Libyen anyone?

    • kann mycroft größtenteils nur zustimmen, auch wenn ich die sache nicht ganz so verbissen sehe. Welche entscheidung (ob Kriegsbeteiligung oder nicht) die richtige ist lässt sich meiner Meinung nach sehr schwer abschätzen. Klar ist das gaddafi durchaus noch einen erheblichen anteil der Bevölkerung hinter sich hat und seine anhänger eine spaltung des landes niemals akzeptieren werden, für mich sieht das bisher nach einem langen bürgerkrieg aus bzw ein relativ schneller krieg mit einer langen besatzungszeit in der die besatzungsmächte sich dann wieder von autobomben und ähnlichem bedrohen lassen müssen.

      spannend ist die frage wie sehr seine anhänger auf ihn persönlich fokussiert sind und damit ein gezielte tötung bzw gefangennahme eine option darstellt. könnte mir gut vorstellen das diverse sondereinheiten sich schon darauf vorbereiten.
    • Meine Meinung zum Libyen Krieg ist, dass die Internationale Allianz den angezetelt hat, nur um an die Oelvorkommen des Landes zu kommen.
      Jetzt im Ernst wie viele Laender auf der Welt gibt es noch, die ihr Volk unterdruecken? Bestes Beispiel dafuer meiner Meinung nach Nord-Korea. Warum machen die Ammis nichts gegen die?
      Ah genau, weil sie Atomwaffen besitzen und die ganze Welt binnen Minuten in die Luft jagen wuerden. Einfach nur scheisse, dass die grossen Machthaber der Welt machen was sie wollen.
    • Ich persönlich hätte abgewägt, ob die Oppositionellen überhaupt ein internationales Eingreifen erwünschen/dulden. Weiterhin sollte das wirklich nur ein militärischer Einsatz sein, der Aufbau einer neuen Staatsstruktur sollte allein in libyschen Händen liegen. Aber vor den Wahlen hatte die Regierung auch sicher wenig Lust in einen Krieg zu ziehen.
      Ein recht interessantes Interview zu dem Thema:
      taz.de/1/politik/afrika/artike…-ist-unwichtiger-als-oel/
    • das ein internationales eingreifen gewünscht ist von seiten der rebellen denke ich schon, das ist ja auch der große unterschied zu afghanistan und irak. fraglich ist auch wie es nach lybien weitergeht, sarcozy droht den arabischen herschern das lybien kein einzelfall bleiben wird, erinnert mich ein wenig an parolen ehemaliger amerik. präsidenten. petit napoleon will hier offensichtlich als eine art befreier der arabischen bevölkerung in die geschichte eingehen... wenn er sich da mal nicht überschätzt. medienwirksam ist das in frankreich jedenfalls wies aussieht, wann sind da eigentlich wahlen?
    • werter dexter- wenn du meine beiträge zitierst dann doch bitte originalgetreu.
      und was ich dir auch nochmal sagen möchte: die aufgabe der politiker ist es entscheidungen zu treffen, auch in brisanten außenpolitischen fragen. dass du das nicht abschätzen kannst ist klar. kann ich auch nicht, aber sich deswegen einfach raus zu halten und zu zugucken halte ich für die absolut falsche entscheidung, warum habe ich glaube ich schon hinreichend erläutert.
    • ich sehe da keinen großartigen druck auf der deutschen regierung sich in diesen krieg hineinziehen zu lassen. klar jetzt wo alles gut läuft kann man leicht feigheit vorwerfen, wenn dann der bürgerkrieg erst richtig losgeht später weil das land aufgeteilt wird oder weiß der geier sieht das schon anders aus. wer jedenfalls glaubt das es bei einer sauberen luftoperation bleibt ist auf dem holzweg.

      ich kann mit beidem leben, einmischung oder nicht, hat beides seine vorteile und risiken.
    • [feniox]

      atombomben auf lybien imo. dann werden keine menschen mehr unterdrückt UND es gibt weniger araber auf der welt. Win:Win-Situation!

      [/feniox]


      Mensch, wo steckt der Junge.
      3 Seiten zu so nem Thema, das ist total mickrig für ds :(
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • "Beim Thema Irak-Krieg waren wir in guter Gesellschaft und hatten die Mehrheit hinter uns. Jetzt sind wir in schlechter Gesellschaft und haben die Mehrheit gegen uns."

      naja, naja...

      Das mit Fischer und Lévy gleich zwei bekennende Freunde des sauberen Angriffskrieges ihre Kommentare abgegebene haben freut mich schon. Immerhin erkennt man schon an seinem Gegenüber ob die eigenen Position haltlos ist oder nicht. Geht jetzt aber garnicht darum sondern:

      Hat denn jemand einen wirklich erhellenden Artikel über die Rebellen?
    • Immer diese fucking Brainwasch Medien... die tun ja foermlich so als wenn Gaddafi weg ist sofort demokratie herrschen koennte weil das "Volk" das will....
      Vergessen tun sie leider, dass Gaddafi selber demokratisch an die macht gekommen ist, eigene anhaenger hat (davon nicht zu wenig) und diese ganz bestimmt nicht aufhoeren sobald ihr fuehrer weg ist.
      Sind nunmal wie in vielen afrikanischen laendern alles Clans die sich bekriegen und wenn man mal betrachtet wie lange diese Clans schon existieren wird der fall eines einzigen mannes ganz bestimmt nicht ihre Einstellung zu den Gegnerclans aendern....
    • Immer diese fucking Brainwasch Medien... die tun ja foermlich so als wenn Gaddafi weg ist sofort demokratie herrschen koennte weil das "Volk" das will....


      Natürlich wird das Land nicht sofort Demokratisch. Und natürlich besteht die Chance das wieder ein neuer Diktator an die macht kommt. Aber die Möglichkeit das sich eine Demokratie aufbaut ist gegeben.


      Vergessen tun sie leider, dass Gaddafi selber demokratisch an die macht gekommen ist, eigene anhaenger hat (davon nicht zu wenig) und diese ganz bestimmt nicht aufhoeren sobald ihr fuehrer weg ist.


      Gaddafi ist in etwas genauso demokratisch an die Macht gekommen wie Mao, der übrigens auch ein paar Anhänger hatte.
    • Ja, natuerlich ist die moeglichkeit gegeben, nur was mich an den medien ankotzt ist, dass sie so tun als ob sofort demokratie kommen wuerde und alles sobald gaddafi weg ist gut werden wuerde. Es ist aber viel warscheinlicher, dass der buergerkrieg noch merhere Jahre andauern wird und es einfach nicht klar abzusehen ist wohin sich lybien entwickeln wird.
      zum zweiten zitat: jo das ist wahr, aber ich wollt nur damit ausdruecken dass er viele anhaenger hat vll. sogar mehr als in der aufstandsbewegung (nur vermutungen) und es ganz sicherlich nicht mal eben durch schnellen eingriff westlicher maechte innerhalb weniger monate zur demokratie kommt
    • Hab einen interessanten Satz Sarkozys gelesen, den ich mal zitiere:

      "Jeder arabische Herrscher muß verstehen, daß die Reaktion der internationalen Gemeinschaft und Europas von nun an jedes Mal die Gleiche sein wird." (Auf dem EU-Gipfel in Brüssel/Quelle: Junge Welt vom 28.03.)

      Ich finde es sehr befremdlich, dass Krieg ein alltägliches, legitimes Mittel zur Erreichung von Forderung sein soll. Gerade die EU hat wirtschaftlich und politisch so viel Einfluss, dass es auch sinnvoll wäre mit diesen Druckmitteln auf seine Position aufmersam zu machen. Außerdem denke ich, dass ein Krieg für die Errichtung einer Demokratie keine besonders gute Grundlage darstellt. Ein Krieg endet offensichtlich mit Gewinnern und Verlierern. Die Gewinnerseite muss um ihre Machtstellung zu schützen entsprechende Maßnahmen ergreifen. Diese Maßnahmen werden logischerweise den ehemaligen Feind treffen, was zu einer instabilen Lage der Staaten führt, da eine dauernde Spannungslage zwischen den beiden Blöcken nicht vermeidbar ist.
      Und um noch einmal auf Frankreich/Sarkozy zurückzukommen. Frankreich war immer eine Nation, die auf der Seite von arabischen Mächten stand, laut jW haben sie dem tunesischen Präsident zu Begin der Revolution sogar Polizeihilfe angeboten und auf einmal stellt sich FR als Retter der arabischen Welt dar. Es ist beschämend wie innerhalb dieser gesellschaftspolitischen Umbrüche versucht wird zukünftigen wirtschaftlichen Einfluss aufzubauen und genau dazu ist auch Krieg das Mittel zum Zweck. Denn vom politischen Druck bekommen die Rebellen nicht so viel mit wie von Bombadierungen.
      Wie ich aber schon weiter oben geschrieben habe sind militärische Aktionen im Einzelfall durchaus akzeptabel. Jedoch müssen sie ein Einzefall bleiben und sollten nicht von wirtschaftlichen oder anderen Interessen der Möchtegernimperialisten abhängig sein. Krieg kann einem guten Zweck dienen aber das ändert nix daran, dass Krieg an sich objektiv schlecht ist. Ich hoffe die deutsche Regierung distanziert sich von den ehrgeizigen Plänen des "Napoleon Darstellers aus Paris" (jW), sondern unterstützt das arabische Volk an den Punkten an denen es Unterstützung brauch, dazu gehört für mich vor allem eine Gewährleistung von Freiheit nach Ende der Revolution. (und damit nicht die Freiheit des europäischen Demokratieverständnisses, sondern eine Freiheit, die es den Revolutionären erlaubt Staatskonzept und -aufbau vollkommen eigenständig zu definieren)
    • ist halt schon erstaunlich wie schnell aus einer flugverbotszone ein angriffskrieg geworden ist, dachte die lassen sich damit noch etwas mehr zeit, damit die medien das ganze den völkern schmackhafter machen können
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