Der neue Tarantino!

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    • Mal nen paar aktuelle Interviews (nicht Spoilerfrei, sind zumindest Filmszenen drin):

      Hauptdarsteller (man muss Waltz lieben):

      youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=m_As6zXRhgs#!



      Tarantino:

      youtube.com/watch?NR=1&v=aLxgvhEOpr8&feature=endscreen

      Langes Radiointerview mit QT:

      youtube.com/watch?v=dSmBuf51f5E

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 4nTr4xX ()

      The road is dark. And it's a thin, thin line. But I want you to know i'll walk it for you anytime.
    • Nicht für ne "Extrawurst" zum Filmthread, nur der Vollständigkeit halber würd ich den Thread hier gern mit meiner Einschätzung des Film schliessen.

      Es gab einiges was mir gefallen hat und vieles was mir nicht gepasst hat.
      Ich werde das mal in einige Abschnitte unterteilen und jeweis was dazu schreiben, positiv wie negativ.


      Soundtrack

      Deutlich positivster Punkt für mich. Tolle Mischung der Tracks und auch etwas "gewagt". Passte alles Perfekt, das Ende mit dem Song, besser geht es nicht.

      Tarantino typische Elemente

      Hat mir diesmal etwas gefehlt.
      -Trunkshot? Habe keinen gesehen, wenn auch nicht als Kofferraum, so wäre es doch möglich gewesen ihn einzubauen. Ich lasse die Schlussszene aus IB auch als Trunkshot durchgehen. Schade.

      -No Feet? Den Schwenk an Brunhilde runter in der Hütte am Ende lasse ich nicht gelten da OOF. Im Script waren welche drin.

      -Splitscreen Lens? Ich bin mir nicht 100pro sicher, die Szene aus Djangos Sicht bei der Candie neben dem weggelaufenen Kämpfer steht der später von den Hunden zerrissen wird...da sind einige Bereiche unscharf und Candie sowie der Sklave sind mmn scharf...aber bei dem Abstand schwer zu beurteilen. Nicht so dolle.

      Sets

      Tja, lässt sich teilwese wohl nicht ander machen ohne digitaltechnik...aber die Plantagen...vor allem die erste mit diesem Minifeld direkt vor der Tür wo sie durchreiten...und alles so extrem geleckt wie grad aufgebraut. Nicht nur nicht Spaghettiwesterntypisch, es wirkt auch unecht und wie grad aufgebaut. So wie Hobbingen...ne Plantage sieht für mich so aus wie die von Mel Gibson in "Der Partiot" und nicht wie nen schneeweißes Haus auf nem freien Fussballfeld mit Rollrasen und etwas Baumwolle.

      Dialoge

      Wurde schon viel zu gesagt. Ich fand es von der Menge her etwas zu wenig (IB zu viel, vor allem die blöde Kellerbar) bzw. hätte mich eine bessere Qualität mit der Menge besser klarkommen lassen...habe halt immernoch andere QT Filme im Kopf. Also ok insgesamt, aber nicht super. Die Szene in dem ersten Ort war gut z.B.

      Schnitt/Kamera

      Teilweise tarantinountypisch aber geil (die super schönen Landschaftsaufnahmen)
      Teilweise frustrierend...hatte erst neulich ne Kritik von nem Film gesehen und das in irgendwie jedem neuen Film ne verdammte Szene drin sein muss in der die Kamera um ne Gruppe rum fährt während diese diskutiert...Kreisfahrten mit der Kamera neues "Fashion-Musthave"
      War enttäuscht das QT es auch nicht lassen kann.
      Ansonsten gewohnt über dem Durchschnitt.

      Gewalt

      Das war nix, sorry.
      Diesmal war Gewalt bzw. Splatter sehr schlecht eingesetzt für mich.
      Erstmal vorweg, ja, in KB ist es auch übertrieben, ABER es ist nur die Szene mit den Crazy88. Alle andere Gewalt im Film läuft normal ab, das Auge was Elle entfernt wird sieht recht realistisch aus, Buck expodiert in der Tür nicht der Kopf, dem ersten Opfer explodiert nicht die Brust nachdem das Messer trifft usw usw.
      Diese eine Szene im Club wirkt mit den OFFENSICHTLICH übertriebenen und viel zu flüssigen meterhohen Blutsäulen, kombiniert mit der Tanzchoreographie (viel zu weite Sprünge auf zentimeterschmale Geländer) und ihrem knallgelben Lederoutfit und dem teilweise schwarz-weiß für mich wie ein abstraktes Kunstwerk das ich auch als solches und sehr sehr gerne betrachte; obwohl KB sicher nicht mein Lieblingsfilm ist.

      Hier passt das aber garnicht. Wir haben Szenen die einfach ungemütlich rüberkommen und das auch sollen. Den Mandingofight z.B. Das fand ich schon heftiger...würde ich mit der Folterszene in RD vergleichen. Dabei soll man sich unwohl fühlen.
      Aber da muss ich eben die Grenze ziehen, wenn ich an einigen Stellen Gewalt zeige die Leute aufwecken soll kann ich sie an anderer Stelle doch nicht ins lächerliche ziehen.
      KB ist komplett Fiktion, hier haben wir einen realen Hintergrund...nicht falsch verstehen, kein Problem mit Gewalt an sich und auch nicht mit übertriebener, ich kann mich hier nur nicht wohlfühlen weil sie teilweise rüberkommt um mir in den Magen zu schlagen und dabei realistisch bleibt und teilweise soll sie mich belustigen. Letzteres gelang nicht, besonders nicht im Hausflur von Candieland (dazu noch was im letzten Punkt)...ich dachte nur bei jedem Schuss "Wann hört es endlich auf/wann stirbt der arme Kerl endlich"

      Der Mandigo Fight im Club Cleopatra läuft im Script nur im Hintergrund des Gespräches und einer der beiden stirbt dann...kein krankes anfeuern...kein Knochen knacken...fand den Kampf zu heftig und zu lang, die Zeit hätte man für Brunhilde nutzen können (s. unten)

      Wie hier schonmal gesagt geht die Schere zwischen Humor und Brutalität da für mich auch zum einen zu weit auseinander, zum anderen sind die Szenen die man hat für mich nicht wie mit dem "künstlerischen Anspruch" von den Crazy88 zu sehen. Insofern Fail.

      Cameos

      Gute und schlechte.
      -Sehr geil, Franko Nero. Beste Cameo die ich bisher überhaupt gesehen habe. Mit dem passenden Homor. Großartig. Reaktionen im Kino um uns herum dito...keine...hat mich nicht gestört...fühle mich dadurch wie: "Ihr unwürdigen Bastarde"
      -Der Typ mit dem Pimmelrevolver aus FDTD.
      Gut und passend. Hat mir gefallen
      -Der Typ der der Braut sagt wo Bill ist. Ich kann den nicht ab, also hat er mich auch hier genervt.
      -Die Stuntfahrerin. SEHR schlecht imo. Man erkennt sofort das es eine Frau ist und sie passt mit den Indianersachen NULL in die schebbige Hilbillygegend rein. Man merkt sofort da passt was nicht, dann noch das Tuch vor dem Gesicht. Als sie dann am Ende nochmal kommt fühlt man sich bestätigt...da kommt was irgendwas ist besonders und wird passieren...ich hab mir das Hirn zermatert was dazu im Script stand...und dann wird sie über den Haufen geschossen...srsly wtf? Was müssen andere uneingeweihte über den Char gedacht haben der extra so betont wird?
      Nebendran haben welche geflüstert wer das war und was die noch machen wird/ist die nun tot, wer war das?
      -Quentin selbst. Als Psycho in FDTD hat er mir echt gefallen, auch wenn er kein guter Schauspieler ist...hier kam er mir vor wie ein Fremdkörper...sein Wohlstandsbauch und alles...total unpassend irgendwie...unterstützt noch durch den anderen Sprecher. Dafür hat er nen sehr passenden Abgang, das gleicht es für mich wieder aus und macht es plusminus Null.


      Humor

      Schlicht unpassend für mich. Hin und wieder nen coolen Spruch, nix dagegen, aber ein paarmal hat er es übertrieben. Die Szene mit dem wie ihr es nennt KKK war krank. Dazu kam, daß das Kino gelacht hat wie bei einer Komödie...viel zu viel für mich.
      Das steht im Script zwar genauso drin, kommt aber nicht mal ansatzweise so lächerlich rüber wie wenn man es sieht.
      Zudem...ja sie reden über nen Nigger der nen weißen getötet hat, ok, aber KKK?
      Ich habe das nie mit dem Klan assoziiert. Quent macht sich extra die Mühe und schreibt: 1858
      Dann für die ganz ungebildeten noch: Etwa zwei Jahre VOR dem Bürgerkrieg.
      Der KKK hat sich geformt weil die NACH dem Krieg befreiten schwarzen angefangen haben in den Südstaaten zu machen was sie wollten, sie haben auf öffentlichen Staßen angefangen Frauen anzuböbeln, Verbrechen begangen, gestohlen, haben Frauen vergewaltigt und die Freiheit mir saufen verbracht auch weil sie nichtmehr wussten wohin seit sie von den Plantagen weg waren. Die Opfer konnten nichts dagegen tun weil die Regierung der Nordstaaten das gedeckt hat um die Stimmen der schwarzen zu bekommen.
      Ja das ist scheisse was die getan haben, ich finde das auch fürchterlich usw, aber es gab damals für einige Leute Gründe und es war ne Art Revolte...man darf nicht immer nur eine Seite sehen...Fakt ist so ist das halt alles entstanden und in der Zeit wo der Film spielt hat niemand an den Klan gedacht. Es ist ein RAID und im Script steht auch es sind Mehlsäcke...die "dämliche" Darstellung um damit den Klan zu diffamieren setzt also bei mir nicht an und darum finde ich es einfach nur scheisse und übertrieben.
      Ich hab echt gebetet, daß nicht noch ein Satz kommt......
      "Mein Sack ist im Arsch, hat wer extra Säcke?""Nein wir haben keine extra Säcke" passt zack fertig weiter.

      Die ganze Dorfstrasse voller Flinten? Sogar ne Gruppe Weiber hinter der Kutsche? Was soll das?
      Das ist schon fast Slapstick...im Script stehen incl. Marshall 11 GUYS with Guns...das wars.



      Doktor Landa

      Tja...hat mir nicht gefallen. Einige schreiben es war ihnen "zu" Landa.
      Ich sage ich wär froh wenn es Landa gewesen wäre.

      Landa ist anders. Besser anders. Das liegt schon an der Vorstellung.
      Die erste Szene die Landa hat erzeugt wirklich Gänsehaut. Wenn sein Gesicht auf einmal auf Ernst umschaltet als er fragt "Verstecken sie Feinde des Reichs" oder sowas...und das Leiden von dem armen französischen Bauern. Eine der geilsten Szenen von QT überhaupt finde ich. Und das obwohl IB der Film ist den ich am wenigsten mag....dat Scene...lecker.
      Alles was danach kommt, auch wenn man etwas über ihn lachen kann ("It´s a Bingo") ist er immer eine intelligente Bedrohung. Er fällt auch immer mal wieder auf die Bedrohung zurück...er erkennt Shoshanna (für mich eindeutig weil er ihr Milch bestellt und im Script meine ich pinkelt sie sich sogar voll ?) Nach der Aschenputtelszene erwürgt er die Hammersmark einfach.

      Bei Schulz ist das anders.
      Die Einführung versaut es schon. Die Kutsche wtf? (Das könnte jetzt genausogut im letzten Punkt stehen, ich packe es aber hier mit rein)
      Im Script steht den beiden Sklaventreibern auf einmal jemand auf einem dunklen Pferd gegenüber, mitten in der Nacht...Hufschlag...das aufflackern einer Lampe..."Ich suche euch"...das ist ein richtiger badass Auftritt...da sucht jemand gezielt nach den beiden und ist nach ihnen ausgeritten...
      Aber hier? Die Kutsche mit dem Wackelzahn macht ihn irgendwie zu nem Freak. Er kommt darauf schon albern rüber. Ich musste sofort an den Zahnarzt in True Grit denken der in dem Bärenfell au dem Pferd sitzt...auch so ein Freak.
      Was für einen Zweck erfüllt das Teil überhaupt? Im Script hat er keine Kutsche dabei. Er packt die Leichen immer auf die Pferde seiner Opfer, so wie hier auch gesehen, dafür braucht er sie also nicht.
      Er sagt er macht schon 5 Jahre nix mehr...schleppt das Teil aber 5 Jahre mit rum.
      Jetzt kommt nicht mit all sein Kram damit er draußen überlebt. Als sie weg ist kommen sie auch klar. man ist ohne Kutsche schneller und kommt sicher von Stadt zu Stadt wenn man was braucht.
      Im Script wickeln sie das Dynamit in ein gelbes Tuch und stecken das zur Hälfte in die Erde beim Lager. Absolut ausreichend...für die Aktion braucht man die Kutsche also auch nicht.
      Für mich macht sie ihn nur zum Sonderling, da kommt schon kein "Einsamer Rächer" Feeling auf.

      Außerdem unlogisch...das Ding hält ihn nur auf, die Sklaventreiber nur mit seinem Pferd zu finden wäre viel einfacher gewesen...er hat sie ja immerhin gesucht. Im Film kommt es wie ne Zufallsbegegnung rüber.

      Ansonsten eben Performance wie Landa, aber eben nur die komische Seite.
      Er kommt nie so eiskalt rüber...wenn er tötet kommt es einem schlicht so vor als sei es ihm egal...irgendwie...schwer zu sagen, normal macht einen das ja Eiskalt, aber es wirkt nicht so.
      Wie er den Sherriff erschiesst....auch eher komisch, halt immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht, kaum mal nen bösen Blick. Egal, insgesamt wohl solide, nur eben nicht mit Landa vergleichbar für mich.




      Änderungen gegenüber dem Script


      Tjo, mein größter und wichtigster Punkt irgendwie...meine Güte warum nur?
      Von kleinen Dingen bis zu großen...und alle für mich ins schlechtere irgendwie.

      Die blauen Klamotten? Im Script spielen die zwei oft Rollen um ihre Leute zu erschiessen. Das war eine davon. Django soll den Diener von einem exzentrischen Reichen spielen (da passt auch die Kutsche wieder nicht....Zahnarzthelfer oder was?) und da der auf diese Lord Fauntleroy like Scheisse steht muss er das anziehen. "It´s Part of the Act...Please...and don´t forget, never break Character."
      Django wehrt sich dagegen diesen Mist anzuziehen, mehrfach. Aber den Satz mit der Rolle bringt er halt selber später nochmal wo er Schulz sagt er muss jetzt seiner Rolle treu bleiben als sie nach Candieland unterwegs sind. Damit schliesst sich im Script der Kreis.
      Alles passend...und was ist hier? Django sucht sich das selber aus? Da passt auch die Frage von Betina (ja, mit einem "t") nicht, bzw. lässt es anders erscheinen..."Du ziehst Dich so an weil Du es willst?" heisst es auch im Script, aber da sollt er die Augen ("Don´t break Char.)" Hier ist es nur nen Joke.

      Der komplette mittlere Teil in dem Brunhilde vorgestellt wird fehlt.
      Sicher aus Gründen der Filmlänge, aber da hätte man sicher woanders was kürzen können um wenigstens etwas unterzubringen.
      (Der Mandigo Kampf in dem Club Cleopatra läuft im Script z.B nur nebenher, siehe "Gewalt" Showdown kürzer usw.)
      Sie ist diesmal nicht die typische starke Tarantiono Frau, aber durch den Teil in dem man sieht wie wie zusammen mit Django verkauft wird und nur alte, ekelige Typen auf sie bieten um sie zu missbrauchen...dann kauft sie nen besserer Typ um sie seinem Sohn zu schenken der sich an ihr die Hörner abstossen soll und sie ist in der Zeit irgendwie interessant zu verfolgen.
      Ist schon ne sehr lange Weile her mit dem lesen, aber ich meine obwohl sie in so ner ekeligen Situation ist nimmt sie das hin wie nix, ist immer höflich und ergibt sich in ihr Schicksal aber ist dabei wie ein Fels in der Brandung...der Junge verliebt sich sogar in sie und sie scheint es gut zu haben aber er verliert sie bei nem Pokerspiel an Candie weil er halt noch feucht hinter den Ohren ist.
      Candie reisst ihr dann erstmal alle Klamotten vom Leib und peitscht sie splitternackt mit zusammengegürtelten Füssen durch den Matsch auf der Hauptstrasse...DAS ist btw. im Script auch die Einführung von Candie...mit dem typischen Schwenk auf das Gesicht beim Peitschen, Pause "Calvin Candie"...nicht das umdrehen auf der Couch.
      Wäre viel geiler gewesen und Brunhilde wäre hintergründiger gewesen...so war sie für mich (sorry, ihre Situation ist mir klar, das war sicher die Hölle und so aber...) nur eine Heulsuse. Dadruch, daß man gesehen hat was sie alles durchgemacht hat und das erträgt als wäre es Alltag wirkt sie ganz anders...hier ist sie fast eine damsel in distress. Schade.

      Er hat das Ende umgeschrieben? Hölle!
      Ich hab hier nur hin und wieder mal gelesen, aber ich meine verstanden zu haben weil sein Climax irgendwie zu früh kam hat er das umgestrickt...? Wenn ja....Bullshit.
      JETZT hat er nen Climax früher...und nen beschissenen dazu.
      Nach dem Gespräch mit Simon in der Bücherei kommt Candie zurück in den Speisesaal.
      Schickt seine Schwester raus.
      Dann kommt sofort der Typ mit der abgesägen Schrotflinte rein und entwaffnet sie.
      Keine dämliche Laberei mit dem Schädel...was soll der Bullshit mit den drei Streifen? Nigger sind Nigger? Sowas kommt im Script nie auf...So dumm ist der Candie auch garnicht das er glaubt es gäbe keine Unterschiede bei Menschen...er sagt doch selbt die schwarzen werden immer Intelligenter.
      Und warum hebe ich seit Ewigkeiten den sauber abgekochten Schädel (viel zu gute Zähne) von nem Hausnigger in einer extra angefertigten mit Samt ausgeschlagenen Schatulle auf um ihn dann für so ein paar random Stranger kaputt zu machen? Und was für 3 Striche sollen da zu sehen sein (er zeigt ja tatsächlich auf etwas...aber WAS?), so ein Blödsinn...Zeit die für Brunhilde hätte benutzt werden können.
      Dann weiter: Der Vertrag wird gemacht und Schulz wird erschossen. Django ist entwaffnet gewesen...sofort stürmen alle auf die beiden ein, fade to black es wird wieder aufgezogen wie er in der Scheune falschrum hängt.
      Viel besser, viel realistischer. Was soll diese blöde bluttriefende Schiesserei?
      Wisst ihr sie hat mir an sich schon nicht gefallen weil sie absolut übertrieben war. Wie oben geschrieben irgendwie zu lustig/lächerlich blutig. Nicht wie ein Kunstwerk wie in Kill Bill sondern irgendwie versucht es auf eine Art real-übertrieben zu machen.
      Dazu jetzt noch die Tatsache, daß es so eigentlich nicht drin war und es realistischer für mich ohne gewesen wäre.

      Dann dort hängend wird er von Simon gefoltert. Kurz aber nett...mit einem glühenden Schürhaken brennt er ihm die Nippel weg und dann auf den Arsch. Das passt besonder gut, weil es vorher eine Szene von den beiden gibt. Im Haus bevor sie sich Brunhilde zeigen bedient Simon Django auf seinem Zimmer und sie streiten. Simon spielt seine Hausnigger Rolle. Django schreit ihn an das er solche Nigger hasst die den Herren in den Hintern kriechen und schüttet ihm das gebrachte Wasser ins Gesicht und Ohrfeigt ihn mehrfach. Das zeigt wie sehr Django solche Leute verabscheut.
      Das gibt Simon ihm dann im Stall in seiner Rolle als eigentlicher Simon (wie der in der Bücherei) zurück. Sehr geil.

      Das Ende ist dann nicht ein Showdown im Haus, sondern vor dem Haus.
      Die kommen von der Beerdigung zurück und kurz davor explodiert das Haus.
      Die stehen da und aus dem Rauch kommt Django. Geiles Motiv, wie ein Phoenix aus der Asche, der neue Django, jetzt wie die Originalvorlage, er hat sich verändert.
      Es kommt ein richtiger Western Showdown.
      Er trennt die Candie Familie von den schwarzen. "Nein, Du Simon bleibst da stehen, Du bist da genau richtig". Viel besser als die anderen aus dem Haus zu schicken und nacher nen Kniescheiben Joke einzubauen verdammt.
      Am allerbesten: Der Typ der Schulz erschossen hat...der Bulle mit der abgesägen Schrotflinte...ist im Script SCHWARZ! Jawohl, sein Bluthund ist schwarz und Django lässt ihn zur Seite treten und lässt nur die 6 Leute da stehen um die es ihm geht.
      Ace Woddy fragt sogar nach einer Waffe für die Schwester von Candie und ob er sie für sie spannen darf.
      Django erlaubt das.

      Dann der Showdown, einer zuckt und Django erledigt alle sechs icl. der Schwester...die wird nicht wie von ner Flak getroffen auch noch in die falsche Richtung aus dem Flur katapultiert.

      Dann ein Flashback: Man sieht eine Szene in der Django Schulz zeigt wie schnell er schiesst...und Schulz sagt man wird dich als schnellsten Colt im Wilden Westen in Erinnerung behalten.

      Klammer auf
      Nicht "NUR" das Zitat AUCH eine Szene in der er schnell zieht.
      Quent hat das so quasi versaut. Im Script kommt ne Lernphase über den Winter. Er übt erstmal. Man sieht Misserfolge. Hier im Film ist quasi das erste Ergebnis der mittig im Flaschenboden sitzende Schuss was aus der Hüfte ja schon ne Meisterleistung ist. Total unrealistisch, im Script zeigt ihm Schulz sogar nachdem er von den Ketten freikommt wie man reitet...auch wie man schiesst. Woher sollte ein Feldnigger sowas auch können? Im Film hat man den Eindruck er kann schon alles, die komplette Charakterentwicklung geht dadurch für mich flöten. Django entwickelt sich nicht über Schulz für mich, Schulz entwickelt sich hinter Django zurück irgendwie.
      Erst nach dem Showdown sieht man im Flashback wie gut Django eigentlich geworden ist.
      Klammer zu

      Das habe ich als Hommage/Kopie von Quigley gesehen. Quigley, auch wenn er seine Schwächen hat ist für mich einer der Western die am besten und coolsten einen "perfekten" Schützen rüberbringen. Die durchlöcherte Bewerbung, die Szene mit dem Eimer...und dann am Ende wie er alle erledigt..."Ich habe gesagt ich kann nicht viel mit Pistolen anfangen, ich habe nicht gesagt ich kann nicht mit ihnen umgehen"

      Dadurch, das Django das irgendwie immer schon konnte...kA...das reduziert es für mich.

      Da einige noch etwas leben wirft er eine Stange Dynamit in deren Mitte und schiesst darauf, dann fliegt Familie Candie in Fetzen incl. Simon.

      DAS ist für mich nen Showdown am Ende...durch die Schiesserei in Candieland wird das eher vorverlegt für mich.


      So, noch einige Punkte vergessen?
      Was hat mir besonders gefallen?
      -Die Performace von Jackson. Er hat die beiden Seiten von Simon wirklich sehr sehr geil rübergebracht. Als er Brunhilde in der Küche befragt kommt fast wieder so ein Gänsehautfeeling auf wie bei Landa in der Anfangsszene von IB.
      Auch Kompliment an das Makeup von ihm in dem Fall. Die Falten am Mund wirken nicht störend, das fügt sich gut ins Gesamtbild. Nicht selbstverständlich, die Hautfarbe von Foxx haben sie nie getroffen, der Stirnteil der Narbe sah immer total aufgesetz aus, man erkannte jedesmal die Außenkonturen...wenn sowas nicht klappt, dann lass ich es weg.
      -Der Soundtrack
      -einige der westerntypischen Kameraeinstellungen.

      Fazit:
      Punkte? Würde ich im Moment bei 6.5 Tendenz zu 7 sehen.
      Kann mit der Zeit und ner DVD noch auf ne 7.5 gehen, aber insgesamt eher enttäuscht.
      Ich hab nicht auf nen Spaghetti Western gehofft...das war mir klar...aber irgendwie...Einsatz von Gewalt und Humor, zusammen mit den für mich schlechteren Änderungen am Script haben es für mich versaut würd ich sagen.
      The road is dark. And it's a thin, thin line. But I want you to know i'll walk it for you anytime.
    • Oh, ganz im Gegenteil :)

      Das "Drehbuch" vom Herrn der Ringe und zig anderen Filmen kannte ich ja auch vorher schon.

      Ein "gutes Buch" Erlebnis liegt bei mir auch immernoch über einem "guter Film" Erlebnis.

      Ich hab genau daraus, was für mich gezogen. Erstmal zu sehen was im Verlauf alles geändert wird und warum sowas evtl. passiert. Was kleine Änderungen doch für Auswirkungen haben können (ich hab ja quasi beide Filme schon gesehen, einen halt leider nur im Kopf) und nicht zuletzt hatte ich Spaß beim Drehbuch lesen.

      Sicher wäre der Film ohne es gelesen zu haben "besser" gewesen, aber noch lange nicht "gut".
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    • django@nachgeholt.org :)
      was ich dazu konstatieren möchte bzw. kommentieren möchte, von leuten die hier auf ds vereinzelt ihre kurzreviews gedroppt haben, ist das folgende:


      - westernmusik fand ich abgesehen vom hauseigenen django-motiv gruselig, anspruchslos und v.a. repetitiv, hiphop sachen dagegen perfekt

      - cameos zwischen todesgeil (franco nero) und komplett sinnlos/beschissen: assassinen-dame, srsly wer war das und warum und überhaupt + tarantino (wie man die feiern kann - aus welchen herbeierfundenen gründen auch immer - ist mir schleierhaft) war gar nichts, da bin ich bei FME

      - humor perfekt und sry aber, wer bei einem tarantino NICHT "herzhaft lachen kann wie bei einer komödie" tut mir leid antraxx, das ist so gewollt

      - historische ungenauigkeit (KKK-thematik, siegfried/brunhilde etc) interessiert keinen und hat bei tarantino auch keinen zu interessieren, da muss man drüber hinweg sehen können. man geht bei ihm ins kino um einen kultfilm in spe zu sehen, nicht um historisch detailgetreue fakten oder eine pseudo-doku zu sehen

      - brutalität fand ich genau richtig bei den schießereien, das ganze blut und die explosionen von körperteilen waren extrem perfekt in meinen augen. wäre es realistischer gewesen, hätte ich es schrecklich gefunden und gar nicht hinschauen können. aber das "überzeichnete" von tarantino macht es doch erst zu gold. die einzige zäsur setzt da korrekterweise die szene mit dem hund plus die mit dem mendingofight, da muss ich wiederum elephanttalk und FME beipflichten. da hätte man einer linie treu bleiben können und das etwas mehr karikieren sollen in der darstellung. tarantino wollte wohl trotzdem eine schockerszene drinbehalten, so wie in jedem seiner filme (augenszene bei kill bill, hakenkreuzkopf am ende von den basterds, ohrenszene bei reservoir dogs, vergewaltigung in pulp fiction etc.), für mich also trotzdem noch konsistent in seinem Œuvre.

      - waltz besser als erwartet (gott sei dank), aber schlechter als in IB, klar. bin hier ganz bei antraxx. oscar hat er nicht verdient, macht mir aber auch nichts aus, wenn er ihn bekommt. er ist einfach ein symphatischer zeitgenosse und man gönnt es ihm. samuel l. jackson total geil, dicaprio super, foxx toll - denke bei der schauspielerriege sind sich wirklich alle einig: top!

      - länge und charakterentwicklung von django einzige größere wermutstropfen, auch für mich. man hätte die letzte halbe stunde entweder herb einkürzen oder gleich komplett streichen können/sollen, dazu halt noch die tatsache mit dem "naturtalent" was das schießen, reiten etc. angeht - einfach sehr konstruiert und kaum nachvollziehbar

      - btw: wenn ich das drehbuch gelesen hätte, fände ich den film wohl auch (wesentlich) schlechter @antraxx, aber das ginge mit sicherheit jedem von uns so - die änderungen die du alle aufgezählt hast sind einfach zu gravierend und ich finde auch die meisten besser, so wie du sie vom buch her skizzierst. schade drum, aber sie haben es halt nicht in die endfassung geschafft, shit happens.


      --> insgesamt bin ich keineswegs enttäuscht trotz der kritikpunkte und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. ein klassischer tarantino, voller stil, witz, gore und esprit. floyd muss ich jedoch am ende nochmal kurz rügen, 6.5 und dann noch von "keinem motiv" und "nur sadismus und revenge" zu sprechen ist einfach falsch und zugleich traurig. django behandelt allein mit der sklaverei, den foltermethoden und der art und weise des umgangs (respekt voreinander, ansprechen von anderen, tonfall, gehorchen usw) so viel im "subtext" (wie du es so schön nennst), dass ich es krass finde, wie man das nicht mitbekommen/ausblenden kann. die anzahl des wortes nigger soll doch neben der (hier und da!) coolness nur dazu dienen aufzuzeigen, dass es früher einfach so war. die farbigen wurden wie scheiße behandelt, durften nichts, hatten keine rechte, keine ehre den herren nach usw. das kommt im film mehr als deutlich herüber und allein dadurch ist der film schon locker genauso "pädagogisch wertvoll" wie z.b. IB, den ich wesentlich unklarer finde was die message angeht, abgesehen von 'nazis sind doof'. da wurden as far as I recall nicht mal großartige holocaustbilder gezeigt, was man durchaus hätte vertreten können. hier in DU werden leute ausgepeitscht, ohne nahrung oder platz in dunkle kammern gesperrt, herumkommandiert, getötet, sich gegenseitig töten lassen usw. total krank. ka wie man darin keinen sinn sehen kann, glaube da muss man blind sein.

      so far für mich, tarantino bei den "relevanten" vollzeit-filmen:

      PF 10.0
      RD 9.5
      IB 9.5
      DU 9.0
      KB1 8.5
      KB2 8.0

      danke nochmal abschließend an antraxx für diesen tollen thread, die berichterstattung und deine ganze mühe. echt ein dicker daumen dafür! :)
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Naja, Seraph, es ist aber nunmal ziemlich unzweifelhaft so, dass das Grundmotiv JEDES Tarantino-Films "Rache" ist - und auch, wenn der einzelne Zuschauer vielleicht durch das, was während der Haupthandlung so gezeigt wird, sagen mag, dass ja in dem Film noch so viel mehr drin steckt, ist es dennoch vorallem sehr viel Sadismus drin (denn ja, auch ich glaube dass Tarantino in der Hinsicht einen gewaltigen Schaden hat und durchaus Gewalt auch deshalb zeigt weil er einen Knacks hat) und das einzige erkennbare und durchlaufend vorhandene Motiv nun einmal Rache.
      Man kann dann durchaus noch Handlungsstränge wie beispielsweise "Liebe" oder "Aufbegehren gegen Unterdrückung" erkennen, diese werden aber bestenfalls ansatzweise heraus gearbeitet und sind für das Erzählen der Geschichte letztlich irrelevant. So könnte meinetwegen die Frau auch tot sein, der Film würde in seinen Grundzügen genauso funktionieren.

      Dass Tarantino sadistische Züge hat, das hat man schon in Pulp Fiction gesehen, denn da schon waren ziemlich bescheuert perverse Gewalt/Sex Szenen drin - und in jedem folgenden Film ebenfalls. Ich möchte es hierbei bitte nicht so verstanden wissen, dass er deshalb ein schlechter Mensch ist usw., denn viele Menschen haben sadistische Züge und können trotzdem grundsätzlich ganz normal sein, leben aber dann ihre Sadismusphantasien in irgendeiner anderen Form aus. Bei ihm äußert sich das halt vorallem in abstoßenden Gewaltexzessen. Seine Stärke besteht dann eben darin, diese Gewaltexzesse dennoch filmisch teilweise brilliant einzubetten und nicht zum Selbstzweck verkommen zu lassen; das schaffen sehr viele andere Regisseure eben nicht.
      Bleibt dennoch die Frage, ob man Gewalt teilweise so explizit darstellen muss, oder ob man ein ähnliches Ergebnis nicht auch dadurch erreicht, dass man weniger zeigt und mehr der Phantasie überlässt. Ich glaube sogar, dass dies zu noch besseren Ergebnissen führt, siehe "Psycho" (ja, war klar ;) ).

      Insofern kann ich Floyd da sehr gut verstehen und finde deine Rüge, nunja, ziemlich unpassend. Nur weil der Film dich als ganzes besser unterhalten hat darfst du jemand anderen ja nicht dafür zurecht weisen, dass er bestimmte Aspekte anders empfunden hat als du. Was ist, wenn es nicht so ist dass er nicht die Details sieht, sondern dass du nicht das Gesamtbild zu betrachten imstande bist, was ihm dagegen gelingt? Nur ein Denkansatz, mein Guter =) Ich sage nicht, dass es so ist.

      Eins noch:

      allein dadurch ist der film schon locker genauso "pädagogisch wertvoll" wie z.b. IB, den ich wesentlich unklarer finde was die message angeht, abgesehen von 'nazis sind doof'


      Ich glaube nicht, dass Tarantino überhaupt eine wirkliche Botschaft senden will... zumindest wäre mir dieser Eindruck neu. Ich habe auch "Django" nicht gesehen und dabei gedacht, dass er damit ein Zeichen gegen Sklaverei setzen will. Wenn du mich fragst sendet keiner seiner Filme eine solche Botschaft - es sind vorallem Filme, welche gut unterhalten sollen. Was dann der einzelne Zuschauer als Botschaft mitnimmt bleibt jedem selbst überlassen, und anhand der doch recht unterschiedlichen Reaktionen, welche es ja auch hier im Forum gab, scheint das auch genau so zu funktionieren.

      Hab keine Interview o.ä. gesehen und kann mich da irren, aber ich glaube nicht, dass er das Setting gewählt hat um sich gegen Sklaverei auszusprechen. Genausowenig hat er "Basterds" als Statement gegen Nazis verfilmt... wäre auch in beiden Fällen lächerlich, da in jedem der beiden Filme die jeweils stärksten Charaktere die "Bösen" sind (DiCaprio in DU und Waltz in IB). Das würde dann ja irgendwie das Ziel verfehlen.
    • der stärkste charakter in IB ist nach wie vor pitt und der ist jude und der schneidet waltz am ende ein kreuz in den kopf, aka owned. wenn du das nicht siehst sry. der film heißt inglourious basterds (handelt also von jenen) und nicht 'die hans landa show'. nur weil waltz rolle gut ist und er sie perfekt ausfüllt, ändert das nichts an der message des films. nazis sind schweine, jüdisch gläubige menschen waren zu der zeit opfer, ns zeit war doof, hitler hätte am besten verbrannt werden sollen. easy as pie.
      und wenn du (als person 1 von 2 aus dem forum neben floyd) nicht die message gegen sklaverei in django siehst dann sorry, aber das ist weder mein problem, noch mein fehler. dass der film als EINZIGES und ALLEINIGES motiv rache hat und kein zeichen gegen (nicht nur ehemalige) unterdrückung von schwarzen setzt, ist der größte quatsch, den ich seit 18 jahren kognitiv awarem filmschauen jemals gehört habe. entschuldige. man muss nicht mal einstein sein oder viele filme gesehen haben, um das zu erkennen, das hat also wirklich rein gar nichts, null komma null, mit subjektivität zu tun.

      ps: "sadismus" relativiert an sich keine motive die de facto vorhanden sind. klar ist tarantino sadistisch und da schließe ich mich dir perfekt an. aber wie du selbst sagst ist das halt sein charakter und filmisches trademark. ohne das wäre er nicht mehr er.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
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      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • jetzt mal nur auf den großen seraphpost bezogen, fme noch nicht gelesen:

      Das was du als den Subtext ansprichst. Die 106 Mal Nigger, die Sonnenkammer etc. habe ich auch angesprochen und beides finde ich generell gut. Wenn du einen Film machst in dem Sklaverei eine Rolle spielt, dann zeig diese auch in all ihrer Hässlichkeit. Das traut sich Hollywood halt selten bis nie. Tarantino kann das, und mag das natürlich auch. Denn er mag bekanntlich Gewalt/Brutalität in seinen Filmen.
      Die 106 Mal Nigger verdeutlichen natürlich die Zustände die damals geherrscht haben, und wie die Weißen sich allein mit diesem Wort von den Schwarzen abgegrenzt haben. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass django unchained dadurch (imo) den primitivsten dümmsten Tarantinodialog to date hat.

      Und beides. Sowohl die detailgetreue Darstellung der Behandlung der Schwarzen als auch das Nigger-gespamme ist für mich mehr Ausrede, Mittel zum Zweck für Tarantino um dem Schwarzen Mann seine Rachefantasie ausleben zu lassen als Denkanstoß für den Zuschauer. Und das ist Django Unchained für mich im Kern: Ein ultraberechenbares Rachenepos angesiedelt in einem sehr dunklen Zeitalter der Geschichte. Inglorious Basterds ist bewusst brutal, und bewusst zur gleichen Zeit witzig um dann im großen Showdown einen Vergleich auf die Zuschauer zu schaffen. Nazis sehen im Kino wie Nazis Leute töten. Wir sitzen im Kino wie die Nazis getötet werden. Und wir finden es.. geil?
      äähhm und ja. Natürlich ist der Film gegen Unterdrückung von Schwarzen, das ist man automatisch wenn man die Unterdrückung von Schwarzen auf die Leinwand verfrachtet. Das ist für mich aber nicht clever oder irgendwas. und das ist sehr wohl subjektiv, ob man der ganzen Darstellung eine große Gewichtigkeit schenkt oder nicht. Für mich war es klar, dass man das sieht, weil er sein Rache-Thema ja auch in diese Epoche verfrachtet. Hat Django Unchained allerdings _irgendwas_ zu sagen außer "Sklaverei ist uncool". Meiner Meinung nach nicht.

      Aber all das würde den Film nocht nicht zu der 6/10 runterdrücken, auf der er bei mir mittlerweile gelandet ist. Ich mochte die 1. Hälfte des Filmes sehr gerne, doch ab Candyland verliert mich der Film total. Die letzte halbe Stunde Django zu schenken war vermutlich notwendig, aber nichtsdestotrotz uninteressant². Auch die Dinnerszene empfand ich als herbe Enttäuschung gemessen an Tarantinostandards.

      Nein. Ich hate nicht Tarantino weil das gerade in ist. Ich mag Django Unchained (leider) wirklich nicht.
    • "den primitivsten dümmsten Tarantinodialog to date hat"
      das stimmt total, ändert aber nichts an dem definitiv vorhandenen motiv.

      "Das ist für mich aber nicht clever oder irgendwas"
      das habe ich auch nicht gesagt, nirgends. aber ihr beide habt geleugnet dass es drin ist in euren posts im filmforum, und das wollte ich gern klarstellen.

      "Ich hate nicht Tarantino weil das gerade in ist"
      habe ich dir auch nicht vorgeworfen, ist voll okay.

      "und das ist sehr wohl subjektiv, ob man der ganzen Darstellung eine große Gewichtigkeit schenkt oder nicht"
      das stimmt einfach nicht, denn wer dem keine gewichtung schenkt hat einen falschen film gesehen. der film schreit unterdrückung von der ersten bis zur letzten sekunde und das auf zig ebenen, die ich alle schon genannt habe. wie gesagt, dafür muss man kein kritiker sein um das zu sehen, sondern einfach nur den film schauen. das ausmaß der gewalt gegen sie, die art und weise des umgangs, das vielfältige bewusst optische zeigen (und nicht wegblenden) etc etc. da gibt es keine subjektive gewichtung, das ist einfach per se tausend mal kritischer als IB je war.

      MfG

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      Boo^ schrieb:

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    • Sorry Seraph, aber du liegst hier einfach falsch, und ich kann dir auch ganz einfach sagen warum du falsch liegst: du maßt dir eine Deutungshoheit über Kunst an, und die hast du nun einmal nicht.
      In der Filmtheorie ist es auch schon bekannt, dass ein Werk nicht nur durch den Künstler geschaffen und somit nur eine Aussage haben kann sondern eben auch durch das Betrachten der Rezipienten selbst verändert wird. Ein Freund von mir hat unter anderem da seine Bachelorarbeit drüber geschrieben und ich hab Korrektur gelesen, insofern kenn ich mich da zufälligerweise ganz gut aus x-]

      Damit ist übrigens deine Perspektive keinesfalls falsch, nur eben die Perspektive von Floyd und mir auch nicht. Behauptest du etwas anderes fällst du ein Urteil, was du gar nicht fällen kannst.

      Ansonsten # Floyd, ich find den Film zwar persönlich (etwas) besser, aber grundsätzlich kann ich deine Standpunkte alle sehr, sehr gut nachvollziehen.
    • motive nicht sehen wo definitiv welche sind ist blindheit, das wars. da brauchst du mir auch nicht mit filmtheorie, deutungskunst, geschmack, subjektivität oder dem weihnachtsmann kommen. wenn auf einem bild von van gogh rot verwendet wurde als ölfarbe, dann ist das weder grün noch "kein rot". da kannst du drei stunden drum herum diskutieren und versuchen den anderen ins aus zu stellen, du wirst das nicht schaffen. ein benutztes rot bleibt ein benutztes rot. so far von mir, ich kann nichts dafür, wenn du es nicht verstehst.
      MfG

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      Boo^ schrieb:

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