Angepinnt Leseliste - welche Bücher empfehlt ihr

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    • Flohmarktausbeute am Sonntag. Vandermeer, Weir, Lewis und Keyes sind für Bücherschränke/Geschenke.

      Sehr Happy bin ich mit Erdsee, Chaos Prinzessin, Arendt und der Mauer.

      Gespannt bin ich auf die beiden dicken Bücher Ideen und Der Mensch, die Nacht und die Sterne. Sollen mir als Recherchemittel für Kulturgeschichte dienen.

      Bei Hitchens weiß ich noch nicht was mich erwartet. Wie Dawkins hör ich dem ganz gern in Diskussionen und so zu. Als ich zuletzt der Blinde Uhrmacher noch Mal gelesen habe, ist mir aber schon klar geworden wie schlecht Dawkins eigentlich schreibt.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading


    • @LerYy

      Zuerst grob zum Inhalt und warum ich es dir vorschlage: Das Buch ist eine alternate history, die ~700 Jahre umspannt und als Ausgangspunkt nimmt, dass die Europäer durch die Beulenpest ausgelöscht werden. Die "frankische Zivilisation" geht also unter und im Laufe des Buches teilen dann Muslime und Chinesen die Welt unter sich auf. Ich fand interessant an dem Buch, sich einen weltumspannenden muslimischen Staatenbund vorzustellen. Natürlich entspricht der jetzt nicht deinen Vorstellungen von einem Staat, aber ich finde der Autor ist sehr gut in der Lage säkularisierte Muslime als glaubhaften, friedlichen Teil einer Weltgemeinschaft zu konzipieren. Tatsächlich ist das wohl sowas wie ein Steckenpferd von Robinson; in seiner Mars Trilogie (Hintergrund des Bildes) gibt es ganze plotlines um muslimische Mars Kolonisten und konkurrierenden Strömungen zwischen ihnen.

      Das Buch bedient sich eines Tricks, dass Charaktere wiedergeboren werden, aber tatsächlich ist es trotzdem eine Folge relativ wenig miteinander verbundener Episoden in verschiedenen Epochen. Mein Lieblingsabschnitt ist definitiv der "Alchimist", ein muslimischer Isaac Newton in Samarkand beim Doppelspaltexperiment.

      Ein thematischer Fokus des Buches ist das Leben der Armen und Entrechteten all diese Jahrhunderte hindurch und wie sie oft die Entscheidungen der Mächtigen ausbaden müssen. Das Buch ist stellenweise furchtbar grausam und hat definitiv auch ein paar trigger warnings verdient, aber am Ende ist Robinson ein Utopist und ich fand es sehr faszinierend, wie er es trotzdem schafft, am Ende in einer "guten" Welt anzukommen. Teilweise sogar besser als unsere.
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    • Emmi schrieb:

      Masterlist:
      1. Neverwhere by Neil Gaiman (1996) - Fiction, Fantasy
      2. Seveneves by Neil Stephensen (2015) - Fiction, Scifi
      3. The Martian by Andy Weir (2011) - Fiction, Scifi
      4. Neuromancer by William Gibson (1984) - Fiction, Scifi
      5. Medium Raw by Anthony Bourdain (2010) - Nonfiction, Memoir
      6. Of Wars and Wizards (2015) by Joe Ducie and co - Fiction
      7. The Book Thief by Markus Zusak (2006) - Fiction, Historical Fiction
      8. War by Sebastian Junger (2010) - Nonfiction, Account, Military, War
      9. The Quiet American by Graham Greene (1955) - Fiction, Historical Fiction, Anti-War
      10. The Power of the Dog by Don Winslow (2005) - Fiction, Historical Fiction, Crime, Thriller
      11. The Cartel by Don Winslow (2015) - Fiction, Crime, Historical Fiction
      12. The Last Question by Isaac Asimov (1956) - Fiction, Scifi, Short Story
      13. First Law by Joe Abercrombie (2006 - now) - Fiction, Fantasy
      14. Alexander Hamilton by Ron Chernow (2005) - Nonfiction, Biography
      15. The Intelligent Investor by Benjamin Graham (1949, 2003 Edition) - Nonfiction, Finance, Securities, Investing
      16. Thinking, Fast and Slow by Daniel Kahneman (2011) - Nonfiction, Psychology
      17. The Painted Man (AKA The Warded Man) by Peter V. Brett (2008) - Fiction, Fantasy, Horror
      18. Gullstruck island (AKA The Lost Conspiracy) by Francis Hardinge (2009) - Fiction, Fantasy
      19. 30 Second Philosophies by Julian Baggini, Kati Balog, James Garvey (2009) - Nonfiction, Philosophy
      20. Invisible Man by Ralph Ellison (1952) - Nonfiction, Social Commentary
      21. The Essential Hemingway by Ernest Hemmingway (1947) - Fiction, Story Collection
      22. Tomorrow, When the War Began by John Marsden (1993) - Fiction, War, Invasion Fiction
      23. Managing Nuclear Operations by Carter, Steinbruner and Zraket (1987) - Nonfiction, Military, Nuclear Warfare
      24. Vellum: The Book of All Hours by Hal Duncan (2005) - Fiction, Fantasy, Scifi
      25. Wolf Hall and its sequel Bring Up the Bodies by Hillary Mantel (2009 and 2012) - Fiction, Histroical Fiction
      26. The Immortal Life of Henrietta Lacks (2010) - Nonfiction, Science, Ethics, History
      27. Catch 22 by Joseph Heller (1961) - Fiction, Satire, War, Black Humour
      28. Slaughterhouse Five by Kurt Vonnegut (1969) - Fiction, Satire, War
      29. Zen and the Art of Motorcycle Maintenance by Robert M. Pirsig (1974, 2006 Edition) - Fiction, Philosophical
      30. Do Androids Dream of Electric Sheep? by Phillip K. Dick (1968) - Fiction, Scifi, Philosophy
      31. On Liberty by John Stuart Mills (1859, later editions) - Nonfiction, Philosophy, Political Theory
      32. A Theory of Justice by John Rawls (1971, Revised 1999) - Nonfiction, Political Theory, Philosophy
      33. Tender is the Night by F. Scott Fitzgerald (1934) - Fiction, Classics
      34. The Children of Hurin by J.R.R. Tolkien (2007) - Fiction, High Fantasy
      35. The Brothers K by David James Duncan (1992) - Fiction
      36. For Whom the Bell Tolls by Ernest Hemingway (1940) - Fiction
      37. Sometimes a Great Nation by Ken Kesey (1964) - Fiction
      38. Lamb by Christopher Moore (2002) - Fiction, Humor
      39. Bridge of Birds by Barry Hughart (1984) - Historical Fiction
      40. We the Drowned by Carsten Jensen (2006) - Historical Fiction
      41. Blood Meridian by Cormac McCarthy (1985) - Historical Fiction

      Ich hab das Jahr noch einiges vor mir. :fine:
      Wie gings mit der Liste eigentlich weiter? Irgendwas was davon besonder hervorgestochen hat? Besonders interessieren würden mich die non-fiction Bücher.
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    • Ist honestly ne Liste auf die ich einfach immer drauf gepackt habe was mir empfohlen wurde oder mir ins Auge gefallen ist. Einiges hab ich bis heute nicht gelesen.

      Managing Nuclear Operations ist mir beim drüber schauen aufgefallen. Es stammt noch aus Zeiten vor dem Mauerfall und ist ein interessanter Blick auf die Thematik. Aber da es von dutzenden Experten geschrieben ist, ist es auch Zäher als Kautabak. Und es ist über 700 Seiten lang.

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      Drink deep, and descend.
    • Update:

      roterbaron schrieb:

      mal wieder Zeit für ein "tell me what to read"
      bisher gelesen habe ich:

      Malcolm Gladwell - Outliers
      Martin Suter - Elefant
      Steve Jobs von Walter Isaacson

      bin gerade zu 30% in: Nicholas Taleb - Der Schwarze Schwan

      Theatherstück von Brecht wird nach meiner Recherche gerade nicht aufgeführt und werd ich dann wohl lesen.

      Outliers 11/10. Fand ich sehr nice. interessante Gedanken, nice geschrieben und unterhaltend ohne wirklich flach zu werden. Hab jetzt auf niederländisch bestellt und gebs meinem Chef weil der aufgehört hat zu lesen und ich das hervorragend finde um jemandem die Lust an Sachbüchern zu geben.
      Elefant: 9/10 einer der besten Romane die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Lovestory am Ende fand ich bisschen unnötig aber die hat nicht so viel Raum eingenommen. Ich nehme zwar nix für mein Leben mit aber war ein unterhaltsamer read. Würde wieder
      Steve Jobs: 7/10. Ich wusste vorher schon ein bisschen über ihn und seinen perfektionismus. Hat meine Haltung zu apple allerdings nicht verändert, allerdings die zu Pixar/Disney. solider read

      Schwarzer Schwan: bisher 6/10 obwohl es in den letzten Seiten etwas besser wird. Bisher hab ich das Gefühl, dass er sich oft wiederholt ohne irgendwas zu sagen. Das Konzept hat er gut erklärt aber viele Beispiele sind ein bisschen dünn und entwickeln halt irgendwie nichts. Zudem gibt es imo gedankliche Überschneidungen zu Ouliers sodass mir ein paar Sachen möglicherweise doppelt vorkommen. Vielleicht wäre das beim andersrum lesen nicht so aber bisher könnte man das Buch auf 50% einkürzen ohne Inhalt zu verlieren. Mal gucken ob sich das ändert.
    • hm tripplepost das schmeckt.

      review:
      schwarzer Schwan: das Konzept finde ich verständlich und anfangs gut erklärt. Später habe ich dann allerdings den Eindruck, dass er im wesentlichen belangloses Zeug schreibt. Also meine obige Meinung hat sich nicht geändert. Bereue nicht das gelesen zu haben und hab anscheinend ne kindleversion die seine beiden Bücher enthält. Deswegen war häufiger mal der Gedanke: "boah ich bin erst bei 40% und gefühlt wiederholt sich der Typ jetzt schon nur noch" war dann positiv überrascht, als ich nach 52% fertig war. Daher raufstufung auf 7/10


      Freiheit (Jonathan Franzen): Bester Scat-porn den ich je gelesen habe (war tatsächlich auch nur die eine Zeile). Ich hab am Anfang nicht so richtig geblickt, was mir das Buch sagen soll. Es erzählt die Geschichte einer Familie und beleuchtet dann die Hintergründe der einzelnen Personen um zu "erklären" wer warum wie geworden ist. Ich mag das wechseln der Erzählpersepektive sehr, weil das Charaktere nie als schwarz-weiss darstellt sondern quasi immer als grau. Das war schon das Stilmittel welches ich bei ASOIAF abgefeiert habe. Hier wird es allerdings nicht ständig gewechselt sondern es hat quasi jede Person einen Abschnitt mit verwebenden Elementen. Der Lachs ist ziemlich lang aber auch gut gebuttert daher 8/10

      Der gute Mensch von Sezuan (Brecht): Es geht ums ausnutzen und ausgenutzt werden. Am Anfang dachte ich, dass es um den "Niedergang" (Hauptperson startet schon in der Gosse) eines guten Menschen geht aber dann gabs ein paar Kniffe, die das abgewendet haben. Einer davon ist sogar imo noch humoristisch rassistisch: "alle chinesen sehen gleich aus". Eines der wenigen "klassischen" Werke bei denen ich wirklich wissen wollte wie es weitergeht. Ich sehe ein paar Unklarheiten und imo Logikfehler in dem Buch aber die Story ist schon nice. Was ich mitnehme ist, dass ich kein Wasserverkäufer sein will, wenn es regnet. 9/10


      Es war wieder ein Fest und es wird wiederholt. Wann weiss ich noch nicht aber danke für die Empfehlungen. Wenn jemand einen Hintergedanken hatte (und mir den mitteilen möchte) oder über ein Buch Redebedarf hat, dann können wir das gerne tun
    • bump

      hab letztens Project Hail Mary von Andy Weir gelesen.
      war sehr kurzweilig, unterhaltsam, gerade das richtige maß an science (hats sogar geschafft bei mir ein bisschen interesse zu wecken), und coole charaktere. dafür, dass der stoff echt viel tiefgang aufgibt, um seine story sehr unterhaltsam (teilweise lustig) zu erzählen, ist's ein echter page-turner gewesen.

      es geht darum dass die sonne langsam ihre strahlkraft verliert (minispoiler: ein interstellarer einzeller ist ins sonnensystem migriert und ernährt sich von energie. er isst sich auf der sonnenoberfläche voll und migriert dann zur venus, um dort in der CO2-reichen atmosphäre zu brüten, woraufhin die nächsten generationen dann wieder zur sonne zum fressen fliegen und so weiter). man stellt fest dass es in der umgebung der sonne einen stern gibt der von diesem einzeller ebenfalls befallen ist, aber irgendwie seine strahlkraft nicht verliert. es wird also auf der erde eine mission aufgestellt, um dorthin zu fliegen und eine "heilung" für die sonne zu finden. das ganze wird in zwei zeitsträngen erzählt, von denen beide jeweils ihre interessanten angles haben; einerseits das missionschaos auf der erde, andererseits der isolierte (?) protagonist im weltraum, der eine lösung finden muss. nicht unbedingt ein lifechanging hirnficker aber man geht am ende ein bisschen schlauer und gut unterhalten heraus und das ist mir die empfehlung schon wert.
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
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      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • bump

      hab letztens Red Mars von Kim Stanley Robinson gelesen. auftakt der Mars-Trilogie (Red Mars, Green Mars, Blue Mars).

      es ist science fiction, aber nur insoweit dass robinson aus dem kenntnisstand der 1990er jahre wirklich nur paar kleine schritte extrapoliert hat; alle verwendeten technologien existieren oder sind zumindest ohne große hirnakrobatik denkbar.
      die mars trilogie scheint mir wie ein wirklich sehr ambitioniertes projekt und das heißt, dass exposition und worldbuilding einen echt großen teil des buches ausmachen. es werden sehr viele personen und gruppen gezeigt die dem frisch kolonisierten mars alle was anderes abgewinnen wollen, seien es ressourcen für die langsam dahinriffende erde oder eine anarchistische utopie, oder einfach damit zufrieden sind auf einem riesigen forschungsobjekt zu wohnen.
      namengewitter ist ein bisschen real, man merkt allerdings schnell dass fast keine person die vorkommt ein wegwerfcharakter ist, was natürlich gut ist. was auch markant ist, dass ereignisse auf der erde signifikante treiber für den plot sind, aber robinson beschränkt sich ausschließlich auf die sichtweise von einigen der first hundred (kurzbezeichnung für die ersten hundert menschen, die die erste permanente siedlung auf dem mars begründet haben). das heißt also, wenn man vor einem kapitel steht, wo einer mal eben mit nem rover von siedlung zu siedlung gurkt um sich anzugucken wie andere gruppen auf dem mars so leben, dann sind die neuigkeiten von der erde bisschen spärlich eingestreut, weil der charakter ja auch nur das mitkriegt, was er im fernsehen sieht, oder eben was ihm erzählt wird.
      was zur folge hat dass man, je nachdem was man vom buch möchte, a) entweder bestens entertained ist, weil man das worldbuilding genießt, oder b) knapp die hälfte des buches darauf wartet bis sich im großen und ganzen was bewegt.
      ich poste das buch hier, weil es trotz des holprigen starts für mich am ende doch ein sehr geiler read war. der plot kommt, wenn man nicht aufpasst*, furchtbar langsam in die gänge, aber wenn er dann aufdreht - holy shit. konnte es nicht mehr aus der hand legen.
      ich muss auch absolut loben, dass red mars durch und durch glaubhaft ist. nichts hat out of place gewirkt. die diskussionen die geführt werden sind exakt die, die man sich vorstellen würde, wenn man tiefer über das thema "wir kolonisieren und terraformen den mars" nachdenkt. und dann, wie gesagt, hittet der plot an mehreren stellen ordentlich rein und am ende ist man geflashed.
      es endet mit einem cliffhanger, btw. den nachfolger Green Mars hab ich heute angefangen.


      * ich meins ernst. robinson nimmt sich viel zeit für die exposition aber er ist auch einfach ein irre intelligenter schriftsteller, hab mich an mehreren stellen so richtig bamboozled gefühlt.
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    • KSR ist echt wild was sein namengewitter angeht.

      New York 2140 it eins der 6 tief analysierten Werke in meiner Diss und das Ding hat easy doppelt so lange gedauert wie das Kapitel davor und das danach, einfach weil ich so gestruggled habe, den ganzen Wust irgendwie so zu strukturieren, dass das Kapitel nicht alle Dimensionen sprengt :ugly:

      Mars Trilogie noch nicht gelesen, steht aber definitiv auch auf der Liste.
      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • Ich würde gerne mein Audible Abo pausieren und habe aktuell 16 Credits :fresse:
      Die muss ich vorher verballern, damit sie nicht verfallen.

      Welche Audio Books könnt ihr empfehlen?
      Die Känguru Bücher und Sherlock Holmes hab ich schon.
      Deutsch oder Englisch ist egal, ich bevorzuge jeweils die Originalsprache.

      Vielleicht könnt ihr ja auch ein paar Vorleser empfehlen? Dann kann ich schauen was die so vertont haben und was mir gefällt holen. Stephan Fry und Rufus Beck sind bereits auf der Liste.
    • Maybe you should talk to someone - Lori Gottlieb war richtig gut vorgelesen imo und das Buch war auch sehr unterhaltsam

      I'm Glad My Mom Died - Jennette McCurdy - bin noch nicht fertig, aber bisher gut vorgelesen (vom Autor) und ziemlich interessant. Auch richtiger Vorteil für 1,5x Geschwindigkeitsfans, weil sie by default schon so schnell liest
    • Ich bin ja mit Beendigung meines Literaturwissenschaftlertums und der Karenzzeit von ca. 6 Monaten endlich wieder ans private Lesen rangekommen und hab mal damit angefangen, Murakami in Form der beiden Bücher nachzuholen, die ich unfreiwillig der Exfreundin meines besten Kumpels abgezogen habe, als sie plötzlich und endgültig aus seinem Leben verschwunden ist.

      Erstes Buch:
      Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

      Gut geschriebene und hinreichend originelle Variante des klassischen Bildungsromans. Habe danach den Hype um Murakami nicht ganz verstanden, aber war auf jeden Fall gut genug unterhalten, um noch eins zu lesen und wurde mit wachsendem Abstand eher besser als schlechter.

      7.5/10


      Zweites Buch
      Hard Boiled Wonderland und das Ende der Welt

      Whoa, komplett anderer Stoff. Zwei Timelines mit abstrakter, ziemlich minimalistischer Fantasy vs. teildystopische close-future-Science Fiction, komplett trocken vorgetragen und für mich in nem sehr gut funktionierenden Stil verpackt. Jetzt nicht das Uberbuch des Jahrhunderts, aber ich war schon sehr hooked, was sicher auch daran lag, dass ich nach dem ersten Buch auf keinen Fall mit sowas gerechnet hatte.

      8.5/10, would recommend


      Bin also allgemein recht angetan von dem, was Herr Murakami so produziert hat, nur über seine Enden müssen wir nochmal reden, die sagen mir nicht so zu.
      Empfehlungen für weitere Stilrichtungen des boys (oder vergleichbares) werden aber auf jeden Fall gerne entgegengenommen. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rob ()

      "Nimm das Messer runter! Als ich ihre Stimme imitierte, war es 1 Jokus."
      - Johannes der Echte

      "Diesen Künstler feier ich extrem! Er spielt ein sehr unkonventionelles Banjo."
      - Fas
    • bump

      hab gestern The Word for World is Forest von Ursula K. Le Guin fertig gelesen.

      ist ein kurzes buch, 113 seiten, aber dafür auch abartig heavy, was die thematik angeht. die menschliche kolonie New Tahiti hat bereits ein paar millionen humanoider bewohner, diese werden allerdings wegen ihrer kulturell bedingten friedfertigkeit scham- und rücksichtslos ausgebeutet und versklavt.
      bis sie es sich nicht mehr gefallen lassen und anfangen die menschen zu massakrieren.

      empfehlung geht ganz klar raus, wobei ich sagen muss dass das sowohl von der autorin als auch generell der härteste shit war den ich seit langem gelesen habe. hat auch (wie für Le Guin typisch, ich liebe sie einfach) sehr interessante kulturelle und philosophische gedankenansätze zwischendurch.
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
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    • Ich musste heute Nacht Project Hail Mary verteidigen. Ich übersetze es jetzt nicht, aber hier mein flammendes Plädoyer:

      Weir isn't a professional author.. yet! Do I read a lot of heavy and deep and profound books: heck yes. Did I love Project Hail Mary anyway? Yes!!

      I thoroughly enjoyed the book and so have sci-fi nut friends. I think you fit the target audience very well. The book is good at explaining and generally just nerding out about things. It's like talking to a fun teacher. A gimmick that will probably stay one of Weirs hallmarks.

      People complain about the character work. Yes, you don't get the most interesting characters or emotional developments. You read about a smart manchild, solving problems without guns or manipulating or strongmanning people. No boogeyman bad guys either Just trying to communicate and apply knowledge as best as possible. Every chapter is a puzzle, that an engineer like you or any STEM interested person can play along at. For me it was an intoxicating race between Ryland and me, who solves the problem first.

      Some premises or plot devices are difficult for some readers and I get that. But not every book has to be an intricate machine of cogs, pulleys and levers. They can easily just be speculative what ifs. Who cares if the amnesia didn't make any sense in our world? This is not our world, this is the world of PHM. I care much more about how the logic within a book is consistent with the rest of the book and I think Weir does a good job at keeping his settings tight. If you get bothered that much about a plot device in a scifi books, maybe fiction isn't your genre. I think in his next books Weir should lean a little more into fantastical elements to explain away devices like this in small doses. The bacteria is just one big plot device, that doesn't make all that much sense if you get really down to it, but everyone just accepted that it can store infinite energy, because that's what books do. Next time he writes a PHM he should just invent a space radiaton sickness that affects memory or something. Be a little goofy and cheeky with it.

      The dialoque is also kinda weak. I did not read the Martian expecting a deep dive into a troubled mind or two characters hammering out a treaty. Weir is good at good willed, cooperative and functional communication. People put off by it do not realize that you can not be an Astronaut if you cannot communicate in a friendly and calm manner like that. Yes the jokes are cringy. But in reality if you are stuck in a spinning tube of metal surrounded by nothing but complete death, you will quickly grow to love these stupid jokes that mask that reality. Weir is writing what he knows and picks settings in which it actually works. It is a very smart move on his part to have such isolated characters!

      There is popcorn literature about murdering woman in a swedish bog, fucking vampires and being an asshole at the coffee shop. And then there is popcorn literature that teaches you about the world or even science. Books that have a beautiful, positive message. Books that are just cute. And that is perfect. That's what good books do. And if they are that entertaining and get people to be interested in science? That's an art! Brilliant even! We NEED books like this. Fuck the haters.
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