Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • Ich habe es ja genau zwei Stationen (und 12Minuten Fahrtzeit oder so) von daheim zur Arbeit.
      Kostenpunkt einfache Fahrt: 5,20€
      Jahresticket irgendwas um die 1200€ oder so.
      Bin max 2x/Woch im Büro, die ich zu 9€-Ticketzeiten mit der Bahn gefahren bin, jetzt wieder max 1x/Woche und dann Auto.

      Mit 49€ fahre ich jetzt nicht unbedingt mit der Bahn, bei 9€ eigentlich zwangsläufig.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Abgesehen von dem sehr offenkundigen Ergebnis finde ich aber auch wichtig, wie zuverlässig der ÖPNV ist.

      Hier in Flensburg lebe ich wahrscheinlich in einem der Orte in SH, wo der Verkehr noch mit am besten läuft und er läuft aber schlecht:

      -Vieles im Umland erreicht man GAR NICHT (betrifft mich aber kaum)
      -Nachts fährt kaum was (betrifft mich schon, häufig unnötig langer Fußweg, viele gehen mit PKW+Fahrer feiern/in die Stadt, wo es theoretisch auch ohne eigenen PKW ginge)
      -man muss für sämtliche Anbindungen in den Süden Deutschlands immer erst über Hamburg...an sich kein Thema, wenn nicht...

      -....die Bahn so gnadenlos krank heftig unzuverlässig wäre und ständig Änderungen und Verspätungen da wären...


      daneben muss es auch eine Lösung für den Busfahrer-Mangel und ständige Streiks geben, ist aktuell schon wieder n Thema hier. Ich bin häufig auch "ganz ohne Motor" unterwegs, wie auch viele Studenten und Lastenrad-Ökos hier, aber ich muss sagen, wäre ich zwingend drauf angewiesen, wäre ÖPNV auch rein der Unzuverlässigkeit halber gar keine Daueroption.

      Ein 49 € Ticket würden denke ich selbst sehr Einkommensschwache auch noch kaufen, wenn es denn wirklich eine garantierte Erreichbarkeit sämtlicher Berufs-,Arzt, Sozial- und sonstige Freizeittermine mit sich brächte, aber das ist eben gar nicht überall der Fall.

      Ich verlange auch keine Verbindung nach Kuhdorf-Auholz, aber mit max. 10 min Verzug nach Hamburg Hauptbahnhof und Montag-Morgen keine spontane Absage vom Busverkehr sollte doch machbar sein?
    • Also ich fände es ja echt dope, wenn der öffentlicher Nahverkehr einfach verstaatlich und kostenlos wäre. Um das zu finanzieren bräuchte es nur eine Reichensteuer oder wir schaffen einfach die Bundeswehr ab, die ganzen ehemaligen Soldaten können dann einfach Busfahrer und Lockführer werden, die gut genug bezahlt werden, damit sie nicht andauernd streiken müssen. Alle Probleme gelöst.
    • Bin mir sicher wenn die Ukraine ihre Armee abgeschafft hätte um den Nahverkehr zu verbessern, dann hätten sich den Russen da auch ganz andere Möglichkeiten aufgetan. ÖPNV verbessern und günstiger machen finde ich zwar auch richtig, aber man sollte es dann auch nicht übertreiben. Viel zielgerichteter wäre es doch wenn man das Auto nicht mehr so maßlos bevorteilen würde:
      • ÖPNV-Dauerticket günstiger machen für Leute die kein Auto haben.
      • Autozulassungen nur noch wenn man dazu einen Parkplatz vorweisen kann.
      • Parkmöglichkeiten im Stadtbereich (oder generell überall wo wenig Platz pro Person zur Verfügung steht) stark einschränken.
      • Straßenbaukosten über eine Maut (mit-)finanzieren, anstatt über den Gesamthaushalt querzufinanzieren.
      Glaub wenn man das so macht bekommt man mehr Leute in einen besseren ÖPNV, und das sogar ohne in die Verlegenheit zu geraten an einem Referendum über den Anschluss ins russische Staatsgebiet teilnehmen zu müssen. Dafür ist aber wohl leider das Stockholmsyndrom des Deutschen gegenüber der Autoindustrie zu stark ausgeprägt.
    • blutgarten schrieb:

      ÖPNV-Dauerticket günstiger machen für Leute die kein Auto haben
      Um die gesellschaftliche Spaltung in Auto vs. Öffis zu vertiefen? Bin kein Fan

      blutgarten schrieb:

      Autozulassungen nur noch wenn man dazu einen Parkplatz vorweisen kann.
      Den sich Besserverdienende eher leisten können

      blutgarten schrieb:

      Parkmöglichkeiten im Stadtbereich (oder generell überall wo wenig Platz pro Person zur Verfügung steht) stark einschränken.
      Bevor oder nachdem Öffis ansatzweise gleich schnellen Transport anbieten? Wohnpreise hängen ja jetzt schon deutlich von der Öffi Anbindung ab, und benachteiligen so wieder Schlechtverdiener.

      Klar müssen Autos raus aus den Städten, aber doch bitte erstmal Pullfaktoren zu Öffis schaffen statt direkt zu antagonizen. Es gibt noch viel zu viele Gründe, in Städten Auto zu fahren. Die müssen angegangen werden, bevor man dann Parkplätze abbaut und Zufahrt verbietet
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Bighead schrieb:

      Um die gesellschaftliche Spaltung in Auto vs. Öffis zu vertiefen? Bin kein Fan
      Ich stimme dir sonst zu, aber aktuell ist es doch so, dass die Gesamtbevölkerung alle mit Auto massiv quersubventioniert. Vielleicht hat @shrodo da noch bessere Zahlen?
      E: Zur Klarstellung - warum sollten Menschen ohne Auto die mit finanzieren, der Kostenfaktor aber beim ÖPNV ein so zentrales Argument sein? In meiner Welt ist da was an der Argumentation schief.


      Jährlich beträgt das Gesamtaufkommen (Anm.: der KFZ-Steuer) rund 9,4 Mrd. Euro.
      bundesregierung.de/breg-de/suc…eckung%20aller%20Ausgaben.

      In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurden die Kosten und Erlöse des Straßenverkehrs in Deutschland nach der Fiskallogik aufgegliedert und gegenübergestellt. Im Ergebnis stehen die Kosten in Höhe von rund 70,1 Milliarden Euro den Straßenverkehrserlösen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro gegenüber. Somit beträgt die jährliche Lücke rund 45 Milliarden Euro.
      de.statista.com/statistik/date…schland-nach-fiskallogik/
      we do not sow
    • blutgarten schrieb:

      Parkmöglichkeiten im Stadtbereich (oder generell überall wo wenig Platz pro Person zur Verfügung steht) stark einschränken.

      blutgarten schrieb:

      Autozulassungen nur noch wenn man dazu einen Parkplatz vorweisen kann.

      Kann dazu erneut aus Flensburg berichten: Ein RIESEN-Fehler, dumm, hirnrissig, reine Ideologie.
      Da es hier in viele Richtungen auf dem Land gar keinen passenden ÖPNV gibt, haben die Leute meist ein Auto, nicht weil sie es gerne so haben, sondern weil sie müssen. Viele in irgendwelchen Innenstadt-Wohnungen oder Miet-Blocks ohne Parkplatz. Zudem fahren natürlich viele auch in den Ort zum Einkaufen oder am WE zum Ausgehen. Da nützt es dann wenig, wenn die Wohnung einen Parkplatz hat, die Innenstadt aber keinen, Man parkt ja nicht 5 km auswärts, wenn man in der Innenstadt shoppen geht,

      Die Stadt reduziert aber seit Jahren die Parkplätze, mit der Intention und Behauptung, dies verbessere die Umwelt/Klima. Wo verbessert es die Umwelt, wenn genauso viele Leute Autos haben und auch noch 3x um den Block fahren um n Parkplatz zu suchen??

      Der Erfolg dieser Maßnahme sind hoher Frust wegen "Reise nach Jerusalem" zum Feierabend und ggf. MEHR (nicht weniger) CO² im Stadtverkehr...




      Bighead schrieb:

      Es gibt noch viel zu viele Gründe, in Städten Auto zu fahren. Die müssen angegangen werden, bevor man dann Parkplätze abbaut und Zufahrt verbietet
      Sehr richtig. Wenn man Alternativen hat kann man wählen, aber wenn man die Menschen in ihrer Mobilität beschneidet, mit Verweis auf Alternativen, die es noch gar nicht gibt, sondern die erst für in 5-10 Jahren geplant werden, dann kommen die sich völlig verarscht vor und das zurecht.
      Soll ich jetzt 10 Jahre unmobil sein??

      (Möchte betonen: Habe selber kein Auto und wohne recht zentral, geht mir also nicht um meine Person. Aber finde es lächerlich und schlimm, wenn Politik behauptet, mit ihren Maßnahmen das Klima zu schützen, obwohl einfach nur alles an der Lebensqualität schlechter gemacht wird und es auf der Habenseite noch nichtmal Erfolge gibt).
    • Natürlich soll man nicht von heute auf morgen Autos effektiv verbieten, sondern einen Prozess in Gang setzen bei dem schrittweise Autos durch bessere Verkehrsmittel ersetzt werden. Es gibt aber eben nur begrenze Ressourcen, von denen wir derzeit überproportional viel dem motorisierten Individualverkehr zu gute kommen lassen. Pullfaktoren schaffen ohne vorher Autofahrern ihre Privilegien einzuschränken wird nicht (schnell genug) klappen. Wenn man einen Radweg durch eine Stadt legen will, dann muss man vorher dafür sorgen, dass genau dort eben keine Autos mehr langfahren oder parken. Und den Ausbau des ÖPNV zu finanzieren geht halt auch nur schwer, wenn man den überwiegenden Teil des Budgets das für Verkehrinfrastruktur gedacht ist Autos zugute kommen lässt.

      Eine Gesellschaft in der man oft überhaupt erst mal ein Auto braucht um am Leben teilnehmen zu können benachteiligt übrigens auch die Schlechtverdiener. Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass man armen Leuten scheinbar nicht abverlangen darf für bessere Mobilität umzuziehen und höhere Mieten zu bezahlen, aber dass sie ein Nettojahresgehalt für eine Kiste Blech ausgeben müssen um im Gegenmodell das selbe zu erreichen ist total normal. Nicht dass ich die erste Variante so geil finde, aber warum die Alternative besser sein soll verstehe ich nicht.
    • Bei uns wurde in nem Wohngebiet neben dem Spielplatz letzte Woche ein Kind (7J) von nem Sprinter umgefahren totgefahren.

      Es ist natürlich völlig klar, dass der Spielplatz jetzt mit Bauzäunen eingezäunt werden muss. pz-news.de/pforzheim_artikel,-…-Kriti-_arid,1763787.html Artikel ist hinter der paywall aber Überschrift+Absatz reicht. Schuld ist ja obv. das Kind und nicht das Auto.

      Völlig utopisch ist natürlich irgendwie den Autoverkehr zu beschränken und da Spielstrassen zu machen oder Anwohner only oder Bremshügel oder die bestehende 30zone zu kontrollieren. Das geht natürlich nicht. Stattdessen sollte man alle Gehwege einbetonieren und den Autos das schneller fahren erlauben, damit die Kinder Angst bekommen und nichtmehr auf die Strasse rennen. Kinder an die Häuser ketten wäre auch noch ok. Wo kämen wir denn hin wenn im Wohngebiet nicht mehr frei gefahren werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von roterbaron ()

    • blutgarten schrieb:

      Wenn man einen Radweg durch eine Stadt legen will, dann muss man vorher dafür sorgen, dass genau dort eben keine Autos mehr langfahren oder parken.
      eien Spur Weg, bauliche Trennung und los geht's.
      Kostet auch nicht die Welt.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • blutgarten schrieb:

      Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass man armen Leuten scheinbar nicht abverlangen darf für bessere Mobilität umzuziehen und höhere Mieten zu bezahlen, aber dass sie ein Nettojahresgehalt für eine Kiste Blech ausgeben müssen um im Gegenmodell das selbe zu erreichen ist total normal.
      Solche Sprüche halt mit der Grund für den Rechtsruck allerorten: Wenn zum niedrigen Sozialstatus auch noch dumme Sprüche von intellektuellen Weltverbesserern kommen (ist nicht persönlich gemeint aber genauso liest sich die Passage).
      Man zieht nicht einfach so um und zahlt mehr Miete wenn man das Geld nicht hat oder gerne da wohnt wo man ist und es gibt auch Städte in Deutschland wo Mieten nicht gerade leicht und günstig ist, sondern mit viel Aufwand verbunden ist.

      Und ein Auto hat man halt wo der ÖPNV nicht fährt oder weil man es vllt. einfach bereits hat, wenn man nicht gerade 18 geworden ist. Das ein Umzug für bessere Mobilität sorgt ist doch überhaupt nicht gesagt und wer Kinder, Job, Freunde, Arzt und gute Aussicht um die Ecke ha, will doch auch nicht wegziehen.

      Im Gegensatz zu dir finde ich gerade das Gegenteil merkwürdig, Menschen zu irgendetwas zu zwingen und ihnen ihr Leben zu diktieren und als Außenstehender besser zu wissen, was gut ist für andere Menschen ist oder was die wollen sollen müssten damit du zufriedener bist.
      Wenn die Optionen so wahnsinnig toll und nützlich und sinnvoll wären, würden die Leute schon auch irgendwann darauf kommen, ohne dass man sie zwingt, und gezwungen zu werden ist auch etwas, was viele Leute verständlicherweise aus Prinzip nicht so toll finden,
    • Kolibri schrieb:

      Man zieht nicht einfach so um und zahlt mehr Miete wenn man das Geld nicht hat oder gerne da wohnt wo man ist und es gibt auch Städte in Deutschland wo Mieten nicht gerade leicht und günstig ist, sondern mit viel Aufwand verbunden ist.
      Übrigens wird genau das von Menschen ohne Arbeit erwartet, vergleiche §140 SGB III.
      180km Arbeitsweg sind "zumutbar", während es gleichzeitig 40,27€/Monat für Mobilität eingeplant sind.
      Sorry dass ich gefühlte Wahrheit mit Fakten torpediere :wave:
      lpb-bw.de/regelsatz-hartziv#c54427
      hartz4.org/zumutbarer-arbeitsweg/
      we do not sow
    • Das war von mir absichtlich despektierlich formuliert um den Doppelstandard zu illustrieren. Dass das nicht meine eigene Position ist sollte eigentlich im direkten Folgesatz deutlich werden, in dem ich klar sage, dass ich beides ungeil finde. Dass du dir den ersten Halbsatz so rauspickst und scheinbar gar nicht merkst, dass der zweite genau so unsozial ist unterstreicht aber schön meinen intendierten Punkt. Auto hat man halt einfach, da denkt man gar nicht zwei mal drüber nach.
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