Ich glaube das, was mich am meisten an der Situation frustriert, ist diese Angstmache vor den bösen Linken und dass es ja vollkommen legitim ist, sich von Faschisten wählen zu lassen, weil immerhin wurde das Ausrufen des Thüringer Kommunismus verhindert.
Outrages Weltgeschehen-Thread
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Ernste Frage, wo kommt die Idee bei den "Konservativen" her, dass die "Linken" brutal gefährlich sind und man unmöglich mit ihnen kooperieren kann? Sind das Auswüchse des McCarthyisms? Ist das Angst vor RAF kommt zurück? Denken die Leute actually, dass dann die Stasi zurück kommt? Oder sitzt der Gedanke tief, dass die Linken das Land komplett runterwirtschaften und Deutschland ökonomisch den Bach runtergehen wird?
Bin verwundert wieso dier Glaube so tiefgreifend sitzt und erbitte um Aufklärung. -
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jomon schrieb:
Ernste Frage, wo kommt die Idee bei den "Konservativen" her, dass die "Linken" brutal gefährlich sind und man unmöglich mit ihnen kooperieren kann?
jomon schrieb:
Ist das Angst vor RAF kommt zurück?
Denke also, dass ist gar nicht so absurd, wie es beim ersten Lesen klingt, gerade in der CDU/CSU Generation.
jomon schrieb:
Denken die Leute actually, dass dann die Stasi zurück kommt?
jomon schrieb:
Oder sitzt der Gedanke tief, dass die Linken das Land komplett runterwirtschaften und Deutschland ökonomisch den Bach runtergehen wird?
(wobei vergessen wird, das hohe Geburt, Erbmillionen und riesige Aktien(ver-)Spekulationen auch weder Leistungsgerecht noch volkswirtschaftlich immer sinnvoll sind), man dass aber gerne vergisst wenn die CDU wieder an die "Stärke unserer bürgerlichen Mitte" appeliert.
Es liegt aber noch an anderen Dingen:
-Zweifelhaftes Personal (zunehmend weniger, aber das Image lässt sich nicht schnell abschütteln, siehe auch mein Post zu Lafontaine weiter oben, und Gysi, den ich allerdings sehr schätze, hat auch eine sehr sehr zweifelhafte Vergangenheit, über die er praktisch nie spricht, zumindest nicht über die relevanten Seiten)
-Innere Zerstrittenheit: Die Linke hat viele Flügel in der Partei und während einige eher "realpolitisch-pragmatisch" denken, gelten andere als "Hardliner" die aus Prinzip/Protest nicht mit anderen regieren wollen bis zum "Weltkommunismus" (ich überspitze hier natürlich etwas). Die anderen Parteien sehen natürlich insbesondere letzterer und nicht erstere.
Das unterscheidet denke ich auch die Linke sehr von der SPD, dass dort alle genau das Gegenteil machen: Mitregieren, koste es an Idealen was es wolle (Mfg GroKo forever). Dadurch macht sich die Linke natürlich gegenüber IHREN Wählern attraktiv, aber gegenüber allen Konservativen total unattraktiv, weil die natürlich Sell-Out erwarten, den sie von der SPD gewohnt sind.
-Die Linke hat ZU idealistische/unkritische Vorstellung in vielerlei Hinsicht (ZU USA kritisch, ZU Putin freundlich, ZU "chinesisch" was ihre Zurückhaltung in Militärfragen angeht. Würden am liebsten sofort abrüsten und uns "machtlos" dastehen lassen). Das ist auch ein Kritikpunkt den ich persönlich stark teile, dass die Linke geopolitisch die Macht von Deutschland/Europa völlig überschätzt, wenn man sich aus allem raushalten würde.
-Idioten an der Basis: Wenn man sich "Ortsverbände" anguckt sieht es meist so aus: Bei der CDU wird es meist vernünftiger, je weiter man die Hierarchie nach unten geht, bei der Linken unvernünftiger, bis du irgendwann beim kommunistischen Punk oder faulen Arbeitslosen bist.
-Deutlich medial präsente linke Gewalt (G20 etc.), die einfach schafft, die zahlenmäßig deutlich stärkere rechte Gewalt an Medienpräsenz immer wieder zu übertreffen, natürlich zum eigenen Nachteil, weil man alle "politisch linksfreundlichen" damit radikaler wirken lässt, mfg Aufrechnung. -
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schon so richtig lachhaft die wahl eines 5%-kandidaten zum obermotz "demokratisch" zu nennenIt is our suffering that brings us together. It is not love. Love does not obey the mind, and turns to hate when forced. The bond that binds us is beyond choice. We are brothers. We are brothers in what we share. In pain, which each of us must suffer alone, in hunger, in poverty, in hope, we know our brotherhood. We know it, because we have had to learn it. We know that there is no help for us but from one another, that no hand will save us if we do not reach out our hand. And the hand that you reach out is empty, as mine is. You have nothing. You possess nothing. You own nothing. You are free. All you have is what you are, and what you give.
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"Es gibt keinen plausiblen Grund, das Ergebnis moralisch zu verurteilen."
Yeah, good. OK.Responsibility's cool, but there’s more things in life
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Rode all fucking night -
Also ich hab keine Problem mich von Nazis wählen zu lassen, solange ich für deren Stimme keine Zugeständnisse machen/Deals eingehen musste. Und das befürchte ich ist hier nicht passiert.
Ich mein ich bin mit dem Ergebnis auch unzufrieden, aber wenn man was bewegen will, dann setzt man sich in die bestmögliche Situation dafür. Und das muss dann auch für meine politischen Gegner gelten. Hab mich jetzt nicht mit dem Thema beschäftigt, aber wenn dann jetzt n AfDler irgendwelche Posten bekommt in der Folge, dann verstehe ich die Empörung darüber. Aber wenn es jetzt wirklich nur darum geht sich wählen zu lassen bzw. dafür aufzustellen, dann verstehe ich die Empörung nicht.There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't. -
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Walnuss (die Echte) schrieb:
Also ich hab keine Problem mich von Nazis wählen zu lassen, solange ich für deren Stimme keine Zugeständnisse machen/Deals eingehen musste. Und das befürchte ich ist hier nicht passiert.
Ich mein ich bin mit dem Ergebnis auch unzufrieden, aber wenn man was bewegen will, dann setzt man sich in die bestmögliche Situation dafür. Und das muss dann auch für meine politischen Gegner gelten. Hab mich jetzt nicht mit dem Thema beschäftigt, aber wenn dann jetzt n AfDler irgendwelche Posten bekommt in der Folge, dann verstehe ich die Empörung darüber. Aber wenn es jetzt wirklich nur darum geht sich wählen zu lassen bzw. dafür aufzustellen, dann verstehe ich die Empörung nicht.
das einzig echauffierende daran ist imo wie erwartet wird, dass die SPD jetzt zusammenarbeiten soll.
es war ein politischer schachzug. wieso sollte die SPD dafür eintreten die schachzüge anderer parteien zu dulden?
besonders solche, die klar dazu dienen der SPD zu schaden und sie in eine unerwünschte position zu zwingen.
wenn eine funktionierende langregierung gewünscht wird muss man da einen rücktritt erwarten und nicht SPD die schuld zuschieben.
und wenn kein rücktritt erfolgt ist es eine klare aussage, dass die FDP bereit ist mit AfD zu arbeiten. fertig. -
Wieso sollten sie zurücktreten, der Plan ist doch aufgegangen? Oo
The verdict is not the end
It is only the beginning
Strong will shall keep spreading -
ich kombiniere "bodo ramelow war ein populärer und kompetenter ministerpräsident" mit "CDU, FDP und AfD boosten einen FDP-nischenkandidaten einfach nur damit's nicht RRG wird, unter aufgabe so eynyger prinzipien" und erhalte "verarschte thüringer"
linke sind übrigens eine realitätsferne bedrohung für die demokratie
MCHEIDIBRAK schrieb:
"Es gibt keinen plausiblen Grund, das Ergebnis moralisch zu verurteilen."
It is our suffering that brings us together. It is not love. Love does not obey the mind, and turns to hate when forced. The bond that binds us is beyond choice. We are brothers. We are brothers in what we share. In pain, which each of us must suffer alone, in hunger, in poverty, in hope, we know our brotherhood. We know it, because we have had to learn it. We know that there is no help for us but from one another, that no hand will save us if we do not reach out our hand. And the hand that you reach out is empty, as mine is. You have nothing. You possess nothing. You own nothing. You are free. All you have is what you are, and what you give. -
Ich stimme ja mit überein, dass sowas politische Kosten mit sich tragen sollte. Aber wenn es das nicht tut, haben sie dann schon "alles" richtig gemacht. (Nehme ich an aus ihrer Sicht. Weil warum sonst sollten sie so agieren?)
@fugo: Ja die SPD sollte das Spielchen nicht mitspielen. Aber siehe die letzten Bundestagswahlen. Sie tut es dann halt doch oft und dann das Kalkül eingehen, kann man schon mal machen.There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't. -
FDP-Fraktion will Auflösung des Thüringer Landtags beantragen
+++EILMELDUNG: Linker Block stärkt AfD weiterhin+++ -
Walnuss (die Echte) schrieb:
Also ich hab keine Problem mich von Nazis wählen zu lassen, solange ich für deren Stimme keine Zugeständnisse machen/Deals eingehen musste. Und das befürchte ich ist hier nicht passiert.
Ich mein ich bin mit dem Ergebnis auch unzufrieden, aber wenn man was bewegen will, dann setzt man sich in die bestmögliche Situation dafür. Und das muss dann auch für meine politischen Gegner gelten. Hab mich jetzt nicht mit dem Thema beschäftigt, aber wenn dann jetzt n AfDler irgendwelche Posten bekommt in der Folge, dann verstehe ich die Empörung darüber. Aber wenn es jetzt wirklich nur darum geht sich wählen zu lassen bzw. dafür aufzustellen, dann verstehe ich die Empörung nicht.
Klar, wenn du es aus Sicht der AfD siehst, war das ein absolut kluger Schachzug und ihr Plan ist aufgegangen. Warum CDU und FDP sich da mit reinziehen lassen haben, ist absolut fraglich und hat bereits Konsequenzen. Wenn es Neuwahlen gibt, könnte ich mir vorstellen, dass es keine FDP mehr in Landtag gibt und RGR eine Mehrheit bekommt.
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Hi2u schrieb:
Und ja, es gab definitiv eine Absprache/Zusammenarbeit mit der AfD, auch wenn das natürlich keiner Zugeben möchte.
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@Walnuss (die Echte) du siehst das schon von Grund auf falsch. Die CDU ist nicht das Kalkül eingegangen, dass die SPD dann hoffentlich trotzdem noch koalieren will, weil die SPD ja so regierungsgeil ist. GroKo ist halt eine Sache, aber eine SPD wird nicht mit einem von Faschisten legitimierten MP zusammenarbeiten, das wird jedem klar sein. Das Kalkül ist viel eher, dass keine der Mitte-Links Parteien nach so einem move koalieren wollen und CDU und FDP sagen können “oh na dann müssen wir ja wohl mit der AfD zusammen regieren sorrynotsorry“. Und so wie sich Kemmerich und Mohring bereits Rücktrittsforderungen verweigern und sich damit wie aufmüpfige Teenager gegen ihre Parteispitzen stellen, scheint das alles leider eher beschlossene Sache zu sein.
Außerdem: Was ist problematisch sich von Rechtsextremen wählen zu lassen? Diese Geste verschafft der AfD noch mal einen ordentlichen Machtschub, allein schon von der öffentlichen Wahrnehmung her. Eine Stärkung, die wahrscheinlich noch mehr Rassisten auf die Straßen treiben und ihre demokratiefeindliche Gesinnung ausleben wird.- I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good. -
Hi2u schrieb:
Und ja, es gab definitiv eine Absprache/Zusammenarbeit mit der AfD, auch wenn das natürlich keiner Zugeben möchte.
Das Ergebnis ist doch self-enforcing, da müssen überhaupt keine Absprachen stattgefunden haben. -
Kola_mit_Ice schrieb:
Und so wie sich Kemmerich und Mohring bereits Rücktrittsforderungen verweigern und sich damit wie aufmüpfige Teenager gegen ihre Parteispitzen stellen, scheint das alles leider eher beschlossene Sache zu sein.
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Ich verteidige hier ja nicht inhaltlich die Position von irgendeinem der Beteiligten hier. Ich finde nur, dass sich von Nazis wählen lassen, keinem angekreidet werden kann. Ich gehe ja extra im ersten Post darauf ein, dass falls irgendwas mehr läuft das ein Grund zur Empörung sein wird. Nur sind wir (mein Stand) derzeit noch nicht so weit. Dass man das Verhalten vor dem "Wählerwillen" nicht rechtfertigen kann halte ich für schwierig, da eine Partei ja dazu gewählt wird ihre Position bestmöglich zu vertreten. Wenn das dadurch geschieht einen MinderheitenMP zu stellen, dann ist das aus meiner Sicht legitim. Warum die CDU da mitmacht, das ist ne andere Geschichte. Ich bin gespannt was jetzt passieren wird, da ich ja grundsätzlich ein Freund von Minderheitsregierungen bin. Theoretisch, wenn da keine Sturköpfe sitzen, sollte das die besten Ergebnisse für die Bevölkerung liefern, da man sich nicht faul auf irgendwelchen rechtlich nichtbindenden Koalitionsverträgen ausruhen kann, als wären sie das und muss tatsächlich Mehrheiten finden. Und das passiert dann nur auf inhaltlicher Ebene. Wieso nicht den Versuch wagen?
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