"Den Spielern fehlt die gewisse Professionalität"

RuFFy7 · 20. April 2009, 19:45

Heute wurde offiziell die Auflösung von mouz.DotA bekannt gegeben. Für Szene-Kenner nichts Neues, aber das Statement des Managements, die DotA-Szene sei sehr unprofessionell, sorgte für Aufsehen. Einer der mouz-Manager, René 'Rene' Lannte, sprach mit fragster über das Thema.

Auszug aus dem Interview:

Wann und wie habt Ihr von der Auflösung erfahren?

René: Von der Auflösung erfahren haben wir zu Ostern, nachdem uns mehrere Leute auf Einträge bei diversen Szeneforen und -seiten aufmerksam gemacht haben. Es ist in gewisser Weise äußerst frustrierend, wenn du ein Team unterstützen willst, deine Finanzen speziell für das Team neu kalkulierst und das Team sich dann auf diese Weise "verabschiedet". Später erfuhren wir von einem längeren Gespräch, in dem die Spieler ihre internen Probleme zu diskutieren versuchten mit dem Entschluss, dass eine Auflösung die beste Lösung sei. Vom Management war keiner bei diesem Gespräch anwesend, was für uns doppelt ernüchternd war, da wir bei solchen internen Problemen in einem Team immer bestrebt sind, diese mit zu lösen – was uns in der Vergangenheit auch immer gut gelungen ist.

-> Link zum Interview: "Den Spielern fehlt die gewisse Professionalität"

scream-_- · 20. April 2009, 19:53

selber schuld sag ich dazu.
mouz hätte ja auch einfach ein Team aufnehmen können, das schon länger besteht und erfolgreich competitive dota spielt. Aber nein, man musste den ex-captain, der erst aus der inaktivität zurückkommen musste, den mouz.dota leaderspot reservieren, um ein total neues team, was in der konstellation noch nie zusammengespielt hatte, aufzustellen.
Das diesen Team nicht ganz oben mitspielen konnte war eigentlich jedem von vorne rein klar, aber ok...auf die unprofessionalität der spieler schieben, wenn man selber zu hohe ansprüche an den squad und zu wenig ahnung von guten teams hat.

PzudemX · 20. April 2009, 19:57

scream-_- schrieb:

selber schuld sag ich dazu.
mouz hätte ja auch einfach ein Team aufnehmen können, das schon länger besteht und erfolgreich competitive dota spielt. Aber nein, man musste den ex-captain, der erst aus der inaktivität zurückkommen musste, den mouz.dota leaderspot reservieren, um ein total neues team, was in der konstellation noch nie zusammengespielt hatte, aufzustellen.
Das diesen Team nicht ganz oben mitspielen konnte war eigentlich jedem von vorne rein klar, aber ok...auf die unprofessionalität der spieler schieben, wenn man selber zu hohe ansprüche an den squad und zu wenig ahnung von guten teams hat.

Lies dir das ganze nochmal durch, der Standpunkt von Mouz ist ein ganz anderer, den ich übrigens sehr gut nachvollziehen kann.

FlirT · 20. April 2009, 20:02

absolut. von seinem standpunkt aus, kann man mouz nur verstehen. zuerst setzt man vertrauen in ein team und es entwickelt sich prächtig und danach fällt es einem in den rücken. hört sich grausam an, aber das kann man ja durchaus verstehen, wenn der eine sponsor für einen "besseren" verlassen wird, doch was mit mouz 2 passiert ist, kommt mir mehr als schade und dumm vor

dass er auf kingdom anspielt und ich gerade eine traurige liebesballade im hintergrund höre, lässt mir beinahe die tränen in die augen schiessen. schade, echt schade.

Deluxe- · 20. April 2009, 20:02

scream-_- schrieb:

selber schuld sag ich dazu.
mouz hätte ja auch einfach ein Team aufnehmen können, das schon länger besteht und erfolgreich competitive dota spielt. Aber nein, man musste den ex-captain, der erst aus der inaktivität zurückkommen musste, den mouz.dota leaderspot reservieren, um ein total neues team, was in der konstellation noch nie zusammengespielt hatte, aufzustellen.
Das diesen Team nicht ganz oben mitspielen konnte war eigentlich jedem von vorne rein klar, aber ok...auf die unprofessionalität der spieler schieben, wenn man selber zu hohe ansprüche an den squad und zu wenig ahnung von guten teams hat.

ja aber in dem artikel steht ja auch das noch nicht mit den riesen erfolgen gerechnet wurde. das unprofessionell bezieht sich ja eher darauf das sie sich ohne das jemand vom management ne ahnung hatte aufgelöst haben und auch beim vorrangegangenen krisengespräch niemand vom management anwesend war. von der auflösung hat das management halt nur durch verweise auf dieverse fansites erfahren und das man SOWAS als unprofessionell bezeichnet ist ja wohl verständlich

AverageMan · 20. April 2009, 20:06

in letzter zeit gefallen mir die interviews richtig gut; gute fragen und dementsprechend auch informative antworten, respekt!

scream-_- · 20. April 2009, 20:17

soviel ich weis wurde dem squad die aufgabe gestellt, in einigen monaten / wochen top 3 in europa zu werden, wenn nicht würde er wieder gekickt werden. Da Dray wusste, dass das mit dem Team (noch) nicht zu schaffen is hat er das team disbanden lassen. Soviel weis ich zumindest von der ganzen geschichte.

Targo- · 20. April 2009, 20:25

Und wieder -1 guter Clan jünge jünge

Deluxe- · 20. April 2009, 20:25

scream-_- schrieb:

soviel ich weis wurde dem squad die aufgabe gestellt, in einigen monaten / wochen top 3 in europa zu werden, wenn nicht würde er wieder gekickt werden. Da Dray wusste, dass das mit dem Team (noch) nicht zu schaffen is hat er das team disbanden lassen. Soviel weis ich zumindest von der ganzen geschichte.

dann weißt du nicht genug. lies den artikel und du wirst aufgeklärt. es wird eindeutig gesagt das der führungsetage klar war das es nicht so schnell gehen würde

PuresGras · 20. April 2009, 20:28

RuFFy7 schrieb:

"Den Spielern fehlt die gewisse Professionalität"

nicht unbedingt neu

Wing- · 20. April 2009, 20:31

absolut nachvollziehbar imo

real · 20. April 2009, 21:09

gutes interview, schade für dray

Zinnsoldat- · 20. April 2009, 21:17

Nunja teilweise ist mouz eh selber schuld, weil das team prinzipiell wild zusammengewürfelt war (afair)

Bann3d- · 20. April 2009, 21:29

Interessantes interview, kann mouz verstehen. Auch über seine ansichten von dota im e-sport stimme ich ihm zu

Swag · 20. April 2009, 22:05

Mir erscheint es so, als ob es Differenzen zwischen der mousesports-Leitung und den Spielern von mouz.dota gab. Ich denke die Spieler wollten schnellen Erfolg erlangen, die Organisation hingegen hat auf längere Sicht geplant, weil sie davon ausgingen, dass mouz.dota nicht binnen 1-2 Monaten an die Weltspitze gelangen kann. Sicherlich fehlten auch die Erfolgserlebnisse im Team um solch einen mühevollen Weg zu gehen. Allerdings finde ich es mutig von mousesports, das sie ein weiteres Mal auf Drayich gesetzt haben, der wirklich weiß wie das Chicken läuft, und sie werden weiter DotA beobachten, was ich wiederum sehr lobenswert finde. In DotA steckt viel Potenzial durch die große Community.
Insgesamt wiedermal ein interessantes und aufschlussreiches Interview.

Edit: Weltspitze ist unglücklich formuliert. Sagen wir die Top 3 in Europa.

FME · 20. April 2009, 23:21

scream hat trotzdem recht... sie hätten einfach die szene beobachten sollen und vielleicht jemandem, dem sie vertrauen, die aufgabe übertragen sollen sich ein wenig zu beschäftigen mit der szene. denn: auch ohne drayich zu kennen halte ich zwar viel von ihm, aber einfach ein team zusammenzuwürfeln das nichts verbindet ist nie eine gute idee mMn. das riesen roster, starke skillschwankungen zwischen den spielern (auf der einen seite leute wie synderen die wirklich gut spielen und auf der anderen seite ein xeqtr der einfach nicht besonders gut ist und in einem top team nix verloren hat - vielleicht liege ich hier ja auch falsch aber was ich gesehen habe war absolut nicht überzeugend und teilweise wirklich schwach)...

sie hätten vielleicht ein etabliertes team, oder zumindest spieler die schon lange zusammen gespielt haben und sich kennen, unter der leitung von drayich nehmen sollten anstatt einen bunten mix unterschiedlichster nationalitäten und spielertypen

ich weiß ja nicht ob das management mit solchen aktionen schon bei anderen spielen erfolg hatte, aber ich halte von sowas wirklich garnichts. als sie damals BTB aufgenommen habe ist das team auch "gewachsen" und wurde nicht wild von null auf hundert zusammengestellt.

trotzdem sind die aussagen die der manager getroffen hat sehr richtig: die professionalität fehlt noch. und die gründe dafür liefert er auch direkt noch ganz richtig mit, insofern... klasse interview, der typ scheint etwas auf dem kasten zu haben. wäre durchaus wünschenswert wenn die teams sich professioneller verhalten, aber bei der, esports betreffend, relativ "jungen" dotaszene braucht das einfach auch noch etwas zeit. würde dota von einem publisher o.ä. gepusht werden würde es auch deutlich schneller gehen, aber so ist es mMn auch gut und auch ergiebiger: die szene kann richtig in das, was auf sie zukommt, hineinwachsen. ich habe da nach wie vor keine bedenken =)

Bann3d- · 20. April 2009, 23:32

"wo das chicken läuft".... i loled

Berthi · 21. April 2009, 20:45

Drayich ist imo ein guter leader, aber es lässt sich net einfach ein top3 team aus dem Boden prügeln. Jaja, ich weiß dass das management sagt, dass sie auf lange sicht planen, aber ich glaub kaum dass eine organisation wie mouz länger als 2 monate lang ein 2t klassiges dotateam bei sich rumhampeln lässt. Daher definitiv ne fehlentscheidung seitens von mouz. Dass das team dann disbanned ohne den management bescheid zu sagen ist sicherlich scheiße, hätte aber letztlich auch nix dran geändert...Vllt war drayich in der hinsicht doch nicht so toll und zuverlässig wie mouz dachte.
Dadraus wieder ne sache ala komplette dotaszene ist unprofessionell zu machen ist auch wieder recht einfach. So schlimm find ichs im allgemeinen nicht mehr wie es mal war bei den ersten mymprides wo die finals nicht gespielt wurden etc. etc. Es ist auf jeden fall schon besser geworden.
Ich glaub das braucht einfach zeit. Ich weiß noch wie bei wc3 in allen möglichen teamligen die ganzen 1v1s postponed wurden (schon ein paar jahre her, aber wc3 gibts auch schon länger als dota; vor allem im esports bereich). Kaum ein match wurd direkt beim ersten termin entschieden, bis das mal nen bisschen unterbunden wurd. Bei dota ist es nochmal schwieriger, da man 5 eingespielte spieler zu einem festen zeitpunkt braucht (das ist bei cs auch so... ich kenn die szene zu schlecht um zu wissen ob das auch mal ein großes problem war, aber ich glaubs. Das spiel gibts ja schon seit 1998? oder so).

Wie gesagt, das braucht zeit (IMO)... Die frage ist, ob dota die zeit hat^^ (sc-> wc3 dead? -> dota dead? ... vllt)

FME · 21. April 2009, 21:06

ich hab den aufstieg von CS selbst miterlebt, es war ziemlich genauso. sinnloses rumgewechsel, ständig neue clans, diven und flamer, unprofessionelles verhalten etc. also mehr oder weniger genauso wie dota zurzeit. der unterschied ist einfach, dass mit dem aufstieg von CS auch der esport gewachsen ist und nicht eine gesamte infrastruktur schon vorhanden war, so wie jetzt, in der es bestimmte merkmale gibt die man erfüllen muss. dota ist halt der einzige mod zurzeit welcher eine solche größe erreicht, und damit verbunden fehlendes pushing durch einen namenhaften sponsor (so wie es bei wow mit blizzard beispielsweise geschehen ist)

es ist einfach problematisch: bis vor kurzem gab es nicht viel für dota, vielleicht große multigaming clans mit dota squad, aber was haben die schon bekommen? ebenso haben sich die spieler auch verhalten, sie sehen es halt als spaß an, und wenns nix gibt fällt der schritt sich aufzulösen wenns mal nicht so dolle läuft sehr leicht. solche verhaltensmuster kann man nicht von heut auf morgen ablegen.

daarkside · 21. April 2009, 21:21

FME schrieb:

ich hab den aufstieg von CS selbst miterlebt, es war ziemlich genauso. sinnloses rumgewechsel, ständig neue clans, diven und flamer, unprofessionelles verhalten etc. also mehr oder weniger genauso wie dota zurzeit.

zeugen dieser zeit sind übrigens die EPS esl wechsel regeln

schön wen man das geld hat, da lässt sich gut mit erziehen