Entschuldigung, aber dieses Statement ist schon der Beweis dafür, dass wir derzeit echt arm dran sind mit dem, was wir unter "Journalismus" verstehen.
Das sind keine unangenehmen Fragen, sondern Provokationen und Beleidigungen mit einem besonderen Satzzeichen.
Das ist kein Interview sondern zwei kleine aufmüpfige Kinder, die einen alten verbittertem Mann, der nicht damit klar kommt, nicht mehr der größte Held in Deutschland zu sein, irgendeinen Mist an den Kopf werfen in der Hoffnung eine selbstdiskreditierende Äußerung zu provozieren.
Und die Male an denen Gottschalk sich selbst nicht rein reitet, wird versucht seine Worte umzudeuten oder nachzubohren.

So sehr seine Ansichten überholungsbedürftig sind, muss ich sagen dass Gottschalk sich hier besser verkauft hat, als die beiden Pappnasen, die er zu sich in die Wohnung eingeladen hat.
Ich kann jedoch nur seine Aussagen hier bewerten, da ich keine Ahnung von seinem Buch und sonstigen öffentlichen Aussagen in den letzten 10 Jahren habe.

Wenn er jedoch zugibt, dass er mit seinem Buch möglichst viel Geld verdienen will und deshalb die angeführten streitbaren Aussagen trifft... Dann haben wir hier zwei Generationen mit dem gleichen Problem an einem Tisch sitzen:
Der Unfähigkeit anders als mit unseriösem und beleidigenden Aussagen dem tiefsitzenden Bedürfnis "einen Platz im Gedächtnis" zu behalten und dort "jemand" zu sein. Der alte Mann, der den jungen aufmüpfigen Generationen zeigt, wer der große Macker ist bzw die ambitionierten Journalisten, die an einem in der Zeit stehengeblieben weißen Mann ein Exempel statuieren.

Freud over and out.


PS: So ein Spoiler ist doch eigentlich auch nur eine Werbemaßnahme, da wir unbedingt wissen wollen, was der Trottel da gerade geschrieben hat.