Leben und Tod

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    • LegorQ schrieb:



      Ab welchem Punkt findet ihr "den Stecker ziehen" verwerflich?
      Nie. Solange der Betroffene Einverstanden ist.


      Was ist bei anzunehmender geistiger Krankheit á la Depression etc.?



      Ab welchen Punkt findet ihr eine Abtreibung verwerflich?
      Ab Lebensfähig.


      Einen Tag (halbe Woche/Woche) vorher ist nicht verwerflich?

      Ich mein die Fragen ernst.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

    • Das Problem, wenn eine andere Person darüber entscheiden soll, ob Maschinen weiterlaufen sollen, ist doch nicht nur ein moralisches (aber mein Opa wollte doch nicht so vor sich hinvegetieren), sondern auch ein rechtliches. Und keiner hat da ein RECHT, darüber zu entscheiden. Und selbst wenn es das nicht wäre, man kennt nie die Motive der Menschen, die dann darüber entscheiden, man kann, wie man hier so schön sagt, den "Leuten nur vor den Kopp gucken", aber eben nicht hinein. Weiterhin gibt es immer wieder "medizinische Wunder", also das doch irgendwas passiert usw. Finde einfach, ohne Patientenverfügung darf da gar nichts laufen und die Ärzte müssen sich so gut ins Zeug legen, wies geht, egal, was Verwandte usw. sagen.


      Zu dem Abtreibungsding will ich lieber nichts sagen, kann mich da nicht reinfühlen, finde aber grundsätzlich auch schon den Embyro schützenswert, egal in welchem Stadium und wer in seine Wertung mitreinnimmt, ob das Kind behindert wird oder nicht, gehört fast schon selbst erschossen, da es einfach soooo unglaublich viele Behinderte gibt, die sich einfach nur ihres Lebens erfreuen, auch wenn man das als Aussenstehnder nicht verstehen kann.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Hi2u schrieb:

      ...und wer in seine Wertung mitreinnimmt, ob das Kind behindert wird oder nicht, gehört fast schon selbst erschossen, da es einfach soooo unglaublich viele Behinderte gibt, die sich einfach nur ihres Lebens erfreuen, auch wenn man das als Aussenstehnder nicht verstehen kann.


      Bei allem Respekt ist das grober Stuss. Ich kann mir vorstellen, dass du jetzt von Menschen redest, denen Gliedmaßen fehlen, an Polydaktylie oder Ähnlichem leiden, aber erklär mir mal bitte, wie ein Mensch ohne funktionierende Lunge oder aber ohne funktionierendes Großhirn, denen ohnehin nur wenige Tage Lebenserwartung bleiben. Du willst dann der Mutter zumuten dieses Kind erst zu gebären und danach zu verlieren?!
      Das! ist unmenschlich.

      mfg

      l0sth0pe
    • Und woher willst du vorher wissen, dass das der Fall ist, ohne präembyrionaldiagnostik(hoffe mal richtig geschrieben :D), welche selbst ziemlich gefährlich ist und zu komplikationen führen kann?


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Hi2u schrieb:

      Und woher willst du vorher wissen, dass das der Fall ist, ohne präembyrionaldiagnostik(hoffe mal richtig geschrieben :D), welche selbst ziemlich gefährlich ist und zu komplikationen führen kann?
      Grobe Fehlbildungen erkennt man teilweise mit normalem Ultraschall.
    • Hi2u schrieb:

      Das Problem, wenn eine andere Person darüber entscheiden soll, ob Maschinen weiterlaufen sollen, ist doch nicht nur ein moralisches (aber mein Opa wollte doch nicht so vor sich hinvegetieren), sondern auch ein rechtliches. Und keiner hat da ein RECHT, darüber zu entscheiden.


      Ziemlich missverständlich. Das juristische/positive Recht ist, sofern nicht vorhanden, erlangbar, dafür braucht es ja nur die Zustimmung des Staates. Das meinst du aber wohl nicht, sondern eher ein Naturrecht. Die Verletzung letzterer ist, solangs nicht gleichzeitig ein positives Recht ist, "nur" eine unmoralische Handlung, imho.


      Und selbst wenn es das nicht wäre, man kennt nie die Motive der Menschen, die dann darüber entscheiden, man kann, wie man hier so schön sagt, den "Leuten nur vor den Kopp gucken", aber eben nicht hinein.

      Joa...und? Seh nicht ganz, worauf du hinauswillst. Dass jede Erlaubnis auch Missbrauch als Folge hat (falls du das meinst), sollte doch nicht die Erlaubnis in Frage stellen.




    • @LegorQ deshalb schrieb ich ja auch, dass das jeder ablehnen
      kann sich dazu zu äußern. Problem ist, dass sich wohl kaum jemand mit
      dem Thema befasst, deshalb haben xx% eben keine Patientenverfügung.

      Das ist kein Problem.


      leute jahrelang ohne aussicht auf besserung am leben zu halten ist
      bestenfalls ressourcenverschwendung und schlimmstenfalls jahrelange
      folter für die betroffenen patienten. eine äusserung zu dem thema kann
      man imo von jedem mündigen bürger erwarten...
      Der mündige Bürger hat das Problem, wenn er da liegt. Das ist mir egal.

      Ressourcenverschwendung, klar. Aber das ist ein Problemd er Pflichtversicherung. nciht ein Problem des Bürgers.


      Was ist bei anzunehmender geistiger Krankheit á la Depression etc.?
      Egal. heutzutage ist ja alles schon eine geistige Krankheit. Bei nicht zurechnungsfähigkeit, darfst du sowieso nix entscheiden.


      Einen Tag (halbe Woche/Woche) vorher ist nicht verwerflich?

      Nö. Kann man sowieso nicht auf die Sekunde genau abschätzen.

      Embryos bewahren ist ein Gedanke des 18. jahrhunderts. Gott sei dank sind wir schon weiter.
    • Das ist alles schwer zu entscheiden..........

      Was macht man denn bei Unterlassen von Patientenverfügungen?
      Mutet man einer Familie zu ihren bereits hirntoten 80-jährigen Opa ein weiteres Jahr am Leben zu halten mit der Konsequenz, dass diese ihr Haus verliert um die Krankenhauskosten zu zahlen?

      Eine solche Situation finde ich nämlich auch verwerflich.
      Da sind so weit ich weiß die Grenzen noch ganz schlecht geklärt. Vorzug der lebenden vor den sterbenden.
      Ein Wahlrecht sollte man dennoch nicht ausräumen.

      Der Witz bei diesen Dingern ist, dass man sich nicht solche Sonderfälle stricken muss, sondern dass diese gar nicht so besonders sind und das allgemein rechtlich sehr komplex und für den durchschnittsmenschen kaum zu durchblicken ist.

      Über Abtreibungen will ich nicht viel näher argumentieren. Anfügen möchte ich nur, dass ich es mir vorstellen kann, dass man gerade mal von der demographischen Seite her eigentlich Kinder gebrauchen könnte.
      Da ich weder Frau noch je in der Situation bin / war, so könnte ich mir doch vorstellen, dass man Adoptionswesen bestärken könnte und vielleicht so das eine oder andere Leben verschont (hab da aber keine ahnung)

      Abtreibung bei Missbrauch? Einzelfallentscheidung? Über die schwangere hinweg entscheiden? Aus dem Bauch heraus *ts* würde ich sagen, dass Abtreibungen bei Missbrauchsopfern im Normalfall erlaubt sein müssten, wenn die Betroffene damit nicht klar kommt.

      edit: ich habe nochmal auf legorqs beitrag geklickt, nen halben satz gelesen und frage mich, warum der kerl nicht worden ist
    • Du magst schnelle Antworten auf Probleme, hm?

      LegorQ schrieb:

      Egal. heutzutage ist ja alles schon eine geistige Krankheit. Bei nicht zurechnungsfähigkeit, darfst du sowieso nix entscheiden.


      Wenn das mal offiziell festgestellt wurde, ja. In der Realität wird dahingehend kaum jemand untersucht afaik. Und dass das ganze Gebiet rund um Zurechnungsfähigkeit ein extrem schwieriges und die Ergebnisse einer solchen Untersuchung entsprechend zweifelhaft sind, überspringst du.

      Nö. Kann man sowieso nicht auf die Sekunde genau abschätzen.

      Embryos bewahren ist ein Gedanke des 18. jahrhunderts. Gott sei dank sind wir schon weiter.


      ^^ Mal schnell noch den Fortschrittsgedanken reinzwungen, um wenigstens irgendwas positives zu haben?
      Das Problem ist doch, dass der Embryo zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht lebensfähig ist, das aber in kurzer Zeit (bei normaler Entwicklung, also fast immer) unausweichlich sein wird. Oder anders: Er wird ein Mensch sein. Mit den Rechten, die ein Mensch (nach allgemeiner Meinung) hat.

      Ich will also ne Argumentation von dir, warum Abtreibung okay ist, solang die Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen ist.
      Kein "Das andere dachte man früher".
    • netter artikel zum thema pränatale diagnostik und abtreibung von behinderten kindern: zeit.de/2012/03/Kind-Behinderung/komplettansicht (wurd sogar glaub ich hier irgendwo mal gepostet bin mir aber nicht sicher...)

      giles schrieb:

      Hi2u schrieb:

      Giles, ich sehe grade, du bist hier unterwegs, entweder du postet was niveauloses oder du gehst hier raus, danke :>

      Giles, ich sehe grade, du bist hier unterwegs, entweder du postet was niveauloses oder du gehst hier raus, danke :>
    • la* dowN schrieb:

      Du magst schnelle Antworten auf Probleme, hm?

      LegorQ schrieb:

      Egal. heutzutage ist ja alles schon eine geistige Krankheit. Bei nicht zurechnungsfähigkeit, darfst du sowieso nix entscheiden.


      Wenn das mal offiziell festgestellt wurde, ja. In der Realität wird dahingehend kaum jemand untersucht afaik. Und dass das ganze Gebiet rund um Zurechnungsfähigkeit ein extrem schwieriges und die Ergebnisse einer solchen Untersuchung entsprechend zweifelhaft sind, überspringst du.

      Nö. Kann man sowieso nicht auf die Sekunde genau abschätzen.

      Embryos bewahren ist ein Gedanke des 18. jahrhunderts. Gott sei dank sind wir schon weiter.


      ^^ Mal schnell noch den Fortschrittsgedanken reinzwungen, um wenigstens irgendwas positives zu haben?
      Das Problem ist doch, dass der Embryo zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht lebensfähig ist, das aber in kurzer Zeit (bei normaler Entwicklung, also fast immer) unausweichlich sein wird. Oder anders: Er wird ein Mensch sein. Mit den Rechten, die ein Mensch (nach allgemeiner Meinung) hat.

      Ich will also ne Argumentation von dir, warum Abtreibung okay ist, solang die Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen ist.
      Kein "Das andere dachte man früher".

      Weil das unentwickelte Wesen noch keine Eigentumsrechte hat. Sonst können wir ja gleich bei Eierstöcken anfangen.

      Wenn das mal offiziell festgestellt wurde, ja. In der Realität wird
      dahingehend kaum jemand untersucht afaik. Und dass das ganze Gebiet rund
      um Zurechnungsfähigkeit ein extrem schwieriges und die Ergebnisse einer
      solchen Untersuchung entsprechend zweifelhaft sind, überspringst du.
      ja. Weil es ein ganz anderes Thema ist.
    • Ich empfehle dir bei diesem Thema tatsächlich mal Peter Singers "Praktische Ethik". Und da ich weiß, dass du das sowieso nicht lesen wirst habe ich direkt den Wikipedia-Artikel für dich herausgesucht:

      de.wikipedia.org/wiki/Praktisc…C3.B6ten_und_Neugeborenen

      Kurzum, ein Fötus ist keine distinkte Entität in der Zeit, es hat also keine Wünsche oder Ziele in der Zukunft und sieht sich nicht als ein Wesen mit einer Vergangenheit - wie eben auch ein Fisch oder eine Kuh. Deshalb ist es per se in Ordnung ihn zu töten. Auch der Einwand, der Fötus entwickelt sich einmal zu einem distinkten Menschen lässt er nicht gelten, da er die potentiellen Wünsche eines Ungeborenen weit unter den Akuten der Mutter einordnet.

      Die Hauptsache ist aber, wie auch beim Töten von Tieren, dass es ohne das Zufügugen von körperlichem Leid, also Schmerzen, geschieht. Allerdings legt Singer irgendwo in seinem Buch eine willkürliche Grenze fest, ab wann man es nicht mehr machen SOLLTE - ich weiß es nicht mehr genau aber es war ziemlich spät in der Schwangerschaft.

      Für Sterbehilfe kann man ähnliche Schlüsse ziehen, falls ein Mensch nur noch Suppe ist. Sonst entscheidet das Selbstbestimmungsrecht.

      Meine persönliche Meinung, falls das jemanden interessiert:
      Nicht Abtreiben, sondern Weggeben; Sterbehilfe erlauben.

      J!ve schrieb:

      netter artikel zum thema pränatale diagnostik und abtreibung von behinderten kindern: zeit.de/2012/03/Kind-Behinderung/komplettansicht (wurd sogar glaub ich hier irgendwo mal gepostet bin mir aber nicht sicher...)


      Jo habe ich gepostet :)
    • a) Oha, das Eigentumsrecht ist das einzige Recht, das dich bei dieser Frage interessiert?
      Und nein - es besteht imo ein großer Unterschied zwischen Eierstöcken und Embryonen. Aus Eierstöcken entwickeln sich nicht in ein paar Monaten neue Menschen.

      b) Inwiefern ist die Zurechnungsfähigkeit des Menschen (und damit auch die Probleme bei der Feststellung selbiger) "ein ganz anderes Thema", wenns um seinen Wunsch zu sterben geht?