Kreationismus, Intelligent Design und sonstiger christlicher Fundamentalismus

    • giles schrieb:

      Da ich kein Geld für populistische Bücher mit so reißerischen Titeln ausgebe, habe ich nur ein wenig drin geschmökert und hatte eben den Eindruck, den ich jetzt auch noch habe.
      Dabei sollte man doch gerade von unseren angehenden Physikern erwarten, dass sie sich mit der Materie beschäftigen und sie nicht nach einem oberflächlichem Blick über den Titel verurteilen, ohne den wirklichen Inhalt zu kennen. :)
    • Yce schrieb:


      "glauben" bedeutet schon "nicht wissen", was an sich alle weiteren diskussionen unnötig macht^^

      Hmm Theorie bedeutet auch nicht Beweis... das ist einfach dumm Worter auf ihre Bedeutung im gemeinen Sprachgebrauch zu reduzieren... wörter wie verzweckung werden in der gemeinen Sprache auch anders genutzt (wenn nicht gar nicht genutzt) als in der Fachsprache.
      Dennoch können wir Theorien vertrauen, weil sie nunmal das (zum zeitpunkt der ausrufung) wahrscheinlichste Wahrheitsbild in sich tragen... Glaube beinhaltet Vertrauen in die Wahrheit einer Aussage. Dem nach kann man an eine Theorie zb. glauben und man würde nichts falsch machen. Wissen gibt es nunmal nicht, sonst müsste die Physik die Grundlagen der Existens nicht mehr erforschen. Aber DER GLAUBE verträgt sich nicht besonders mit der Wissenschaft.

      BTW. Manche Wissenschaftler glauben an ETWAS, das geschaffen hat. deswegen gibt es auch die Hypothese über die Auserirdischen, die das Wachsen von Leben auf der Erde zumindestens unterstützt haben. Oder der Glaube an das Schicksal (was laut Definition eigentlich sogar existieren muss)... machne dieser abstrusen ideen sind recht interessant, manche gar nicht so abstrus. Aber selbst wenn man an sowas glaubt muss man nciht an unseren Gott glauben und selbst wenn ein teil des Christentums wahr WÄREN müsste man nicht alles glauben. Kreationismus und ID sind trotzdem Humbug und bereits als falsch bewiesen.

      WAS ich damit sagen will, ist das die Wissenschaft mit einem Glauben vereinbar ist, aber nicht mit DEM KOMPLETTEN GLAUBEN der christen.

      (die wissenschaft sagte einst, die erde sei flach :/) Vieles kann man noch nicht beweisen, weil uns der Blickwinkel fehlt,
      DER MENSCH DURCHLEBTE EINE EVOLUTION, DIE IHN ÜBERLEBEN LIES, NICHT EINE DIE IHN ZUM VERSTEHEN DES SEINS AUSZEICHNETE. das muss man sich einprägen, unsere Sinne und unser denkten sind nur durch zufall so gut, dass wir über soetwas überhaubt Philosophieren können. aber wieviel fehlt noch um ALLES zu verstehen.
      Keiner bekommt mit, dass unsere ach so tolle 3 dimensionalle welt doch mehr dimensionen hat. (7 wenn ich mich nicht irre, berichtigt mich ruhig, habs noch nicht studiert :D... Stringtheorie halt)
      wir sind nicht dafür gemacht diese weiteren dimensionen zu sehen und vllt sind wir auch nicht dafür gemacht ein gottähnliches Wesen zu sehen.

      Nur wurde schon oft genug bewiesen, dass der Christliche Gott als Schöpfer NICHT EXISTIEREN KANN :)

      danke für ihr verständnis
      Nice Meme

    • Puh, die Diskussionen werden hier immer niveauvoller, bald kann ich gar nichtmehr mitreden.

      Meine Meinung zu der Verknüpfung Wissenschaft und Glaube...
      Ich bin sicher nicht der klügste und schlauste Mensch auf der Erde; ich studiere einen Naturwissenschaftlichen Studiengang und war in der Schule auch von den "anderen" Naturwisenschaften wie Chemie und Biologie sehr angetan und meine deswegen, dass ich doch ein wenig Ahnung dadrinnen habe. Also würde ich mich eher in die wissenschaftliche Regie einordnen.
      Früher hätte ich gesagt: Jaja, Glauben hin oder her, die haben alle keine Ahnung, Wissenschaftler können alles beweisen.
      Nun: Es gibt soviele Sachen, die ich mir nicht erklären kann und davon ausgehe, dass ich sie auch nicht in dne nächsten 20 Jahren verstehen werde. z.B. das Phänomen "Urknall". Klar, irgendwas hat sich extrem verdichtet, irgendwann ist durch die extreme Energie irgendwas entstanden; haben wir alle schonmal gehört.
      Aber alles, was sich ausserhalb der Exosphäre abspielt, versteh ich nicht. Also ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass sämtliche Atome, aus deren beispielweise meine Nahrung besteht, irgendwann mal zu einem Stern gehört hat, der "gestorben" ist und dann seine Teilchen sich wieder zu einem Planeten oder irgendwas anderem verdichtet haben, aus dem dann irgendwie die Ursuppe entstanden ist.. in welcher aus anorganischen Verbindungen Peptidketten u.ä. wurden, aus denen heute meine Nahnung besteht.

      Aber so sehr ich das versuchen möchte zu verstehen, desto schwieriger wird es, die Zusammenhänge nicht einfach mit einer höheren Macht zu verbinden. Denn so (un)wahrscheinlich es für MICH klingt, wie das Universum etc entstanden ist, genauso (un)wahrscheinlich käme es mir vor, dass nicht irgendwas anderes dahintersteckt, was wir als Menschen ggf nicht vermuten können.

      Aber zumindest ein Glaube ist der Motor für die Wissenschaft. Ich tippe mal, dass James Watt ein gläubiger Christ war (oder was auch immer die da in Britannien genau sind), und er durch seinen Glauben und seinen kirchlichen Rückhalt immer die nötige Sicherheit hatte, zu "forschen", etwas zu entwickeln. [ich weiss, eine vage Theorie, und man soll mich als doof oder dämlich hinstellen, aber ich kann es mir gut so vorstellen].

      Wenn Glaube und Wissenschaft so unvereinbar wären, dann müsste ja alle Wissenschaftler strenge Atheisten sein; und das kann ich kaum glauben.
    • Wenn mir jemand erklärt, warum es den Urknall gab und was davor war, dann ist er mein Gott. Wenn er dann noch erklären kann, warum und wie Leben entstanden ist, umso mehr. Physikalische Theorien wurden schon oft widerlegt und/oder erweitert, genau so gibt es auch Dinge, die wir heute noch nicht verstehen. Genauso gut kann morgen jemand kommen und die Evolutionstheorie oder die Entstehung des Universums widerlegen.

      Soll jeder doch glauben woran er will und wenn diese Kreatonisten nur eine gewisse Mehrheit in Deutschland haben, dann wäre es nur folgerichtig, dass auch ihre Ansichten in der Schule unterrichtet werden müssten, da ich in meiner Schulzeit auch einige Sachen über Christen und andere Religionen lernen musste, das gehört dann einfach zur Allgemeinbildung. Ob es in Biologie sein muss, naja, aber ich frage mich auch warum Ullrik hier keine Links gepostet hat oder geht es nur um ein Gedankenexperiment? Ja, durch googeln habe ich rausgefunden dass es anscheinend vor einem Jahr mal jemand gab der das vorgeschlagen hat, aber was ist schon eine Person in der Politik und dumme Vorschläge in der Sommerpause schaffen es immer in die Medien, je schlimmer, umso mehr wird von den Medien darauf rumgeritten.

      Heutzutage wird zwar immer alles bewiesen, aber die Möglichkeit auszuschlagen, dass ein Gott die Welt vor 10 000 Jahren genau so erschaffen hat, wie sie heute ist, ist nicht auszuschlagen. Vielleicht wollte er uns auch nur veralbern und hat alles so entstehen lassen, damit wir an die Evolution glauben, wer weiß das schon?
    • fugo schrieb:

      Noch zu den gläubigen Wissenschaftlern...
      Darwin war sehr gläubig und wollte seine Erkenntnis erst nicht preisgeben, weil er Angst um die christliche Religion hatte.
      Darwin war zwar anfangs gläubig, ist allerdings durch seine Forschungen immer weiter vom Glauben abgefallen, der Tod seiner Tochter (glaub es war Tuberkulose) hat ihn allerdings vollständig vom Glauben an einen Gott abgebracht, was ihn dazu veranlasst hat, seine Schriften und Forschungen zu publizieren. Darwin als frommen Wissenschaftler zu sehen ist daher nur die halbe Wahrheit. Auch ist es bedenklich, was passiert wäre, wäre er nicht vom Glauben abgefallen. uU wären seine Schriften nie veröffentlicht worden.
    • wow wieder was dazu gelernt, hab mich mal vor 3 jahren damit befasst, also nicht mehr alles aktuell im kopf, aber ich weiß, dass ein anderer (name ist mir entfallen aber ich glaub es war Wallace), bereits die selbe entdeckung machte, und darwin deshalb dazu gedrängt war seine Schriften zu veröffentlichen, denn in der wissenschaft ist der 2te eben der 1ste verlierer... also denk mal das beides zusammengespielt hat aber auch ohne Darwin wär survival of the fittest rausgekommen, besonders weil wie im post oben, den sicher kaum einer gelesen hat (:D) Paley die Evolution bereits entdeckt hat und Darwin nur den Vorgang erläutert hat.

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      Nice Meme

    • survival of the fittest hatte jedoch auch den Vorteil, das es unabhängig von der Zeit der Veröffentlichung einfach und verständlich geschrieben war, sodass es jeder einigermaßen gut verstehen konnte. Auch wäre es nicht das erste Mal, dass die Ehre nicht dem zukommt der es zuerst entdeckt, sondern demjenigen der sie zuerst der breiten Masse verständlich macht.
    • dUrChGeNuD3Lt schrieb:

      Glaube/Gott und Wissenschaft sind definitiv miteinander vereinbar:

      - In der Modernen Physik wird "Gott" zwischen Quantenelektrodynamik, Supersymmetrie und Perzeption längst nicht mehr ausgeschlossen.
      - Neurobiologen orten zwischen verschiedenen Hirnarealen ein "Gottesmodul" und
      - Moderne Ethik kommt ohne höhere Instanz (jenseits des Menschen) kaum noch aus.
      Uff...
      Gewagt gewagt.
      ICh weiß sehr wohl, dass es da mittlerweile Tendenzen gibt, Gott bei der Quantenphysik mit unterzubringen. Ich erinnere mich selbst noch an den ca. ein Jahr alten PM-Artikel "Liegt Gott im Quant?" (iIrc). Auch bei den ganzen Diskussionen um Nahtoderfahrungen, Out-of-Body-Experiences usw. ging es mehr oder weniger darum, wissenschaftliche Beweise für ein Leben nach dem Tod oder ein Jenseits zu finden. Jetzt grade amn Aktuellsten ist wohl (wieder) die Diskussion, dass die Seele Licht ist bzw. nach beim Sterben zu Licht wird und beim Tod den Körper verlässt um dann halt auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen und durch's "Jenseits" (unser Universum, anderes Universum - wo auch immer) zu "reisen". Begründet wird dies vor allem durch diesen Tunnel und das helle Licht, von dem viele Leute mit NDEs (Near-Death-Experience) berichten, denn wenn man sich der Lichtgeschwindigkeit annähert, ensteht ebenfalls der Eindruck, als würde man eine Art Tunnel durchqueren. Außerdem wird das Licht von vorne heller usw. Nicht, dass ich das alles für richtig halte, aber auch hier sind wieder interessante Überlegungen möglich.
      Wie gesagt: ich finde es sehr gewagt, bei solchen Gebieten, die wir auf wissenschaftlicher Ebene nicht mal ansatzweise komplett verstehen, mit Gott "umherzuwerfen". Jeder mag sich da seinen Teil denken bzw. soll an seine Vorstellung glauben, aber jetzt schon Gott einzubauen halte ich für verkehrt.
      Ich selbst bin aber ebenfalls sehr gespannt, was in dieser Richtung noch kommen wird (vor allem aus der Teilchenphysik, aber auch aus der Neurobiologie). Ich bin in Sachen "Glauben" auch noch recht unentschlossen und beobachte diese ganzen Themen mit Interesse, aber auch Skepsis. Mal sehen, ob ich irgendwann mal meinen Glauben finde. Auf jeden Fall bin ich gespannt, was beim bzw. nach dem Tod passiert. Nicht, dass ich keinen Bock mehr hätte zu leben und ANgst vor schmerzhaftem Sterben habe ich auch, aber auf den Tod selbst bin ich schon sehr gespannt! :)