DotaLan 2013 - Coveragethread

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    • Fear and Loathing in Volkmarsen

      Donnerstag
      Wie alles, was gut ist, fängt es mit einer Verspätung an. Der Busfahrer hat seinen Bus nicht rechtzeitig in die Gänge gekriegt und so dauert es eine halbe Stunde länger, bis ich aus einem Gewerbegebiet am Rande Gießens abgeholt werden kann. Zeit für Bier. Bis auf einige Zwischenfälle mit aggressiven Killerwespen verläuft die Wartezeit ereignislos. Dann sehe ich das Auto mit Darmstädter Kennzeichen, mit drei Grinsebacken drin. Da sind sie. Die ersten Dotasourcler von vielen, die ich kennenlerne. roflgrins, Der_Busfahrer und Outrage entpuppen sich als angenehme Zeitgenossen, und weil sein Fuß sich bei ner BBall eine Auszeit gegönnt hat, sitze ich mit roflgrins auf der Rückbank und fahre mir ein Starkbier nach dem anderen rein. Ich werde das noch bereuen...

      Als wir ankommen, passieren merkwürdige Dinge. Ich vergreife mich an der ersten meiner Wodkaflaschen - und das weiß ich auch nur, weil jetzt eine leere neben mir steht. Noch mehr Dotasourcler tauchen auf, oder sind schon da. Zagdil drückt mir ein Bier in die Hand, ich baue meinen PC auf und weil es noch kein Internet gibt, gehe ich wieder auf den Parkplatz, weitertrinken. Der Parkplatz... wie viel ist ihm angetan worden? Die MKB liefert sich einen sagenhaften Bierpong-Showdown, währenddessen feiert der Rest der anwesenden DS-Bande ordentlich sein Leben. Ich finde einen Lautsprecher - wem gehörte der eigentlich? -, und in meinem Gehirn klickt es. Ohne Verzögerung hole ich wankenden Ganges meinen Laptop und spiele spontan ein Set, bis der Akku der Lautsprecher langsam leer wird und ich nur noch über die Laptopboxen beschallen kann. Keine Lösung. Alkohol ist auch keine Lösung, aber immerhin ein Destillat, und deswegen gönne ich mir weiter Wodka-O.

      Blackout.

      Freitag:
      Vier Uhr morgens. Ich bin irgendwie an meinen Sitzplatz geraten und wache langsam auf. Neben mir grinst Grimm mich an - "Na, auch wieder wach?" Ich habe absolut kein Zeitgefühl mehr. Der gestrige Abend könnte locker drei Tage her sein, und wenn ich meinen Kopf frage, dann war er das auch. Wenn ich Hi2u frage, nicht. Laut ihm bin ich irgendwann um 8 oder so auf meinem Platz eingesackt und weggeknackt. Nachdem ich noch eine Runde gedreht habe, stelle ich fest, dass ich noch nicht reif dafür bin. Standortwechsel: ab in den Schlafsaal. Schlafsack ausgepackt und auf dem beinharten Boden weitergeschlafen.
      Als ich wieder aufwache, ist es zehn Uhr. Kater des Todes. Videos tauchen im Coveragethread auf, wo greystar_ eine Heuschrecke nom'd. Mein Kopf rebelliert. Es soll noch bis halb sechs dauern, bis ich den Kater loswerde; bis dahin halte ich mich an einer geklauten Wasserflasche fest, da ich in meiner Naivität nicht gedacht habe, dass ich Wasser brauchen könnte.
      Ich Idiot. Den größten Teil des Tages verbringe ich allein; erst später, als ich wieder Anschluss finde - und mich wieder an die Leute erinnere, mit denen ich gestern betrunken geredet habe - fange ich erneut das Trinken an. Kein Wodka heute. Die Phrase "Erstmal ne Byer" schwebt ständig in meinem Kopf herum, und ich beschließe, dass mein Gehirn das wohl ernst meint. Also: Bier. Eine Runde Magic Draftturnier zuschauen, Epi kennenlernen und zwischendurch immer wieder den Pegel erhöhen. Zwischen neuen Bekanntschaften finde ich eine Wodkaflasche auf dem Parkplatz. Da Quantic gegen RattleSnake bald losgeht, beschließe ich, sie leer zu machen.
      Als das Spiel losgeht, ist die Stimmung in der Beamerlounge am Kochen. Saga und Epi casten live vor uns das erste Game, und weil sie ständig gegen die tobende, betrunkene Menge anschreien müssen, bleibt es auch dabei. Unvergesslich ist es trotzdem. Als das Game vorbei ist...

      Blackout.

      Samstag
      Ich finde mich erneut um vier Uhr morgens überall vor, nur nicht im Schlafsaal. Diesmal ist es die erste Reihe der Beamerlounge, wo ich auf einigen Stühlen zusammengekauert liege. Gefunden hat mich diesmal niemand. Inzwischen ist es Routine: Standortwechsel, ab in den Saal. Diesmal kann ich nur bis acht schlafen, und ich verlege mich in den LAN-Raum, wo ich einige Guten-Morgen-Dotos spiele - die ersten für mich auf dieser LAN. Blöd nur, dass mein Laptop spontan BSOD's kriegt, und ich kaum eine Runde zu Ende spielen kann. Aber: Großes steht an! Groupstage geht heute abend los, und ich verbringe eine Menge mehr Zeit mit den anwesenden DS'lern. Den Ruf nach Bier unterdrücke ich, bis das Game losgeht: Na'Vi gegen Fnatic. Ich hatte zwei Bier gekauft, und das zweite fürs Game aufgehoben. Weil es sich erwärmt hat, schäumt es böse, und ich sehe aus, als hätte ich mir mies in die Hose gepisst. Fuck it - die erste Überraschung des Tages steht an. Ich höre noch Saga reden "Na'Vi wird Fnatic rapen"... Falsch lag er, unser Burak. Fnatic hat Na'Vi umgehauen. Umgehauen hätte ich auch am liebsten die Spacken hinter mir, die für Fnatic gecheered haben - in der grandiosen Unterzahl von 3 zu 100, aber Hauptsache, erstmal am lautesten brüllen. Sowas nervt. Nach dem Game fasse ich einen neuen Plan. Erneut die Höhen des Alkoholrausches erklettern, aber so, dass ich morgen nicht zerstört bin.
      Die Geheimwaffe liegt in meinem Rucksack und hat mich 10,99€ gekostet. Parliament. Kein Fürst Kopfschmerz, sondern edler Stoff. Ich renne mit der Flasche in der Hand durch die Gegend und versuche, Leute abzufüllen, aber nicht jeder trinkt gern Wodka pur. Eigentlich wollte ich dann nur mit heidi eine rauchen gehen, aber als ich dann mit ihm vorm Haupteingang stehe, manifestiert sich in meinem Kopf ein Gedanke: Du bist genau zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. The gang's all here - ente, Markus, Dilemma, Saddo, Buktus, Zagdylf, Quirian, SurFiN, Skryzer, eres und noch einige andere, an die ich mich gerade nicht erinnere. Quirian hat drei Kästen gekauft und zur freien Verfügung gestellt; selbst ist er der besoffenste Österreicher EU, vllt Welt. Die Show ist fürstlich. Markus schwört uns noch auf eine sehr eigenartige Weise auf Dotasource ein, Saddo fängt an zu filmen, und zwischenzeitlich holt eres seinen Schniedel raus. Ganz normal DS eben. Auch Saga kam vorbeigecruised und hat bisschen vom Wodka genascht. So ging das noch Stunden weiter, bis dann mouz gegen Na'vi gespielt hat, was wir alle sehen wollten. Das Game selbst war nicht so spektakulär; mouz hat aufs Maul bekommen, aber sehr überraschend war das nicht. Ich saß noch eine Weile da und hab meinen Rausch genossen, und als ich dann später merkte, wie ich müde wurde, bin ich zum ersten Mal ohne zwischenzeitlich wegzupennen direkt in den Schlafsaal.

      Kein Blackout diesmal.

      Sonntag
      Mein Plan ist aufgegangen. Auch wenn ich nur kurz schlafen konnte - bis kurz vor sieben - mir geht es hervorragend. Freunde, ich kann empfehlen: wenn ihr euch wegbashen wollt, tut das mit gutem Wodka, und ohne groß irgendwas anderes dazwischen zu trinken, außer Bier vielleicht.

      Ich bin gerade eine rauchen gegangen und habe mal den Blick über die Umgebung schweifen lassen. Die LAN ist ein Ort der Verwüstung. Leere Pizzakartons überall, und das in rauen Mengen. Leere und volle Schnaps- und Bierflaschen prägen das Innere der Nordhessenhalle so, wie es die zahllosen Kippenstummel mit dem Parkplatz tun. Müll liegt überall herum und gelegentlich auch mal ein Mensch, der seinen Suff ausschläft. In einer Stunde fahren Ulf, Aaron und ich wieder.
      Ich bin ausgezogen, um dotasource zu finden. Gefunden habe ich gnadenlose Eskalation, rücksichtslose RL- und Dota-Ownage, jede Menge guter Laune und die abgefucktesten, liebenswertesten Menschen wo gibt.
      Alles so, wie es sein soll.
      It is our suffering that brings us together. It is not love. Love does not obey the mind, and turns to hate when forced. The bond that binds us is beyond choice. We are brothers. We are brothers in what we share. In pain, which each of us must suffer alone, in hunger, in poverty, in hope, we know our brotherhood. We know it, because we have had to learn it. We know that there is no help for us but from one another, that no hand will save us if we do not reach out our hand. And the hand that you reach out is empty, as mine is. You have nothing. You possess nothing. You own nothing. You are free. All you have is what you are, and what you give.