Gangster vs. Metaller - neu geladen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Kann 75% von Heidis Post confirmen, wegen Selbstversuch als 13-15(?) Jähriger..
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • MCHEIDIBRAK schrieb:

      Der Durchschnittsmensch, welcher sich als Metalhörer identifiziert ist lauchig, trägt ranzige schwarze Pullis/Jeans/VictorySchuhe, sozialphobierend, entweder vom Weltschmerz geplagt oder vom Tod faszinierter möchtegern-Musikelitist. Außerdem Physik-, Chemie und oder Informatikstudent.

      Möchtegern-Musikelitist, weil der Metalhörer besonders trve sein will und dabei auf sehr viel schöne Musik verzichtet. Andere Genres sind Müll. Und das muss man auch mitteilen mit Merchandise von stophiphop.de und in Form von Hip-Hop Witzen auf den wöchentlichen Friedhofstreffen - entweder wird müde gelächelt oder man lacht wie der behinderte Mongo, der man eigentlich ist.


      Ich sehe weiter als das.
      Es gibt auch noch diese eingebildeten Pseudoelitisten, die ihr Drachenmet aus dem Trinkhorn konsumieren und sich dabei dem Rest der Menschheit überlegen fühlen, obwohl sie im Vergleich zum Rest der Zivilisation ca. 1000 Jahre hinterher sind.
      Oder - wenn wir etwas weiter in diese Schreihals-Ecke gehen - ihre Ohren mit Ringen zerstören und einen Gesichtsausdruck haben wie in der Hauptschule zweimal sitzen geblieben.

      Dann lieber Hip-Hop. Das ist Straße, das ist moderne. Das ist "Nu eta da!".
      Snapback auf, mit den Homies am Bordstein treffen, alles ez, alles gechillt. Einkaufswagen vom 20. Stock schieben. Das ist fundamentale Kritik an unserer Konsumgesellschaft.
    • Ich denke das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen.

      1. Wird Metal heutzutage kaum noch in den Massenmedien beworben. Früher hat man im Fernsehen Werbung von bzw. mit Metallica sehen können und MTV, VH-1 und wie sie alle heißen hatten eine wöchentliche Sendung mit harter Gitarrenmusik; heute ist man froh wenn man auf WDR mal eine live-Übertragung von einer Metalband auf Wacken/Rock am Ring etc. erwischt, und selbst das ist weniger Werbung/Marketing/Raum geben als bloßes Anbieten des "kompletten" Festivals an sich. Wenn der Sender zwischen der live-Ausstrahlung von Drake und Machine Head wählen muss, wird er immer Drake nehmen. Zieht mehr Einschaltquoten, generiert mehr Klicks auf Online-Portalen die auch immer mehr im kommen sind (ARD+ZDF Mediathek, rtlnow...) und so weiter. Wo wir auch gleich beim nächsten Punkt wären..

      2. Hip Hop ist modern, cool und gilt in der Jugend aktuell als sehr angesehen. Rapper wie Shindy gehen auf eins in den Charts und ihre Musikvideos werden rauf und runter gespielt. Auf Youtube sieht man (ohne Adblocker) öfter mal Werbung, wo Rap oder RnB als Hintergrundmusik gewählt wird oder sogar ein aktuelles Album von Hop Künstler XYZ beworben wird. Wann habt ihr dort das letzte Mal Werbung von einer In Flames Schebe gesehen, oder eine Hintergrundmusik von Slayer? Korrekt, entweder nie, oder seit Äonen nicht mehr. Ich weiß aber noch, wie Come Clarity z.B. mal medial beworben wurde. Und das war vor rund zehn Jahren.

      Ich glaube diese ersten beiden Punkte sind in dem Sinne connected, dass Metal sich selbst verkauft. Es gibt genug "oldschool Fans", die eh blind jede Scheibe ihrer Lieblingsband kaufen und auch für immer treu bleiben werden, egal ob sich die Band mal in eine nicht mehr so attraktive Stilrichtung für einen selbst bewegt; wohingegen das Geschäft in den populäreren Musikrichtungen wesentlich schnelllebiger ist und die Artists daher auch nachvollziehbarerweise mehr Werbung benötigen. Ich rede jetzt hier nicht von Genregrößen der populären Musik (ließ: Pop, Alt Rock, Hop, RnB, Electro, ~), wo ich z.B. auch Eminem oder Kanye West hineinzählen würde, sondern von normalen Artists mit Label, die es ohne Marketing schwer hätten, einfach weil die Konkurrenz in so rapider Zahl vorhanden ist. Du kannst als Kid von der Straße, der du noch keinen ausgeprägten Musikgeschmack hast, heutzutage jeden Scheiß kaufen, alles. Es gibt ein massives Überangebot an Artists und daher ist es wichtig für die Labels mit so einer großen Zielgruppe und so viel Konkurrenzkünstlern auf anderen Labels, dass sie ihre Fittiche gut und vor allen Dingen aggresiv vermarkten. Daher werden hier mehr Werbegelder investiert und wir sehen eben in TV und Internetlandschaft mehr von diesen Musikstilen als z.B. Metal.
      Dies liegt aber nicht nur an Geld oder Vermarktungsstrategien, sondern führt uns zum nächsten Punkt.

      3. Es gibt kaum noch nennenswerte newcomer Bands im Metal. Ich persönlich würde behaupten, ich interessiere mich für alle Stile die mir persönlich gefallen überdurchschnittlich sehr und versuche, generell so viel wie möglich Neues zu hören. Metal ist hierbei ein Genre, dass mir immer noch - trotz dem Schwund der starken neuen Bands oder der Veränderung meines eigenen Geschmacks über die Jahre hin - irgendwie am Herzen liegt und mir ein Anliegen ist. Daher würde ich mir auch sofort eine Neuentdeckung von roflgrins/tree/Barabas/Murli etc pp anhören, wenn jene schwören würden, dass die entsprechende CD absolutes Pflichtprogramm im modernen Death Metal, Thrash Metal, Speed Metal, Modern Metal etc. wäre. Hell, ich würde sogar in eine Black Metal angehauchte Scheibe reinhören, auch wenn das Genre bekanntermaßen eher das Gegenteil von meinen privaten Ideologien widerspiegelt und es mich auch ansonsten musikalisch eher weniger anspricht (u.a. aus dem bekannten und bei mir nachvollziehbaren Grund der häufigen absichtlichen Unterproduktion des Klangs im BM). Aber die Tatsache ist, dass jene CDs so gut wie gar nicht existieren. Es gibt - und ich exkludiere hier aktiv Subgenres bzw. mittlerweile alleinstehende Genres welche hardcoreangehaucht sind, wie Metalcore, Deathcore, Grindcore usw. - keine einzige Scheibe die mir jetzt aus dem Stehgreif einfällt, die in den letzten 10 Jahren erschienen ist, sich weitestgehend zum Obergenre Metal zuordnet, von einer Band geschrieben wurde die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 3 oder weniger Jahre lang gegründet war, und die dann auch noch von den weltweiten Kritikern bzw. jener Audience positiv rezipiert wurde. Die einzige CD, die darauf ansatzweise passen könnte, die mir gerade in den Sinn kommt, ist Lift Your Existence von Night Verses, wo aber wiederum die Frage zu klären gilt, ob das wirklich als "moderner Metal" durchgeht, oder es nicht doch eher ein verquirlter Genremix aus Post Hardcore, Alternative Rock, Progressive, einem Hauch Death Metal und einer Prise Thrash Metal ist. Falls diese angesprochene Scheibe jedenfalls existiert, würde ich mich freuen, wenn mich jemand darauf hinweist oder ich eine PN diesbezüglich erhalten würde. Mein diesbezügliches Argument steht jedenfalls. Wobei hier noch anzumerken ist, dass im Hip Hop die (guten) Newcomer nur so aus dem Boden sprießen und sich auch meistens wie geschnitten Brot verkaufen. Ich möchte mich jetzt nicht von der Knowledge her zu weit aus dem Fenster lehnen und ein Stammposter/-Auskenner aus dem Hop Thread kann mich auch gern korrigieren oder ergänzen was das hier angeht, aber allein wenn ich mir die letzten fünf bis zehn Jahre so ansehe, sind da z.B. mit Rae Sremmurd, Tyler the Creator oder meinetwegen sogar Iggy Azalea echt ein paar gute Artists ans Tageslicht gekommen. Das haben wir eben im Metalbereich nicht. (Ich exkludiere hier wie gesagt aktiv Hybridgenres, Subgenres oder die aus der Hardcoreverwandschaft geborenen Genres wie Metalcore, Deathcore, Grindcore etc.) Die Standardhörer sitzen zu Hause und spulen ihre Alben herunter und das wars. Oft verweilt man auch auf "Klassikern" und interessiert sich gar nicht so sehr für Neues. Ist aber natürlich unterschiedlich und da gibt es viele verschiedene Hörertypen, aber das wissen wir ja.

      4. Was DS ganz generell angeht und vor allem das von dir angesprochene Postingverhalten grins, so spielt hier zum einen (A) der jüngste Abgang vieler Metalthread-Größen/User (JimKnopf, Yak und FME fallen mir da spontan ein, welche zusammen locker für ein Drittel des gesamten Threads verantwortlich sind) beim gleichzeitigen massiven Zuwachs von Hip Hop Thread-Postern und -Auskennern mit rein (dilemma, heidi, imKreis etc etc.) und zum anderen (B) die Tatsache, dass sich Geschmäcker verändern (können). Vor allem bei Metalhörern bzw. bei Leuten wo Metal das Stammgenre ist, kann man feststellen, dass sie sich im Laufe ihres Lebens tendenziell viel öfter für andere Genres öffnen oder musikalisch weiterentwickeln, als bei Otto Normal-Radiohörern. Wenn du letztere fragst, was ihr Lieblingslied ist, kommt als Antwort fast immer "hab ich keins", "keine Ahnung" oder "irgendwas Aktuelles", dicht gefolgt von "na das was gerade so im Radio läuft" und "also Rebecca Black mit Friday find ich eigentlich recht kawaii". Eine Lieblingsband gibt es gleich gar nicht und man war im Durchschnitt wohl auch noch nie auf einem Konzert, vielleicht ein, zwei Mal im Leben bisher auf einem Festival. Aber das ist ja nicht schlimm. Worum es hier geht, ist, dass solche Hörer tendenziell nie aus ihrem Hörtrott herauskommen werden, oder eben nur durch Zufall oder positive Beeinflussung an irgend einem Zeitpunkt ihres Lebens durch z.B. einen guten Freund/großen Bruder etc., der die jeweilige Person dann auf ein ganz bestimmtes Genre sozialisiert und entsprechend (um)prägt. Im Hop ist das soweit ich es einschätzen kann auch seltener der Fall. Wenn man mit Hop angefangen hat, vor allem im jugendlichen Alter, bleibt man auch tendenziell dabei. Ich habe beim Studium extrem viele intelligente Hop-Hörer und -Macher kennengelernt (u.a. BattleBoi Basti und seinen besten Freund, welcher mittlerweile auch zu meinen besten rl Freunden gehört), und beim Bund extrem viele "echte Gangster", die den ganzen Tag nur gesprayt/getaggt haben, K1X Geldbörsen hatten, Baggies getragen haben obwohl sie schon seit Jahren out waren und den ganzen Tag Bushido und sonst was für Azzlacks gepumpt haben. Bei beiden Gruppierungen ist mir aufgefallen, dass sie sehr unaufgeschlossen gegenüber neuen Genres waren und vor allem Gitarrenmusik oft extrem kritisch/negativ gegenüber standen. Bei Musik die ich ihnen auf Nachfrage bzw. nach einer Diskussion gezeigt habe, waren die häufigsten verbalen Kommentare "schwul", "gay" oder "wer hört sowas?" (weiche Musik) respektive "ein sinnloser Krach", "nur Gedresche", "absoluter Müll" und "wtf was sagt der da, ich kann überhaupt nichts verstehen" (harte Musik). Das mache ich ihnen aber noch nicht mal zum Vorwurf. Sondern ich erkläre mir das dadurch, dass Hop laut meiner bisherigen Lebenserfahrung einfach "truer" (wtf was für ein Wort) ist, als die meisten anderen Genres. Wenn du mit Rap angefangen hast, bleibst du bei Rap. Du rappst nicht, weil alle es machen, sondern du rappst, weil du etwas zu sagen hast. Im Metal steht die Instrumentalität im Vordergrund und jene wird oft als Kunst oder Mathematik wahrgenommen (besonders in komplexen, technischen Genres wie z.B. Progressive, Tech Death oder Djent) und die Texte sind eher sekundär oder Mittel zum Zweck, im Hop ist aber das Gegenteil der Fall. Die Texte sind neben dem Flow soweit ich das beurteilen kann das Wichtigste und wenn dich etwas touched und du damit relaten kannst (erstmal egal, ob es deep oder brutal/stumpf ist), dann kannst du dich ganz anders damit identifizieren. Und genau deswegen ist es auch schwieriger für jemanden, der mit Hop aufgewachsen ist, sich auf etwas anderes einzulassen, wo man first and foremost erstmal eh überhaupt nichts versteht, weil die ganze Zeit gegrowled oder gescreamed wird.
      Tl;dr für Viertens Teil B: wenn du als Kind den musikalischen Weg gegangen bist, auf dem auch ich sozialisiert wurde (ließ: Charts -> Nu Metal -> eine der großen Metalbands wie z.B. Metallica, Iron Maiden, Slayer etc. -> Metal -> alle anderen Genres), dann ist es (more) likely, dass du mittlerweile auch keinen Metal mehr primär hörst oder dich mittlerweile auch mit extrem vielen anderen Genres anfreunden kannst bzw. dich dafür interessierst. Wenn du aber mit Hop aufgewachsen bist, ist es wahrscheinlich oder sehr gut möglich, dass du auch heute (mit ~25+), noch keinen Draht zu harter Gitarrenmusik (als Objekt der Exemplifikation) gefunden hast oder je finden wirst. Und ich bin ehrlich - ich persönlich weiß nicht, ob das schlimm oder auf eine Art und Weise "negativ" ist. Ich glaube es ist jedem selbst überlassen, was er hört und wie viel er das jeweilige hört und es ist auch gleichzeitig nobel, sein Stammgenre so zu zelebrieren und sich dann auch im hohen Alter noch extrem gut damit auszukennen.

      Gesamtfazit meiner bescheidenen Meinung:
      > Metal und vor allem junger Metal stirbt. Langsam aber schleichend. Aktuell jedenfalls.
      > Hop ist im Kommen, verkauft sich gut, wird gut vermarktet und resoniert sehr positiv mit einer jungen Audience, erst recht durch verwandte Genres wie RnB, Crunk und den ganzen Rise von Programmen wie Auto-Tune, Melodyne und Co.
      > die Oldfags der Metalliebenden hier auf DS ist entweder inaktiv oder schon nicht mehr im Forum, nur ein sehr kleiner, harter Kern verbleibt, welcher aber logischerweise nicht gegen viele Hip Hop-Thread Poster ankommen kann von der Masse her (und auch keinesfalls muss!)
      > Geschmäcker verändern sich, können sich verändern und dürfen sich verändern; es ist aber trotzdem nie schlecht oder falsch, seine Roots zu kennen und jene zu pflegen und zu cherishen


      Ps:
      Ich habe diesen Beitrag geschrieben und bin auf irgend eine Tastenkombination gekommen und er war weg. Komplett gone. Ich habe dann refresht, vor und zurück geskippt im Browser und gehofft dass er noch unten im Klappfeld steht, neuen Tab mit DS aufgemacht ob er noch oben über den Bewertungen als unfertiger Beitrag angezeigt wird - nichts. Alles komplett weg. Ich habe dann lange überlegt (~10 Minuten) ob ich ihn nicht erneut schreibe, nur einen kurzen crycry Satz poste dass ich gerade einen Mammutbeitrag im Klo runtergespült habe, oder mich fürs Neuschreiben entscheide. Ich habe letzteren Weg gewählt. Jetzt ist es insgesamt zweieinhalb Stunden später und ein paar Sachen fehlen mir auch. Und der letzte Beitrag war noch detaillierter, ausführlicher und mit mehr Querverweisen. Daher entschuldige ich mich und bin irgendwie sehr traurig; aber strangerweise bin ich jetzt auch irgendwie froh, dass mir das Meiste doch wieder eingefallen ist. In diesem Sinne sorry alles, ich hoffe jemand kann was davon mitnehmen bzw. meine Prämissen waren nicht allzu konfus..
      MfG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Seraph ()


      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Seraph alter ich hab hier für seichte diskussion eingeschaltet, kannst du das bitte etwas verkürzen? :)
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Kurze zusätliche Infos zu Seraphs Ausführungen, heutzutage haben es Solokünstler extrem einfach ihre Inhalte an den Mann zu bringen (itunes etc.). Dies führte dazu, dass die Zahl der Solo-Artists in die Höhe gesprungen ist was wiederum die ganze Hip Hop etc. szene gestärkt hat.

      Dazu kommen noch Dinge wie Rap battles (Julien/rappers.in) die als Talentschmiede dienen.
      'Maturity,' father had slowly begun,'
      Is knowing you're wrong and accepting it, son.
      There's prudence in pausing with patience and joy -
      And hearing the wisdom in others, my boy.
      'A person's perspective,' he said with a smile,
      'Is plain if you walk in their shoes for a while.
      And if you can do it - if maybe you do -
      You might understand, and agree that it's true.'
      I followed his reasons, and nodded, polite;
      Perhaps that was logic - perhaps he was right.
      Perhaps there was truth in his claim all along...
      'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.'
    • Danke für den Pfosten Seraph. Die Newcomersache ist glaub ich wirklich ein sehr guter Punkt, darüber hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht bisher. Hab eben mal ein bisschen auf RYM geschaut, so gut wie alle Top Metal Alben der letzten Jahre dort sind von Bands, die es schon ewig gibt. Mit Ne Obliviscaris als einziger Ausnahme. Dafür findet man dann so ein Juwel:


      Ich bin mir aber nicht ganz so sicher bei der "Hopper bleiben Hopper" Geschichte. Ich glaube zwar auch, dass die meisten Leute, die mit Hip Hop aufgewachsen sind, eher nicht über die Jahre zu Blackmetal Hörern avancieren, sondern es vermutlich bei sowas wie System of a Down aufhört. Aber ob das umgekehrt so viel anders ist? "Ich hör ja sonst keinen Hip Hop sondern eher Metal, aber K.I.Z. sind geili" war zumindest vor fünf Jahren oder so gefühlt der Standard der Metalhörer, viel tiefer ging es in der Regel auch nicht. Stattdessen kommt man als Metalhörer eher auf Post-Rock, Neofolk und solche Sachen, während der Hopper sich eher den verschiedenartigen elektronischen Genres öffnet. Das ist zumindest mein Eindruck, aber ich denke du kennst deutlich mehr Leute, die mit Metal und/oder Core aufgewachsen sind und kannst das vermutlich besser beurteilen.
    • HipHop ist einfach eingänglicher als die meisten Metal Scheiben, wo die Bands meist auch gar keinen Wert darauf legen, eine breite Masse ansprechen zu können.
      Ich bin mit HipHop durchs jugendliche Alter gestampft und während der Abiturzeit mich in Metal reingehört (Von Power/Folk zu MDM, DM und später BM). Den klassischen Weg über Rock bin ich nicht gegangen und kann mit den Genres Rock/Hardcore/Metalcore usw auch heute noch nichts anfangen. Damals hätte ich auch nie gedacht, dass ich (heute) überwiegend BM hören würde. Man muss halt - wie bei so vielen Dingen - aufgeschlossen sein und willig sein, Neues verstehen zu lernen. Ob man dann darauf hängen bleibt, ist die andere Frage.
      Dennoch wird nebenbei immer mal phasenweise HipHop gepumpt um auf dem Laufenden zu bleiben + Versuche in Jazz und House getätigt.
      Die Bereitschaft, Neues entdecken zu wollen, würde ich aber nicht nur den Hörern von Metal zuschreiben. Allgemein würde ich dies nicht durch gemainte Genres charakterisieren wollen. Idioten mit Vorurteilen und beschränktem Geist gibts überall und treten unabhängig von dem auf, was sie in der Playlist loopen.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Perdita schrieb:

      Ich höre ausschließlich Generic Popmusik.
      Wow, selbiges. Willst du mein Freund sein? *_*

      Seraph schrieb:

      Es gibt keine einzige Scheibe die mir jetzt aus dem Stehgreif einfällt, die in den letzten 10 Jahren erschienen ist, sich weitestgehend zum Obergenre Metal zuordnet, von einer Band geschrieben wurde die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 3 oder weniger Jahre lang gegründet war, und die dann auch noch von den weltweiten Kritikern bzw. jener Audience positiv rezipiert wurde.
      rateyourmusic.com/release/albu…the_deadbeats/blood_lust/
      rateyourmusic.com/release/album/elder_f2/elder/
      2 jahre drüber rateyourmusic.com/release/albu…r_f2/dead_roots_stirring/
      rateyourmusic.com/release/album/haken/aquarius/
      1 Jahr drüber rateyourmusic.com/release/album/haken/visions/
      rateyourmusic.com/release/album/deafheaven/sunbather/
      band war schon 9 jahre alt, aber ist debüt album und gab davor nur eine EP rateyourmusic.com/release/album/ne_obliviscaris/portal_of_i/
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • Sehr interessanter Thread bisher. Bis ich ca. 14 war hab ich fast ausschließlich Hip-Hop/Rap gehört. Durch Freunde bin ich dann auf Rock bzw. Alternative (Bands wie Green Day/Linkin Park etc.) gestoßen und habe mich dann Stück für Stück in die Metal Richtung weiterentwickelt.
    • Gibt ja noch ganz andere Werdegänge. Ich zum Beispiel hab in meinen Jugendjahren fast ausschliesslich Punkrock, Deutschpunk, Skatepunk, Ska sowie Classic Rock gehört. Durch meinen späteren Freundeskreis hat sich das ganze dann ausgeweitet auf Crossover Sachen wie Rage against the Machine und Metalbands wie Judas Priest, Seether und Metallica, also eher klassischer Metall der noch "gut ins Bein" geht und näher am eigentlichen Rock ist als so Shout und Scream Sachen. Durch Festivals wo man mal die eine oder andere Gruppe live gesehen hat gab es noch weitere Additionen die zu gefallen wussten.

      Mittlerweile ist mein musikalisches Spektrum recht weit gefächert und ich höre neben meinen "alten" Genres auch noch Electro bzw. Electronica wie z.B. Pendulum, The Prodigy oder Sputnik Booster und minimal Geschichten wie The Glitch Mob Project ganz gerne. Allerdings kann ich elektronischer Musik erst etwas abgewinnen, seit ich eine potente Anlage daheim hab, die diese auch adäquat wiedergeben kann. Wenn leute auf dem Iphonespeaker Electro oder Artverwandtes in die welt plärren wünsche ich mir immernoch standrechtliche Steinigungen.

      Parallel dazu geht mir aber auch monumentale Klassik von Wagner und Verdi oder die Carmina Burana von Carl Orff sehr vorzüglich reyn oder Aufnahmen des originalen Glenn Miller Orchesters. Ist halt alles von Situation und Stimmung abhängig. Von HipHop/Rap habe ich früher garnix gehalten (mfg der künftige Chemiestudent @Heidi), von Ausnahmen wie Blumentopf oder den Fanta4 mal abgesehen, weil die eben live auch den Genrefremden ansprechen konnten. Ich hab mir in Diskussionen mit intelligenten Hop-Hörern sagen lassen, dass die Musikrichtung doch recht deep sein kann wenn man sich die richtigen Künstler anschaut. In meiner Wahrnehmung ist HipHop aber halt zu großen Teilen dieses Sido/Bushido/Gangsta-Gedöns, weil diese Herren in den für mich musikalisch prägenden Jahren gerade die Aushängeschilder waren und mit sowas kann ich mich halt keinen Meter identifizieren und verstehe nicht was an deren Machwerken "wertvoll" sein soll, wenn man nicht gerade in Berlin Kreuzberg auf der Straße lebt und ein though life führt. Nehme aber an, dass das genau diesen Leuten umgekehrt mit Punkbands wie Slime, Dritte Wahl oder Knochenfabrik genauso geht und kann daher mittlerweile Verständnis für die Gegenpartei aufbringen.

      Ich glaube auch, dass man mit steigendem Lebensalter auch toleranter wird. In der Jugend will man sich ja auch mit Musik ausdrücken, sowohl in der die man macht, als auch die die man konsumiert. Es hängt ja ein "Lifestyle" damit zusammen der nicht selten die eigene Persönlichkeit mitprägt und gleichzeitig repräsentiert. Wenn man dann älter ist und seinen Platz in der Gesellschaft gefunden hat, sieht man Musik wieder ganz anders und sie wird weniger essentiell für die eigene Person. So geht es zumindest mir. Für mich ist gute Musi die zum Anlass passt einfach ein Upgrade und Lebensqualität aber kein muss, damit ich weis wer ich bin, was ich kann und wo ich hinwill. Das ist im Bierzelt dann auch schonmal die Marschmusik und Polka, eben weils in Bayern dazugehört und passt(und wohl auch weil ich über 7 Jahre in ner Marschkapelle war #Irokesentrompeter).


      tl:dr Soll doch jeder hören was er für gut befindet, von Krieg profitiert hier niemand :)
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      roflgrins kann es vllt daran liegen dass metal nich sonderlich zeitgenössisch ist, während hiphop quasi so die chartmusik schlechthin ist neben pop ?

      fasst es eigentlich ganz gut zusammen

      früher war hiphop (insbesondere deutschrap) verschrien als unterschichtmusik für möchtegernkriminelle hauptschüler mit migrationshintergrund.
      heute ist hiphop absolut mainstream. auf einer ebene mit standard pop und EDM.
      hinzu kommt die tatsache, dass metalfans und -bands meistens nen feuchten dreck darauf geben ob mainstreamkids sie grad cool finden oder nicht, während hiphopleute aktiv content für internetkinder produzieren (vbt, bosshaft tv, random twitter 'beef', ...)

      WE GON TAKE OVER THE WORLD
      WHILE THESE HATERS GETTIN MAD
    • möchte lösen und behaupten, das das eine erscheinung der moderne ist und weniger mit Hip Hop zu tun hat
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • roflgrins schrieb:

      Ich glaube zwar auch, dass die meisten Leute, die mit Hip Hop aufgewachsen sind, eher nicht über die Jahre zu Blackmetal Hörern avancieren, sondern es vermutlich bei sowas wie System of a Down aufhört. Aber ob das umgekehrt so viel anders ist? "Ich hör ja sonst keinen Hip Hop sondern eher Metal, aber K.I.Z. sind geili" war zumindest vor fünf Jahren oder so gefühlt der Standard der Metalhörer, viel tiefer ging es in der Regel auch nicht. Stattdessen kommt man als Metalhörer eher auf Post-Rock, Neofolk und solche Sachen, während der Hopper sich eher den verschiedenartigen elektronischen Genres öffnet. Das ist zumindest mein Eindruck, aber ich denke du kennst deutlich mehr Leute, die mit Metal und/oder Core aufgewachsen sind und kannst das vermutlich besser beurteilen.

      Das ist gut möglich. Aber wie gesagt, die meisten die ich kenne, hören eben mittlerweile alles mögliche, gerade auch Hop. Und Timi ist ja schon allein ein gutes Beispiel hier - er hat früher auch viel (mehr) Metalcore und modernen Post-Hardcore gehört (beides zumindestens Metal-ähnlich), und hört jetzt sehr viel Elektronisches und hauptsächlich Hop, wie er ja selbst sagt :)

      Yarox schrieb:

      HipHop ist einfach eingänglicher als die meisten Metal Scheiben, wo die Bands meist auch gar keinen Wert darauf legen, eine breite Masse ansprechen zu können.
      Ich bin mit HipHop durchs jugendliche Alter gestampft und während der Abiturzeit mich in Metal reingehört (Von Power/Folk zu MDM, DM und später BM). Den klassischen Weg über Rock bin ich nicht gegangen und kann mit den Genres Rock/Hardcore/Metalcore usw auch heute noch nichts anfangen. Damals hätte ich auch nie gedacht, dass ich (heute) überwiegend BM hören würde. Man muss halt - wie bei so vielen Dingen - aufgeschlossen sein und willig sein, Neues verstehen zu lernen. Ob man dann darauf hängen bleibt, ist die andere Frage.
      Dennoch wird nebenbei immer mal phasenweise HipHop gepumpt um auf dem Laufenden zu bleiben + Versuche in Jazz und House getätigt.
      Die Bereitschaft, Neues entdecken zu wollen, würde ich aber nicht nur den Hörern von Metal zuschreiben. Allgemein würde ich dies nicht durch gemainte Genres charakterisieren wollen. Idioten mit Vorurteilen und beschränktem Geist gibts überall und treten unabhängig von dem auf, was sie in der Playlist loopen.

      Rautiere ich komplett, man kann es natürlich nicht ganz so verallgemeinern. Super Post generell. Trotzdem gibt es wahrnehmbare Tendenzen glaube ich. Dies korrespondiert auch mit ein, zwei anderen Postern, die hier Beiträge geschrieben haben, die noch mehr auf Metal fokussiert waren und einen bestimmten Menschenschlag karikieren. Der durchschnittliche "Elitist"-Metalhörer stirbt aber aus und ist eher ein Relikt aus vergangenen Tagen. Wenn du heute einen 16-Jährigen triffst der so drauf ist hast du Glück, wirklich Glück. Ich würde aber sogar versuchen den Kontakt zu halten, er könnte nämlich der nächste James Hetfield werden.

      36789 schrieb:


      angenommen ich würde dir mal "alle" dieser cds unter den gegebenen prämissen schenken, dann wäre da:
      - deafheaven was ich gehört habe und was okay war, ich aber leicht overhyped fand
      - 2 alben von haken, eine band wo ich das neueste album (the mountain) gehört habe und was mir leider überhaupt nicht zugesagt hat, extrem overhyped daher imho
      - zwei stoner bands (elder & uncle acid and the deadbeats) die ich nicht kenne, die ich aber disqualifizieren muss, da stoner zum rock gehört und wirklich nicht zum metal ("stoner metal" ist ein sehr inkorrekter term und wird nur selten und vor allem meist fälschlicherweise in den staaten verwendet -> daher wohl auch auf RYM falsch getaggt)
      - und ne obliviscaris, die ich bisher nur vom namen her kenne

      ich habe sowohl in die beiden stoner bands als auch in ne obliviscaris reingehört und fand alle drei super, von demher was ich auf die schnelle beurteilen konnte. wirklich top. wären also 3 geile cds in den letzten fünf bis zehn jahren, wovon zwei eher rock-scheiben sind. schon eher eine maue ausbeute und stützt eher mein argument, als dass es jenes schwächt. aber ich danke dir natürlich nichtsdestotrotz für die recherche und ich freue mich wirklich über diesen post. jetzt habe ich auch wieder ein paar Tipps zum Anhören..

      Arashi schrieb:

      Sehr interessanter Thread bisher. Bis ich ca. 14 war hab ich fast ausschließlich Hip-Hop/Rap gehört. Durch Freunde bin ich dann auf Rock bzw. Alternative (Bands wie Green Day/Linkin Park etc.) gestoßen und habe mich dann Stück für Stück in die Metal Richtung weiterentwickelt.

      Sehe ich auch so. Und was dich betrifft, heißt es ja nicht, dass es nicht auch Ausnahmen gibt, wo das Umgekehrte der Fall ist (von der musikalischen Sozialisationshistorie her)... ;D
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.

      Beitrag von DESTRUCTIVE. ()

      Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar.