We dont need your democrazy

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    • We dont need your democrazy

      So ich habe mal nen etwas längeren Artikel geschrieben und habe beschlossen ihn hier einfach mal reinzustellen.
      Meinungen und Kritik zu der in dem Artikel gezeigten Meinung sind erwünscht und das Verhältnis zu meiner Mutter ist auch nicht gut als dürft ihr die auch gerne beleidigen, wenn euch danach ist.
      Ich werde später noch ein bisschen was zu dem Artikel spoilern bzw. meine "richtige" Meinung zu der Thematik schreiben aber ich will erstmal die Reaktionen auf die hier niedergeschriebene Meinung abwarten.
      Er ist relativ lang also tldr gefahr.




      Demokratie? Schluss damit! (Ein mittelmäßig ernst gemeinter Artikel)


      Das demokratische System ist tot. Hat versagt, ausgedient ist schlichtweg gescheitert. Das Experiment Volkssouveränität muss jetzt beendet werden. Die Menschheit als Masse ist schlicht nicht in der Lage sich selbst zu regieren - unfähig, unwissend, manipulierbar, egoistisch, kurzsichtig schlicht dumm um dauerhaft erfolgreich und vor allem verantwortungsbewusst für das Wohl der Welt und der Menschen zu sorgen.

      Für unser eigenes Wohl müssen wir die Demokratie abschaffen!

      Die Verfehlungen der Demokratie sind ebenso deutlich wie aktuell. Beispiele gefällig? Gerne. In Italien duldet man einen offensichtlich korrupten, sexistischen Schürzenjäger als politisches Oberhaupt gegen den mehrere Verfahren laufen unter anderem wegen Steuerhinterziehung, Bilanzfälschung, Veruntreuung und Schmiergeldzahlungen, während in den USA dank der ständig stärker werdenden Tea-Party Bewegung öffentlich bekennende Schwulenhasser, Rassisten, religiöse Fanatiker - Menschen die Evolutionslehre für eine Lüge und Masturbation für eine Sünde halten in hohe politische Ämter gewählt werden. Auch hierzulande sieht es keinesfalls besser aus. Seit Sarazzin darf Eugenik wieder öffentlich diskutiert werden, die "Integrationsdebatte" lädt jeden Stammtischler dazu ein seine medial anerzogene Islamphobie endlich in die Welt hinaus zu tragen - angetrieben von Arroganz und Halbwissen eines eitlen Bundesvorstandes und unterstützt von der Polemik und Propaganda auf Seite 1 der meist verkauften Zeitung in Deutschland und illustriert in farbenfrohen beängstigenden Bildern, die lauthals vom Scheitern des Multikulti künden.
      In der Schweiz ist man sogar schon einen Schritt weiter. Hier hat man ganz einfach und legal via Volksentscheid (Ja Demokratie machts möglich!) das Recht auf Religionsgleichheit per Mehrheit mit Füßen getreten und Minarette verboten. Irrationale Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Islamphobie dürfen so politisch korrekt Minderheiten und Andersartige ausgrenzen und Menschenrechte nichtig machen.
      Das Ideal von dem Volk als höchste Macht die über sich selbst der gerechte Richter sein will funktioniert in der heutigen Welt einfach nicht mehr. Jedenfalls nicht in solchen Maße wie es noch tolerierbar wäre. Ohnehin scheint der Mensch langsam aber sicher der Politik müßig zu werden; ja will gar nicht mehr der Richter sein - ist am politischen Geschehen am Gedeihen des Landes dermaßen uninteressiert, dass er sich den Gang zur Urne schon spart. Womöglich stört es die meisten nicht einmal, wenn sie entmachtet würden, wenn Demokratie aufhört. Die Chinesen da drüben meckern ja auch nicht - schließlich haben sie einen wirtschaftlichen Aufschwung von dem westliche Demokratien nur träumen können und das ganz ohne die idealistische Idee die Geschicke des Landes vom Willen der törichten Allgemeinheit lenken zu lassen.
      Und selbst wenn ein Land noch ausreichend politisches Engagement zeigt, wie es beispielsweise in Frankreich der Fall ist, so äußert sich dieses nicht etwa in wohl überlegtem Handeln, was zum Wohle der Allgemeinheit führt sondern vielmehr in blutigen öffentlichen Sachbeschädigungen, die als Demonstrationen bezeichnet werden und dabei die Infrastruktur des Landes tagelang lahmlegen, weil die Demonstranten aus purem Egoismus heraus gegen eine wirtschaftlich und gesellschaftlich notwendige Rentenreform auf die Straße gehen. Hier wird doch deutlich, dass trotz dem Willen der politischen Artikulation in manchen Ländern, die Masse eben nicht in der Lage ist dauerhaft vernünftige Entscheidungen zu treffen. Die unvollständige obige Fallbeispielliste ist hierfür hoffentlich Beweis genug.


      Politik ist nicht für Jedermann/frau!

      Früher war es viel einfacher geregelt. Es gab einen König oder einen Fürsten, der hatte ein paar Berater und der machte dann eben die Politik. Die ganze Sache war vererbbar, sodass schon der junge Sohn von Anfang an auf seinen späteren Job vorbereitet werden konnte. So war gewährgeleistet, dass der Herrscher zwar immer noch beeinflussbar und fehlbar wie jeder Mensch eben, aber man konnte wenigstens davon ausgehen, dass er etwas von Außenpolitik und Wirtschaft verstand. Politik bzw. Politiker ist ein Handwerk wie jeder andere Beruf auch. Und der muss erst einmal erlernt werden, ebenso wie der Bäcker, Arzt oder Kfz Mechaniker. Niemand würde sich von einem Bäcker am Herzen operieren lassen, schließlich gibt es Ärzte und die kennen sich damit besser aus. Das klingt logisch und vernünftig. Aber wieso lassen wir dann eine Menschenmasse an Laien die eben im Großen und Ganzen soviel Ahnung von Wirtschaft, Umweltschutz Außen- und Innenpolitik hat wie unser Bäcker von Herz Operationen als Gemeinschaft über das Wohlergehen des Landes ja sogar der Welt entscheiden? Ist es nicht sogar der Gipfel der Unvernunft einen Haufen ahnungsloser zum Bestimmer über alles zu machen? In einer Welt die ständig komplizierter und komplexer wird, schneller und lauter, vernetzter und digitaler? Wir können nicht mal unseren neuen HD Fernseher selbst einstellen - wie kann man dann davon ausgehen, dass wir die komplizierte Welt der Politik verstehen, wenn doch das Verstehen derselben nun einmal notwendig ist, um zum Gelingen des demokratischen Systems beizutragen?
      Kann der gemeine Mensch, der lieber DSDS schaut oder das oben bereits erwähnte Boulevardblatt liest kann dieser Mensch vollkommen unbesorgt seines niedrigen Intellekts wegen noch Wächter über alle sein?

      Nein natürlich kann er es nicht. Vor allem DARF er es nicht. Welcher geltungssüchtige Narr kam überhaupt auf den absurden Gedanken es zu versuchen? Genauso wie die Vernunft es verbietet unseren Bäcker in den Operationssaal zu lassen sollte sie auch dem Durchschnittsbürger verbieten Politik zu machen.

      Aber lieber Autor dieses Artikels werden Sie nun vermutlich zurecht einwerfen. Es gibt doch nicht nur Trottel, sondern auch viele großartige Menschen man denke da an Künstler, Idealisten und Weltverbesserer große und kleine, die aufopferungsbereit und freiwillig Kinder in der dritten Welt füttern oder mit alten Leuten im Heim spazieren gehen. Die wunderschöne Lieder und Texte dichten und so das Herz berühren und zum Guten anregen wollen oder voller Elan für Umweltschutz und Toleranz zwischen Kulturen eintreten. Eben all jene, für die es ein Teil ihrer Lebens ist auf ihre ganz eigene Weise für eine bessere Welt zu sorgen; genau das, was Politik in ihrer ursprünglichsten Bedeutung auch zum Ziele hat nämlich die Welt so zu gestalten und sie zum bestmöglichen Ort für eine große Gemeinschaft an Lebewesen zu machen. Ich liebe diese Welt und auch diese Menschen wie hoffentlich viele andere dies auch tun aber mich dünkt die bittere Überzeugung, dass diese Menschen in der Unterzahl sind. Und selbst wenn sie es nicht wären so bliebe immer noch die Frage offen, ob der Wille zu helfen und zu gestalten ausreichend ist, um für das Handwerk Politik qualifiziert zu sein, denn auch der Ersthelfer beim Verkehrsunfall kann trotz bestem Willen zu helfen verdammt viel falsch machen.
      Die Demokratie ist abhängig von der Vernunft der Bevölkerung, von der Grundüberzeugung eines aufgeklärten Menschen, der die Bedürfnisse und Nöte der Allgemeinheit erkennt und nach besten Wissen und Gewissen fair und gerecht handelt und hierfür seine eigenen Interessen „for the greater good“ unterordnet . Doch Rousseaus Idee von der Volonté générale funktioniert in der Praxis leider viel zu häufig nicht. Vernunft ist nicht der Maßstab der Masse wenn es um Entscheidungen geht. Vielmehr haben ein Übermaß an Konsum und Medien für Abstumpfung, Gleichgültigkeit und Verdummung gesorgt. Die notwendige gesellschaftliche Diskussion, die zur vernünftigen Lösungsfindung eines komplexen Problems wie Integration geführt werden müsste existiert in dieser Form schlicht und ergreifend nicht. Hinzu kommt die kleinbürgerliche Charakterschwäche sich in eine Thematik einzuarbeiten, bevor man über sie urteilt. Zu differenzieren, abzuwägen einfach nachzudenken, sich selbst zu hinterfragen. Dies ist bisweilen schwierig aber ohne jede Frage notwendig. Doch der Mensch träumt lieber weiter den Traum einer einfachen Welt, in der es einfache Wahrheiten und einfache Lösungen für politische Probleme jeder Art gibt. Er lebt lieber in einer falschen Behaglichkeit, dass man es doch „einfach so und so“ machen könne und dann sei das schon rechtens so. Die schwierige Welt einfach erklären zu wollen und dafür etwas entschieden falsches zu tun nämlich sacrificium intellectus, ein Opfer des Intellekts zu bringen, was die schwierige Welt so weit und verfälscht vereinfacht, dass die Fragen mit einfachen aber womöglich falschen Lösungen beantwortet werden können ist der Hauptfehler der Masse, weil es in der Folge dazu führt, dass Parteien und Poltiker die unbequeme aber notwendige und richtige Politik machen bei Wahlen weniger Chancen haben als jene die eine populäre und bequeme Linie einschlagen. Steuersenkungen lassen sich eben deutlich urneneffektiver verkaufen als Steuererhöhungen. Das große Problem hierbei ist die akute Abhängigkeit der politischen Entscheidungsträgern von der großen unwissenden manipulierbaren Masse, was Populismus und überzogenen Versprechungen durch Politikern Tür und Tor öffnet und die Vernunft bei dem Kampf um die Gunst der Wähler dabei auf der Strecke bleibt bzw. nicht gewählt wird.
      Und aus diesem Grund hat das demokratische System in der heutigen Form mit dem Volk als höchstem Souverän ausgedient.

      „We don't need your hypocrisy
      Execute real democracy.
      Post-industrial society
      The unthinking majority“

      Serj Tankian






      Entmachtet das Volk aber kastriert es nicht!



      Wie könnte also eine andere Form der Regierung aussehen? Was funktioniert in der Praxis besser? Welches System sorgt letztendlich für ein Maximum an Verantwortungsbewusstsein und Vernunft? Und vor allem wie kann eine kompetente Einmischung des Volkes erreichen, die notwendig für die Legitimation des Systems und die Distanz zu einer Diktatur ist?
      Eine Idee wäre jedem einzelnen Bürger die kostenfreie Möglichkeit einzuräumen eine Wahllizenz zu erwerben, welche zum Urnengang berechtigt. Hierfür müsste eine bestimmte Stundenzahl in Kursen zu den Themen politische/soziale/gesellschaftliche/wirtschaftliche Bildung erreicht werden. Die Kurse können ab 18 Jahren belegt werden und die Stundenzahl sollte recht hoch angesiedelt sein, um der Komplexität des Themas sowie der großen Wählerverantwortung gerecht zu werden. Sobald die Lizenz erworben ist muss zur Aufrechterhaltung noch einmal im Monat an einer Informations- und Diskussionsveranstaltung teilgenommen werden, welche sich mit aktuellen politischen Problemen und Themen beschäftigt. Unerlässlich hierbei ist eine Neutralität seitens der Dozenten, weshalb zwar durchaus auch diskutiert werden kann aber das Vorstellen verschiedener Argumente und Positionen gibt, damit Meinungsvielfalt nicht zur Rarität verkommt. Somit wäre es möglich Stand- und Einkommens unabhängig jedem Bürger die Möglichkeit zu geben die Kompetenz zu erwerben, die zur politischen Willensartikulation berechtigt. Niemand würde gezwungen oder genötigt werden eine Stimme abzugeben, was den Bauernfängern unter den Politikern das Leben deutlich schwerer macht und jede abgegebene Stimme kann zumindest Grundsatzwissen über die politischen Probleme nachweisen, was extreme Parteien schwächen würde und für mehr Vernunft sowohl unter den Wählern als auch den Politikern sorgen würde. Dann wäre der Weg tatsächlich frei für ein System, was Demokratie mit Vernunft und Verantwortung vereint.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Alex- ()

    • Randbemerkung:
      Er hat diesen Artikel geschrieben, weil sein Inet zu langsam war um überhaupt irgendeinen WCD Stream zu öffnen und laufen zu lassen^^

      12.11.2010 schrieb:

      (06:17:46) Na`Vi|Alex-: mein stream geht nicht
      (06:17:59) Na`Vi|Alex-: und deshalb hab ich jetzt angefangen nen artikel zu schreiben :D
      (06:19:26) matthe88: worüber?
      (06:21:50) Nemuru: allmightness
      (06:22:08) Na`Vi|Alex-: Demokratie/Politik
      (06:22:49) matthe88: okaaaaay
      (06:22:55) matthe88: wo wirst du ihn publizieren?
      (06:24:32) Na`Vi|Alex-: ich hab nicht die geringste Ahnung :D
      (06:24:34) Na`Vi|Alex-: vllt sogar dotasource
      (06:24:38) Na`Vi|Alex-: aber das is flamebait glaub ich

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von asia^matthe ()

    • "The public's interest is not what the public is interested in." -- Terry Pratchett in einem seiner Scheibenweltromane (Going Postal)

      Einer der prinzipiell wichtigsten Punkte ist: du lässt nicht jemanden etwas entscheiden von dem er keine Ahnung hat. Aber genau dass passiert die ganze Zeit:/

      Edit: Der war ja gar nicht so lang:)
      Happiness, more or less, it's just a change in me, something in my liberty.
    • 'demokratie funktioniert nicht mehr'
      na hat sie das denn je (besser) getan?
      unterm strich gabs in demokratien doch nicht wirklich weniger kriege, genozide, hungersnöte oder wirtschaftskrisen als sonst wo oder?
      vor 70 jahren haben wir einen kerl gewählt und fanatisch unterstützt, der europa in schutt und asche gelegt hat und menschen im 2stelligen millionenbereich das leben gekostet hat...

      der artikel ist ganz lustig zu lesen...
      stellenweise will ich "RAUTE!" schreien, an anderen stellen würde ich gerne dem autor ins gesicht treten :D

      imo: wahlrecht ahängig machen von iq (problematisch, da nicht ausreichend objektiv und eindeutig feststellbar) und steueraufkommen (über die verwendung
      des staatlichen geldes sollten am ehesten die entscheiden, die es zur verfügung stellen, und nicht die, die nichts dazu beitragen.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ReWahn ()

    • der absatz, wo du die verfehlungen aufzählst, ist sehr gut gelungen und den würde ich so auch unterschreiben, danach wirst du etwas zu...sagen wir mal, "extrem", so schlimm sieht es nun auch wieder nich aus um uns menschen. im schlussteil kommst du dann dazu, dass allgemein eine demokratie doch eine gute form wäre, jedenfalls, wenn das wahlrecht beschränkt wäre. ein sehr interessanter ansatz, jedoch würde man damit auch leute, die intelligent usw. sind, ausschließen, z.b. alleineerziehende mütter! wenn man ein hohes stundenpensum braucht, wie soll das dann funktionieren mit kindern+arbeit? da werden diese kurse schnell zum alleine zeitlichen gesehen hinderniss. das etwas passieren muss, bzw die demokratie nicht das nonplusultra ist, zeigst du schön auf, jedoch wäre es schön, wenn du deine lösungsmöglichkeiten noch weiter ausführst und mehr alternativen aufzeigst


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Wie könnte also eine andere Form der Regierung aussehen? Was funktioniert in der Praxis besser? Welches System sorgt letztendlich für ein Maximum an Verantwortungsbewusstsein und Vernunft? Und vor allem wie kann eine kompetente Einmischung des Volkes erreichen, die notwendig für die Legitimation des Systems und die Distanz zu einer Diktatur ist?
      Eine Idee wäre jedem einzelnen Bürger die kostenfreie Möglichkeit einzuräumen eine Wahllizenz zu erwerben, welche zum Urnengang berechtigt. Hierfür müsste eine bestimmte Stundenzahl in Kursen zu den Themen politische/soziale/gesellschaftliche/wirtschaftliche Bildung erreicht werden. Die Kurse können ab 18 Jahren belegt werden und die Stundenzahl sollte recht hoch angesiedelt sein, um der Komplexität des Themas sowie der großen Wählerverantwortung gerecht zu werden. Sobald die Lizenz erworben ist muss zur Aufrechterhaltung noch einmal im Monat an einer Informations- und Diskussionsveranstaltung teilgenommen werden, welche sich mit aktuellen politischen Problemen und Themen beschäftigt. Unerlässlich hierbei ist eine Neutralität seitens der Dozenten, weshalb zwar durchaus auch diskutiert werden kann aber das Vorstellen verschiedener Argumente und Positionen gibt, damit Meinungsvielfalt nicht zur Rarität verkommt. Somit wäre es möglich Stand- und Einkommens unabhängig jedem Bürger die Möglichkeit zu geben die Kompetenz zu erwerben, die zur politischen Willensartikulation berechtigt. Niemand würde gezwungen oder genötigt werden eine Stimme abzugeben, was den Bauernfängern unter den Politikern das Leben deutlich schwerer macht und jede abgegebene Stimme kann zumindest Grundsatzwissen über die politischen Probleme nachweisen, was extreme Parteien schwächen würde und für mehr Vernunft sowohl unter den Wählern als auch den Politikern sorgen würde. Dann wäre der Weg tatsächlich frei für ein System, was Demokratie mit Vernunft und Verantwortung vereint.


      Das klingt schön und gut, ist aber einfach nicht umsetzbar. Es würden so viele Wähle wegbrechen (da Arbeiter, dann vlt nicht mal die Zeit haben diese Kurse zu besuchen und damit ihre Lizenz nicht bekommen. ) und was haben wir dann: einen kleinen Teil der Bevölkerung der über den Rest bestimmt.
      Man kann jammern so viel man will, aber alles andere als demokratie ist noch schwachsinniger (und die Alternativen/Verbesserungsvorschläge zur Demokratie sind immer so Utopisch)
    • Floyd schrieb:

      Wie könnte also eine andere Form der Regierung aussehen? Was funktioniert in der Praxis besser? Welches System sorgt letztendlich für ein Maximum an Verantwortungsbewusstsein und Vernunft? Und vor allem wie kann eine kompetente Einmischung des Volkes erreichen, die notwendig für die Legitimation des Systems und die Distanz zu einer Diktatur ist?
      Eine Idee wäre jedem einzelnen Bürger die kostenfreie Möglichkeit einzuräumen eine Wahllizenz zu erwerben, welche zum Urnengang berechtigt. Hierfür müsste eine bestimmte Stundenzahl in Kursen zu den Themen politische/soziale/gesellschaftliche/wirtschaftliche Bildung erreicht werden. Die Kurse können ab 18 Jahren belegt werden und die Stundenzahl sollte recht hoch angesiedelt sein, um der Komplexität des Themas sowie der großen Wählerverantwortung gerecht zu werden. Sobald die Lizenz erworben ist muss zur Aufrechterhaltung noch einmal im Monat an einer Informations- und Diskussionsveranstaltung teilgenommen werden, welche sich mit aktuellen politischen Problemen und Themen beschäftigt. Unerlässlich hierbei ist eine Neutralität seitens der Dozenten, weshalb zwar durchaus auch diskutiert werden kann aber das Vorstellen verschiedener Argumente und Positionen gibt, damit Meinungsvielfalt nicht zur Rarität verkommt. Somit wäre es möglich Stand- und Einkommens unabhängig jedem Bürger die Möglichkeit zu geben die Kompetenz zu erwerben, die zur politischen Willensartikulation berechtigt. Niemand würde gezwungen oder genötigt werden eine Stimme abzugeben, was den Bauernfängern unter den Politikern das Leben deutlich schwerer macht und jede abgegebene Stimme kann zumindest Grundsatzwissen über die politischen Probleme nachweisen, was extreme Parteien schwächen würde und für mehr Vernunft sowohl unter den Wählern als auch den Politikern sorgen würde. Dann wäre der Weg tatsächlich frei für ein System, was Demokratie mit Vernunft und Verantwortung vereint.


      Das klingt schön und gut, ist aber einfach nicht umsetzbar. Es würden so viele Wähle wegbrechen (da Arbeiter, dann vlt nicht mal die Zeit haben diese Kurse zu besuchen und damit ihre Lizenz nicht bekommen. ) und was haben wir dann: einen kleinen Teil der Bevölkerung der über den Rest bestimmt.
      Man kann jammern so viel man will, aber alles andere als demokratie ist noch schwachsinniger (und die Alternativen/Verbesserungsvorschläge zur Demokratie sind immer so Utopisch)
      och, so schlimm wäre ne gepflegte monarchie doch auch net, wenn n vernünftiger herrscher an der spitze steht...
      wie gesagt, denkt mal drüer nach, was demokratisch gewählte regierungen schon so angerichtet haben...
    • "vernünftiger herrscher" lol
      gibts das? nö
      also so viel dazu

      und Wahlrecht von IQ abhängig machen ist auch ein Schwachsinn. Wie willst du das umsetzen? Alle unter 120 IQ (oder ka wieviel) dürfen nicht mehr? Aber nur weil einer mehr IQ hat muss er sicht nicht gleich mehr politisch auskennen.
      Nur weil einer weniger IQ hat, sollte er nicht das Recht verlieren mitzubestimmen.
      Ich versteh schon dass man 18 jährige vollproleten gerne aus dem Wahlverfahren aussortiert haben möchte, weil sie sehr gern der rechten Hetze verfallen, aber von IQ-abhängig machen ist trotzdem keine Lösung, und alles andere als gut.
    • Beim Menschen ist die Individualintelligenz nun einmal größer als die Schwarmintelligenz, das wurde schon oft gesagt oder geschrieben und es unterscheidet uns immerhin von den Ameisen. Insofern finde ich es unnötig, darüber zu philosophieren, daß es doch so tolle Menschen gibt und gleichzeitig die Dummheit der Masse zu beschimpfen.
      Solange wir kein besseres System haben, behalten wir einfach das jetzige und schauen, was draus wird. Der Vorschlag mit der politischen Bürgerkunde ist natürlich Bullshit, aber okay, damit steht der Artikel immerhin eine Stufe höher als solche, die nur ein stumpfes "Fickt das System" oder "Alles ist plöd" als Grundtenor haben. Ich habe jedenfalls keine Lust oder Zeit, neben Beruf, Studium und Hobbies auch noch eine "recht hoch angesiedelte" Anzahl von Stunden in einem Raum mit einem Haufen von Idioten und einem Dozenten, der vermutlich weniger Ahnung hat als ich, zu verbringen, vielen Dank...aber eine Diskussion darüber ist auch nicht das Ziel des Artikels oder ist es das doch?

      Insgesamt frage ich mich, was dieser Artikel soll. So viel Aufwand für ein bisschen Zustimmung oder einen kleinen shitstorm? Da hätte es ein hitlerbezogener Einzeiler auch getan.
      Daß der Artikel nur "mittelmäßig ernst gemeint" ist, trägt nicht gerade dazu bei, daß man sich damit kritisch auseinandersetzen kann, denn jemanden für eine Position anzugreifen, die dieser nicht einmal vertritt, ist schwierig. Stell den Artikel ohne relativierende Zusätze ein und das Ganze wird lustiger.
      Letztlich bleiben nur stilistische Kleinigkeiten. Ein Tippfehler hier, ein fehlendes Komma dort und gelegentlich unpassend verwendete Wörter.



      Anmerkung: Dieser Beitrag entsteht zu einem Zeitpunkt, zu dem nur 4 Beiträge in diesem Thema vorhanden sind. Auf Hinweise bezüglich eventueller Redundanzen kann verzichtet werden.
      "It's ok to contradict yourself unwittingly, it shows that you're a great genius able to hold several view points and talk yourself into circles. *flicks hair*" - asan
    • okay alex :)

      also ich finde den artikel ganz interessant und gut geschrieben, stellenweise muss ich dir auch recht geben (was z.b. die politische bildung des gemeinen volkes angeht), bei anderen sachen muss ich dir jedoch widersprechen. sarrazin mal beiseitelegend - welcher ja schon genug diskutiert wurde - ist deine these, demokratie abzuschaffen, um sie dann doch in veränderter form am ende wieder einzusetzen, inkonsistent. entweder man "verändert" die art/ausübung der demokratie, oder man schafft demokratie ab (wie du sagst) und hat dann aber automatisch ein anderes herrschaftssystem, wie z.b. eine der verschiedenen arten von monarchien(geht aber nicht so leicht), eine diktatur, etc. das was du umschreibst klingt für mich nach einer mischung aus völliger oligarchie und besonders aristokratie, so wie sie im mittelalter verstanden wurde. wenn das was du schreibst wirklich passieren würde, kämen möglicherweise nach einiger zeit begriffe wie "kasten" wieder auf. menschen mit dieser politischen "qualifikation" würden sich nach einiger zeit als etwas höheres verstehen und sich auch langfristig aktiv vom "plebs" abgrenzen wollen. polit-menschen wären der neue adel. vergiss den lions club, die rotarier und alles ähnliche - man würde eigene zeitungen drucken, fernsehkanäle einrichten, usw. menschen mit dem "polit-ausweis" hätten ja einen anspruch auf andere, bessere medien & qualität. ich will lieber nicht weiterdenken...
      "der mensch ist des menschen wolf", vergiss das nicht. so interessant deine vision auch klingen mag, ich glaube nicht, dass wir das wöllten. die folgen wären einfach zu weitreichend und verheerend.

      ps: davon mal ganz abgesehen, könnte sich das sowieso kein staat leisten. bzw _wöllte_ sich das auch nicht leisten. das wären unsummen die man da reinpulvern müsste. der staat wird ganz froh sein, dass er die menschen weiter mit brot & spielen bei der stange halten kann. so denken sie nämlich nicht nach & gehen nicht raus auf die straße was bewegen...
      leute wie saban lassen grüßen.
      naja und ich erstmal auch.
      MfG^^

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Alex- hat da schon einiges in treffende Worte gefasst, was ich mir schon länger denke, aber nie in Worte fassen konnte. Es ist nunmal so: das Konzept der Demokratie ist ja ganz schön, aber momentan krankt sie einfach unglaublich an der Tatsache, dass der Körper, durch den die Demokratie wirken soll, einfach zu dumm ist, komplexe Zusammenhänge zu begreifen, die zu begreifen aber hochwichtig für eine funktionierende, effektive und vor allem nachhaltige Politik ist, die man ja mittels der Demokratie machen will (und zu legitimieren sucht).

      Nun wissen wir ja, was das Problem ist. Die Mehrheit derer, die die Politik, die gemacht wird, durch die Abgabe ihrer Stimme prägen, ist nicht intelligent genug, die Konsequenzen ihrer Handlungen (und aller bedeutenden Handlungen, die in der Welt geschehen) zu begreifen und in einen verwertbaren Kontext zu setzen. Wie soll die Menschheit das überleben? Wie soll die Welt das überleben?
      Wir hatten letztens die Diskussion im Deutschunterricht geführt, als es um Faust ging, und sein Unglück, weil er Sachen verstehen will, die seinen Verstand übersteigen. Wir haben dabei folgendes festgestellt:

      - Menschen, die überhaupt nicht intelligent sind, halten sich meistens für intelligent, da sie aufgrund ihrer Dummheit gar nicht realisieren, wieviel sie überhaupt nicht wissen.
      - Menschen, die intelligent sind, halten sich eher für dumm, da sie gerade wegen ihres überdurchschnittlich hohen Wissens eine Vorstellung davon haben, wieviel sie noch nicht wissen und sich im Schatten dieses Nichtwissens für erbärmlich unwissend halten.

      Daraus kann man schlussfolgern: die nicht intelligente Mehrheit hält sich für fähig, einen Staat zu regieren, weil sie keine Ahnung hat, wie komplex diese Aufgabe eigentlich ist. Sie glaubt, sie könne durch einfache Entscheidungen stabil und nachhaltig regieren! Das ist Bullshit², und ich möchte jedesmal einen Zweimeterstrahl kotzen, wenn ich Leute ohne Ahnung über Politik schwatzen höre. Sie gehen wählen, könnten aber eine These nicht der Partei zuordnen, die sie geäußert hat, wenn man sie fragt.
      Intelligente Menschen wissen, wie groß die Aufgabe ist, die vor ihnen liegt, und schrecken oft vor ihr zurück, weil sie wissen, wieviel man da falsch machen kann. Was meint ihr, warum so viele große Politiker so einen groben Bullshit von sich geben? Sie sind auch nicht intelligent. Sie mögen belesen sein, und haben sich vielleicht eine Art intellektuellen Grundstockes anlegen können, auf dem sie ihre bestenfalls halbgaren, vor Halbbildung strotzenden Thesen und Programme aufstellen. Es macht mich krank.
      Wie also kann es sein, dass der intelligente Teil der Bevölkerung diesem offensichtlichen Problem, dieser Ursache der Stagnation so machtlos gegenüber steht?

      Das hat imo folgenden Grund: ihm hört keiner zu. Der intelligente Teil der Bevölkerung, der die Probleme erkennt und vielleicht Lösungen für diese hat, ist einfach zahlenmäßig zu unterrepräsentiert, um eine ernsthafte Änderung zu erwirken. Demokratie gründet ja auf Mehrheitsentscheidungen. Die Mehrheit ist leider dumm. Der Spruch "der Klügere gibt nach" kommt leider nicht von ungefähr - außer Nachgeben bleibt nichts übrig außer Totgeredetwerden und Verzweifeln, weil man einen Menschen, der von seiner eigenen Intelligenz so überzeugt ist, dass er meint IQ-Brocken zu scheißen, nicht von seinem Irrweg abbringen kann, jedenfalls nicht ohne Gewalt (die man sich einzusetzen scheut, wenn man schlau ist - was nicht will das man dir tu das füg auch keinem anderen zu undso).

      Es muss ein radikales Umdenken stattfinden, und die Verantwortung über die Vorgänge im Land wieder denen überlassen werden, die die Vorgänge zu begreifen imstande sind. Keine Ahnung wie das funktionieren soll (ein Ansatz könnte sein, durch verschiedene Mittel das Leben für Idioten sehr zu erschweren), hab ich mir auch noch keine Gedanken zu gemacht (werd ich aber noch), aber dass es irgendwie passieren muss, ist hoffentlich jedem klar :/


      tl;dr intelligenzia aller länder vereinige dich

      (sorry, falls die textwall jetzt polemisch oder populistisch klang - hab einfach nur aufgeschrieben was mir durch den kopf ging, vielleicht schreib ichs irgendwann nochmal kompakter und freundlicher)
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • es hat nicht unbedingt was mit dumm zu tun, nur hat halt der Großteil die Einstellung "ich, allein änder ja eh nix" und befasst sich deswegen erst gar nicht wirklich mit Politik.
      IMO müsste eine Politische Bildung in der Schule her. Das zieht halt auch wieder Probleme mit sich (weil wer unterrichtet? auf der schule ein liberaler, auf der anderen ein konservativer? wirklich einen neutralen Unterricht durchzuführen ist auch wieder ein Ding der Unmöglichkeit), wäre aber mMn angebracht, wenn ich da an die Argumente der 3 FPÖ-Wähler von meiner ehemaligen Klasse denke oO
    • Ich stimme Floyds ersten Satz komplett zu. Es gibt genug Menschen, die schlau genug sind, um die Thematik "theoretisch" gesehen zu verstehen (wenigstens ist mein eigener Umfeld so schlau...), aber die wenigsten haben überhaupt Bock da irgendwas in diese Richtung zu machen. Hallo? Wenn in der Wirtschaft Geld winkt und Partys dummerweise Vorrang haben, dann passiert da einfach nicht viel.
      Ein Fach für politsche Bildung haben wir hier in Deutschland "Politik", aber da passiert auch nicht viel. Ist genauso wie in jeden anderen Fach. Die, die dort drin gut sind und Ahnung haben, hatten sie auch meistens schon vorher und die, die kein Bock drauf haben, lernen auch nicht viel mehr dazu.
    • YourFist schrieb:

      Ein Fach für politsche Bildung haben wir hier in Deutschland "Politik", aber da passiert auch nicht viel. Ist genauso wie in jeden anderen Fach. Die, die dort drin gut sind und Ahnung haben, hatten sie auch meistens schon vorher und die, die kein Bock drauf haben, lernen auch nicht viel mehr dazu.


      und genau da liegt das problem! das fach MUSS ein hauptfach werden! es muss schließlich auch jeder deutsch, mathe und englisch drauf haben, wieso da nicht eine gewisse politische bildung? und wer dort halt nich gut ist, muss gefördert werden, es DARF keinen geben, den es nicht interessiert, da ausnahmslos ALLE betroffen sind!


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • ich fänd auch die auflösung der föderalen republik nicht schlecht! mit einem kaiser an der spitze, welcher nur im falle eines krieges die armeen der im kriegspakt verbundenen einzelnen staaten anführt. und die einzelnen staaten kriegen ihren kurfürsten, welcher komplett souverän ist und wieder ius primae noctis erlangt!
      dann ist alt heidelberg wieder kurfürstensitz und die baden können wieder aus vollem herzen ihre stolze nationalhymne singen!
      Spoiler anzeigen
      8XfVWpsZXNE
      Spoiler anzeigen
      hehe und die bayern kriegen sone schwule kacke als hymne :thumbup: :thumbup: :thumbup:

      9Qa0IKLhpkc

      hahaha die armen bayern :D


      ja und stimme ich natürlich dem zu, dass demokratie schwachsinn ist und die menschheit nicht voran bringt - einen großteil der gesellschaftlichen bremse bilden übrigens grüne und linke emanzen welche sich lieber um politisch korrekte und gender konforme schulbücher kümmern als um echte probleme!!!
      Spoiler anzeigen
      kersten artus und nebahat güclü ich geb euch gleich sexismus, diskriminierung und rassismus !

      yZvj8coO1pg

      solchen leuten sollte das recht genommen werden sich in einer partei zu organisieren!!!

      aber dein letzter absatz gefällt mir so nicht. wenn schon eine elitäre gruppe das land regieren soll, dann sollten sie aus anderen gesichtspunkten heraus rekrutiert werden.
    • mal nen Gang runter Meister Kloake. Das von dir gepostete Lied IST übrigens bereits unsere Hymne.
      Gott mit dir du Land der Bayern geht mörderisch ab, mörderisch! (auch wenn ich ihm Falle der Wiedereinführung des Fürstentums nen Luftsprung machen würde, weil die bayerische Provinz wieder von Franken regiert wird, wie es sich gehört.)

      Aber die Probleme mit der unqualifizierten Bevölkerung kann ich selbst nur bestätigen. Auf der Arbeit zum Beispiel hatte ich letzhin wieder eine Diskussion wegen GEZ. Die Meinung aller Beteiligten war "GEZ is scheiße". Ich hab dann hie und da nachgehakt und es stellte sich raus, dass KEINER wusste, wofür man die Gebüren zahlt. KEINER! Einer meinte um Fernseh schauen zu dürfen, einer meinte sie gilt für alle Sender und wieder ein anderer meinte nur, dass davon Musikantenstadel und Co. produziert wurden. Ich hab dann weitergebohrt und gefragt, was den der Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten sei. Nur Geblubber. Also hab ich gefragt, wie sie jeweils Geld verdienen. Klar, die Privaten machen Werbung. Dann hab ich angesetzt zu erklären, dass man mit den Gebühren die finanzielle Unabhängigkeit der Sender gewährleistet und sie somit vom Einfluss von Konzernen, Geldgebern und Kunden frei sind. Denn die Privaten haben ganz andere Kunden als die öffentlichen. Sie verkaufen Sendeplatz und Zuschauer an Werbekunden. Sie senden eigentlich Werbung mit Füllern dazwischen, damit die Leute einschalten. Auf Nieschenprogramme und Kinderfernsehen hingegen konnte ich da schon nicht mehr zu sprechen kommen, weil ich mit "Klugscheißer" und "Besserwisser" abgewürgt wurde. Schließlich schauen sie die Nachrichten ja gar nicht, sondern lesen Bildzeitung...

      In der kleinen Anekdote stecken also genau die Punkte, die hier auch als Problem der Demokratie angesehen wird. Eine miserabel informierte Masse, die medial so abgestumpft und mit Parolen vollgestopft ist, dass sie Argumenten gegenüber schon gar nicht mehr empfänglich sind, würde, wenn es die Möglichkeit hätte, nicht scheuen allen ihren Stumpfsinn aufzudrücken. (Anmerkung: ich finde das gegenwärtige Zahlungssystem auch schlecht, erkenne aber vor allem in Zeiten von Hartz4-Fernsehen seine Notwendigkeit).

      Was ist jetzt die Lehre daraus?
      Sollte man die Unfähigen entmündigen? Sind sie ja im Grunde schon. Und wem überträgt man dann die Verantwortung, wer entscheidet wer geeignet ist? Wer darf bestimmen wer seine Meinung äußern darf und wer nicht? Meiner Meinung nach ist das schlicht unmöglich gerecht zu handhaben. Ein Lehrgang für politische Bildung für einen Wahlschein würde ich entschieden ablehnen. Ein Schulfach Politik wäre zwar ne gute Sache, die Frage ist nur wer daraus lernt. Eben vor allem die sowieso schon Interessierten. Auf Hauptschulen dagegen müssten die Sachverhalte wieder runtergschraubt werden und der Effekt vor allem bei denen, die Verbesserungsbedarf haben, deutlich schrumpfen.
      Man kann eben niemanden zur Vernunft zwingen. Ja, Demokratie funktioniert immer schlechter und die Regierenden beugen sich immer mehr dem Diktat von aussen - seien es Konzerne oder "EEEH geh doch zuhause mit Biersteuer!". Aber ich sehe keine bessere Alternative.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zagdil ()

      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Hätt n guten Buchtipp für alle: thomas wieczorek mit Die Dilettanten oder Die geplünderte Republik etc.
      Zielt auf ähnliche Problematik ab, ist aufjeden fall zu empfehlen für die, die es nicht kennen.

      zu Beitrag vom te könnte man soviel schreiben zB dieser Satz:
      Die Chinesen da drüben meckern ja auch nicht - schließlich haben sie einen wirtschaftlichen Aufschwung von dem westliche Demokratien nur träumen können und das ganz ohne die idealistische Idee die Geschicke des Landes vom Willen der törichten Allgemeinheit lenken zu lassen.

      der wirtschaftliche Aufschwung wird zu 83% von der törichten Allgemeinheit getragen, große teile vorallem die Landbevölkerung lebt am existenzminimun.
      China ist sowieso ne besondere Sache, Imperialismus, Kommunismus mit einen gewaltigen Hauch an Kapitalismus, extrem Linke-Parteimitglieder, die an nichts mächtigeres denken als die Kräfte des freien Marktes. Das tumbe Volk ist einfach mundtot gemacht worden und müssen alles hinnehmen, Bauern die aus ihren Häusern geschmissen werden für neue Wolkenkratzer etc.

      Und eine Wahl bazuhalten wo 83% der Bevölkerung außen vorgelassen wird, sie somit entmündigt werden nur weil sie diesen Test nicht geleistet haben ist quatsch. Jeder hat das recht zu wählen, jeder ist gleichberechtigt, jeder kann gewählt werden. grundgesetz.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Die Demokratie hat sich nicht ohne Grund als Staatsform in 90% der Länder etabliert. Gäbe es eine bessere Staatsform, hätten wir in Deutschland wohl kein demokratisches System. Dein Artikel ist somit nicht mehr ernstzunehmen, gelesen habe ich ihn trotzdem und möchte dir eine gewisse journalistische Begabung garnicht absprechen, für mehr als
      das oben bereits erwähnte Boulevardblatt
      dürfte es aber nicht ausreichen.
      Ich würde gerne noch mehr zu dem Thema schreiben, aber im Endeffekt wurde schon alles gesagt, wozu sollte ich es also ein zweites Mal durchkauen?
      .
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