Der Metal Thread (HELL YEAH! xD)

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    • Seraph schrieb:

      Ich würde sagen: Härte + Musikalität/Instrumentalität + Produktion.
      Klingt böse, aber fehlt denn zwangsläufig in einen der beiden Genres mindestens eins deiner genannten Eigenschaften? Wie misst du Härte oder was ist damit überhaupt gemeint. Wie misst du Musikalität und Instrumentalität? Was verstehst du überhaupt diesen Begriffen?
      Produktion kann ich dir zustimmen, aber 90er Jahre BM damit zu vergleichen, wo bewusst lofi recorded wurde (weil "innovativ") finde ich nicht gerecht vielen bands gegenüber. Das einzige modernere Subgenre was mir einfällt wo das zutrifft wäre wohl dsbm. Und dort wird es meist auch gezielt benutzt um Atmosphäre zu schaffen.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Also was Produktion angeht meine ich auch von losthope schon modernere, neuere Alben empfohlen bekommen bzw. gehört zu haben, die in die BM Richtung gehen und die einfach tödlich schlecht produziert waren (teilweise scheinbar aus mangelndem Können des Masterers und teilweise eben absichtlich, wie du schon schreibst, damit es oldschool Fans des Genres nicht verärgert oder um diese alte Atmosphäre wieder aufzubeschwören).

      Und wie ich Härte "messe"? Ist das eine Trickfrage? :) Härte beschreibt den Grad der Gewalt, den die Musik auf instrumentaler Ebene auszudrücken vermag. Verzerrte Gitarren sind härter als cleane, deswegen klingt Rock härter als Indie. Im Rock gibt es aber kaum bis keine Soli und kaum bis keine Härte an den Drums, daher ist Heavy Metal härter als Rock. Im Heavy Metal gibt es aber kaum Double Bass-Passagen und erst recht keine Breakdowns, deswegen ist Metalcore härter als Heavy Metal. Im Metalcore gibt es kaum bis gar keine Blast Beats, deswegen ist z.B. Deathcore und Death/Black Metal härter als Metalcore. Im Black Metal gibt es kaum Pig Squeals und Tempi über einer bestimmten BPM-Anzahl, deswegen ist Grindcore härter als Black Metal. Härtere Musik als Grindcore habe ich bisher in meinem Leben noch nicht gehört bzw. bin ich instrumental gesehen noch nicht begegnet, ohne dass es absolut lächerlich klingt oder rational gesehen nicht mehr ernst genommen werden kann. Deathgrind ist zum Beispiel ein Genre, dass ich dahingehend eher als Spaß ansehe (aber auch als solchen akzeptiere).
      Und um auf Deafheaven zurückzukommen, sind diese jedenfalls eine Band, die sehr viele weiche Elemente in ihren Songs verbaut. Wie ich oben auch schon geschrieben hatte zählen dazu Ambient-Parts, akustische Stellen, lange verträumte Instrumentalpassagen, gesprochene Vocalsamples usw., die man sonst eher in weicheren Genres (Post-Rock, Post-Metal, Progressive, Avantgarde YXZ usw.) findet.

      Und wie man Instrumentalität misst? Da gibt es doch tausend Methoden dafür. Wie konsistent ist die CD in sich, aka wie gut sind die Übergänge aufeinander abgestimmt, wie viele verschiedene Taktarten werden verwendet (auch innerhalb eines Liedes), aka klingt jedes Lied gleich oder gibt es Abwechslung, sind es alles Taktarten die common sind oder muss man teilweise nachdenken, damit man überhaupt versteht, was gerade gespielt wird (wie z.B. sehr prominent bei Cloudkicker - Beacons oder auf dem letzten Misery Signals Album), wie viele Instrumente wurden über die standard Sachen hinaus verwendet (z.B. klassische Instrumente, Keyboards, Synthesizer, Samples usw.), und mehr mehr mehr. Eine 0815-Hinterhof Hardcore Band spielt mit 1 Gitarre, 1 Bass und 1 Schlagzeug die ganze Zeit über zehn Tracks hinweg genau zwei Takte: einmal Uffta-Uffta Upbeat Spaß und hier und da eine eingebaute 2-Step Stelle, wahrscheinlich immer die gleiche Vocalhöhe, viele Spielfehler, usw. Aber die machen das, weil sie Spaß daran haben und es so wollen. Deswegen wissen "wir" aber, die sehr viel anhören, dass das kein musikalischer Anspruch ist. Das klingt selbst aufgenommen in einem guten Studio noch wie Mülltonne und man muss es sich eben nicht anhören, wenn es einem nicht gefällt oder es andere Musiker gibt, die sich im gleichen Genre mehr Aufwand machen, mehr Instrumente können, länger ihr Instrument spielen, es besser beherrschen, etc etc etc. Das ist alles mit Instrumentalität gemeint. Und ja, selbstverständlich kann man das auch in aktuellen Alben raushören. Jede genreinterne Band ist hier vergleichbar. Die Foo Fighters sind zum beispiel instrumental schwächer als Queens Of A Stone Age, dafür aber international einen Tick erfolgreicher. Warum das so ist? Eben sehr wahrscheinlich, weil die Quintessenz von alle dem hier diejenige bleibt, dass "einfach = besser verständlich" ist. Deswegen hört die halbe Menschheit Pop. Deswegen gibt es überhaupt Radio. Weil es einfach konsumierbar ist, man nicht Musik studiert haben muss um es zu kapieren und weil man es auch ganz gut im Hintergrund laufen lassen kann, um sich abzulenken oder beim Lernen/Kochen/anything berieseln zu lassen. Es stört nicht. Aber Metal ist eben oft "Krach" und sobald Gitarren verzerrt sind oder jemand schreit, ist es ja "zu hart". Siehe oben. Härte und Instrumentalität sind Fakt und easy mode messbar bzw vergleichbar.

      Ich schließe mit vertracktem Metalcore, den ich liebe. Technisch sehr anspruchsvoll und verhältnismäßig kompliziert für das Genre, null erfolgreich, aber das ist es eben. Wichsen auf Musik die man liebt.
      Jedem seins :)



      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Editiere in diesem Post öfters mal was.
      Was mir auffällt: Du definierst Härte über das instrumentelle Play im ersten Satz und meinst dann, weil Black Metal keine Pig squeals hat wäre grindcore härter?! Im BM gibts so gut wie nie wirklich breakdowns, das hat aber metalcore, warum ist BM dann härter?! Death Metal nutzt nicht wirklich viel Verzerrung, dafür werden die Gitarren runtergestimmt. Also Seraph, schon allein beim Härtebegriff sehe ich deine Definition absolut subjektiv beeinflusst, wie ich bereits vermutet hatte. Dahingehend war das auch keine Fangfrage, ich bin mir absolut sicher, dass es Leute gibt die Härte ganz anders definieren würden und vor allem auch die Vocals mit einbeziehen würden. Denn auch die - wenn auch viel zu wenig beachtet - (und zugegeben viel zu selten perfektioniert) KÖNNEN erheblich dem Härtegrad dienen.

      Zu dem Instrimentalitätsbegriff fällt mir auch so einiges wieder ein. Habe aber gerade keine Zeit zu posten. Was ich kurz und knapp sagen kann: Metal Musik ist riffabhängig. Eine Band die ausschließlich in klassischer Besetzung spielt muss nicht weniger Instrumentalität auf ihren Alben aufweisen als z.B. eine symphonic black metal / melodic X metal / epic X metal band.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Yarox ()


      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Thx, werd mir die Band die Tage mal geben. Drone/Noise + BM geht mir aktuell vorzüglich gut rein. DSBM auch so mein Lieblingsgenre, erhoffe gutes.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Yarox schrieb:

      roflgrins schrieb:

      Ich glaube das war ne Spitze gegen mich :(
      Hoffe das bezieht sich nicht auf mich, stimmt nämlich ganz und gar nicht. Hast mich schon immer gut beeinflusst mit deinen Musiktipps. Ähnliches bei tree. Und stardust beobachte ich halt auch auf rym, teile ja auch eher lollegrins Meinung dazu. Bin weder mit Metal sozialisiert worden noch Kuttenträger. Finde den meisten 80er Jahre BM richtig scheiße und der 90er BM kommt so langsam durch, bin also auch kein trve boy :D Ich finde es einfach nur interessant, dass Leute die eher Black Metal hören gegen das Album (und allgemein auch Blackgaze, aber das ist ein anderes Thema) argumentieren, während Leute aus dem Hardcore/Screamo Bereich (pauschalisiert gesagt) das Album feiern. Ich frag mich halt einfach warum das so ist.
      Höre überhaupt kein Hardcore und Screamo, komme da aus ner anderen Ecke. Shoegaze ist wohl was die Rockmusik betrifft mein Lieblingsgenre und wenn ich dann mal Metal höre, dann eigentlich fast nur BM oder selten mal progressive. Kann also bei Deafheaven nichts verkehrt machen, da es mein lieblings Rock-Genre und lieblings Metal-Genre vereint.


      2kfuchzehn wird übrigens bei mir von dieser Scheibe angeführt und ist ein Genremix aus Sludge, Death und atmo BM.

    • Muss nicht BM sein, bin vielem aufgeschlossen. Gibt noch so viel Musik zu erkunden :( :( Viel zu viel :( :(

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Yarox schrieb:

      Was mir auffällt: Du definierst Härte über das instrumentelle Play im ersten Satz und meinst dann, weil Black Metal keine Pig squeals hat wäre grindcore härter?!
      Ich zähle die Vocals aka die Stimme, welche über das Mikrofon aufgenommen wird, selbstredend als eigenes Instrument, pardon. Hätte ich dann wohl extra für dich klarstellen sollen.

      Im BM gibts so gut wie nie wirklich breakdowns, das hat aber metalcore, warum ist BM dann härter?!
      Weil, wie gesagt, Metalcore kaum bis gar keine Blast Beats besitzt und Blast Beats härter sind als Breakdowns. Breakdowns sind - vor allem im Metalcore - viel Effekthascherei aka "Show" und dienen oft vornehmlich der rhythmischen Abwechslung, nicht rein der Brutalität. Da aber genug Metalcore Bands nicht wie reines Black oder Death Metal-Gekloppe klingen möchten, bzw. sie wissen, dass das den meisten Metalcore-Fans (die oft vom Nu Metal oder Post-Hardcore kommen) zu hart ist, spielen sie absichtlich keine Blast Beats. Bands die freiwillig angefangen haben Blast Beats einzubauen, sind damit meistens automatisch in den Deathcore gerutscht. Und witzigerweise sind die meisten Deathcore Bands dann auch sehr schnell komplett von Breakdowns weggegangen, und spielen jetzt lupenreinen Death Metal, ggf. hier und da mit kurzen melodischen oder progressiven einschüben. Namentlich sehr gute Beispiele wären dafür z.B. Neaera, The Black Dahlia Murder oder Job for a Cowboy. Selbst das letzte Album von Heaven Shall Burn, Veto, neben Caliban ehemals DER deutschen Metalcore/Deathcore-Größe, hatte mit letzteren beiden Genres gar nichts mehr zu tun.
      Es gibt natürlich auch gegenteilige Beispiele, wo Metalcore Bands Breakdowns aktiv gesteigert haben und diese wirklich exzessiv betreiben und als prominentes Brutalitätsmerkmal darstellen wollen - dies liegt dann aber oftmals an der Fanbase, die jenen, eigentlich falschen, Fakt unreflektiert "frisst" (z.B. bei Emmure), oder eben, weil sie sich mittlerweile den tough guy Genres wie Beatdown & Co verschrieben haben (wie z.B. Nasty).

      Also Seraph, schon allein beim Härtebegriff sehe ich deine Definition absolut subjektiv beeinflusst, wie ich bereits vermutet hatte.
      Ich behaupte keinen Allanspruch für diese Definition, aber jeder den ich iRL kenne und der Ahnung von Musik hat, definiert Härte genauso wie ich und hätte dir das hier genau gleich erklärt, sorry :)

      Dahingehend war das auch keine Fangfrage, ich bin mir absolut sicher, dass es Leute gibt die Härte ganz anders definieren würden und vor allem auch die Vocals mit einbeziehen würden.
      Ich mir auch, aber erstens müssen diese Leute ja dann nicht "mehr" Recht haben und zweitens beziehe ich Vocals auch selbst mit ein haha. Cleangesang ist logischerweise weicher als Hardcore Shouts, Hardcore Shouts sind weicher als Growls (egal ob tief oder hoch) und Growls sind weicher als Squeals. Härtere Vocals als Squeals gibt es nicht oder kenne ich noch nicht, afaik egal mit welcher Technik du atmest (inhale/exhale, bauch/lunge usw). Und Vocals konstituieren genauso Genres mit, wie Instrumente. Es existiert keine Deathcore Band (oder Härteres) mit Cleangesang, da ist die Grenze einfach bekanntermaßen Metalcore. Und andersherum existiert keine Indieband dieser Erde mit Growls, weil es dann entweder automatisch ein Rock- bzw. Metalgenre, oder lachenswert schlecht wäre. Metalcore mit Squeals wird automatisch mindestens zum Deathcore, da Squeals de facto ein Alleinstellungsmerkmal von Deathcore (und ggf. Grindcore) sind, usw usw... :)

      Denn auch die - wenn auch viel zu wenig beachtet - (und zugegeben viel zu selten perfektioniert) KÖNNEN erheblich dem Härtegrad dienen.
      Selbstverständlich, sehe ich genauso :) Wie gesagt.

      Eine Band die ausschließlich in klassischer Besetzung spielt muss nicht weniger Instrumentalität auf ihren Alben aufweisen als z.B. eine symphonic black metal / melodic X metal / epic X metal band.
      Das habe ich auch nirgends gesagt :) Selbstverständlich kann auch eine Standardcombo instrumental stark und versiert sein. Ich meinte nur, wenn ich die Wahl zwischen zwei Bands habe, dann höre ich mir meistens die versiertere lieber an und finde, dass das mein gutes Recht ist ;D Und wenn ich eben mal eine instrumental schwache oder stumpfe Band höre, so wie es bei sehr vielen meiner lieblings-Metalcore und Post-Hardcore Bands der Fall ist(!), dann weiß ich das wenigstens und kann problemlos dazu stehen. Dann gefällt mir die Musik eben wegen des Grooves, der Message, usw usw. Das war aber ja eigentlich nicht das Thema. Es ging um Deafheaven und um Härtegrade bzw. Instrumentalität. Hoffe ich konnte dir weiterhelfen, mich bzw. jene Einstufungen nachzuvollziehen.

      Ich für meinen Teil warte jedenfalls nun weiterhin auf Plattentipps von Enslaved und Thy Catafalque, die einen Klang von Sunbather haben sollen.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
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      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Seraph schrieb:

      Ich für meinen Teil warte jedenfalls nun weiterhin auf Plattentipps von Enslaved und Thy Catafalque, die einen Klang von Sunbather haben sollen.
      ->

      Arashi schrieb:

      Übrigens spielt keine meiner genannten Bands "Blackgaze"
      Wenn du trotzdem mal reinhören möchtest, würde ich dir Axioma Ethica Odini von Enslaved und Róka Hasa Rádió von Thy Catafalque ans Herz legen.

      Heute kam btw das neue Album von Intervals raus. Zu meiner großen Freude sind sie wieder rein Instrumental unterwegs :)
    • Oh ja, die muss ich auch noch anhören :( Hänge hinterher.

      Und danke für die Empfehlungen. Die Thy Catafalque habe ich jetzt, aber die Enslaved scheint überall gelöscht worden zu sein. Hast du eine Dropbox, wo du jene zeitweilig in 320er oder FLAC draufwerfen könntest? Wäre über eine PN sehr zu Dank verpflichtet!
      MfG

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      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
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      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.

    • "I like the way he writes the letter "t" as an inverted cross."

      :D

      Heinrich von Kleist schrieb:

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