Emotionslos blickte der Kultvater auf die knieenden Gestalten vor sich. Alle waren in lange dreckig-braune Roben gehüllt und murmelten – mal leiser mal lauter – unheilige Verse aus dem Grimmorium Chaoticum
Die Wände des Luftschutzkellerraumes waren mit seltsamen Symbolen verkritzelt und halbfrische Blutspritzer glänzten im Lichte der fahlen Öllampen. Der widerlich süsse Geruch von Weihrauch erfüllte die Luft und vernebelten einem die Sinne.
Der Kultvater schlug seine Kapuze zurück und enthüllte ein von Brandnarben entstelltes Gesicht. Seine langen schwarzen Haare waren fest zusammengebunden und sein rechtes Auge war durch ein sirrendes Bionic ersetzt worden. Das rote Licht der mechanischen Sehhilfe liess sein haiartiges Gesicht dämonisch wirken.
Er grinste.
Der Kultvater hob die rechte Hand, auf dessen Handfläche der achtzackige Stern des Chaos eintätowiert worden war, die Gemurmel verstummten und alle schauten auf um ihren Meister zu sehen.

„Meine Kinder...“, sprach er und sofort hingen alle wie durch Geisterhand an seinen Lippen, so süss, so schrecklich schön klang seine Stimme. „Meine Kinder, die Diener des falschen Imperators sind hierher unterwegs. Ein Verräter aus unserer Mitte, der bereits seinen gerechten Tod gefunden hat“ – er wies in eine dunkle Ecke, wo sich ein stinkender Haufen Fleisch befand, der offensichtlich so etwas wie ein Mensch gewesen war – „hat der Inquisition mitgeteilt, wo wir, die RECHTSCHAFFENEN, uns treffen.“

Er liess seine Worte eine kurze Zeit einwirken und schaute in die Runde. Das schwache Licht und der dicke Qualm des Weihrauches machte es schwer Gesichter zu erkennen, doch sein Bionic glich es wieder aus.

„Meine Kinder, ihr wisst was ihr zu tun habt. Lasst uns aufsteigen in die gesegneten Arme des CHAOS!“ Wie ein Mann zogen alle aus den Roben lange, geschwungene Opferdolche hervor und setzten sie sich an die Hälse.
„Öffnet die Augen und SEHT!“
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Die schwere Stahltüre wurde von mehrern Sprengladungen aufgesprengt und mit angelegten HE-Lasergewehren stürmten ein Dutzen Gardisten herein. Ihre schwere Rüstungen und angezogenen Gasmasken liessen sie gespenstisch aussehen. Ein jeder von ihnen trug auf ihrem Schulterpanzer ein stilisiertes „I“, was sie als Diener der heiligen Inquisition auszeichnete.
„Bereich gesichert, hoher Inquisitor, ihr könnt eintreten.“, schnarrte ein Gardist in seinen Vox-Transmitter und eine halbe Minute später tratt ein grosser Mann herein. Er trug über seiner Körper-Armaplastanzug einen langen Umhang, mit demselben Zeichen wie die Inquisitionsgardisten. Sein glatzköpfiges Gesicht zeigte einen melancholischen Ausdruck, als er das Szenario vor sich anschaute: Zwanzig vermummte Männer und Frauen, Mutanten und Metamenschen lagen vor ihm auf den Boden. Allesamt hatten einen langen Dolch in ihre Kehle gebohrt und damit ihren Lebenssaft auf dem Boden verspritzt.
Ein grauenhafter und ekelerregender Gestank breitete sich von dem gegorenen Blut aus und mehrere Soldaten kämpften mit dem Brechreiz.
Der Inquisitor liess seinen Blick auf das Ende des Raumes fallen und entdeckte hinter den Überresten eines zerschmetterten Holzaltars eine mit Blut geschriebene Botschaft an der Wand.

„Wir sehen uns, alter Freund, und wenn es in der Hölle sein muss.

-Joe.“