Eigene Kurzgeschichte - Der Flug

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    • Eigene Kurzgeschichte - Der Flug

      Hier ist es so still geworden, da dachte ich, ich grab mal etwas aus. Die Geschichte ist schon etwas älter und entstanden, als ich versucht habe kafkaesk zu schreiben. Das ist mir imo nicht so gelungen, aber die Geschichte liest sich ganz gut.

      Der Flug


      Ich fliege immer weiter, aber stets nach unten. Dabei ist es ein Irrtum zu glauben ich brauche dafür irgendwelche Nahrung oder gar Benzin,- nein ich fliege von ganz alleine und ohne weiteres Zutun. Der Wind saust mir um die Ohren und beständig sehe ich die Wand, die von der Klippe, die ich eines Tages hinabgestürzt bin, hinabführt, vor mir aufsteigen und Vorsprung für Vorsprung im Himmel verschwinden. Es gab Zeiten, da bin ich in der Luft gerudert, habe mich gestreckt und die Luft angehalten, um einen dieser Vorsprünge zu erwischen. Manchmal gelang es mir auch und ich setzte mich dort japsend hin, froh nicht mehr zu fliegen. Zumindest war ich die ersten paar Male froh vom steten Flug erlöst zu sein, doch nachdem ich immer und immer wieder im Schlaf mich von den Vorsprüngen gerollt habe und erneut geflogen bin, hatte sich diese Freude einen Vorsprung zu erwischen gemindert. Zum Schluss hat sie sich gar ins Gegenteil verkehrt und jedes Mal, wenn ich eher zufällig, denn rudern und anstrengen wollte ich mich schon lange nicht mehr, auf einem der Vorsprünge aufschlug, hielt ich es nicht lange dort aus, da mir das Ruhen zuwider war und ich mich bereits an das Fliegen gewöhnt, ja sogar ein seltsames Bedürfnis gegenüber diesem Zustand entwickelt hatte.
      So fliege ich auch heute noch und denke an meinen Flug zurück und vor. Und immer wenn ich an das unweigerliche Ende meines Fluges, den Aufschlag, dachte, dann kam mir wieder dieses Mädchen in den Sinn, das eines Tages neben mir her fiel. Es sagte: “Du fällst auch? Das Fallen ist ein wahrhaft schwieriges Geschäft nicht wahr?“ Ich allerdings war nur irritiert und meinte nur: „Ich falle doch nicht, ich fliege.“ Und als es auf mich zugerudert kam und versuchte mich zu umfassen, flog ich schneller nach unten, um mich ihr zu entwinden. Sie war nur wenig beeindruckt und kam mir hinterher. Mit festem Blick und Griff langte sie nach mir und steuerte auf einen Vorsprung zu. Abermals entwand ich mich ihr und stieß sie auf den Vorsprung, wo sie sitzen blieb und mir über den Rand nachblickte. Mir, der ihr mit einem Lächeln im Weiterfliegen noch zurief: „Wir sehen uns unten“

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      Edit: ja Heph, man kann nicht nur Big Hits schreiben, wa

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zagdil ()

      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Ich hab "Hoffnungslosigkeit" in den Kommentar geschrieben, aber eigentlich ist es mehr ein Gefühl und eine Lebenseinstellung. Der Abstürzende glaubt nicht daran, dass man ihm helfen kann oder dass sich sein Fall wirklich aufhalten lässt. Er gibt sich ganz dem Sturz hin (drum nennt er es fliegen).
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Find ich stark.
      Kenn mich nicht so mit Kurzgeschicthten aus, ab er diese ist schonmal interessanter geschrieben als die, die wir in Deutsch vorgelegt bekommen.
      Ich verfolge den Thread mal mit, habe den tieferen Sinn noch nicht verstanden. (manches wurde ja schon gesagt)