Floyds Filmforum

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    • Der Hobbit

      ist totaler Exzess. Peter Jackson taucht ein ins digitale Filmemachen und reiht überlange stumpfe Actionszenen nacheinander. Und das ganze Zwei Stunden und Vierzig Minuten lang. Der eigentliche Depp bin allerdings ich. Ich habe schießlich 13,50 für den "Spaß" bezahlt.

      Die Existenz der Herr Der Ringe Trilogie ist irgendwo ein Wunder, da man damals noch nicht wissen hat können, ob diese Art von epischer Fantasy wirklich profitabel ist und an den Kinokassen nicht total floppt. Etwas vergleichbares in dieser Größenordnung gab es vorher nicht, und die Beschaffenheit der HdR Geschichte ist eigentlich etwas sehr spezielles. Etwas sehr Nerdspezifisches. Eine Gruppe die sich in einer fantastischen Welt auf einen Quest begibt um die Welt zu retten, würde ich nicht unbedingt massentauglich nennen.

      Peter Jackson muss diesen Druck gespürt haben. Dass er A) die Möglichkeit hat hier etwas großes zu schaffen und B) wie leicht er damit auch scheitern kann. Und dieser Druck war es der ihm letztlich seiner künstlerischen Vision gut getan hat. Wieso HdR immer noch das Beste Cineastische (epische) Fantasy Erlebnis überhaupt ist. Ein Meisterwerk welches die Nerdsubkultur endgültig - nach Star Wars - in den Mainstream gerückt hat. Ohne Herr der Ringe wäre Harry Potter nicht passiert. Wären die zahlreichen Comicbuchverfilmungen nicht passiert.

      11 Jahre später, nach diesem gigantischen Erfolg, fehlt ihm dieser Druck komplett. Peter Jackson hat freie Bahn für all das was er tun möchte. Das Studio weiß, dass die Zuschauer sowieso kommen. Und Jackson der in erster Linie Fanboy ist, badet sich ein (vor)letztes Mal (ich glaubs ja nicht. In der HdR-Welt steckt einfach immer noch viel zu viel Geld) in Mittelerde.

      Genauso wie man einen Tarantino oder einen Winding Refn zügeln muss, muss man auch Peter Jackson hin und wieder einen Riegel vorschieben. Denn das was der Hobbit ist. Sowohl Teil 1 als auch Teil 2 ist eine blasse hohle, künstliche Kopie von HdR, welches uns zu seinen besten Zeiten nur daran erinnert wie gut HdR eigentlich ist. Und eben auch, bei jeder Referenz zur original Trilogie die Frage aufwirft: Ja und, wieso schau ich jetzt den Hobbit, und nicht: Gefährten, Zwei Türme, Rückkehr des Königs, wenn diese Filme um einiges besser sind?

      Und es ist ja nicht so, dass das Hobbit Buch sich Tonmäßig grundlegend von LotR unterscheidet. Es ist viel kindlicher, weniger ernst und simpler. Die Filme sind es allerdings nicht. Durch die krampfhafte Erweiterung von einem Film auf drei, müssen auch andere Handlungsstränge irgendwie Platz finden. Das Resultat war zunächst mit "Eine unerwartete Reise" ein seltsamer Mix zwischen Ernst (Weltuntergang, Sauron, Necromancer etc) und den Hobbittypischen Daddeleien. Mit "Smaugs Einöde" bleibt letzteres meiner Meinung nach komplett aus. Die einzigen nennenswerten Gags sind innovative Enthäuptungen von Orks. Warum also den Hobbit schauen, wenn er genau die gleichen Epischen level wie Herr der Ringe zu erreichen versucht, diese aber nie erreichen kann, weil die Vorlage ganz einfach nicht als solche konzipiert ist?

      Der Film lässt mich ja sowieso mit vielen Fragen zurück. Die wichtigste bleibt allerdings bestehen: Warum er beim Hobbit so viel digital dreht? Warum soviel Computer animiert? Warum so schlecht animiert? Ich hasse den Look dieses Films. Jede einzelne Szene sieht extrem künstlich aus. Die Highframe Rate tut ihr restliches um den Hobbit entgültig von Film zu Videospiel zu transformieren. An zahlreichen Stellen fehlen zusätzlich Soundeffekte. Fließt zum Beispiel flüssige Lava in einem Frame, fehlt der Sound dafür, weil der Shot zentriert auf etwas anderes ist. Thorin zum Beispiel. Das ist ein Problem welches sich nur ergibt, wenn du eben nicht klassisch an einem Set filmst, sondern animierst. Und es ist ein enormes Problem, weil durch das Fehlen dieser Sounds die Action extrem darunter leidet. Sie fühlt sich leer an. Das Bild verspricht mehr Action als man tatsächlich fühlt.

      Und sowohl Orks als auch Städte, Umgebungen etc sind animiert. Dann fährt die Kamera wieder in klassischer Jackson-Manier Achterbahnmäßig daran vorbei, und für mich bleibt abermals der Eindruck, dass ich gerade eine Videospielsequenz sehe. Keinen Film. "Fable - Floyds Einöde". Und abermals bleibe ich fraglos zurück: Warum schafft es der Herr der Ringe mit weniger Budget manuelle Effekte/Masken und so weiter nur mit dem Computer zu kombinieren, anstatt komplett digital zu gehen? Warum muss der Hobbit 10 Jahre später an diesem damals schon erfolgreichen Look krampfhaft etwas ändern?

      Ich bin was Mittelerde betrifft nicht unbedingt belesen. Ich habe das Buch zum Hobbit vor ca zehn Jahren gelesen, Herr Der Ringe, Silmarillion etc. allerdings nicht. Ich glaube Fans allerdings, wenn sie behaupten dass diese Welt locker genug Stoff bietet um den Hobbit in Kombination mit anderen Geschichten auf 9 Stunden auszuweiten. Was ich allerdings bist jetzt in Teil 1 und 2 vorgesetzt bekommen habe, welches nicht dem Buch angehört, sondern entweder frei erfunden ist oder einem anderen Mittlelerde-Buch entspringt, hat sich für mich persönlich nicht gelohnt. Es sind rein touristische Sequenzen. Die Zwerge besuchen irgendeinen Ort, verbringen dort einige Minuten und ziehen weiter. Es läuft alles viel zu planlos, sinnlos und schematisch ab. Es sind hohle Referenzen, reines Namedropping. Peinliches Fanservice.

      Es ist eskapistisches hohles hässliches Blockbuster Kino. Kino zum Hirn ausschalten. Wenn er nicht einen Starttermin im Dezember hätte, würde "Der Hobbit - Smaugs Einöde" in seinem leeren Spektakel sehr gut neben Enttäuschungen wie "Man of Steel", "Iron Man 3", "Star Trek: Into Darkness" und co. passen.
    • Grad in die Sneak für diesen Monat gesteppt und natürlich auf The Wolf of Wallstreet gehofft, hab 15 Minuten bei Pute von Panen ausgehalten und wusste danach nicht ob ich den Film oder die Dillgurken, die so einen grenzdebilen Scheiß feiern können, schlimmer finden soll.
      Der Film startet Donnerstag sowieso im Kino, sind die behindert so einen Rotz zu sneaken? Meger Hass :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Luke LaLonde schrieb:

      omg mein beilight
      liken wers versteht xD

      haha ich fand den extrem lustig :D
      aber gut busfahrer, dass bei dir jemand gestorben sein muss damit du witze über ihn lustig findest, ist klar ,)

      wolf of wall street wohl neben american hustle und her auch einer meiner most anticipated in 2014.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Weil ja schon 2014 ist, und weil so oft gesagt wurde 2013 wäre ein schlechtes Filmjahr gewesen:
      letterboxd.com/2013/

      Und noch die 2 (amerikanischen) Filmseiten deren Meinung ich schätze:
      thedissolve.com/features/2013-…0-the-best-films-of-2013/

      avclub.com/article/the-best-films-of-2013-200655

      Auf eine große Textwall hab ich im Moment keine Lust, deshalb meine Top 20 (für eine reine top 10 war das Jahr einfach zu stark) nur in gelisteter Form:
      letterboxd.com/floyd/list/floyds-top-20-of-2013/
      [2 Filme die zu 90% noch einen Nachtrag bekommen werden: Spike Jonze's "Her", und Bong Joon-Ho's (mein absoluter Lieblingsregisseur) "Snowpiercer".]

      Und ja, 2014 sieht auf den ersten Blick sehr sehr schwach aus. Hoffentlich schaffts zumindest PTA's Inherent Vice noch dieses Jahr.
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