Der -Was mich heute glücklich gemacht hat- Thread

    • war das wochenende auf einem festival für elektronische musik und zeitgenössische kunst.
      unglaublich gut, so viele geniale konzerte, performances, kunstwerke und installationen gesehen und am camping platz direkt die besten leute getroffen, mit denen ich dann die ganze zeit über abgehangen habe.

      am meisten geflashed hat mich dann ein raum in der kunsthalle, wo man auf polstern chillen konnte mit dieser video-installation im dauerloop:
      die atmosphäre in diesem raum war wie hypnose und dazu übertriebenst dreamy. insgesamt mehr als drei stunden in dem raum verbracht; wie in einer anderen welt, oder wie im traum halt.
      dazu hat mir diese herrliche cover-version von wicked game auch noch übelst die fühls gegeben, im positiven sinne.
      wa alet :bluecool:
    • Im Folgenden ein Erfahrungsbericht über Meerschweinchenhaltung, sich nicht vertragende Tiere und unser Versuch die Gruppe wieder zusammenzuführen (Vorsicht, bin wohl eine Art Tiernazi :whistling: - für alle die sich dafür wenig bis gar nicht interessieren gibts im zweiten Spoiler eine Zusammenfassung).

      Geschichte

      Wir hatten seit knapp fünf Jahren zwei Meerschweinchen (Dante und Inferno). Anfang des Jahres ist Inferno gestorben. Da Dante prinzipiell körperlich fit war, wollten wir nicht, dass er sein (womöglich langes) restliches Leben alleine verbringen muss. Darum haben wir zwei junge Böcke (5 [Piggeldy] und 9 [Frederick] Wochen alt, also November und Dezember geboren) zu ihm dazu gesetzt. Die drei haben sich erst mal gut verstanden. Vor ungefähr sechs Wochen, also zwischen Mitte und Ende März, hat Frederick angefangen verstärkt das reguläre Dominanzverhalten (Aufreiten, Brommseln/wiegender Gang) zu zeigen. Wir haben uns das eine Weile angesehen (man sollte bei sowas die Tiere nicht gleich trennen, da sich ggf. nach kurzer Zeit eine neue Rangordnung in der Gruppe gefunden hat und dann wieder Ruhe einkehrt). Nach allerdings einer Woche haben wir das ganze beendet, da Frederick keine Pausen (wie beim normalen Verhalten üblich) eingelegt hat, sondern die anderen beiden, speziell Dante, dauernd am Stück gejagt und beim Ausruhen und Fressen gestört hat. Die Folge war, dass Dante über ein Zehntel seines Gewichts in gerade mal einer Woche verloren hat. Das viel größere Problem war allerdings, dass Frederick Dante auch im Gesicht und am Rücken gebissen hat, was wir erst beim Wiegen gesehen haben, als wir das Fell etwas zur Seite gemacht haben. Die Bisswunden am Rücken waren so schlimm, dass Dante schon bei leichten Berührungen am Rücken schmerzen hatte und sich die Wunden bereits entzündet hatten. Kurzum: Das war kein natürliches Verhalten mehr von Frederick, welches eine neue Rangordnung erreichen wollte. Wir haben ihn von den anderen beiden getrennt.

      Was ist das beste, was man machen kann, wenn man mit einem Tier Probleme hat? Ganz klar: Man holt noch mehr! Um es etwas ausführlicher zu machen: Keines der drei Meerschweinchen ist kastriert. Bei Dante lässt man es in diesem Alter eigentlich auch nicht mehr machen. Zumal er ja nicht das problematische Verhalten zeigt. Stattdessen haben wir Kastrationstermine für Piggeldy und Frederick ausgemacht, in der Hoffnung, dass Frederick aus hormonellen Gründen das Verhalten zeigt. Für Piggeldy haben wir es schlicht vorsorglich gemacht, damit er sein Sozialverhalten nicht ebenfalls verändert (er ist ja vier Wochen jünger). Allerdings haben wir uns gedacht, dass das noch nicht weit genug geht. Zum einen sind Dreier Bockgruppen schwierig zu halten, da sich häufig zwei Tiere gegen eines "verschwören", zum anderen kann ganz grundsätzlich eine neue Gruppenkonstellation zu einer neuen Rangordnung und anderem Sozialverhalten führen. Zuerst sollte allerdings die Kastration bei Piggeldy und Frederick sauber abheilen. Seit der Trennung haben Dante und Piggeldy recht harmonisch die Zeit verbracht und Frederick wurde getrennt in einem anderen Raum gehalten, damit er kein Kontakt mehr zu den anderen hat (weder Geruch noch Geräusche). Als zwei Wochen seit der Kastration vergangen waren, haben wir die zwei Kastraten Kalle (geboren Okt. 2014) und Kevin (geboren Jan. 2015) geholt. Alle fünf haben wir dann zusammengesetzt in der Hoffnung, dass sie normales Dominanz- und Sozialverhalten zeigen. Vier davon haben das auch, nur Frederick ist direkt auf Dante losgestürmt und hat ihm Fell am Rücken ausgerissen und ihm keine Ruhe gelassen. Wir haben das Ganze schnell abgebrochen, Frederick wieder in sein Einzelgehege gebracht und danach war bei den anderen vier recht schnell ruhe eingekehrt. Natürlich wurde ein bisschen gebrommselt, mit dem Hintern gewackelt und ein wenig aufgeritten, aber alles in einem normal Rahmen.

      Was nun? Es bestand durchaus die Option Frederick zurück zu bringen, aber das wollten wir aus vielerlei Gründen nicht: Zum einen unterscheidet er sich vom Farbschema seines Fells von den anderen zwei bzw. mittlerweile vier und ergänzt die Gruppe dahingehen. Zum anderen ist er uns gegenüber recht zutraulich, lässt sich manchmal über den Nasenrücken streicheln und geht auf einen zu anstelle dass er sich versteckt (sprich, wir haben uns auch emotional an ihn gebunden). Natürlich sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass man die Schutzgebühr/den Kaufpreis (25€) und die Kastrationskosten (65€) nicht mehr zurück bekommt. Um das Geld ist es natürlich auch schade. Wir greifen nach der letzten Chance: Es kann gerade mal zwei Wochen nach der Kastration sein, dass noch immer der alte Hormonhaushalt vorherrscht. Nach vier bis sechs Wochen hingegen sollte sich der Körper umgestellt haben, was sich dann auch auf das Verhalten auswirkt. Also haben wir für weitere zwei Wochen die Tiere getrennt gehalten. Die Vierergruppe hat sich recht schnell so gut verstanden, dass quasi kein Dominanzverhalten mehr gezeigt wurde. Die Rangordnung war wohl geklärt und es gab keinerlei Stress mehr untereinander.

      Am 1. Mai war es dann so weit. Die vier Wochen waren um und wir haben einen erneuten und letzten Versuch gestartet. Das Gehege hat zwei Ebenen, wobei es drei Aufgänge zwischen den Ebenen gibt. Wir haben das Gehege frisch gemacht, damit es halbwegs geruchsneutral ist, und frisches Futter rein. Zuerst haben wir die Vier unten ausgesetzt. Diese haben sich an den drei Futterschalen und zwei Heuraufen unten verteilt. Oben standen zwei Futterschalen und ebenfalls zwei Heuraufen. Dort haben wir Frederick hingesetzt. Er hat das Futter ignoriert und erst mal angefangen die komplette obere Ebene zu markieren - wohl eher ein schlechtes Zeichen. Im Anschluss hatte er seinen ersten Kontakt mit Kevin, als dieser nach oben kam. Da Kevin der rangniedrigste der vier anderen ist, war es nicht überraschend, dass Kevin schnell wieder auf die untere Ebene geflohen ist. Wie es dann im Detail weiterging weiß ich nicht mehr. Ich saß auf jeden Fall viele Stunden dabei und habe das Treiben beobachtet, speziell um zu sehen, wie der Kontakt zwischen Frederick und Dante abläuft. Das war allerdings eine recht saubere Geschichte. Kurzum: Seit drei Tagen vertragen sich die fünf Meerschweinchen ganz gut, zeigen normales Sozialverhalten und machen zwischen den Dominanzphasen Pausen, in welchen alle fressen, schlafen oder sich nur beschnuppern - toi, toi, toi bleibt es dabei!


      was mich glücklich gemacht hat
      Die sich einst beisenden Meerschweinchen vertragen sich aktuell wieder
    • ramius schrieb:

      Im Folgenden ein Erfahrungsbericht über Meerschweinchenhaltung, sich nicht vertragende Tiere und unser Versuch die Gruppe wieder zusammenzuführen (Vorsicht, bin wohl eine Art Tiernazi :whistling: - für alle die sich dafür wenig bis gar nicht interessieren gibts im zweiten Spoiler eine Zusammenfassung).

      Geschichte

      Wir hatten seit knapp fünf Jahren zwei Meerschweinchen (Dante und Inferno). Anfang des Jahres ist Inferno gestorben. Da Dante prinzipiell körperlich fit war, wollten wir nicht, dass er sein (womöglich langes) restliches Leben alleine verbringen muss. Darum haben wir zwei junge Böcke (5 [Piggeldy] und 9 [Frederick] Wochen alt, also November und Dezember geboren) zu ihm dazu gesetzt. Die drei haben sich erst mal gut verstanden. Vor ungefähr sechs Wochen, also zwischen Mitte und Ende März, hat Frederick angefangen verstärkt das reguläre Dominanzverhalten (Aufreiten, Brommseln/wiegender Gang) zu zeigen. Wir haben uns das eine Weile angesehen (man sollte bei sowas die Tiere nicht gleich trennen, da sich ggf. nach kurzer Zeit eine neue Rangordnung in der Gruppe gefunden hat und dann wieder Ruhe einkehrt). Nach allerdings einer Woche haben wir das ganze beendet, da Frederick keine Pausen (wie beim normalen Verhalten üblich) eingelegt hat, sondern die anderen beiden, speziell Dante, dauernd am Stück gejagt und beim Ausruhen und Fressen gestört hat. Die Folge war, dass Dante über ein Zehntel seines Gewichts in gerade mal einer Woche verloren hat. Das viel größere Problem war allerdings, dass Frederick Dante auch im Gesicht und am Rücken gebissen hat, was wir erst beim Wiegen gesehen haben, als wir das Fell etwas zur Seite gemacht haben. Die Bisswunden am Rücken waren so schlimm, dass Dante schon bei leichten Berührungen am Rücken schmerzen hatte und sich die Wunden bereits entzündet hatten. Kurzum: Das war kein natürliches Verhalten mehr von Frederick, welches eine neue Rangordnung erreichen wollte. Wir haben ihn von den anderen beiden getrennt.

      Was ist das beste, was man machen kann, wenn man mit einem Tier Probleme hat? Ganz klar: Man holt noch mehr! Um es etwas ausführlicher zu machen: Keines der drei Meerschweinchen ist kastriert. Bei Dante lässt man es in diesem Alter eigentlich auch nicht mehr machen. Zumal er ja nicht das problematische Verhalten zeigt. Stattdessen haben wir Kastrationstermine für Piggeldy und Frederick ausgemacht, in der Hoffnung, dass Frederick aus hormonellen Gründen das Verhalten zeigt. Für Piggeldy haben wir es schlicht vorsorglich gemacht, damit er sein Sozialverhalten nicht ebenfalls verändert (er ist ja vier Wochen jünger). Allerdings haben wir uns gedacht, dass das noch nicht weit genug geht. Zum einen sind Dreier Bockgruppen schwierig zu halten, da sich häufig zwei Tiere gegen eines "verschwören", zum anderen kann ganz grundsätzlich eine neue Gruppenkonstellation zu einer neuen Rangordnung und anderem Sozialverhalten führen. Zuerst sollte allerdings die Kastration bei Piggeldy und Frederick sauber abheilen. Seit der Trennung haben Dante und Piggeldy recht harmonisch die Zeit verbracht und Frederick wurde getrennt in einem anderen Raum gehalten, damit er kein Kontakt mehr zu den anderen hat (weder Geruch noch Geräusche). Als zwei Wochen seit der Kastration vergangen waren, haben wir die zwei Kastraten Kalle (geboren Okt. 2014) und Kevin (geboren Jan. 2015) geholt. Alle fünf haben wir dann zusammengesetzt in der Hoffnung, dass sie normales Dominanz- und Sozialverhalten zeigen. Vier davon haben das auch, nur Frederick ist direkt auf Dante losgestürmt und hat ihm Fell am Rücken ausgerissen und ihm keine Ruhe gelassen. Wir haben das Ganze schnell abgebrochen, Frederick wieder in sein Einzelgehege gebracht und danach war bei den anderen vier recht schnell ruhe eingekehrt. Natürlich wurde ein bisschen gebrommselt, mit dem Hintern gewackelt und ein wenig aufgeritten, aber alles in einem normal Rahmen.

      Was nun? Es bestand durchaus die Option Frederick zurück zu bringen, aber das wollten wir aus vielerlei Gründen nicht: Zum einen unterscheidet er sich vom Farbschema seines Fells von den anderen zwei bzw. mittlerweile vier und ergänzt die Gruppe dahingehen. Zum anderen ist er uns gegenüber recht zutraulich, lässt sich manchmal über den Nasenrücken streicheln und geht auf einen zu anstelle dass er sich versteckt (sprich, wir haben uns auch emotional an ihn gebunden). Natürlich sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass man die Schutzgebühr/den Kaufpreis (25€) und die Kastrationskosten (65€) nicht mehr zurück bekommt. Um das Geld ist es natürlich auch schade. Wir greifen nach der letzten Chance: Es kann gerade mal zwei Wochen nach der Kastration sein, dass noch immer der alte Hormonhaushalt vorherrscht. Nach vier bis sechs Wochen hingegen sollte sich der Körper umgestellt haben, was sich dann auch auf das Verhalten auswirkt. Also haben wir für weitere zwei Wochen die Tiere getrennt gehalten. Die Vierergruppe hat sich recht schnell so gut verstanden, dass quasi kein Dominanzverhalten mehr gezeigt wurde. Die Rangordnung war wohl geklärt und es gab keinerlei Stress mehr untereinander.

      Am 1. Mai war es dann so weit. Die vier Wochen waren um und wir haben einen erneuten und letzten Versuch gestartet. Das Gehege hat zwei Ebenen, wobei es drei Aufgänge zwischen den Ebenen gibt. Wir haben das Gehege frisch gemacht, damit es halbwegs geruchsneutral ist, und frisches Futter rein. Zuerst haben wir die Vier unten ausgesetzt. Diese haben sich an den drei Futterschalen und zwei Heuraufen unten verteilt. Oben standen zwei Futterschalen und ebenfalls zwei Heuraufen. Dort haben wir Frederick hingesetzt. Er hat das Futter ignoriert und erst mal angefangen die komplette obere Ebene zu markieren - wohl eher ein schlechtes Zeichen. Im Anschluss hatte er seinen ersten Kontakt mit Kevin, als dieser nach oben kam. Da Kevin der rangniedrigste der vier anderen ist, war es nicht überraschend, dass Kevin schnell wieder auf die untere Ebene geflohen ist. Wie es dann im Detail weiterging weiß ich nicht mehr. Ich saß auf jeden Fall viele Stunden dabei und habe das Treiben beobachtet, speziell um zu sehen, wie der Kontakt zwischen Frederick und Dante abläuft. Das war allerdings eine recht saubere Geschichte. Kurzum: Seit drei Tagen vertragen sich die fünf Meerschweinchen ganz gut, zeigen normales Sozialverhalten und machen zwischen den Dominanzphasen Pausen, in welchen alle fressen, schlafen oder sich nur beschnuppern - toi, toi, toi bleibt es dabei!


      was mich glücklich gemacht hat
      Die sich einst beisenden Meerschweinchen vertragen sich aktuell wieder

      klar, dass kevin der rangniedrigste ist.
    • Hab es geschafft mir aus quasi nichts ein geiles Essen zu bauen.
      Zwiebeln, Knoblauch angebraten und mit Soyasauce und Mehl zu ner Sauce gemacht, bisschen Currypaste dazu und eine Tasse aus unserem unerschöpflichen Reisvorrat. Habe das Schlimmste befürchtet, schmeckt aber geil, werde öfter machen.
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
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