Der "Leben mit Mathematik" Thread

    • Zu der Dyskalkulie/LRS Thematik möchte ich auch einmal sagen, dass viele viele Eltern und ihre Kinder solche Tests staatlich machen um dann Sonderkonditionen im Unterricht einzuheimsen. Ich bin jetzt in der 4. Praktikumswoche an einer Schule und sehe so viele Kinder täglich, die die Diagnose Dyskalkulie/LRS bekommen haben, wo aber jeder, der sich mit dem Kind ein wenig beschäftigt, merkt, dass einfach die Übung fehlt.
      Daher bin ich auch der Meinung, dass es diese "Krankheiten" in Wirklichkeit gar nicht gibt. Wie soll jemand Rechtschreibung lernen, wenn er bereits in der Grundschule (!) am Laptop sitzt und Hausaufgaben abtippen darf, damit die Autokorrektur die Fehler beseitigt, nur weil er LRS hat. Denn so soll das Kind motiviert sein, überhaupt was zu schreiben. Oder aber die Eltern schreiben auf, was das Kind sagt. Sowas gibt es auch zuhauf. Wichtig ist ja nur die Note.
      Genauso in Mathematik. Wenn ein Thema in 4 Wochen durchgepaukt werden MUSS nach den Richtlinien, dann kann es nun mal vorkommen, dass einzelne Schüler abgehängt werden können. Die Klassengrößen verstärken den Effekt.
      Das Üben muss nun mal von Anfang an auch nachmittags zu Hause mit den Eltern / Nachhilfe gemacht werden. Die christlich-liberale Koalition hat doch auch für einkommensschwache Familien extra Gelder für Förderbedarf/Freizeitaktivitäten der Kinder bereitgestellt. Z.B. in NRW beantragt fast niemand dies.
      Stattdessen scheitern Achtklässler an Aufgaben aus dem kleinen Ein-Mal-Eis und nutzen den Taschenrechner, weil sie es dürfen.

      Dass es Lehrer gibt, die einen versuchen klar zu machen, dass man nichts kann, ist nicht hinnehmbar. Andererseits ist es meiner Meinung nach aber auch nicht hinnehmbar, wenn Eltern nur mit dem Blick auf die schulischen Noten ihrer Kinder die größtmögliche Bemühung anstellen diese zu verbessern ohne dass das Kind lernen muss. Die Noten sind vielleicht besser, da Fehlerquotienten nicht mit in die Noten einfließen dürfen oder weil der Taschenrechner benutzt werden darf. Ob aber dadurch das Kind sich bildet, stelle ich mal stark in Zweifel.
      Spätestens auf dem Arbeitsmarkt rächt sich sowas.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Yarox ()


      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Bei uns auch so...
      Physik LK bin ich auch gut am verkacken.Mathe LK hab ich nicht, aber die mach fast das gleiche wie im GK. Konnte deren Arbeit ohne Probleme lösen und jeder der in beiden LKs ist sagt auch das Mathe LK easy as fuck ist.

      €: @Yarox: Beim Taschenrechnersatz musste ich schon gut schmunzeln. Bei uns im Abitur wird es einen Teil ohne Hilfsmittel geben. Das heißt ohne Taschenrechner und, schlimmer noch, ohne Formelsammlung wo man draus abschreiben darf!
      Panik im ganzen Jahrgang und rumgeweine ohne Ende. Es stellte sich dann raus, dass das einfach nur Wahrscheinlichkeitsrechnung mit leichten Baumdiagrammen sein wird oder Ähnliches.. :bluecool:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Buktus ()

      Luke LaLonde schrieb:

      kurzes statement von mir:
      -sunslayer und buktus sind irgendwie so nen bud spencer / terrence hill duo, nur dass sunslayer kleiner ist und permanent irgendwelche sprüche auf kosten von buktus raus haut :D
    • kann yarox fast komplett rautieren.

      früher hat man das kind gefragt wieso es schlechte noten hat, heutzutage werden die lehrer als dafür schuldige gesehen. habe ich selbst erlebt. und wehe es kommt vom lehrer dann sowas wie: entweder das kind ist zu faul oder eben nicht geeignet. junge da tut sich die erde auf und die dämonen steigen empor.

      es liegt in der natur unserer leistungs- und ergebnisorientierten gesellschaft mit allen mitteln das bestmögliche herauszuschlagen. in den usa wird auch bei vielen kindern einfach ritalin verschrieben, wo es bei einigen nicht nötig wäre, einfach weil die eltern ihre kinder gedopt haben wollen.

      dennoch: es gibt diese krankheiten. sei es dyskalkulie, lrs oder adhs oder was es da nciht noch so gibt, aber sicherlich nicht im ausmaß, in dem es viele meinen.
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    • Buktus schrieb:

      Bei uns auch so...
      Physik LK bin ich auch gut am verkacken.Mathe LK hab ich nicht, aber die mach fast das gleiche wie im GK. Konnte deren Arbeit ohne Probleme lösen und jeder der in beiden LKs ist sagt auch das Mathe LK easy as fuck ist.


      Ist ja auch so, sofern ihr in Mathe hauptsächlich Kurvendiskussionen im Zwei- und Dreidimensionalen macht. Das ist ein großer Algorithmus, den man sich nur einprägen muss und fertig. Wenn man dann noch nach x umstellen kann und n Formelheft benutzen darf, hat man dafür alles, was man braucht.
      So ziemlich alle Textaufgaben in dem Bereich beziehen sich nur auf Teile dieses Algorithmus (Welcher Hügel ist am höchsten? -> Wendepunkte. Wieviel Volumen hat die Badewanne? -> Integrieren...)

      Dann noch die Regeln für Matrizenrechnung anschauen (die Hälfte davon hat man eh schon durch die Kurvendiskussion im Dreidimensionalen) und gut ist. Stochastik lassen viele Lehrer eh gleich ganz weg oder machen mal ne Doppelstunde n Baumdiagramm.

      Beweise werden seltenst geführt und entscheiden im Zentralabi (NRW zumindest) höchstens darüber, ob man 13 oder 15 Punkte kriegt.

      Bei Physik hingegen braucht man n gewisses intuitives Verständnis dafür, was die Formeln eigentlich darstellen. Einfach nur blind umformulieren hilft nur selten.
    • Bei mir wurde auch in der 2ten Klasse von meinem Lehrer LRS festgestellt wird wohl daran gelegen haben, dass ich immer von Recht nach Links geschrieben habe (ka warum, vll hatte das was damit zu tun das ich linkshänder bin, dunno).
      War dann ein- oder zweimal ne Stunde länger da wo man mir halt eig nur gesagt hat, ich solle doch mal anders rum schreiben und das wars dann eig auch :D
      "Manchmal führt es zu nichts, wenn man etwas macht, manchmal führt es zu etwas, wenn man nichts macht."
      -Francis Alys-
    • Alle meien lehrer wollen mich auf LRS prüfen :whistling: , hatt aber noch keiner geschafft.
      (In Physik müssen wir sehr viel Beweisen, Einmal in einer Klausur ging meine Formel von der einen Seite des Blattes bis zur anderen seite des Blattes, ohne Rand, und dann sagt der Taschenrechener "Math error" :cursing: )
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    • ein grundlegendes mathe verständnis schadet niemandem und ist auch garnicht so schwer. mathematik ist ja die sprache der logik, sobald man die grammatik beherrscht sollten jedem menschen die nicht höhere mathematik begreifbar sein.

      aber nicht jeder braucht die höhere mathematik und muss die herleitungen/beweise aus dem ärmel schütteln :)

      e:ich hatte wohl wirklich glück mit meinen mathe und physik lehrern damals :love: :love: :love:

      Beitrag von calcu ()

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      Beitrag von 1412 ()

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      Beitrag von MCHEIDIBRAK ()

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    • ich verstehe nicht ganz was das zeigen soll.

      wir hatten in der oberstufe zwei mathe leistungskurse. meiner wurde von einem fordernden lehrer geleitet, der auch gerne und viele transferaufgaben gestellt hatte. er zeigte uns damit, was man mit den sachen, die wir lernen auch anstellen können. im anderen lk war ein lehrer der nach stoffplan gearbeitet hat und die aufgaben quasi wiedergekaute übungsaufgaben/hausaufgaben waren. ich hatte in den kursarbeiten immer eine gute zwei oder mal eine schlechte eins. einmal musste ich eine arbeit nachschreiben und es war eine vom anderen lk und ich hatte direkt eine 15 (1+) bekommen.

      bei uns tummelten sich die noten in den arbeiten so um 2 bis 3 (gaußverteilt... hehe), während im anderen kurs durch die bank weg mindestens die hälfte der leute immer auf eine eins kamen.
      dann kam das schrifltiche abitur und es mussten fast alle einserkandidaten aus dem anderen kurs zusätzlich ins mündliche in mathe, weil ihr kursarbeitsschnitt zu weit entfernt war von der note aus dem schriftlichen (3 oder 4 punkte, also von 13 auf 9 zum beispiel).

      ich kann nur von den naturwissenschaftlichen fächern sprechen. es macht einen großen unterschied, wie man die sachen aufnimmt bzw beigebracht bekommt und ob man sie dann auch anwenden kann.
      und das würde das schlechte abschneiden in der von dir gezeigten klausur erklären, weil die meisten leute einfach nichts mit den sachen, die sie lernen anzufangen wissen.

      ich selbst hatte in mathe 1 und mathe 2 für chemiker eine 4,0 und 3,7. zugegeben aus reinen faulheit. in den übungen hatte ich immer einen guten lösungsweg für aufgaben parat, selbst mit alternativen routen, was den übungsleiter (dipl math) erstaunt hatte, weil es das selten gibt.
      nachdem ich in einer übung erkannt hatte, dass da integral von f'(x)/f(x) eines halbwegs komplexen f(X) vorkam und damit den lösungsweg deutlich verkürzt hätte, kam vom übungsleiter die antwort: das stimmt. sehr gut. aber die anderen raffen das nicht. -.-

      man wird eben schon in der schule zum nicht denken erzogen... leider...
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      @xgsdota

      Beitrag von 1412 ()

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    • gerade was cloud relativ am anfang dieser diskussion beschreibt, ist allein
      dem mathelehrer geschuldet. (und der lernkultur in deutschen schulen)
      ansonsten ist die einstellung gegenüber mathematik auch oft durch das elternhaus vorgegeben.

      die kinder und jugendlichen orientieren sich nunmal an ihren eltern und wenn
      schon in der grundschule, aber auch in der weiterführenden schule, anfangen ihr kind mit: "macht nix, ich war auch nie gut in mathe"
      zu trösten, halten die kinder das unbewusst fest und nehmen als grundlage,
      dass sie mathematik nicht unebdingt können müssen, weil mama und papa das auch nicht können.

      das sind dispositionen die sich durch das ganze leben ziehen.
      generell ist es aber so, dass auch menschen, die mathematik angeblich garnicht können und wie die pest hassen,
      gerne rätseln oder sudoku spielen etc.
      das ist allerdings mathematik. sie wissen es nur nicht.


      ---

      die eine examensklausur in linearer algebra will bei mir trotzdem nicht und
      10 semester sind mal eben in höchter gefahr umsonst gewesen zu sein...
      flüchtigkeitsfehler 4tw!

      größtes problem ist bei mir halt, dass ich bis jetzt seit über 10 jahren nicht mehr großartig für irgendeine prüfung lernen musste...
      war krass anstrengend in den examen wieder zu lernen wie man effektiv lernt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ScarPe ()

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