Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • "but restricts the criminal prohibition to cases that are "clearly" excessive"

      Einsatztaktiken die seit fast 20 Jahren mehrheitlich und überproportional nach Kriegsrecht schützenswerte Opfer betreffen, sind ganz klar exzessiv. Genau das ist die Fragestellung in diesem Fall und generell.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      Oberst Klein ist nur frei von Schuld, da er im gegebenen Ablauf, nicht wusste / wissen konnte das und wie viele Zivilisten sich dort aufhalten.
      Also IST er frei von Schuld!

      Alcibar schrieb:

      Da kann man auch gleich ein (ganz klar völkerrechtswidriges) Flächenbombardement anordnen
      Ne! Eben gerade nicht. Die deutsche Bundeswehr handelt nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, es wird immer das stärkste noch ausreichend Wirkung erzielende Mittel verwendet, aber nichts, was mehr Zerstörung anrichtet.

      Alcibar schrieb:

      Die Schwelle der Aufklärung, ab der die immer gegebene Gefahr ziviler Opfer ignoriert werden darf, ist insgesamt zu niedrig.
      Ich denke, dass kann man nicht pauschal sagen, denn....

      Alcibar schrieb:

      Damit hat er auch eine unmittelbare politische Verantwortung für diese Befehle.
      ….er hat in allererster Linie aber Verantwortung für seine eigenen unterstellten, sich und seine Familie, seinen Standort,seinen Auftrag, deren Sicherheit manchmal von moralisch schwierigen Entscheidungen abhängt. Letztlich ist es nicht nur berechtigt, sondern zwingend notwendig, wenn er eine massive Sicherheitsgefährdung der Stationierten wahrnimmt, diese zu schützen.

      Alcibar schrieb:

      Ja, und nach allem was wir über die Verteilung von zivilen Opfern zu legitimen Zielen, verursacht von den als legal erklärten Einsatztaktiken, wissen, schonen diese Verfahren keine zivilen Opfer.
      Das mag ja leider stimmen. Es gibt offenkundig aber wohl einfach noch keine effektiveren Verfahren. Somit kann man auch niemandem Vorwerfen, nach bestem Wissen und Gwissen/Informationslage, die MÖGLICHEN Verfahren auszureizen, selbst wenn diese leider erhebliche Risiken und Nebenwirkungen beinhalten.
      Das gewisse Einsätze große Zivile Opfer fordern, ist in der Tat traurig und bedauerlich, aber man muss sich auch immer fragen: Was wäre OHNE die militärische Intervention dort passiert? Wenn man dann zu dem Schluss kommt, das wäre schlimmer, relativieren sich die Nachteile des "tatsächlich passierten" wieder im Vergleich zum womöglich noch deutlich schlimmeren "was wäre wenn."?
    • Kolibri schrieb:

      ….er hat in allererster Linie aber Verantwortung für seine eigenen unterstellten, sich und seine Familie, seinen Standort,seinen Auftrag, deren Sicherheit manchmal von moralisch schwierigen Entscheidungen abhängt.

      Kolibri schrieb:

      Das gewisse Einsätze große Zivile Opfer fordern, ist in der Tat traurig und bedauerlich, aber man muss sich auch immer fragen: Was wäre OHNE die militärische Intervention dort passiert?

      Bist du eigentlich bekloppt?

      Da wurden 100 Zivilisten für zwei beschissene Tanklaster umgebracht.
      Wie kann man sowas rechtfertigen wollen?


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Uff. Jetzt sind wir nach ner sehr interessanten Diskussion wieder an einem Punkt, an dem aneinander vorbei Plattitüden rausgehauen werden.

      Die Sache ist ist doch im Grunde die:
      • Dass die Aktion mit den Tanklastern eine humanitäre Katastrophe war, die nicht passieren darf, ist denke ich unstrittig.
      • Dass Klein nach der geltenden Rechtslage und vor allem -auslegung nicht schuldhaft gehandelt hat, ist von einem deutschen Gericht festgestellt worden, und muss daher in einem Rechtsstaat erstmal akzeptiert werden. Ob man jemanden, der für ein derartiges Zivilmassaker (wenn auch ohne Schuld) verantwortlich ist, dann befördern muss, steht auf einem anderen Zettel. Finde ich auch ziemlich skandalös, aber da der Mann auf dem Papier frei von Schuld ist, gibt's da wohl im Grunde keine Handhabe.
      • Der springende Punkt, und auch der, an dem man ansetzen sollte, wenn einen das ganze stört, ist doch nicht das Urteil im einzelnen, sondern eine Rechtsauslegung, die bei einer Kriegsführung, die nachweislich mehr Zivilisten als feindliche Kombattanten tötet, keinen gravierenden Bruch des Völkerrechts sieht. Jetzt will ich den internationalen Völkerrechtlern, die an der Formulierung beteiligt waren, nicht ihre Kompetenz absprechen, aber als Laie klingt das für mich nach massivem Handlungsbedarf. Gegen diese Auslegung zu protestieren und vorzugehen halte ich für wichtig und richtig, nachträglich die Todesstrafe für einen freigesprochenen Staatsbürger zu fordern eher nicht so.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rob ()

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    • Okay, dann schreib ich jetzt nochmal was dazu.

      Betrachten wir die Situation vor Ort. Die in vielen Aspekten auch typisch für den NATO/US-Luftkrieg weltweit ist. Es war bekannt dass die Tanklaster von Aufständischen gestohlen wurden. Jetzt gibt es zwei wichtige Regelwerke die wichtig und miteinander verwoben sind. Die ISAF-Einsatzregeln und das Völkerrecht. Als erstes die ISAF-Einsatzregeln. Luftschläge ("close air support") sind erlaubt um:

      a) kämpfende Truppen zu unterstützen
      b) zeitsensibele Ziele auszuschalten
      c) Objekte oder Personen auszuschalten, die zu einem späteren Zeitpunkt eine unmittelbare Gefahr für die Truppe darstellen könnten

      Die Frage nach einem Verstoß gegen die ISAF-Einsatzregeln durch Klein (Ja, aber doch irgendwie auch Nein) will ich jetzt hier nicht ausführen. Aus Sicht des Völkerrechts sind gezielte Schläge gegen Personen oder Objekte natürlich nur erlaubt, wenn es sich bei den Personen um Kombattanten handelt und im Falle von Zivilisten, nur wenn sie sich unmittelbar an Kampfhandlungen beteiligen. Für die Taliban Benzin zu schleppen / abzupumpen ist nicht ausreichend. Der Angriff muss militärisch gerechtfertigt sein, die eingesetzten Kräfte im Verhältnis zum erwünschten Ergebnis stehen, das militärische Ziel muss bedeutend genug sein um das Risiko zur Verwundung oder Tötung von Zivilisten in Kauf zu nehmen und der Kommandeur muss alles ihm mögliche unternehmen um Fehler zu vermeiden und den Schutz von Zivilisten sicherzustellen. So die laufende Rechtssprechung z.B. des Internationale Gerichtshof in Den Haag. Hat Klein alles ihm mögliche getan um Fehler zu vermeiden? Hier ist die Ausgangslage:

      a) Die Information, das aktuell keine Zivilisten vor Ort sind, kam von einem einzigen Informanten. Dieser Informant war nicht vor Ort und kein Augenzeuge. Der Informant hatte diese entscheidende Information von einem Telefonkontakt (angeblich vor Ort). Die Kommunikation mit dem Informanten erfolgte per Dolmetscher über einen Beamten des MAD, der wiederum die Information an Klein weitergab. Es handelt sich also um Hörensagen per stiller Post weitergereicht. Der Informant hatte in der internen Bewertung der Geheimdienste nur die zweithöchste Vertrauensstufe. All das war Klein bekannt und doch hat er zu keinem Zeitpunkt die Informationen hinterfragt.

      b) Die erste Luftbildaufklärung erfolgte durch einen B2-Bomber, der hochauflösende Kameras hat. Mit diesen Kameras kann man aus tausenden Meter Höhe die genaue Bewaffnung einer Person erkennen. Diese Bilder zeigten zu diesem Zeitpunkt keine Zivilisten bzw. kaum Personen in der Nähe, waren aber veraltet. Der Bomber wurde danach aus dem Bereich abgezogen.

      c) danach waren nur noch "normale" Kampfjets vor Ort. Diese haben kaum Möglichkeiten um die Situation am Boden aufzuklären. Personen am Boden erscheinen auf ihrem Bildschirm nur als schwarze Pixel und eine Unterscheidung Kombattant / Zivilist ist quasi unmöglich.

      d) Oberst Klein teilt diesen Piloten mit, dass es sich um eine Unterstützung von kämpfenden Bodentruppen handelt (eine glatte Lüge). Wahrscheinlich um die Einsatzbereitschaft der Piloten zu erhöhen.

      e) die Piloten bieten der Luftleitstelle und Oberst Klein eine sog. "show of force" an. Das heißt ein Überflug des Gebiets. Das ist in Afghanistan das alltägliche und übliche Zeichen für Zivilisten ganz schnell das Weite zu suchen. Die Piloten scheinen also auch Zweifel zu haben. Klein ignoriert das und befiehlt die Bombardierung.

      Jetzt kann jeder für sich selbst entscheiden: Hat Klein alles ihm mögliche getan um den Schutz von Zivilisten sicherzustellen? Hätte er nicht nur für bessere Luftaufklärung sorgen müssen? Hätte er nicht die Angaben des Informanten kritischer bewerten müssen? All das wurde vor der 1. Zívilkammer des Bonner Landgerichts nie hinterfragt. Klein sagte vor Gericht in Bonn, dass er die hunderten schwarzen Pixel (=Menschen) um den Tanklaster als Ansammlung von ausschließlich Taliban (also Kombattanten) angesehen hat. Warum? Wegen dem Informanten? Woher will er das wissen? Das sind Guerillakämpfer, die treten nicht in Kompaniestärke auf nur weil ein Tanklaster liegen geblieben ist. Er musste wissen, dass diese Einschätzung pure Spekulation war. Das Gericht ging der Frage nie nach. Es wurde überhaupt nicht hinterfragt. Für die Frage der Amtspflichtverletzung war es nur entscheidend ob er sich an geltende Vorschriften hielt. Das hat er getan und von dieser Schuld ist er frei. Nur sind die geltenden Vorschriften nicht ausreichend um die Zivilbevölkerung zu schützen. Das Hörensagen von einem zwielichtigen Informanten ist also ausreichend um einen Luftschlag mit hunderten toten Zivilisten anzuordnen? Das führt die eigentliche Schutzintention der völkerrechtlichen Kriegsordnung ad absurdum.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      Es handelt sich also um Hörensagen per stiller Post weitergereicht. Der Informant hatte in der internen Bewertung der Geheimdienste nur die zweithöchste Vertrauensstufe.
      Ist die "zweithöchste Vertrauensstufe" im Militär- und Spionagewesen nicht enorm hoch, sprich es geht um sehr exakte Information? Außerdem, wie soll ein verdeckter Informant denn sonst informieren?

      Alcibar schrieb:

      Diese Bilder zeigten zu diesem Zeitpunkt keine Zivilisten bzw. kaum Personen in der Nähe, waren aber veraltet. Der Bomber wurde danach aus dem Bereich abgezogen.
      Dann hat er folglich keine Chance mehr auf aktuelle Bilder gehabt...

      Alcibar schrieb:

      Woher will er das wissen? Das sind Guerillakämpfer, die treten nicht in Kompaniestärke auf nur weil ein Tanklaster liegen geblieben ist
      Das ist zwar ein wenig unplausibel, allerdings wissen die in Afghanistan stationierten Kommandeure sicherlich mehr über möglich Praktiken und Gründe für Ansammlungen, als wir. Irgendwas müssen die mit diesem Laster ja auch vorgehabt haben.

      Alcibar schrieb:

      Er musste wissen, dass diese Einschätzung pure Spekulation war.
      "Spekulation" ist beim Militär im Ernstfall der Alltag.


      Alcibar schrieb:

      e) die Piloten bieten der Luftleitstelle und Oberst Klein eine sog. "show of force" an. Das heißt ein Überflug des Gebiets. Das ist in Afghanistan das alltägliche und übliche Zeichen für Zivilisten ganz schnell das Weite zu suchen. Die Piloten scheinen also auch Zweifel zu haben. Klein ignoriert das und befiehlt die Bombardierung.
      Dieser Punkt ist der einzig relevante, der auch tatsächlich kritisch ist! Warum wurde dass den abgelehnt? Weißt du da mehr zu und woher kommt die Info? Hatte man ggf. Bedenken, die Zeit wäre nach dem "Show of Force" zu knapp das Ziel noch zu erwischen?

      Allerdings, wenn Klein davon ausging, die beobachteten Menschen wären Kombattanten, hatte er vermutlich auch bedenken um die Sicherheit der Piloten, wenn dort mehr/länger im Luftraum agiert wird, als minimal nötig. Dann wäre es ja nur folgerichtig auf weitere Überflüge zu verzichten.
    • Wikipedia schrieb:

      Obwohl über das Schicksal des zweiten Lastwagenfahrers keine Informationen vorlagen, wurde den Piloten (Funk-Rufnamen Dude 15 und Dude 16) versichert, es gebe keine eigenen Kräfte (friendly forces) in der Nähe der Tankwagen. Als eines der Besatzungsmitglieder die Deutschen um weitere Aufklärung der Lage bat, lehnte dies der Fliegerleitoffizier ab und gab den Befehl seines Vorgesetzten Klein zum Abwurf von Bomben durch. Dude 15 schlug vor, eine höhere Autorität in die Entscheidung einzubinden, „damit wir beide gedeckt sind“. Der Fliegerleitoffizier lehnte ab, die Freigabe komme vom Kommandeur des deutschen Wiederaufbau-Teams, „der neben mir sitzt“. Das fünfmalige Angebot der Besatzungsmitglieder, die Personen an den Tanklastern vor der Bombardierung durch einen Tiefflug zu vertreiben („show of force“), wurde von den Deutschen ebenfalls abgelehnt.[20]Auf die Frage eines Besatzungsmitgliedes „Wollen Sie die Fahrzeuge oder die Leute treffen?“ antwortete der Fliegerleitoffizier: „Wir wollen versuchen, die Leute zu treffen“, die Bomben sollten daher zwischen die Tanklastwagen, wo sich viele Personen aufhielten, platziert werden. Auf die Frage eines Besatzungsmitgliedes, ob die Personen um die Tankfahrzeuge eine unmittelbare Bedrohung (imminent threat) darstellten, wurde das – eine umstrittene Aussage – bestätigt. Damit war die Bombardierung nach den ISAF-Regeln für die Bomberbesatzung formal legitimiert.[1]
      Hier mal ein Auszug aus dem Ablauf laut Wikipedia, da steht zB auch drin, dass es hier mehr Akteure gab (wie so oft) als nur Oberst Klein und die Laster.

      Hatte mich da die Tage mal durchgelesen weil ich auch nicht im Stoff war, aber kann und will dazu auch nicht mehr sagen. Ich denke wir haben in Deutschland schon ein gutes System und versuchen immer viel richtig zu machen, machen aber demzufolge an anderer Stelle auch Fehler - in wie weit in diesem Fall Fehler gemacht oder nicht gemacht wurden, möchte ich gar nicht beurteilen. Steht mir nicht zu.

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

    • Bund hilft Thomas-Cook-Pauschalurlaubern

      Unfucking fassbar?! Warum gibt es überhaupt so eine staatliche Versicherung speziell für Reiseveranstalter? Da hat wohl jemand gute Lobbyarbeit in Brüssel geleistet. Bei jedem armen Thor der Hartz-IV bezieht wird wegen 20 Euro die ganze teure Allmacht der deutschen Vernichtungsbürokratie aktiviert, aber wenn dem mittelständischen Pöbel der klimaschädliche Pauschalurlaub verloren geht, dann steht die Bundesregierung Gewehr bei Fuß.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • > Artikel posten
      > Inhalt verzerrt wiedergeben
      > ???
      >wat

      tagesschau schrieb:

      Kundenvertreter hatten bereits mit Klagen gegen die Bundesregierung gedroht. Ein im Auftrag der Zurich Versicherung erstelltes Rechtsgutachten kommt zu dem Schluss, dass eine Staatshaftung denkbar sei, weil die Bundesregierung die EU-Richtlinie unzureichend umgesetzt habe.
      Sehr wahrscheinlich ist deshalb laut Branchenkennern nun auch, dass das deutsche Gesetz geändert wird und für die Absicherung von Pauschalreisen künftig andere finanzielle Regeln gelten könnten.
      Also macht es im Grunde natürlich nicht besser. Scheint mir aber eher ein Fall von "Na gut, zahlen wir halt, weil wir die Klage wahrscheinlich eh verlieren, denn wir waren zu dumm, die EU-Richtlinie ordentlich umzusetzen" zu sein und weniger ein willkürliches Kamelle verteilen für die Pauschalurlauber.
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • Wenn die deutsche Bürokratie nur so sensibel auf Klage "Drohungen" (!!) reagieren würde z.B. beim Thema Hartz-Sanktionen oder PKW-Maut. Der doppelte Standard ist himmelschreiend. Natürlich steckt dahinter ein politischer Wille und nicht nur ein durch Gesetz gegebenes Naturereignis.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      Bund hilft Thomas-Cook-Pauschalurlaubern

      Unfucking fassbar?! Warum gibt es überhaupt so eine staatliche Versicherung speziell für Reiseveranstalter? Da hat wohl jemand gute Lobbyarbeit in Brüssel geleistet. Bei jedem armen Thor der Hartz-IV bezieht wird wegen 20 Euro die ganze teure Allmacht der deutschen Vernichtungsbürokratie aktiviert, aber wenn dem mittelständischen Pöbel der klimaschädliche Pauschalurlaub verloren geht, dann steht die Bundesregierung Gewehr bei Fuß.
      Nach meinen Infos liegt das daran, dass die EU-Regelung vorschreibt, dass solche Sachen 100% versichert sein müssen. Deutschland hat das aber so umgesetzt, dass man nur 30% versichern muss.

      Wenn man also einmal ne Regelung einfach umgesetzt hätte, anstatt sich wieder von Lobbyisten reinquatschen zu lassen (das haben sie mit 100%iger Sicherheit in der Regelung der EU eh schon getan), hätte es überhaupt kein Problem gegeben.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • CO2 Preis News:

      Für 2021 ist ein Einstiegspreis von 25 Euro pro Tonne vorgesehen - statt 10 Euro wie bisher.
      Bis 2025 soll er auf 55 Euro steigen, nicht nur auf 35.

      Danke an Bund und Länder, das möglich gemacht wird, was manche Parteien mit zu viel Stimmkraft nicht wollen.

      Spoiler anzeigen
      Wird aber immer noch nicht reichen :(



      Edit: Fühle mich mit der Thread auslagerung meiner Glücklichkeit beraubt :S Kontext im Grunde weg dadurch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von EvilMuffins ()

    • EvilMuffins schrieb:

      CO2 Preis News:

      Für 2021 ist ein Einstiegspreis von 25 Euro pro Tonne vorgesehen - statt 10 Euro wie bisher.
      Bis 2025 soll er auf 55 Euro steigen, nicht nur auf 35.

      Danke an Bund und Länder, das möglich gemacht wird, was manche Parteien mit zu viel Stimmkraft nicht wollen.

      Spoiler anzeigen
      Wird aber immer noch nicht reichen :(

      wieso wird eigtl der Preis festgesetzt, anstatt eine obermenge festzulegen? Is doch voll bescheuert... Wozu gibt es diesen ganzen Zertifikatehandel wenn man das so macht
    • devilchen schrieb:

      wieso wird eigtl der Preis festgesetzt, anstatt eine obermenge festzulegen? Is doch voll bescheuert... Wozu gibt es diesen ganzen Zertifikatehandel wenn man das so macht
      Steuer: Du zahlst pro t C02 einen festen Betrag, egal wieviel du produzierst.
      Zertifikate + Obergrenze: Du zahlst pro t C02 einen Variablen Betrag, je nachdem wie günstig du an die Zertifikate gekommen bist. Wenn du jetzt mehr C02 produzierst als du dürftest (keine Zertifikate mehr/Obergrenze erreicht) zahlst du eine Strafe (vermutlich ein fester Betrag pro t C02).

      Da ist Steuer schon sehr viel einfacher imo. Außerdem verhinderst du, dass ein findiger Unternehmer im großen Stil die Zertifikate kauft um den Preis ansteigen zu lassen und teurer weiterzuverkaufen, was einfach nur alles noch teurer macht als ohnehin schon (ich würde ja Abstand davon halten Dinge einzuführen die man mit genug Skrupellosigkeit zum Schaden aller für den eigenen Gewinn einsetzen kann).
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      devilchen schrieb:

      wieso wird eigtl der Preis festgesetzt, anstatt eine obermenge festzulegen? Is doch voll bescheuert... Wozu gibt es diesen ganzen Zertifikatehandel wenn man das so macht
      Steuer: Du zahlst pro t C02 einen festen Betrag, egal wieviel du produzierst.Zertifikate + Obergrenze: Du zahlst pro t C02 einen Variablen Betrag, je nachdem wie günstig du an die Zertifikate gekommen bist. Wenn du jetzt mehr C02 produzierst als du dürftest (keine Zertifikate mehr/Obergrenze erreicht) zahlst du eine Strafe (vermutlich ein fester Betrag pro t C02).

      Da ist Steuer schon sehr viel einfacher imo. Außerdem verhinderst du, dass ein findiger Unternehmer im großen Stil die Zertifikate kauft um den Preis ansteigen zu lassen und teurer weiterzuverkaufen, was einfach nur alles noch teurer macht als ohnehin schon (ich würde ja Abstand davon halten Dinge einzuführen die man mit genug Skrupellosigkeit zum Schaden aller für den eigenen Gewinn einsetzen kann).
      ich weiss schon, wie ne steuer oder ein emissionshandel funktioniert. ich frag mich nur wieso man jetzt anscheinend beides hat? ein mengenhandel ist zumindestens theoretisch das bessere instrument... bei der steuer kommt halt das problem auf, dass der betrag super random ist. für manche geht er zu weit, für manche nicht weit genug. was ich nicht verstanden habe ist, wie das zusammen mit dem EU emissions mengenhandel funktioniert. ich finde zur steuerung ist das ein viel sinnvolleres modell, da man die gesamtmenge begrenzen kann. bei ner steuer kann man soviel man will verschmutzen, es wird nur teurer. bei nem mengenhandel ist die emissionsmenge begrenzt.

      hortung von co2 lizenzen kann man ziemlich einfach verhindern (zB durch eine öffentliche datenbank, wer die zertifikate hält, mit meldepflicht. wenn dann trotzdem einer hortet weiss man wer es ist und man könnte seine lizenzen erlöschen lassen und neue rausgeben oder eine obergrenze pro firma festlegen oder so)
    • devilchen schrieb:

      da man die gesamtmenge begrenzen kann
      Das kannst du eben nicht. Sonst müsstest du ja aktiv als Verwaltung in die betreffenden Firmen fahren und überall den Notaus drücken.


      devilchen schrieb:

      hortung von co2 lizenzen kann man ziemlich einfach verhindern (zB durch eine öffentliche datenbank, wer die zertifikate hält, mit meldepflicht. wenn dann trotzdem einer hortet weiss man wer es ist und man könnte seine lizenzen erlöschen lassen und neue rausgeben oder eine obergrenze pro firma festlegen oder so)
      *laughs in lobbyism*
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • shrodo schrieb:

      devilchen schrieb:

      da man die gesamtmenge begrenzen kann
      Das kannst du eben nicht. Sonst müsstest du ja aktiv als Verwaltung in die betreffenden Firmen fahren und überall den Notaus drücken.

      devilchen schrieb:

      hortung von co2 lizenzen kann man ziemlich einfach verhindern (zB durch eine öffentliche datenbank, wer die zertifikate hält, mit meldepflicht. wenn dann trotzdem einer hortet weiss man wer es ist und man könnte seine lizenzen erlöschen lassen und neue rausgeben oder eine obergrenze pro firma festlegen oder so)
      *laughs in lobbyism*
      brauchst halt kontrolleure dies enforcen, das stimmt schon. denke aber die wenigsten unternehmen werden ganz illegal handeln wollen

      lobbyismus gibts bei ner steuer auch, können genauso für ausnahmen lobbyieren (mfg das deutsche steuersystem)
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