauber zu murmeln. Ein rotes Leuchten entstand an seinen Füßen und breitete sich schnell um seinen Körper aus.
      Überlall auf dem Boden um den Schamanen herum entstanden glühende Runen und ein Licht entstand um die Flammenkugel und innerhalb weniger Sekunden heilten die Wunden an Vol’Jins Körper und seine Augen erstrahlten von der neuen Kraft.
      Doch da traf ihn die gewaltige Pranke des Infernalen von der Seite und schleuderte ihn meterweit gegen den nächsten Baum.
      Jahrakral sprang mit einem lauten Kriegsschrei aus dem Wald auf Demnok zu. Der alte Häuptling war zu beschäftigt mit der Flammenkugel für Vol’Jin gewesen und hatte den Troll für eine Sekunde aus den Augen gelassen.
      Der Troll sprang vom Boden ab und warf noch während des Fluges zwei Äxte auf Demnok. Seine Bewegungen waren unglaublich schnell, fast zu schnell für Demnok Augen, er versuchte zurückzuweichen und den tödlichen Wurfgeschossen auszuweichen, doch der Troll war schneller.
      Als Jahrakral vor ihm auf dem Boden aufkam, steckten schon eine Axt in seiner Brust und in seinem Bein. Der Troll blickte ihn für den Bruchteil einer Sekunde tief in die Augen, dann brach das Inferno los. Jahrakral benutzte seine Äxte jetzt direkt als Schlagwaffe und hackte mit atemberaubender Geschwindigkeit tiefe Wunden in Demnoks Fleisch. Die Äxte flogen so schnell auf Demnok nieder, das dieser nicht mals mehr in der Lage war sich zu bewegen.
      Mit einem lauten Schrei holte Jahrakral weit aus und hieb Demnok mit einem gewaltigen letzten Schwung den Kopf ab.

      Noch während das Blut aus dem Stumpf des zitternden Leibes spritzte, sackte der leblose Körper des Orkschamanen zusammen. Der Kopf kullerte noch ein paar Meter über den staubigen Boden, sein Blick immer noch voller Hass und Wut.
      Über und Über mit dem Blut besudelt blickte der Troll sich um. Das Adrenalin schoss noch immer durch seinen Körper, jeder Herzschlag wummerte dumpf in seinem Schädel wieder.
      Vor Anstrengung keuchend blickte Jahrakral umher, auf der Suche nach dem Infernalen.

      Eine gewaltige Faust umklammerte ihn noch bevor er sich umgedreht hatte und hob ihn in die Luft. Die Kraft des Monsters drückte mit aller Macht die Luft aus seinem Lungen. Unterbewusst nahm der Troll das Splittern mehrere Rippen wahr.
      Vor seinem Auge befand sich die brennende Kreatur, die Flammen seines Körpers brannten sich durch die Kleidung und verursachten höllische Qualen am Leib des Trolles.
      Der Infernale holte mit seiner hilflosen Beute aus und schleuderte sie mit unglaublicher Kraft von sich.
      Der Aufschlag brach Jahrakral das Genick. Noch einen Moment blieb er bei röchelnd bei Bewusstsein und sah wie der Infernale sich umdrehte und auf die leblose Gestalt Vol’Jins zustampfte, dann verließen ihn seine Lebensgeister für immer.

      Kapitel 10 – Die Jagd

      Die drei Gestalten hetzten durch den dichten Wald, immer der Spur der Golems nach. Von Sekunde zu Sekunde kamen Rexxar und Aggron den Lord näher. Die Feuerbälle, die Aggron auf den Untoten Abbadon schleuderte, wenn immer er in Sichtweite war, wurden noch immer von dem magischen Schild abgehalten. Doch lange würde er den Zauber nicht mehr aufrecht erhalten können.
      Plötzlich öffnete sich der Weg. Geblendet vom Licht blieben sie auf einer kleinen Lichtung stehen und versuchten die Spur des Gejagten ausfindig zu machen.
      Ein grüner Lichtstrahl schoss aus dem Dickicht auf Aggron, noch bevor er einen Abwehrzauber weben konnte, umhüllte ihn das grüne Licht und ließ ihn vor Schmerzen aufschreien. Benommen stolperte der Oger nach hinten und ringte um seinen Atem.
      Rexxars Blick war starr auf das Gebüsch vor ihm gerichtet, aus der der Lichtstrahl kam. Seine Äxte blitzten in seinem gespannten Händen und jede Faser seines Körpers erwartete den Kampf.
      „Einfältige Lebende!“ raunte es aus dem Wald. Das eisige Lachen des Lords von Avernus schallte über die Lichtung.
      „Denkt ihr wirklich ihr hättet eine Chance gegen mich?“ mit diesem Worten trat Abbadon aus dem Schatten. Sein Schwert Frostmourne leuchtete fahl im Sonnenschein.

      Rexxar spannte sich an. Er konzentrierte sich auf seine Umgebung, erbat Hilfe bei dem Kampf gegen diesen Feind der Natur. In seinem Geist antwortete ein Lebewesen.

      Langsam bewegte sich der Untote Lord auf den Halboger zu. Sein kaltes Grinsen lies Rexxar einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Diese Kreatur würde wohl kein leichter Gegner werden. Wieder hörte Rexxar die Stimme in seinem Geist, doch nun erkannte er auch zu welchem Wesen sie gehörte.
      Ein gewaltiger Eber kam aus dem Dickicht geschossen. Seine messerscharfen Hauer neigten sich zum Lord. Addadon hatte mit einem Angriff von Vorne gerechnet, die Attacke des Schweins kam völlig unerwartet. Mit einem schrillen Quieken sprang der Eber den letzten Meter auf Abbadon zu und noch bevor er reagieren konnte, riss das Tier seine Hauer nach oben und durchbohrte mit einem den Oberschenkel des Untoten.
      Abbadon schrie laut auf vor Wut über seine Unachtsamkeit während das Tier ihn über sich warf. Er landete unsanft mehrere Meter hinter dem Eber auf dem Boden. Blitzschnell richtete er sich mit seinem verletzten Bein wieder auf und stellte sich seinen Angreifen entgegen. In seinem Augenwinkel sah er, wie der Eber die Beine in den lockeren Waldboden rammte und mit einem weiteren Quieken auf ihn zusprintete.
      Vor sich sah er den Halbork, der mit schnellen Schritten auf ihn zugerannt kam und hinter ihm den dicken Oger, der sich von seiner Attacke erholt hatte und einen neuen Zauber vorbereitete.
      Alles verlief für Abbadon plötzlich wie in Zeitlupe. Das Schwein sprang vom Boden ab, die Hauer wieder bedrohlich auf seinen Leib gerichtet, Rexxar war nur noch Meter von ihm entfernt und holte mit seinen Äxten aus um seinen Schädel zu spalten, der Oger entließ seinen Zauber und ein gewaltiger Feuerball raste unaufhaltsam auf ihn zu.
      Abbadon schloss die Augen. Er lächelte. Seine Gedanken wanderten zurück zu den Tagen als er mit der Geißel plündernd durch Ashenvale zog. Er dachte zurück an die Zeit vor seinem Übertritt zur Untoten Plage. Wie naiv er doch gewesen war die Kräfte der Geißel zu unterschätzen. Damals glaubte er daran, das der Frieden das höchste und Schönste Gut der Welt wäre, seine Verbundenheit zum König war grenzenlos gewesen.
      Doch im Krieg traf er auf den Lichkönig, seinen Befreier. Seinen Erretter aus der Dunkelheit.
      Er würde heute nicht vernichtet werden. Seine Anstrengungen durften nicht umsonst gewesen sein. Und in seinem Unterbewusstsein hörte er ihn.
      Er spürte das Beben des Bodens.
      Er vernahm die Angst der Natur vor dem nahenden Ungetüm.
      Er fühlte die unbändige Kraft des Steinernen Herrschers.
      Abbadon wusste Roshan würde dank ihm nicht eher ruhen bis alle Lebewesen auf dieser Welt vernichtet waren. Langsam öffnete er die Augen und lächelte.

      Der Feuerball traf ihn an der Seite und zerfetzte seinen linken Arm. Er wurde von der magischen Kraft des Ogers komplett abgerissen und mehrere Meter fort gesprengt. Der Aufschlag lies ihn nach links taumeln, doch schon war der Eber an seinem Ziel und zerschmetterte ihm mit seinen Hauern beide Oberschenkel. Abbadon knickte nach vorne und blickte in die blutunterlaufenden Augen des Halborks. Rexxar riss seine beiden Äxte nach vorne. Der erste Schlag spaltete Abbadons Schädel, der zweite zerteilte den Knochen an seinem rechten Oberarm so das dieser abfiel.
      Immer noch lächelnd kippte der Lord von Avernus nach vorne. Langsam breitete sich eine große Blutlache aus dem aufgeplatzten Schädel und den Stümpfen des Untoten auf der Wiese aus und alle Pflanzen, mit denen es in Berührung kam, verdorrten sofort unter dem dicken, schwarzen Blut.

      Langsam wischte Rexxar das Blut von seinen Äxten.
      „Widerliches Zeug.“ Knurrte er. „Aber immerhin einer weniger.“
      „Stimmt!“ erwiderte Aggron. „Lass uns zurückgehen und nach den andern......“
      Abrupt hielt er inne. Die Beiden Köpfe sahen einander an.
      „Spürst du das auch?“ fragte der eine. Der andere nickte ernst.
      Auch Rexxar fühlte das etwas schreckliches in der Luft lag. Irgendetwas großes kam näher. Und es war schnell.

      Kapitel 11 – Die Hilfe eines Freundes

      „Wach auf Vol’Jin.“ sprach eine vertraute Stimme. Der sanfte Ton kam dem Schamanen bekannt vor, doch sein Körper wehrte sich vehement den Zustand der Lethargie zu verlassen.
      „Steh auf, alter Freund.“
      Wieder diese vertraute Stimme. Sie klang wie die eines Freundes. Vorsichtig versuchte Vol’Jin seinen Geist in die Wirklichkeit zurückzutreiben. Er fürchtete das die Schmerzen des Aufpralls vom Schlag des Infernalen ihn direkt wieder ohnmächtig werden ließen, doch zu seiner Verwunderung waren die Schmerzen verschwunden.
      Langsam öffnete er ein Stückchen seine Augen. Die Sonne stand hoch am Himmel, das gleißende Licht blendete ihm und ließ für einen Moment einen schmerzhaften Blitz durch seine Nerven fahren. Er blinzelte um sich schneller an das Licht zu gewöhnen. Vor seinen verschwommenen Augen funkelten Sterne und sein Geist gaukelte ihm die Erscheinungen von Nebeligen Wesen vor, die sich am Rande seines Blickfeldes tummelten.
      Er lag in mitten einer friedlichen Lichtung eines ruhigen Waldes. Vorsichtig ließ der alte Schamane seinen Blick schweifen. Die Lichtung war nicht die, die er erwartet hatte.
      War er schon tot? Hatte der grausame Infernale in schon in das Reich der Ahnen gesandt?

      Ein wohltönendes Lachen erschallte und erhellte für einen Moment die Lichtung.
      „Du solltest dein Gesicht sehen, alter Freund!“ gluckste eine Gestalt, nur ein paar Meter von Vol’Jin entfernt.
      Der Schamane starrte die bullige Gestalt vor ihm an. Sie kam ihm bekannt vor, doch konnte er sie noch nicht wirklich einordnen. Sein Geist war immer noch benebelt. Oder war der Ort hier so verschwommen? War er in einer Art Traum?

      „Du bist meiner Bitte aufzustehen immer noch nicht nachgekommen Vol’Jin mein alter Berater.“ Kicherte die Gestalt lustig.
      „Was ist los mit dir? Magst du nicht aufstehen und deinem alten Häuptling mal Feuer für seine Pfeife geben?“

      Vol’Jin konnte es nicht fassen, vor ihm stand die Gestalt von Demnok Lannik.
      Dieser hatte sich in der Zwischenzeit selbst eine kleine Flamme erzaubert und befeuerte damit nun eifrig seine lange Pfeife. Doch es war nicht der Demnok, wie Vol’Jin ihn zuletzt gesehen hatte. Der Häuptling schien jünger zu sein, seine Muskeln waren voll ausgebildet, kein Stock stützte ihn und sein Haar noch nicht grau sondern pechschwarz wie in seiner Jugend.
      Vorsichtig stemmte sich Vol’Jin auf die Füße und trat dem jungen Demnok entgegen.

      „Na also! So schwer war das doch nicht, oder?“ lachte der Häuptling.
      „Und nun hör mir zu mein Freund, es gibt ein paar wichtige Dinge die ich dir sagen muss.“
      Vol’Jin blickte in die tiefen, grünen Augen seines Gegenübers. Als er sie das letzte mal sah, waren sie zerfurcht vom Wahnsinn, durchsetzt von aufgeplatzten Adern, doch nun waren sie so freundlich und weise wie er sie von glücklichen Zeiten in Erinnerung hatte.

      „Demnok? Wie kann....“ stammelte Vol’Jin, doch der junge Häuptling fiel ihm ins Wort.
      „Wir haben keine Zeit mein Freund. Du bist weder sicher noch ist die Gefahr gebannt. Aber ich habe etwas für dich was sich dir als nützlich erweisen könnte.“
      Bei diesen Worten drehte er sich um und griff einen alten, knorrigen Stab auf, der hinter ihm im Boben steckte.
      „Nimm meinen Stab, mein alter Freund. Er hat mir immer Gute Dienste geleistet und kann nun auch dir helfen die Bestie, gegen die du kämpfst, zu besiegen.“
      Er überreichte Vol’Jin den alten Stab. Zögernd nahm dieser ihn entgegen und betrachtete ihn von oben bis unten.
      „Dieser Stab wurde aus einem Ast des Baumes des Lebens geschnitzt. Seine Kräfte können grenzenlos sein, wenn man sie nur rufen kann. Du hast gesehen welch grausames Wesen ich damit herbeirufen konnte, genauso kannst du diese Kreatur damit wieder vernichten.“
      Traurig blickte Demnok Vol’Jin in die Augen.
      „Ich muss dich nun verlassen mein alter Freund. Es tut mir Leid um die Qualen die ich bereitet habe.“

      Plötzlich fuhr Demnok erschreckt um, so als hätte er etwas gehört.
      „Du musst nun gehen! Ich kann dich hier nicht länger beschützen!“ drängte er.
      Mit diesen Worten wurde Vol’Jin schwindelig, die Gestalt des jungen Häuptlings entfernte sich von ihm in rasender Geschwindigkeit, die letzten Worte hallten immer noch in seinen Ohren nach. Es war als würde er von einem gewaltigen Sog nach hinten gezogen. Unaufhaltsam in wirbelnden Bewegungen fort von seinem alten Freund. Je weiter er sich entfernte desto stärker kamen wieder die Schmerzen in Vol’Jins Bewusstsein.
      Stöhnend erwachte er auf dem dreckigen Waldboden, seine Hände umklammerten den Stab Demnoks.

      Rexxar und Aggron rannten um ihr Leben. Gegen dieses Wesen hatten sie allein keine Chance. Der Ogermagier keuchte und hielt sich immer noch seinen blutenden rechten Arm. Seinen letzten Feuerball hatte er geschleudert um Rexxar eine Chance zur Flucht zu geben.
      Mit einer Urgewaltigen Kraft war der Herrscher der Golems aus dem Wald gebrochen und hatte sich noch im Lauf den Halbork gegriffen. Rexxar hatte nicht einmal blinzeln können, wie eine Flutwelle hatte der riesige Golem ihn mit den steinernen Pranken ergriffen und hochgehoben.
      Verzweifelt hackte der Halbork mit seinen Äxten auf die Brocken die ihn festhielten, doch nicht mal eine Kerbe hatte er der Kreatur zufügen können.
      Schon wurde er durch die Luft geschleudert, mit rasender Geschwindigkeit näherte sich der Erdboden. Er schlug mit dem Kopf auf und obwohl er einen harten Schädel hatte, benebelte es die Sinne des Halborks. Ein grausamer Schmerz durchfuhr seinen Körper und lies ihn aufkeuchen.
      Panisch warf er sich auf den Rücken, um auf den nächsten Angriff zu reagieren. Roshan stand schon über ihm und holte mit seinem Tonnenschweren Fuß aus um Rexxar zu zerquetschen.

      Ein Feuerball traf genau das Bein, das Roshan grade erhoben hatte und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er taumelte nach hinten und musste kurz sein Bein wieder aufstellen um nicht umzufallen. Statt wieder nach seinem Opfer zu treten, holte er diesmal weit mit seiner Faust aus und versuchte sein wehrloses Opfer am Boden zu zerschlagen. Blitzschnell rollte sich Rexxar unter der Niederfahrenden Gefahr hinweg. Sofort holte die Kreatur aufs neue aus um Rexxar zu zermalmen. Doch schon raste wieder ein Feuerball auf das Ungetüm zu. Statt auszuweichen verlagerte diese jedoch nur kurz ihren Schwerpunkt, und statt mit dem Hieb nach Rexxar zu schlagen, schleuderte sie die ankommende Feuerkugel auf Aggron zurück.
      Der Ogermagier erhob brüllend seine Keule und schmetterte damit den ankommenden Zauber in den Boden vor sich. Ein Haufen Schlamm und Geröll spritzte wie eine Fontäne aus dem Boden, als der Feuerball sich Metertief in den Waldboden bohrte.
      Rexxar nutzte seine Chance, sprang auf die Beine und rannte dem Oger und dem Wald entgegen. Vielleicht hatten sie in dem dichten Gebüsch eine Chance die Kreatur abzuhängen.
      Sein Gespür für Gefahren lies ihn sich plötzlich auf den Boden werfen. Ein scharfer Luftsog streifte über ihn hinweg, doch Rexxar sah das es ein großer Brocken war, den der Golem hinter ihm hergeworfen hatte.
      Aggron war nur leider nicht so schnell wie der Halbork. Der Gesteinsbrocken erwischte ihn an der Seite und riss seine Haut und Muskeln bis zum Knochen von seinem rechten Oberarm. Der Oger schrie auf, doch schon wurde er von Rexxar gepackt und in das Dickicht des Waldes gezogen. Die Flucht begann.

      Kapitel 12 – Die Macht des Stabes

      Vol’Jin richtete sich auf. Seine Hände umklammerten den alten Stab des Schamanen, der früher einmal sein Häuptling gewesen war. Ihm unbekannte Worte der Macht durchflogen seine Gedanken. Mit einmal wusste er was er zu tun hatte.
      Langsam drehte er sich zu der sich nähernden Gestalt des Infernalen um.
      „Du kannst mich nicht besiegen!“ schrie der Schamane dem zerstörungswütigen Wesen entgegen.
      Der Infernale holte aus, Vol’Jin blieb regungslos an seiner Stelle stehen und hob seinen Stab zum Schutz nach oben. Die gewaltige, brennende Faust der höllischen Kreatur prallte auf das Holz des Stabes.
      Doch statt den Schamanen umzuwerfen, zersplitterte die Faust des Wesens.
      Der Infernale schrie auf, er hatte nicht erwartet das dieses kleine Geschöpf ihm Widerstand leisten würde.
      Vol’Jin zog seinen Stab zurück und schloss die Augen. In seinen Gedanken flogen Worte, die er zwar nicht verstand, jedoch wusste er was sie bewirken würden.
      Er holte aus und rammte den Stab mit einem lauten Schrei in die Brust der Kreatur. Blendend helles Licht erstrahlte aus der tiefen Wunde im steinernen Fleisch des Infernalen. Schnell breitete es sich über die gesamte Brust des Monsters aus und fraß Risse in dessen Körper.
      Der Infernale versuchte zurückzuweichen, doch Vol’Jin murmelte weiter die mysteriösen Worte und hielt Schritt mit der Kreatur.
      Mit einem letzten Schrei und einem gleißenden Lichtblitz zerfetzte der Infernale in tausende Gesteinsbrocken.

      Sein Feuer erlosch und alles was von ihm übrig blieb war ein Haufen Staub, der sich schnell mit dem Wind auflöste.
      Stöhnend plumpste Vol’Jin auf den Boden. In seinem Geist dankte er seinem alten Freund Demnok, ohne den er die Bestie wohl nie bezwungen hätte.
      „Bitte lass es damit nun vorbei sein.“ murmelte er zu sich selbst. Doch was war das? Nicht weit von ihm war ein Poltern zu hören, das Bersten von Bäumen unter einem gewaltigen Druck, das Stampfen eines schweren Wesens.
      „Oh nein!“ entfuhr es ihm noch, als auch schon Rexxar und Aggron aus dem Wald gestürmt kamen.
      Hinter ihnen durchbrach Roshan die letzten Bäume zwischen sich und seinen Opfern. Mit einem lauten Krachen brach der Herrscher der Golems den letzten Baum einfach beiseite und trat auf die Lichtung.
      Vol’Jin sprang auf und rannte zu seinen Gefährten. Noch bevor Aggron ein Wort sagen konnte, begann der Schamane die Wunde an seinem Arm zu heilen. Dann drehte er sich langsam zu Roshan um.

      Mit großen Schritten näherte sich ihnen das Ungetüm. Der Aufprall der massiven Beine hinterlies tiefe Gruben im lockeren Waldboden.
      Vol’Jin stellte sich Roshan in den Weg und erhob seinen Stab. „Du kommst nicht vorbei! Die Macht des Lebensbaumes ist größer als die Deine! Gehorche mir, Herrscher der Golems!“
      Roshan blickte auf die winzige Gestalt zu seinen Füßen herab. Dann hob er langsam seinen Fuß und führte ihn über den Kopf des Schamanen. Blitzschnell lies er ihn niedersausen und zerquetschte den alten Berater zu einem blutigen Haufen.

      „NEIN!“ schrie Rexxar und stürmte wahnsinnig auf den Golem zu. Roshan holte mit seinem anderen Bein aus und trat dem Halbork gezielt den Kopf vom Leib. Wie ein Ball flog Rexxars Kopf tief in den Wald hinein, in seinen Augen sah man immer noch den verduzten Gesichtsausdruck als sich sein Schädel vom Rest des Körpers trennte.
      „Oh Oh.“ Grummelte Aggron und holte zu einem Zauber aus. In seiner Hand bildete sich wieder die helle Kugel und wieder riss der Oger seinen Arm mit einem lauten Schrei nach vorne.
      Doch nichts passierte. Sein Mana war alle denn er hatte seine Sobi Maske vergessen der Depp. Roshan zermatschte noch kurz den dummen, blauen Oger zu Brei und legte sich dann in seiner Höhle für ein paar hundert Jahre Schlafen. Seine Untertanen reinigten in der Zwischenzeit ganz Kalimdor von der unreinen Orkbrut und auch von allen anderen Lebewesen, auf das die Golems auf ewig in Kalimdor herrschen sollten.
      HEIL ROSHAN!

      Ende

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Berghutze ()

    • Juhu da ist sie!! :D :D

      Fanfiction FTW!!!! :hoppel :ok

      Es wurde ja auch in meinem Thread schon ordentlich rumgeheult, wann deine Story den endlich kommt^^

      Ich kenne Sie ja schon und kann Sie allen nur empfehlen. Ist wirklich gut und mit einem genialen Ende.

      Und nebenbei: Wenn ich nen Suchtberater aufsuche, pack ich dich gleich mit ins Auto :keks
    • Original von Berghutze

      „NEIN!“ schrie Rexxar und stürmte wahnsinnig auf den Golem zu. Roshan holte mit seinem anderen Bein aus und trat dem Halbork gezielt den Kopf vom Leib. Wie ein Ball flog Rexxars Kopf tief in den Wald hinein, in seinen Augen sah man immer noch den verduzten Gesichtsausdruck als sich sein Schädel vom Rest des Körpers trennte.
      „Oh Oh.“ Grummelte Aggron und holte zu einem Zauber aus. In seiner Hand bildete sich wieder die helle Kugel und wieder riss der Oger seinen Arm mit einem lauten Schrei nach vorne.
      Doch nichts passierte. Sein Mana war alle denn er hatte seine Sobi Maske vergessen der Depp. Roshan zermatschte noch kurz den dummen, blauen Oger zu Brei und legte sich dann in seiner Höhle für ein paar hundert Jahre Schlafen. Seine Untertanen reinigten in der Zwischenzeit ganz Kalimdor von der unreinen Orkbrut und auch von allen anderen Lebewesen, auf das die Golems auf ewig in Kalimdor herrschen sollten.
      HEIL ROSHAN!

      Ende


      dieses Ende besteht zu 100% aus "epic lulz"
    • lulz is nur ne seltsame Form von lol und das war nur eine etwas umständliche Art zu sagen, dass das Ende irgendwie zum Brüllen is :D

      ich finds vor allem so toll da es nen totalen Umbruch im Stil bringt mMn, da vorher ne was weiß ich wie lange Geschichte steht mit genauen Handlungsbeschreibungen und dann kommt plötzlich so ein banales Ende ala Zusammenfassung mit intressantem Vokabular : Alle sterben, Golems übernehmen die Welt und alle die nicht tot sind (also nur die Golems xD ) lebten glücklich und zufrieden
    • 16 Seite im OO Writer O.o
      Imba ^^
      Rückmeldung mach ich wenn ich sie gelesen hab - werden sich sicher ein paar uninteressante Stunden in der Schule finden :D

      Wir haben 100 Hacker und Hacksen gefragt: "Was die schrecklichste Programmiersprache, in der du je programmiert hast?"
      1. Java
      2. PHP
      3. Visual Basic
      4. BASIC
    • hmm...ganz nice kurzgeschichte, hätte mir vllt noch ein paar mehr charas gewünscht, vorallem is voljin auch ein troll xD, naja alles in allem echt gute geschichte mit einem ende, das mir persönlich nicht gefällt


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Hab sie jz einw enig gelesen und finde sie hammergeil geschrieben, werde aber erst morgen wirklich mit dem lesen anfangen da ich um dieseuhrzeit keinen nerv dazu habe auser ich hätte sie als richtiges buch ^^
    • Habe Post 1 Jetzt fast durch. Sehr schön geschrieben. Den Rest lese ich morgen, wenn ich munter bin. Schon mal ein großes Lob von mir. :ok

      Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."
    • Auch von mir fettes lob die story ist echt nett und gut geschrieben, aber das ende is der abschuss, das kamm so abrupt. und echt geil fand ich deine idee mit ogre magi, die 2 köpfe immer uneinig
      Yalaka: "Die gute alte Baseballschlägerentjungferung in der 10ten :)"
    • Danke für das viele Lob :D
      Hat mich ne Menge Arbeit und Zeit gekostet die Story zu schreiben, aber scheinbar war es das ja wert.

      "naja das ende fand ich nen bisschen plump"
      Tja, was soll ich dazu sagen? Ich kann nur versichern das ich von Anfang an geplant hatte die Geschichte nicht mit einem "Happy Ending" zu versehen. Wen das stört, pech gehabt :keks
      Ich persönlich find lustig so wie es ist.

      "hätte mir vllt noch ein paar mehr charas gewünscht"
      Sollte ich noch eine Geschichte schreiben - momentan habe ich da leider nicht die Zeit zu - dann werden definitiv mehr Charaktere vorkommen. Denke das die Story dann auch insgesamt länger werden wird als diese. Es hat mir doch sehr viel Spaß gemacht das ganze zu schreiben, ergo: hofft, das ich in der Zukunft mal wieder etwas Zeit finden werde um mir was neues einfallen zu lassen ;)

      "vorallem is voljin auch ein troll"
      Ja das stimmt wohl. Im Allgemeinen war ich da etwas *freier* bei den Charakteren als sich das einige vielleicht gewünscht hätten. Ich wollte mich halt nur nicht streng an die Beschreibungen der Helden halten - das fand ich dann doch langweilig - sondern meine eigenen Gedanken einbinden.

      "lulz is nur ne seltsame Form von lol"
      Danke das du das aufgelöst hast. Hab das Ganze erst für einen Vorwurf gehalten ich hätte irgendwo abgeschrieben. Wenn dir die Geschichte also einfach nur gefallen hat und du sogar das Ende lustig fandest: THX

      Eine Sache ist mir nur aufgefallen. Bis jetzt hat noch niemand einen Vorschlag für den Titel der Geschichte gemacht. Schade eigentlich, das war wirklich ernst von mir gemeint das ich keine Idee dafür habe. Aber vielleicht kommt das ja noch, so schnell geb ich die Hoffnung ja nicht auf :))
      Meine erste Kleine Geschichte zum Thema DotA
      und die zweite Die Zeichen der Vernichtung
    • Vorneweg erstmal Respekt!
      Wirklich sehr genial geschriebene Story.
      Auch vor allem vor dem Hintergrund, den ich jetzt einfach mal annehme, das du sowas nebenher als Hobby geschrieben hast ist deine Schreibweise schon recht professionell. Vor allem die Dialoge und Details sind finde ich sehr gut gelungen.

      Nun zur Kritik :) (muss auch sein)
      Neben oder wohl vor allem auch wegen deiner detaillierten Ausschmückung der Story wirken die Kampfszenen recht kurzweilig und teilweise kommt es mir vor als ob du diese Passagen so schnell wie möglich abhaken wolltest. k.A. vllt ist das auch so von dir gewollt, dann ist es einfach ne Geschmackssache ;) . Ansonsten kann man da ja auch ruhig mal bei andren "Schriftstellern" abschauen und durchlesen wie auch Kampfszenen detailliert ausgeschmückt werden können.

      Der Schluss :D
      Du hast schon in einer Rückmeldung geschrieben das diese so von dir von Anfang an beabsichtigt war, seitens No-Happy-End.
      Doch war auch der von einem anderen User schon bemerkte Stilumbruch beabsichtigt/nötig?
      Ich muss sagen das mich das Ende persönlich dann doch ziemlich enttäuscht hat, und mir persönlich eher das Gefühl gegeben hat als wäre dir am Ende die Lust am schreiben vergangen. Auch ein "bad-end" hätte etwas mehr Zeit verdient gehabt, denn ich finde es schade das eine 10 Seiten lange gut durchdachte Story in 5 Sätzen beendet wird.

      Alles in allem hab ich es aber genossen den Text zu lesen und ich muss sagen das es mich nahezu gefesselt hat wie die "großen" aller Tolkien/Heinz/Hohlbein etc.
      Für eine Kurzgeschichte echt genial und wenn die zwei Kritikpunkte nicht wären perfekt :)
      Ich würde mich über weiteren Stoff aus deiner Hand (deiner Tastatur) sehr freuen. Mach weiter so!
    • Super story... und das Ende kam nunja... wirklich.. überraschend^^. Aber komischerweise stört es mich nicht weiter. Muss mich den Lob von meinen Vorpostern anschließen. Wirklich schön und fesselnd geschrieben. GZ dazu :)
    • Wow! 1 jahr alt der thread :D
      Ich les es mir auch mal durch. Das 1. Kapitel hat mir schonmal ganz gut gefallen.
      Was ist denn aus deiner noch nicht fertigen Story geworden? hab gesehen, dass du manchmal hier noch aktiv bist.
      Hast du die andere geschichte hier schon gepostet oder ist daraus nichts mehr geworden?

      Edit: Ok.... bin fertig und ich muss sagen: die Geschichte war wirklich gut geschrieben aber ich fand, dass das Ende schon einem Skandal nahe kommt ;(
      Nicht unbedingt, dass es kein Happy End gibt, sondern einfach, dass es so primitiv geschrieben ist.
      er hat seine Sobi Mask vergessen... na super, enttäuscht mich wirklich...
      Kannste das Ende nicht nochmal umschreiben. Du könntest zum Beispiel Rexxar überleben und fliehen lassen, weil er von Vol'jin und Aggron gerettet wird.
      Danach flieht er zu Thrall um ihm von den Vorkommnissen zu berichten.
      Das wär ein Ende, das ok wäre.

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