Politik mit Kim Peek. Heute: Kommunismus und Ressourcenverteilung (wie sonst auch immer)

    • fugo schrieb:

      ich dachte hier schreiben alle nur wie dumm alle anderen sind?
      Ist doch gar nicht wahr. Ich hab versucht hier ne Diskussion mit den Wirtschaftsliberalen anzustoßen, Problem ist nur, dass niemand ausser RTC tatsächlich versucht hat, irgendetwas beitragen. Schau dir die Beiträge von OliS an, nichts davon hat nur annähernd Gehalt: Alles nur Polemik und Dummschwätzerei.
    • Bolivien

      Im Jahr 2000 wurde auf Druck der Weltbank das Wasser in der bolivianischen Region Cochabamba privatisiert und an den US-amerikanischen Konzern Bechtel übergeben. Per Gesetz wurden marktkonforme Rahmenbedingungen geschaffen:

      es gab keine Verpflichtung zur Versorgung ländlicher Gebiete,

      den Gemeinden wurde untersagt, Brunnen zu graben oder Wasser zu besteuern,

      sogar die Benutzer bestehender Brunnen, egal ob öffentlich oder in Familienbesitz, mussten eine Gebühr entrichten,

      ohne Sondererlaubnis wurde auch das Sammeln von Regenwasser unter Strafe gestellt.

      Die Folgen: die ärmeren Familien zahlten plötzlich bis zu einem Drittel ihres Einkommens für das Wasser. Es kam zu wütenden Protesten der Bevölkerung und tagelangen Straßenschlachten, bei denen acht Menschen von der Polizei getötet und 175 verletzt wurden. Schließlich beugte sich die Stadtverwaltung dem Druck und widerrief den Privatisierungsvertrag. Bechtel strengte daraufhin eine Klage über 25 Millionen Dollar Schadenersatz bei der Weltbank an.

      Die Wasserversorgung in El Alto und La Paz wurde vom französischen Konzern Suez gekauft. Der Konzern verlangte für einen Wasseranschluss umgerechnet vier Monatsgehälter, hunderttausende Menschen in den Armenvierteln sind ohne Wasseranschluss; die Preise wurden permanent erhöht, da dem Konzern 12 % Gewinn vertraglich zugesichert worden sind. Im Jahr 2005 kam es wieder zu Wasserrevolten, woraufhin auch Suez die Konzession entzogen wurde.

      Südafrika

      In Südafrika wurde Hunderttausenden der Wasserhahn abgedreht, seit die Wasserversorgung privatisiert worden ist. Im September 2002 erschoss die Polizei in Unicity bei Kapstadt 15 Menschen, als sie sich gegen die Wassersperrungen wehrten. Polizeihundertschaften und Sicherheitsdienste der privaten Firma brachen den Widerstand und kappten die Leitungen, ein ganzes Viertel wurde buchstäblich ausgetrocknet. In Durban kam es 2001 zu Massendemonstrationen gegen die Wasserpolitik. Menschen, deren Wasser abgestellt worden war, hatten aus öffentlichen Toilettenspülungen getrunken, Cholera und Typhus waren die Folge. Tausende Menschen starben an den Folgen dieser Erkrankungen.

      Großbritannien

      Gut dokumentiert sind die Ergebnisse der Privatisierung in Großbritannien, wo es bereits Ende der 80er Jahre zu einer radikalen Form der Privatisierung der Wasserversorgung gekommen ist. Die neuen privaten Gesellschaften erhielten zu einmaligen Konditionen den Besitz der Wasserwerke und Kläranlagen inklusive aller Leitungen, Kanalisationen, Grundstücke und Wasserrechte sowie ein Versorgungsmonopol über 25 Jahre.

      Schon die Privatisierung stellte eine riesige Umverteilungsaktion dar: die zehn regionalen Wasser- und Abwasserunternehmen in England und Wales wurden zunächst mit Steuermitteln von über EUR 8 Milliarden entschuldet und mit einer weiteren Sonderzuwendung von rund EUR 2,6 Milliarden ausgestattet. Die Regierung setzte den Ausgabepreis der Aktien weit unter dem tatsächlichen Marktwert an, die Aktienkurse verfünffachten sich schon in der ersten Woche.

      In der Folge stiegen die Preise für Wasser und Abwasser massiv, inflationsbereinigt stiegen die Wasserpreise zwischen 1989 und 1999 um 46 %. Gleichzeitig kletterten die Gewinne der Wasserunternehmen real um 142 % nach oben. Die Analysen der Regulierungsbehörde OFWAT zeigen, dass fast der gesamte Umsatzzuwachs als Dividende ausgeschüttet wurde - über EUR 6 Milliarden allein zwischen 1990 und 1997 - oder die massiven Gehaltserhöhungen im Wasserwerksmanagement finanzierte.

      Als Folge der Privatisierung kam es insbesondere in den ersten Jahren nach der Privatisierung zu einem raschen Anstieg der Wasserabstellungen bei Haushalten, die die Rechnungen nicht mehr begleichen konnten. Die Anzahl verdreifachte sich in den ersten fünf Jahren auf über 21.000 und ist seither wieder rückläufig. Zwischen 1989 und 1992 reduzierte sich die Anzahl der Beschäftigten der zehn Wassergesellschaften in England und Wales von 50.000 auf 39.000 Mitarbeiter, mit weiter sinkender Tendenz.

      London

      Besonders groß ist der Unmut über die Folgen der Privatisierung im Großraum London. Auch hier wurde Ende der 80er Jahre privatisiert. Seit 1999 gehört Thames Water dem deutschen Energiekonzern RWE. Thames Water versorgt rund 8 Millionen Menschen bei Trinkwasser und 15 Millionen beim Abwasser. Die extreme Wasserknappheit ist nicht nur auf die besonders niederschlagsarmen Winter, sondern auch auf die zunehmende Verrottung der alten Leitungsnetze zurückzuführen. In einer Studie des Umweltkomitees der Londoner Stadtregierung aus dem Jahr 2005 wird u. a. folgendes festgestellt: Seit 1999 haben sich die Wasserverluste aufgrund lecker Leitungen um 43 % erhöht, das bedeutet, dass derzeit 40 % des Wassers verloren geht. In dieser Studie heißt es wörtlich:

      „Der Wasserverlust in der Hauptstadt durch Leitungsschäden ist der höchste im Land. Beinahe 1.000 Millionen Liter Wasser gehen jeden Tag verloren, genug um 17 olympische Schwimmbecken jede Stunde zu füllen.“

      Kritisiert wird in der Studie auch, dass in einzelnen Jahren bis zu einem Viertel der Einnahmen aus den Wassergebühren als Dividende an die Aktionäre abgeführt wurde. Derzeit weisen britische Medien empört darauf hin, dass im vergangenen Jahr die Dividendenausschüttung um 51 % nach oben schnellte, während gleichzeitig in den vergangenen beiden Jahren die Preise um 26 % stiegen. Große Probleme gibt es auch mit der Abwasserentsorgung: Bei Starkregen sind die Abwassersysteme überlastet, sodass die Abwässer direkt und ohne Klärung in die Themse abgelassen werden. Das geschieht ungefähr 50 Mal im Jahr. Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass die Themse im Unterlauf dadurch bereits derart vergiftet ist, dass männliche Fische ihr Geschlecht ändern.

      Nachdem die Regulierungsbehörde nun vermehrte Investitionen verlangt, die auf den Gewinn drücken, plant RWE den Rückzug aus Thames Water.

      Frankreich

      Die Privatisierung ging in Frankreich nicht so weit wie in Großbritannien. Die Gemeinden bleiben Eigentümer der materiellen Infrastruktur, die Wasserversorgung wird als Konzession vergeben. Doch auch hier sind die Folgen wenig erfreulich. In einer Studie des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft („Optionen, Chancen und Rahmenbedingungen einer Marktöffnung für eine nachhaltige Wasserversorgung“, Berlin 2001) heißt es zur französischen Wasserprivatisierung:

      „Während die Wasserversorgung in den Städten überwiegend von privaten Anbietern übernommen wird, werden Wasserversorgungssysteme im ländlichen Raum zumeist von kommunalen Unternehmen betrieben [...] Die Wasserpreise in den von privaten Anbietern versorgten Gemeinden liegen im Durchschnitt 30 % über den Preisen in den von kommunalen Unternehmen versorgten Gemeinden [...] Berichte über Korruptionsskandale sowie die seit 1996 stark gestiegenen Preise beeinträchtigen die Akzeptanz privater Versorgungslösungen bei den Verbrauchern."

      Die durchschnittlichen Wasserverluste im Wasserleitungsnetz liegen in Frankreich bei rund 20 %, in Großbritannien bei 25 %. Der Vergleichswert liegt in Österreich bei 9 %.

      BRD und Niederlande

      Auch in der BRD schreitet die Privatisierung der Wasserversorgung voran, allerdings ist die Ernüchterung bereits so groß, dass erste Privatisierungsverträge wieder storniert werden. 1997 verkaufte Potsdam 49 % seines Wasserbetriebs an eine Tochter von Suez. Drei Jahre später trennte man sich wieder. Der Konzern wollte die Preise um mehr als das Doppelte anheben. Auch in den Niederlanden wurde mit der Privatisierung des Wassers experimentiert. Als es jedoch zum Auftreten von Legionellen im Wasser kam, wurde die Privatisierung schlagartig unpopulär und die Regierung legte den Rückwärtsgang ein. Im Jahr 2000 wurde in den Niederlanden die Privatisierung von Wasser per Gesetz verboten.

      USA

      In Atlanta, der Hauptstadt von Georgia, beschloss die Stadtregierung 1997, die Wasserversorgung in private Hände zu legen, in die von United Waters, eine Tocher der französischen Suez. Es sollte ein Modellfall für tausende weitere Städte werden. Es wurde tatsächlich ein Modellfall - für das Scheitern der Privatisierung: Die Zahl der Arbeitsplätze wurde radikal gesenkt, daraufhin verschlechterte sich die Wasserqualität schlagartig; spektakuläre Rohrbrüche wurden bis zu 2 Monate nicht behoben; schon im ersten Jahr verlangte Suez 80 Millionen Dollar Aufzahlung, usw. usf.

      Was für 20 Jahre gedacht war endete nach 6 Jahren: Atlanta legte 2003 die Wasserversorgung wieder in öffentliche Hände. Der republikanische Stadtrat Howard Shook meinte: „Eines ist sicher: Der Konservative in mir betet nicht mehr am Altar der Privatisierung, wie ich es einst vielleicht getan habe.“

      Public Citizen, die größte Verbraucherschutz-Organisation der USA, zog folgendes Resümee: „Die Befürworter der Privatisierung hatten völlig Recht, als sie behaupteten, der Vertrag von Atlanta würde ein Modell für die Privatisierung von Wasserservices sein. Bei diesem Modell, wie in Atlanta eindrucksvoll illustriert wurde, machen Firmen Versprechen, die sie nicht halten können, in der Erwartung, der Stadt später einfach zusätzliche Leistungen in Rechnung stellen zu können [...] Die Firma wird zu ihrer konsumentenfeindlichen Strategie mit einem Langzeitvertrag ermutigt, der ihr ein Monopol auf Jahrzehnte sichert und die Verbraucher in Geiselhaft nimmt“ (zitiert aus: Michael Reimon, Christian Felber: Schwarzbuch Privatisierung, 2003).

      Resümee

      Drei Gründe sind ausschlaggebend, warum die Privatisierung des Wassers ein Irrweg ist:

      1) Vernachlässigung der Infrastruktur: Der Zeithorizont der Wasserwirtschaft im Dienste einer flächendeckenden qualitativ hochstehenden Versorgung geht über Jahrzehnte, um die notwendige Infrastruktur nachhaltig abzusichern; der Zeithorizont privater Großkonzerne geht oft nur über wenige Jahre, manchmal nur bis zur nächsten Bilanz, da der Druck der Börse zu extrem kurzfristiger Verwertbarkeit drängt.

      2) Entdemokratisierung: Die Wasserwirtschaft stellt ein natürliches Monopol dar, d. h. aus einem öffentlichen Monopol, das demokratisch beeinflussbar ist, wird rasch ein privates Monopol, das in erster Linie seinen Eigentümern verantwortlich ist. Auch der Einfluss von Regulierungsbehörden ist oft nur indirekt und ineffizient und mit hohen bürokratischen Kosten verbunden.

      3) Zweiklassengesellschaft in der Wasserversorgung: Private Konzerne neigen zum „Rosinenpicken“. Private Konzerne weigern sich in Ländern der „3. Welt“, Armenviertel anzuschließen, weil sich die Leute die Anschlüsse nicht leisten können. Die Gleichmäßigkeit der Versorgung nach dem bislang geltenden Prinzip der Daseinsvorsorge wird aber auch in Europa in Frage gestellt. Regionen mit Wassermangel oder dünner Besiedelung sind nicht profitabel und daher für die privaten Betreiber uninteressant. Die Folge ist eine Zwei-Klassengesellschaft bei der Wasserversorgung, deren schärfste Form Wasserabsperrungen für jene sind, die sich die steigenden Wasserpreise nicht mehr leisten können.


      Ich weiss nicht, ob die Informationen stimmen, aber wenn ich meinen gesunden Menschenvestand bemühe, ist es absolut logisch, dass sich die Historie der Privatisierung von Trinkwasser wie eine Chronik des Scheiterns liest... Es gibt nunmal gewisse Dinge, Kim_Peek, die können vom Markt nicht geregelt werden. Du wirfst anderen Personen Naivität und Einfältigkeit vor und scheinst dabei anerkannte Theorien, wie die des Marktversagens, geflissentlich zu ignorieren. Es kann nicht angehen, dass Unternehmen wie Nestlé und Cola von irgend einem scheiss Stammesführer Wasserquellen abkaufen und diese so krass ausgebeutet werden, dass der Grundwasserspiegel sinkt und schlussendlich versalzt.

      edit: werkstatt.or.at/Solidaritaet/WasserRedeOberansmayr.htm

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von FlirT ()

    • devilchen schrieb:

      Versuch mal ein neues Paper im Bereich der Mikroökonomie zu lesen ohne Ahnung von Mathe zu haben. Da würde wahrscheinlich selbst ein Whinetraube verzweifeln!


      Das stimmt und selbiges gilt für andere Bereiche der Wirtschaftswissenschaften, nicht nur Mikroökonomik. Trotzdem ist das kein Beweis, dass die Ergebnisse von Wirtschaftswissenschaftlern denen von Soziologen überlegen sind. Mathematische Modelle geben sicherlich dem ein oder anderen Wirtschafts-Prof. ein gutes Gefühl, weil er seinen Fachbereich so in die Nähe der "harten" Wissenschaften rücken kann, aber letztendlich ist die Grundlage von Wirtschaft das menschliche Handeln, und dass ist nun nicht immer rational und durch klassische ökonomische Modelle realitätsgetreu abzubilden. Gerade seit dem kollektiven Versagen vieler Modelle im Zuge Wirtschaftskrise gibt wirklich viele neue und interessante Forschungsansätze, die mehr auf Empirie als den 200 Jahre alten homo economicus setzen (in Deutschland im Bereich der experimentellen Ökonomie bspw. Ockenfels, Schüler von Selten der 1994 den Nobelpreis gewonnen hat).

      Niemand der sich etwas mit dem Thema Volkswirtschaftslehre beschäftigt hat dürfte anzweifeln dass staatliche Intervention in einigen Bereichen wohlfahrtssteigernd ist, bspw. im Fall von öffentlichen Güter oder den angesprochenen natürlichen Monopolen. Ob man Wasser privat oder öffentlich fördern und verteilen sollte, kann ja gerne jeder für sich selbst entscheiden, dass in dem Bereich staatliche Regulierung in irgendeiner Form nötig ist, sollte doch aber nicht ernsthaft jemand in Frage stellen? Man hat keine Wahl Wasser zu konsumieren, da man es zum Überleben braucht. Selbst wenn private Unternehmen Wasser effizienter fördern und verteilen als öffentliche Versorger muss doch darauf geachtet werden, dass Unternehmen die Inelastizität der Nachfrage nicht ausnutzen und Mondpreise verlangen. Das mag auf kompetitiven Märkten wie in Deutschland nie passieren, aber in Entwicklungs- und Schwellenländern in denen Wasserknappheit ein großes Problem ist, besteht die Gefahr durchaus.
    • Gehört zu einem funktionierenden Markt nicht immer, dass der Konsument durch seine Nachfrage diesen regulieren kann? Wo passiert das im Falle von Wasser? Sollen alle in die Stadt mit dem besten Anbieter ziehen?

      Klar, sind die Konzerne scharf auf das Geschäft, weil eben solche lästigen Bremsen fehlen. Im Westen ist das vom Trinken her zwar kaum ein Problem (kauft eh jeder Flaschenwasser, dass drei Zehnerpotenzen teurer ist), aber trotzdem sollte man auch da darauf achten, dass auf kurzfristige Gewinne orientierte Riesen das nicht ausnutzen. Sprich eine Privatisierung würde mmn einen ganzen Arsch voll Auflagen und Verpflichtungen erfordern. Aber dann wäre es wirtschaftlich nicht mehr interessant.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • Hallo ich bin der Sören, bin zwar nicht so clever wie der Rest der diskutierenden Kameraden, aber würde trotzdem ganz gerne mal meine Meinung kundtun.

      Ist wie gehabt meine Meinung und habe auch keine Wirtschaftstheorien gebuckelt, daher nicht Wissenschatlich fundiert das ganze 8o 8o

      Also erstmal Respekt an Adakan_ sich hier so gut zu behaupten, finde vieles was er hier sagt sehr schlüssig und aus Sozialer und Humanitärer Sicht echt toll.
      War früher auch mal so ein bisschen der Sozialist, Kommunist, sogar Antifaschist o/. Ist ja auch sehr verlockend die Ideologie der sozialen Gerechtigkeit und gerechte Verteilung von Gütern. Mir persönlich hat das immer sehr zugesagt, fand die Vorstellung nett das jeder Mensch auf der Erde die gleichen Chancen hat.
      Aber es macht halt (leider) keinen Sinn, der Mensch ist nicht in der Lage dazu, wie Oli schon richtig gesagt hat, brauchen wir wenige die steuern und regulieren, sonst fliegt uns alles um die Ohren.
      Das Politik und Staaten so dermaßen versagen liegt ja auch nicht zuletzt in seiner jetzigen Demokratischen Struktur, man redet dem Volk nach dem Mund und ist dank mangelnder Entscheidungskraft und zu kurzer Legeslaturperioden nicht in der Lage das Umzusetzen a) weil man zum einem einer Masse gefallen will, die nicht äußern können was gut für Sie ist und b) weil viele Politiker nahezu lächerliche Ansichten und Doktrinen haben über die Sie nicht springen können, wenn es mal wirklich Notwendig ist.
      Das wir uns dennoch so gut halten, liegt an unserem Wirtschaftlichen Stand der in Deutschland ansässigen Unternehmen.

      Wow - mangels meiner Intelligenz ganz gut vom Thema abgekommen :D :chinese:

      Was ich sagen will, Unternehmen/Konzerne werden nur so Mächtig weil Sie manipulieren, täuschen und unterdrücken (meiner Ansicht nach legitimes und notwendiges Mittel um das Anrecht auf Macht überhaupt zu haben) denen daraus einen Strick zu ziehen, dass Sie amoralisch handeln ist ja genauso als wenn man jemanden schlägt und sich anschließend über seine blauen Flecken aufregt. (ja genauso!!!)
      Solang die Menschheit das mit sich machen lässt, selber Schuld.

      Die Menschheit ist nunmal keine kollektive Kraft, frei nach "nur gemeinsam sind wir Stark" das ist wohl das zugegebenermaßen etwas Ambivalente, dass wir andere brauchen um uns selber zu befriedigen, aber Fakt ist, dass der einzige natürliche Feind des Menschen, der Mensch selber ist und wird es auch in ferner Zukunft immer sein, da blauäugig seine Macht und Sicherheit für brüchige Systeme wir dem Kommunismus aufzugeben ist fahrlässig und dumm.


      Tollste und beste Grüße, ich für meinen Teil bin froh und zutiefst Dankbar in so einem System mitzuleben, was mir die Möglichkeit gibt zu Reisen, mich weiter zu bilden oder auch nur faul nen Joint durchzuziehen oder dem puren Hedonismus hinterherzutraben und werde mein tunlichstes vermeiden meine Vormachts Stellung in dieser Welt zu verschenken oder aufzugeben. Und das mit der Gewissheit, dass eben jene die heute vom System benachteiligt werden nicht zweimal darüber nachdenken würden, wenn Sie die chance dazu haben würden.(witzig wie Adakan_ hier irgendwann mal was von "bereis erstmal 3. Weltländer und dann sach sowas nochmal" geschrieben habe, denn meine beschriebene Meinung habe ich erst nach solch einer Reise gefestigt)

      Und das es durch irgendwelche X-beliebigen Wirtschafts- oder Staatsformen grundlegend anders kommen kann bezweifel ich stark.

      Jetzt aber genug nichtssagenden Bullshit geschrieben, peace and out.
    • SörenPetersen schrieb:

      Was ich sagen will, Unternehmen/Konzerne werden nur so Mächtig weil Sie manipulieren, täuschen und unterdrücken (meiner Ansicht nach legitimes und notwendiges Mittel um das Anrecht auf Macht überhaupt zu haben)
      Solang die Menschheit das mit sich machen lässt, selber Schuld.

      Also ist der arme verdurstende Mensch Schuld, dass sein Stammesführer sein Wasser an Großkonzerne verkauft? Was soll er denn tun? Eine Revolution durchführen? Wir haben da leicht reden, würd gern mal den einen oder anderen sehen, wie er mit Mistgabeln gegen Maschinengewehren anrennt.

      Oder ist er Schuld, überhaupt als armer Mensch in einer solchen Welt geboren worden zu sein?

      Die einzigen Schuldigen sind die Konsumenten und Konzerne
      "The only time success comes before work is in the dictionary"
    • nre schrieb:

      devilchen schrieb:

      Versuch mal ein neues Paper im Bereich der Mikroökonomie zu lesen ohne Ahnung von Mathe zu haben. Da würde wahrscheinlich selbst ein Whinetraube verzweifeln!


      Das stimmt und selbiges gilt für andere Bereiche der Wirtschaftswissenschaften, nicht nur Mikroökonomik. Trotzdem ist das kein Beweis, dass die Ergebnisse von Wirtschaftswissenschaftlern denen von Soziologen überlegen sind. Mathematische Modelle geben sicherlich dem ein oder anderen Wirtschafts-Prof. ein gutes Gefühl, weil er seinen Fachbereich so in die Nähe der "harten" Wissenschaften rücken kann, aber letztendlich ist die Grundlage von Wirtschaft das menschliche Handeln, und dass ist nun nicht immer rational und durch klassische ökonomische Modelle realitätsgetreu abzubilden. Gerade seit dem kollektiven Versagen vieler Modelle im Zuge Wirtschaftskrise gibt wirklich viele neue und interessante Forschungsansätze, die mehr auf Empirie als den 200 Jahre alten homo economicus setzen (in Deutschland im Bereich der experimentellen Ökonomie bspw. Ockenfels, Schüler von Selten der 1994 den Nobelpreis gewonnen hat).

      Niemand der sich etwas mit dem Thema Volkswirtschaftslehre beschäftigt hat dürfte anzweifeln dass staatliche Intervention in einigen Bereichen wohlfahrtssteigernd ist, bspw. im Fall von öffentlichen Güter oder den angesprochenen natürlichen Monopolen. Ob man Wasser privat oder öffentlich fördern und verteilen sollte, kann ja gerne jeder für sich selbst entscheiden, dass in dem Bereich staatliche Regulierung in irgendeiner Form nötig ist, sollte doch aber nicht ernsthaft jemand in Frage stellen? Man hat keine Wahl Wasser zu konsumieren, da man es zum Überleben braucht. Selbst wenn private Unternehmen Wasser effizienter fördern und verteilen als öffentliche Versorger muss doch darauf geachtet werden, dass Unternehmen die Inelastizität der Nachfrage nicht ausnutzen und Mondpreise verlangen. Das mag auf kompetitiven Märkten wie in Deutschland nie passieren, aber in Entwicklungs- und Schwellenländern in denen Wasserknappheit ein großes Problem ist, besteht die Gefahr durchaus.


      Ich habe nie behauptet, dass mathematische Modelle per se unglaublich toll sind. Das tolle an ihnen ist, dass sie zu empirisch überprüfbaren Aussagen führen. Und da sind die Wirtschaftswissenschaften mMn. im deutlichen Vorsprung gegenüber anderen Sozialwissenschaften. Statistik ist das A und O in jedem VWL-Studium.
      Die ganze "neue" Ökonomie die du ansprichst, gibt es schon seit den 90er Jahren und nicht erst seit der Finanzkrise. Diese hat die "neue" Forschung nur hip gemacht.
    • Das tolle an VWLer ist, dass sie dir später erzählen können warum es nicht so eingetroffen ist, wie sie vorher vorrausgesagt haben :thumbup:

      OT: Monopole sollte man nicht privatiseren, ist ne blöde Idee. Konzerne werden das ausnutzen und die Gewinne maximieren was sinkende Servicequalität zur Folge hat. Wenn Privatisierung, dann nur falls ein funktionierender Wettbewerb sichergestellt ist, ansonsten geht das immer in die Hose. Wasser ist ein Grundrecht des Menschen, das ist keine "Extremposition" sondern Humanismus, den sicher 90% der Menschheit teilen.

      Kleiner Nachtrag: right2water.eu/ hier kann man eine Petition unterzeichnen, die erreichen will das Wasser in der EU nicht privatisert wird, sondern als Gemeingut angesehen wird.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation
    • psychoxgs schrieb:

      Zagdil schrieb:

      Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

      /thread




      geht es hier nur um wasser oder darf man auch iran in die runde werfen und hoffen, dass es nicht explodiert?


      Großes Kino hier, -random Studium flame-.
      /thread
      ein dummer feg schrieb einmal...

      ein weiser mann sagte einmal...

      Zitat

      no offense aber den kindergarten hier NICHT zu trollen wäre als wenn
      man mit 160 km/h eine große pfütze sieht mit 20 hippies in der nähe und
      man drum herum lenkt
    • devilchen schrieb:


      Ausserdem sind es ja gerade die Methoden, welche Soziologie von Wirtschaftswissenschaften unterscheiden. Die behandelten Themen beider Wissenschaften überschneiden sich stark. Die Methodik heutiger theoretischer Ökonomie wurde von Marshall und Walras entwickelt, einem Ökonom und einem Mathematiker. Der Vorteil der modernen Methodik in der Ökonomie liegt in der empirischen Überprüfbarkeit der Thesen. Meinem Verständnis nach ist das bei einem Großteil der soziologischen Forschung nicht angekommen, zumindestens nicht in dem Umfang.

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      Ich habe nie behauptet, dass mathematische Modelle per se unglaublich toll sind. Das tolle an ihnen ist, dass sie zu empirisch überprüfbaren Aussagen führen. Und da sind die Wirtschaftswissenschaften mMn. im deutlichen Vorsprung gegenüber anderen Sozialwissenschaften. Statistik ist das A und O in jedem VWL-Studium.
      Die ganze "neue" Ökonomie die du ansprichst, gibt es schon seit den 90er Jahren und nicht erst seit der Finanzkrise. Diese hat die "neue" Forschung nur hip gemacht.


      Dein Gedankenstrang scheint mir zu sein:
      1. VWL/BWL hat mehr Mathe
      2. mehr Mathe = bessere Ergebnisse
      3. Wieviel Mathe verwendet wird, ist eine Frage der Methodik
      4. bessere Ergebnisse = bessere Methodik
      Also: VWL/BWL hat die bessere Methodik angewandt, ist dadurch weiter entwickelt

      Die Verwendung von Mathematik in einzelnen Bereichen der Wissenschaft ist aber weniger eine Frage der Entwicklung (wie fortschrittlich sie sind) und viel mehr eine der von der Wissenschaft behandelten Dinge: Inwieweit diese sich mathematisch fassen lassen.

      Wirtschaftslehre behandelt den Markt und damit u.a. Dinge wie Geld, Aktien, Kurse, etc. pp. - ganz grundsätzlich vor allem Geld. Und das ist per se numerisch. Lässt sich also sehr leicht mathematisch fassen und statistisch verwerten. Der größte Trick dabei: Wenn man allein die wirtschaftliche Perspektive annimmt, lässt sich über das Geld auch alles andere als Zahl darstellen, oder besser: der (Markt-)Wert so ziemlich aller anderen Dinge.


      Andere Sozialwissenschaften hingegen behandeln Dinge, die sich viel schwerer mathematisch darstellen lassen. Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Psychologie, um mal ein paar zu nennen: Nirgendswo hat man so eine einfache grundlegende Möglichkeit wie in der Wirtschaftslehre, Verhältnisse numerisch auszudrücken.
      Also sind diese Wissenschaften weniger mathematisiert und wo sie's sind (nahezu alle benutzen die Statistik; Psychologie und Soziologie sogar in recht starken Maße), bedienen sie sich meistens irgendeines Umweges - z.B. lassen sich Bevölkerungszahlen gut als Indikator für manche soziologische Theorien verwerten oder Umfragen werden so gestellt, dass ihre Aussagen anschließend mit Zahlen symbolisiert werden, um damit zu rechnen und das Ergebnis am Ende wieder in eine Aussage zurück zu übersetzen.
      Sowas ist aber viel weniger direkt und daher auch nicht so mächtig.

      D.h. (um zum Argument zurückzukommen) du gehst implizit davon aus, dass jeder Bereich gleichen Zugang zu jeder Art von Methodik hat und schließt daraus, dass die anderen Sozialwissenschaften "die falsche gewählt haben" und deswegen hinterherhinken. Ich glaub nicht an deine implizite Prämisse und halte den Schluß daher für falsch.


      ----
      Ich möchte den grundsätzlichen Gedanken, dass die Disziplinen die Verwendung von Mathematik ständig weiterentwickeln, übrigens gar nicht abstreiten, denn gerade an den Stellen, wo es nicht offensichtlich ist, wie man sie effektiv einbringen kann, braucht man dafür erst mal funktionierende Ideen.
      Weiterentwicklung findet also statt, aber bei der Frage, was dafür verantwortlich ist, dass einige Bereiche momentan mehr Mathe haben, ist sie nur ein nachgeordneter Faktor.


      Außerdem lassen sich auch ohne mathematische Modelle Thesen entwickeln und empirisch überprüfen. Die Mathematik hilft dabei (stark), ist aber nicht zwingend benötigt.

      ----

      Ist alles sehr einfach und plakativ dargestellt, um den Punkt zu verdeutlichen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

    • Ganz richtig, die Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich mit Märkten. Dabei handelt es sich nicht nur um Gütermärkte und Aktienmärkte, das gute ist, dass man fast alles als Markt betrachten kann und man so gut wie alles quantifizieren kann. Die von Dir erwähnte Kommunikationswissenschaft macht das, die Soziologen fangen langsam damit an, Psychologen sind den anderen Sozialwissenschaften schon meilenweit voraus (Die VWL übernimmt zunehmen Methoden der Psychologie und entwickelt diese weiter). Seitdem die Politikwissenschaftler ökonomische Methoden annehmen kommen da auch brauchbare Studien heraus. All diese Disziplinen fangen damit an die Methoden der VWL zu übernehmen.

      Die VWL hat dabei einen Geschwindigkeitsvorteil, viele Mathematiker und Statistiker widmeten sich den Wirtschaftswissenschaften und haben diese weiterentwickelt. Da man heutzutage zu fast allem riesige Datenmengen zur Verfügung hat, es massig an Umfragedaten gibt und man diese relativ einfach selber kostengünstig generieren kann ergibt es in allen Disziplinen vermehrt Sinn sich dieser Methoden zu bedienen. Die Wirtschaftler waren dabei einfach die Vorhut. Diesen Vorteil hat man genutzt um sich auf die anderen Disziplinen auszubreiten. Heutzutage gibt es z.B. Sachen wie "Educational Economics", welche sich mit dem Bildungsmarkt beschäftigen. Ein populärer Literaturstrang war darin z.B. der "college major choice". Also was Studentenanfänger beeinflusst ihr Fach zu wählen. Nicht das, woran man als erstes denkt, wenn man VWL hört oder?

      Gerade, dass die anderen Disziplinen anfangen die mathematischen und statistischen Methoden zu verwenden sagt mir, dass die VWL am Anfang richtig gelegen hat.

      €: Ich denke wir stimmen uns wahrscheinlich größtenteils überein. ;)
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