GEZ und der Tagesschau-Guck-Tag

    • ReWahn schrieb:

      Alex- schrieb:

      ????

      wo liegt jetzt der Unterschied zwischen Fernseher haben und Pc haben? Die Möglichkeiten das öffentlich rechtliche Programm anzusehen hast du bei beiden.
      ye, aber wie viele pc-besitzer gucken am rechner ard oder zdf kram? ich nicht...
      ausserdem is der rechner halt nicht primär zu diesem zweck konzipiert.
      nen fernseher kauf ich ja zum fernsehen...
      nen rechner halt net. am besten würden ard + zdf sich ausm internet raushalten und rechner von dieser bescheuerten gebühr befreien.

      ich weiß zwar eas du meist aber es ist nicht verkehrt eine öffentlich rechtliche Medienpresenz auf das internet auszuweiten... Radio > TV > Internet
      IMO kommen die besten nachrichten immer noch von der ARD und ich liebe ARTE dafür das ich das gesammte Programm noch ne Woche später im Internet gucken kann...
      btw hab ich unterwegs auch schon ma nen Tatort aus der ARD/ZDF mediathek geguckt also sry aber fernsehen so wie ich es will die filme wann ich es will ohne werbung und das ganze komplett auf meinen Tages/Wochenplan abgestimmt. ich kann mir kein besseres fernsehn vorstellen als das im Netz und ich kann mir vorstellen das konventionelle Sendemethoden in 5-10 jahren komplett verschwinden wärend alles nur noch übers nezt läuft, dann muss ich mich auch nicht mehr über Musikantenstadel ärgern...

      Aber da ab 2013 eh alles anders wird sind solche diskusionen hinfällig: spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,699678,00.html

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      "Si vis pacem, para bellum"
    • y und der gewöhnliche Jugendliche schaut auch kein Fernsehen wegen den Reportagen auf arte sondern eher wegen mtv und pro7. Ist das nen Grund deshalb keine Gebühren zu verlangen? (bezieht sich auf rewahn)
      Das Angebot wird nunmal gestellt schließlich haben die öffentlichen Medien einen gewissen journalistischen Auftrag zu erfüllen und dieses Angebot wird nunmal auch im Internet angeboten. Mal ganz davon abgesehen gibts nun wahrlich genug schrott im Internet, da sollte man eigentlich ganz froh sein, dass die öffentlich rechtlichen jetzt auch online präsent sind.

      Ganz allgemein muss ich mal feststellen, dass mir dieses GEZ gebashe im Internet wirklich dermaßen auf die Eier geht. Nur weil manche Personen Fernsehen und Internet primär dafür nutzen besser onanieren zu können brauch man sich doch nicht noch darüber aufregen, dass manche wenigstens noch versuchen ein gewisses Niveau in ihre Werke zu bringen. Die Welt dreht sich nicht nur um euch und auch nicht nur um Pornographie, Gewalt und facebook. catsthatlooklikehitler.com/cgi-bin/seigmiaow.pl mag zwar ganz lustig sein und mit kino.to kann man sich die Zeit vertreiben. Dass man southpark und simpsons auch online schauen kann find ich auch toll, aber es ist eben primär Unterhaltung, wenngleich da manchmal auch gesellschaftskritische Folgen dabei sind.
      Das alles ändert aber wirklich garnichts daran, dass es auch noch eine Welt ausserhalb des bequemen Fernsehsessels gibt, dass der Euro in der Krise steckt, die Fronten zwischen Nord-und Südkorea sich verhärten und täglich 5-10 Millionen Liter Öl aus einen Wrack ins Meer sprudeln. Und solange das so ist bin ich froh, dass es öffentlich rechtliche Berichterstattung gibt, weil sich dort der Inhalt der Sendungen nämlich nicht danach richtet, dass Promi x grade Promi y mit einer blondierten Schlampe (19) betrogen hat, oder skatboarder sich vor laufender Kamera mal nen paar Knochen brechen zur allgemeinen Belustigung.

      Ja die Unterhaltungswelt ist schön und lustig bisweilen. Auch ich nutze sie, sonst wäre ich wohl kaum hier. Aber wenn man, wie die meisten hier, ein behütetes Elternhaus hatte und sich nie ernsthafte Sorgen um die eigene Existenz machen musste, vergisst man offenbar ganz gerne mal, dass es "da draußen" doch noch etwas mehr gibt als Disneyland und das nächste McDonalds.
      Da gibt es Menschen, die morgens nicht wissen, wie sie den Tag halbwegs heil überstehen können, da werden Frauen vergewaltigt, Journalisten eingesperrt und Priester vergreifen sich an kleinen Kindern. Ja es gibt also wirklich noch Missstände in dieser Welt, aber wenn man nicht selber manchmal mit dem Gesicht im Dreck liegt, scheint diese Realität für die meisten nicht sonderlich greifbar zu sein. Und solange wir eben kein Schlaraffenland haben und in Milch und Honig baden, solange braucht es Medien, die über die große weite Welt auch berichten. Und dass sowas nunmal besser geht, wenn sich der Sender keine Gedanken darüber machen muss, sich möglichst gute zu verkaufen, dass zeigt wohl die Geschichte des Privatfernsehens ganz eindeutig. Ich verlange von niemanden sich täglich Dokumentationen auf Arte anzuschauen, aber es wäre ab und an wohl wirklich ratsam nicht die Augen zu verschließen vor Realität auch wenn das bisher mit Chips, Cola und youporn sogut geklappt hat. Und Arte Dokumentation über Da Vinci, das Leben in Nepal oder über Kunst des 20 Jahrhunderts können sogar interessant sein oder noch besser Interesse wecken. Wirklich das geht !

      Fest steht jedenfalls für mich eines. Solange wir hier keine paradiesischen Zustände haben und ich keine allmächtige Kugel habe, die mir die Welt zeigt, wie sie ist, solange bin ich dankbar für Medien, die versuchen mir ein paar wichtige und interessante Dinge über diese Welt, in der ich lebe zu vermitteln. Und solang ich weiß, wie gut es mir eigentlich geht im Vergleich zu so vielen; und solange ich mir bewusst mache, dass ich mit etwas weniger Glück genausogut dem Bauch einer armen chinesischen Frau entsprungen sein könnte und mit 10 Jahre lediglich die Wahl habe lebensgefährlich verpügelt zu werden, oder 16 Stunden täglich in einem Drecksloch für den Profit einiger Unternehmen zu arbeiten, solange versuche ich mich mal nicht wie ein kleingeistiger hedonistischer Wichser zu verhalten, dessen Mittelpunkt des Universums nur er selbst ist.
      Alternativ könnte ich natürlich auch, als Ziel des Abends sozusagen, versuchen die Tagesschau Seite zum Absturz zu bringen und mich über GEZ-Gebühren aufregen.

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    • Alex- schrieb:

      Textwall
      tagesschau, zdf heute-journal und den arte/3sat kram könen sie gerne über gebühren finanzieren, aber ich sehs nicht ein, musikantenstadl und konsorten zu bezahlen... das hat nix mehr mit journalistischem auftrag zu tun, das is ebenso zielgruppenorientiert wie die rtl-nachmittags-reality-grütze. nachrichten, tatort und diverse kulturbeiträge kann ich akzeptieren, aber den ganzen volksmusik-apparat und die meist grottigen eigenproduktionen der sender haben einfach nicht die berechtigung, aus gebühren finanziert zu werden. wo ist denn "Das Quiz mit Jörg Pilawa" besser als "Wer wird Millionär" mit günther jauch? wieso muss aus gebühren so etwas produziert werden?
      wo bei den privatsendern die formate konkurrieren (schlechte aufnahme beim zuschauer -> weniger zuschauer bei der sendung -> werbeeinnahmen sinken -> kein profit) ziehen die öffentlich-rechtlichen munter ihre gebühren ein, von denen florian silbereisen und co weitermachen können, komme was wolle...
      wenn ich überhaupt fern sehe, dann entweder gute spielfilme (sehr selten, und wenn dann kommen sie zu ~90% auf privatsendern) oder die simpsons (!). der tagesschau ziehe ich zeitungen vor (ausführlicher, detaillierter).
    • Alex- schrieb:

      Und weil du tatort jetzt lieber magst als Musikantenstadl, willst du jetzt also kein GEZ zahlen?
      hast recht, weder das eine noch das andere hat über einen journalistischen auftrag die berechtigung, über gebühren finanziert zu werden.
    • Du hast natürlich recht, dass quizsendungen nicht unbedingt durch GEZ finanziert werden sollten, aber wiegen die vielen anderen Berichte und Dokus das nicht auf? Und wurde nicht in letzter Zeit sogar das Programm noch erweitert durch kleinere Subkanäle wie zdfdoku oder zdfhistory?
      Versuch doch mal auf nem privatsender ne brauchbare politische Diskussion zur Abendzeit zu finden, wenn nicht grade Bundestagswahlen sind. GEZ ist wohl reformbedürftig ohne Frage, die Idee einer Mediensteuer geht in die richtige Richtung, aber sich ganz und gar dagegen zu stellen und sich zu verweigern halte ich für ganz großen Schwachsinn, etwa gleichzusetzen mit der Ansicht, dass man nicht durch seine Steuern Straßen und Kindergärten finanzieren will, weil man weder Auto noch Kinder hat. Und eine westliche Demokratie hat wohl politische Bildung und relevante Nachrichten genauso nötig wie gute Kindergärten und Schulen.

      ich zitiere mal, das trifft die Sache nämlich, wie ich finde recht gut:

      "Kultur und Bildung sind nun einmal Güter, die sich auf dem freien Markt nicht so ohne weiteres refinanzieren können. Wollen wir nun diese Subventionen einstellen, um dann in der Zukunft nur noch boulevardeskes Mundarttheater, Eliteuniversitäten für Schnösel aus besserem Hause und werbefinanziertes Unterschichten-Fernsehen zu haben? Nein, das wäre einer Nation, die einst die Nation der Dichter und Denker war, unwürdig."

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    • Alex- schrieb:

      Du hast natürlich recht, dass quizsendungen nicht unbedingt durch GEZ finanziert werden sollten, aber wiegen die vielen anderen Berichte und Dokus das nicht auf? Und wurde nicht in letzter Zeit sogar das Programm noch erweitert durch kleinere Subkanäle wie zdfdoku oder zdfhistory?
      Versuch doch mal auf nem privatsender ne brauchbare politische Diskussion zur Abendzeit zu finden, wenn nicht grade Bundestagswahlen sind. GEZ ist wohl reformbedürftig ohne Frage, die Idee einer Mediensteuer geht in die richtige Richtung, aber sich ganz und gar dagegen zu stellen und sich zu verweigern halte ich für ganz großen Schwachsinn, etwa gleichzusetzen mit der Ansicht, dass man nicht durch seine Steuern Straßen und Kindergärten finanzieren will, weil man weder Auto noch Kinder hat. Und eine westliche Demokratie hat wohl politische Bildung und relevante Nachrichten genauso nötig wie gute Kindergärten und Schulen.

      klar verzapfen die privaten grösstenteil auch ramsch... (naja, alles was sie selber produzieren is quasi schrott... lediglich gekaufte filme/serien sind halt jeweils entsprechend gut)
      klar brauchen wir unabhängige informationsquellen (aka nachrichten)...
      nur brauchen die halt um diesen informationsauftrag zu erfüllen nur einen teil der gebühren...
      dass mit dem rest sendungen wie quarks & co (quasi galileo in seriös und gut) gemacht werden is auch gut...
      im prinzip haste recht; die potenziell sinnvollen produktionen überwiegen da durchaus...
      aber für nen rechner gebühren zu zahlen, wenn man seine infos statt aus fernsehnachrichten halt täglich aus der
      ftd bezieht (steht den öffentlich-rechtlichen in sachen inhalt und unabhängigkeit mmn in nichts nach) und auch
      sonst knix der öffentlich-rechtlichen konsumiert find ich halt irgendwo unangebracht...
    • Ich habe mir mal sagen lassen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nicht nur einen "journalistischen Auftrag" haben, sie müssen auch für JEDERMAN etwas im Programm haben. Da nun es leider viele Anhänger der deutschen Volksmusik gibt, werden diese auch bedient. Wo sollen die Leute denn sonst den anderen beim schunkeln zu sehen können?
      Imo hat das Musikantenstadel genauso viel Exsistenzberechtigung, wie VIVA; MTV und co. Wobei das Musikantenstadel, nicht noch nebenbei versucht sein Publikum umzupolen. Ehrlich gesagt ist der Stumpfsinn den die amerkanischen Sendungen verbreiten weitaus schlimmer, als jener der vom Musikantenstadel ausgeht.
      Im Wald boten sich mir zwei Wege dar, ich nahm den weniger betretenen.